Mind The Gap – Was wird in Deutschland gegen das Lohngefälle getan?

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Am 8. März ist der Internationale Frauentag, ein Tag, an dem die Errungenschaften der Frauen gefeiert und die Gleichstellung der Geschlechter angestrebt wird. Er dient als Katalysator für Veränderungen, indem er den Dialog fördert, die Solidarität stärkt und zum Handeln anregt.

Dieses Datum erinnert uns an die Fortschritte, die wir bei der Gleichstellung von Frauen gemacht haben, aber auch an die Herausforderungen, die noch bestehen. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle ist ein typisches Beispiel, selbst in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften der Eurozone.

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Einem Bericht der Europäischen Kommission zufolge lag das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in der EU im Jahr 2021 bei 12,7 Prozent und hat sich in den letzten zehn Jahren nur geringfügig verändert. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den EU-Ländern.

Das Gefälle reicht von weniger als 5 Prozent in Luxemburg bis zu mehr als 18 Prozent in Deutschland. Die Unterschiede in Westdeutschland (und Berlin) sind mit 19 Prozent deutlich größer als im Osten des Landes (7 Prozent).

Lange Zeit hat die Politik zumindest in Westdeutschland Mütter dazu ermutigt, eine Pause von der Arbeit zu nehmen, anders als in vielen anderen Ländern. Hinzu kommt, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen nach wie vor unzureichend und nicht sehr flexibel sind.

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Daten zufolge ist das geschlechtsspezifische Lohngefälle in europäischen Tech-Unternehmen mehr als doppelt so hoch wie das Lohngefälle in allen Beschäftigungsbereichen in der EU. Einer der Gründe, warum das geschlechtsspezifische Lohngefälle so groß ist, ist der Mangel an Frauen in den bestbezahlten Positionen. Der Frauenanteil in den Führungsetagen der europäischen Tech-Unternehmen beträgt nur 13 Prozent.

Am größten ist die Kluft auf den Führungsebenen, wo Frauen 19 Prozent weniger verdienen als Männer, und neu eingestellte Frauen werden deutlich schlechter bezahlt als Männer.

Das Grundproblem liegt in systemischen Verhaltensweisen, die es ermöglichen, dass Lohngeheimnisse und Voreingenommenheit bei Lohnentscheidungen für Männer und Frauen gedeihen. Es ist wichtig, sich für politische Maßnahmen zur Beseitigung von Ungleichheiten am Arbeitsplatz einzusetzen (in erster Linie für gerechte Elternzeitprogramme) und Initiativen zur Förderung von Vielfalt und Integration zu ergreifen.

Der Internationale Frauentag dient als Plattform, um diese Themen zu beleuchten und positive Veränderungen anzuregen.

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Was Ihr tun könnt

Informiert Euch darüber, was jemand mit Eurer Berufsbezeichnung und Erfahrung dort verdient, wo Ihr lebt. Ihr müsst wissen, was Ihr wert seid. Nutzt Websites, die Gehaltsdaten zusammenstellen (wie Glassdoor, Levels und Scorecard), um diese Informationen zu erhalten. Gehaltstransparenz, d.h. darüber zu sprechen, wie viel Geld Ihr verdient, ist der Schlüssel, um die Kluft zu beseitigen, denn diese Information geheim zu halten, verstärkt nur die Diskriminierung.

Sucht Euch Mentoren aus der Branche und informiert Euch über Initiativen wie das Programm Rocket Up des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), das von Frauen geführte Start-ups unterstützt.

Was die EU unternimmt

Im März 2020 stellte die Europäische Kommission eine Strategie vor, um das geschlechtsspezifische Lohngefälle bis 2025 zu beseitigen.

Eines der Ergebnisse der Europäischen Säule sozialer Rechte ist die Initiative zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die es beiden Elternteilen erleichtert, Familien- und Betreuungsaufgaben mit der Erwerbsarbeit zu vereinbaren.

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Das deutsche Entgelttransparenzgesetz ist 2017 in Kraft getreten, wurde aber als "zahnloser Tiger" bezeichnet. Kritische Stimmen betonen die mangelnde Wirksamkeit des Entgelttransparenzgesetzes und weisen darauf hin, dass Transparenz allein nicht ausreicht, um wirksam zu sein.

Die kürzlich verabschiedete EU-Richtlinie über Entgeltgleichheit und Transparenz zielt darauf ab, das Lohngefälle zwischen den Ländern zu verringern, indem sie eine öffentliche Berichterstattung über das Lohngefälle sowie eine größere Transparenz in Bezug auf Lohn und Karriereentwicklung vorschreibt.

Zu den weiteren proaktiven Schritten gehören die vom Europäischen Parlament verabschiedeten Vorschriften, die darauf abzielen, transparente Einstellungsverfahren einzuführen, damit bis Ende Juni 2026 mindestens 40 Prozent der Posten der nicht geschäftsführenden Direktoren bzw. 33 Prozent aller Direktorenposten von dem unterrepräsentierten Geschlecht besetzt werden. Und die Unternehmen müssen eine Erklärung abgeben, wenn diese Ziele nicht erreicht werden.

Diese neuen Regeln werden die komplexen Ursachen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles nicht allein bekämpfen. Aber durch die Konzentration auf Lohntransparenz und Durchsetzungsmechanismen sind die EU-Richtlinien ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen.

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