Kommt, die Einleitung war super, oder? Ist vielleicht ein bisschen kryptisch, aber ja: Wir sprechen heute über den Weltraum. Wir haben in der jüngsten Folge des NextPit-Podcasts "Casa Casi" einige Fragen gestellt. Was wollen Milliardäre im All? Werden Menschen in absehbarer Zeit den Mars besiedeln? Wo bekomme ich die Kohle her für einen Weltraumflug? Oder ganz schlicht gefragt:
Was wollen wir im Weltraum?
Wie wir gerade jetzt auf das Thema gekommen sind, ist vermutlich klar, oder? Vor einigen Tagen hob sehr medienwirksam Richard Branson mit der VSS Unity ab und machte sich auf den Weg in den Weltraum. Der Multimilliardär und Virgin-Galactic-Boss lieferte sich ein Duell mit Jeff Bezos. Der Amazon-Macher ist nicht nur reichster Mann der Welt, sondern zudem mit seinem Unternehmen Blue Origin ebenfalls an der Eroberung des Weltraums interessiert.
Die drei lustigen Weltraum-Milliardäre
Ja, verrückte Typen brauchen verrückte Zwischen-Headlines! Zu den beiden oben genannten Schwerreichen gesellt sich natürlich auch Elon Musk. Der ebenso umtriebige wie spleenige Tesla-Boss und SpaceX-Macher ist seit vielen Jahren bereits sehr ernsthaft an der Eroberung des Weltraums interessiert. Während Branson und Bezos vorhaben, aus dem Flug ins All ein Business zu machen und zahlungskräftige Kund:innen in den Orbit (oder fast) zu ballern, hat Musk eher den Mars und dessen Kolonisation im Blick.
Ihr wisst sicher, dass Musk längst mit der NASA zusammenarbeitet und SpaceX sowohl Fracht als auch mittlerweile Personal zur ISS befördert. Langfristig möchte er aber auf den Mars und dort Kolonien errichten. Das Thema Weltraum hat durch das Duell zwischen Branson und Bezos zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Wenige Tage nach Branson wird nun auch der Amazon-Milliardär ins All starten. Dienstag geht es los mit seiner "New Shepard" und dann wird er unter anderem einen 18-jährigen jungen Mann mit dabei haben und eine 82-jährige ehemalige Pilotin.
Damit hat Bezos sowohl den jüngsten als auch den ältesten Menschen mit an Bord, die jemals um die Erde kreisten. Da stellt sich die Frage, ob es hier nur um Rekorde und medienwirksames Gehampel geht, um das eigene Milliardärs-Ego zu pushen. Alternativ könnte es auch um so viel Wirbel wie möglich gehen, um das Weltraum-Touristen-Business anzuschieben. Abschließend werden wir das nicht beurteilen können.
Fest steht jedenfalls, dass da ein ganz neuer Hype um den Weltraum entbrannt ist, der auch mehr ist als nur das Duell zwischen zwei Exzentrikern. Übrigens: Streng genommen war Branson gar nicht im Weltall. Er flog nämlich nur läppische 88 Kilometer hoch, absolvierte wenige Minuten in der Schwerelosigkeit und verpasste damit die sogenannte Kármán-Linie. Die liegt in einer Höhe von 100 Kilometern und wird gemeinhin als Grenze zwischen Erdatmosphäre und dem Weltall angesehen. Bezos' Rakete wird knapp oberhalb dieser Linie unterwegs sein.
Erobern wir den Mars?
Aber es steckt natürlich wesentlich mehr dahinter als nur reiche Männer, die ein neues Spielzeug entdeckt haben. Es geht darum, dass wir vielleicht irgendwann gezwungen sein könnten, den Planeten zu verlassen und es wäre schon super, wenn wir dann einen Plan(et) B hätten.
Motivationen, irgendwann den Mars zu besiedeln, gibt es gleich mehrere. Gibt es Leben auf dem Mars? Gibt es überhaupt außerirdisches Leben? Meiner Meinung nach dürfte die Chance, dass wir auf dem einzigen Planeten mit intelligentem Leben hausen, gen Null gehen. Eine Motivation für eine Mars-Eroberung wäre also wissenschaftlicher Natur und mit Forscherdrang zu erklären.
Eine weitere Motivation ist die prekäre Lage unseres Planeten. Wir müssen andere Planeten erreichen, weil wir uns auf unserem nicht mehr sicher fühlen können. Klima, Idioten mit Atomwaffen, Überbevölkerung, verbrauchte Ressourcen – es gibt Gründe genug, sich Gedanken zu machen, wie man von der Erde entkommen kann irgendwann einmal.
