Die korrekte Mülltrennung: Beim deutschen Nationalstolz liegt sie irgendwo zwischen Fußball und Autobahn. Und so stehen neben einer Restmülltonne in den meisten Haushalten auch Behälter für Papier, Verpackungen und Bioabfälle. Glas und Batterien werden ebenfalls separat gesammelt, genauso wie Elektrogeräte und Leuchtstoffröhren. Aber nicht jeder hält sich an die Mülltrennung. Und hier soll es künftig drastische Maßnahmen geben.
Müll falsch getrennt, Tonne nicht geleert
Wirft man mal eine Milchverpackung in den Restmüll, ist das nicht so schlimm. Dann landet diese auf der Deponie oder wird verbrannt. Anders sieht es beim Recycling aus. Landet etwa falscher Müll in der Papiertonne, kann unter Umständen der ganze Inhalt nicht mehr recycelt werden. Und auch in den Biotonnen finden sich regelmäßig Kunststoffe oder Glasreste. Diese Fremdstoffe müssen aufwändig manuell entfernt werden, bevor der Biomüll weiterverarbeitet werden kann.
Mit einer neuen Technik soll das in Zukunft nicht mehr passieren. Dafür wurden mehrere Müllfahrzeuge mit sogenannten Bioabfall-Störstoffdetektoren ausgestattet. Das funktioniert ähnlich wie die Scanner am Flughafen – und ohne zusätzlichen Aufwand. Die Mitarbeiter hängen die Mülltonne wie gewohnt an den Müllwagen. Dieser scannt den Inhalt innerhalb von wenigen Sekunden. Befinden sich Fremdstoffe in der Tonne, wird diese nicht geleert und bleibt stehen.
In einem ersten Versuch der Stadt Karlsruhe fährt noch ein regulärer Müllwagen hinter dem Scan-Fahrzeug hinterher und entleert die Tonnen mit Fremdstoffen im Restmüll. Mit einem orangen Schildchen an der Tonne werden die Kunden über den Verstoß informiert.
Schon bald soll die neue Technik die Experimentalphase verlassen und in den Praxisbetrieb übergehen. Rund 60.000 Euro kostet das Aufrüsten eines Müllwagens mit einem Scanner. Erkennt der Scanner Fremdstoffe, wird die Tonne in Zukunft nicht mehr geleert. Wer seinen Müll nicht richtig trennt, bleibt also künftig darauf sitzen.
Neue Regeln bei der Mülltrennung
Interessant für die Technik-Fans hier: Bereits seit einigen Jahren gibt es strengere Regeln beim Entsorgen von defekter Elektronik. Selbst kleinste Elektro-Abfälle wie ein defektes Ladekabel dürfen nicht mehr in den Restmüll. Stattdessen müssen sie bei einer Sammelstelle abgegeben werden. Das klingt komplizierter als es ist: Händler mit über 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, welche regelmäßig Elektronikprodukte verkaufen, müssen Elektroschrott kostenlos annehmen – zumindest bis zur Größe einer Mikrowelle.
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