„Hey Chris!“ – mit diesem Kommando weckt man das kleine, runde Gerät auf, das im Idealfall irgendwo an der Frontscheibe in seiner magnetischen Halterung steckt. Chris wurde vom Berliner Startup German Autolabs entwickelt und ist ab sofort in Deutschland zu kaufen.
Gekoppelt wird das kleine, runde Ding über Bluetooth mit der dazugehörigen App. In dem Gehäuse steckt auch ein Akku, mit dem Chris etwa zwei Stunden ohne Stromversorgung auskommt. Online muss Chris dabei nicht immer sein, rund 80 Prozent der Funktionen kann der schlaue Beifahrer auch ohne Internetverbindung erledigen.
Der Name hat einen Hintergrund
Der Name Chris kommt vom Heiligen Christopherus, dem Schutzheiligen der Autofahrer. Und Chris will eines nicht: angefasst werden. Bedient wird das Gadget ausschließlich mit Sprachkommandos und Gesten, die über einen optischen Sensor – im Prinzip eine 16-Pixel-Kamera – erfasst werden. Chris unterscheidet zwischen Wischbewegungen von links nach rechts und umgekehrt sowie Drücken mit der Hand Richtung Gerät oder davon weg. Für die Spracherkennung ist Spezialist Nuance verantwortlich, das kleine Sortiment an Befehlen, die Chris verstehen muss, legt German Autolabs fest.
Im Test gefällt Chris mit klarer, gut verständlicher Sprache und dem simplen, aber vollkommen ausreichenden Funktionsumfang. Chris kann im Prinzip alles, was man während dem Autofahren mit dem Smartphone tun muss. Nachrichten werden diktiert, und das weitgehend fehlerfrei. Die Bediengesten gehen schnell in Fleisch und Blut über und wirken natürlich.
Noch gibt es ein paar Dinge, die an Chris ein wenig stören. So kann das System keine Streaming-Musik wiedergeben, sondern nur lokal auf dem Smartphone gespeicherte Titel. Zudem findet die Navigation nur über Audio statt, auf dem Display werden keine Richtungspfeile oder Anweisungen angezeigt. Das ist zwar so gewollt – Stichwort Ablenkung – aber nicht unbedingt praxistauglich. Chris ist aber, wie CEO Holger G. Weiss betont, ein „lebendes Produkt“, das konsequent weiterentwickelt wird. Die visuelle Unterstützung bei der Navigation steht dabei als Option weit oben auf der Agenda. Ebenso übrigens wie WhatsApp-Support, denn derzeit beherrscht Chris nur SMS.
300 Euro ist nicht unbedingt ein Schnäppchen für ein Gerät wie Chris. Doch tatsächlich kann man sich schnell an so einen Beifahrer gewöhnen, und wenn German Autolabs noch ein paar Funktionen nachschiebt – und es sieht alles danach aus, dass sie das bald tun werden – kann Chris schnell zu einem sehr nützlichen Gadget für Autofahrer werden.
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