Die dritte Motivation ist eine rein wirtschaftliche. Wenn wir in ein paar Jahren in der Lage sein werden, Wissenschaftler:innen auf den Mars zu bringen, dann bin ich fast sicher, dass wir nicht lange warten müssen, bis zahlungskräftige und geschäftstüchtige Köpfe auf die Idee kommen, diesen nagelneuen, mit Bodenschätzen vollgestopften Planeten auszuweiden.
Jede dieser drei Motivationen ist Grund genug dafür, sich heute schon Gedanken zu machen, wie wir uns diesbezüglich anstellen wollen. Machen wir wieder diesen Wettrennen-zum-Mars-Scheiß, bei dem Nationen versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen? War schon beim Mond irgendwie eine Quatsch-Idee. Wie bei so vielen anderen globalen Problemen und Herausforderungen müssen wir auch in dieser Frage zusammenarbeiten und Kräfte bündeln, glaube ich.
Wir brauchen Regeln und Grenzen, die allgemeingültig sind. Vor allem brauchen wir auch Visionäre, die Ideen entwickeln und die solche Projekte auch vorantreiben können. Nicht zuletzt brauchen wir aber auch mehr Verständnis dafür, wieso es sinnvoll ist, viele Milliarden Euro ins All zu blasen. Ich hab keinen Schimmer, ob diese Weltraumflüge von Virgin Galactic oder Blue Origin – oder mittelfristig auch SpaceX – so schnell wirklich ein Ding werden.
Aber definitiv müssen wir viel mehr über den Weltraum erfahren und lernen und wir müssen herausfinden, wie wir ein Leben auch losgelöst von der Erde leben können. Es stehen diverse Mondprojekte an und es ist auch angedacht, eine Station auf dem Mond zu errichten. Der Mars steht sowieso ganz oben auf dem Zettel (nicht nur bei SpaceX) und wir können uns auch langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass helle Köpfe auch überlegen, ob man die Venus irgendwie bewohnbar machen könnte.
All das ist noch Zukunftsmusik, aber diese Musik wird nicht gespielt, wenn nicht heute jemand die ersten Noten aufschreibt!
In der Podcast-Folge fiel mir übrigens der Name einer Serie nicht ein, in der es um die Besiedlung des Mars geht. War auch schwierig tatsächlich – die Serie heißt nämlich "Mars" (kann mal jemand einen Tusch spielen?) und Ihr könnt sie bei Amazon Prime sehen.
Diese Serie möchte ich Euch gerne ans Herz legen, wenn Ihr Interesse am Thema habt. Es gibt bislang zwei Staffeln (von 2016 und 2018) und es geht dort nicht nur um eine fiktive Mannschaft, die den Planeten erreicht, sondern es wird gemischt mit Doku-Elementen. Die leiten dann immer sehr schön her, wo wir technisch derzeit stehen und welchen Impact das für eine solche Mars-Mission haben könnte.
Es ist angerichtet: Casa Casi, Folge 14
Ich könnte mich bei diesem Thema echt in einen Rausch schreiben. Weil es so spannend ist, weil es so unendlich viel zu lernen gibt und weil es nicht zuletzt auch wieder eine soziale, gesellschaftliche Komponente besitzt. Aber wisst Ihr was? Wir machen das anders. Ich halte es hier jetzt noch einigermaßen kurz und werde mich mit Fabi einfach noch einmal um Themen rund um das Weltall beschäftigen.
Normalerweise weiß Fabi ja vorher nie, worüber wir in der nächsten Folge reden werden. Das wird nächste Woche anders sein, wenn wir nämlich über Außerirdische sprechen. Aber ich fände es klasse von Euch, wenn Ihr uns in den Kommentaren nicht nur Eure Meinung zu dem Themenkomplex da lasst, sondern uns auch erzählt, welche Facette des Themas Euch begeistert. Vielleicht reden wir dann noch einmal explizit über Terraforming, über die Technologie der Raumschiffe oder was auch immer. Lasst uns also gerne wissen, welchen Aspekt wir in einer weiteren Folge beleuchten könnten.
Und wie immer gilt: Empfehlt uns gerne weiter, bewertet uns, abonniert uns auf den verschiedenen Plattformen und – ja, selbstverständlich freuen wir uns auch auf Eure Kommentare und Meinungen, gerne auch mit Themen-Ideen für die nächsten Folgen.
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