Pixel 5a, ich will dich: Ein offener Brief an Google

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Das Pixel 5a wird nur in den USA und in Japan verkauft. Die restliche Welt muss auf den Launch der sicher sauteuren Pixel-6-Geräte warten. Ein echtes Unding für alle, die in der Mittelklasse nicht auf asiatische Marken zurückgreifen, unverzügliche Android-Updates oder eine überragende Bildqualität haben wollen. In einem offenen Brief bitte ich Google darum, den Midranger nach Deutschland oder zumindest nach Berlin zu bringen. 

Hey Google,

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mein Name ist Benjamin Lucks und ich bin 28 Ja ... – ach, wem ich erzähle ich das eigentlich? Du weißt doch ohnehin schon alles über mich! Das liegt unter anderem daran, dass Dir das halbe Internet gehört und auch, da ich schon seit Jahren Google-User bin.

Als früher Noogler, so heißen ja die jüngsten Mitarbeiter:innen bei Dir, habe ich nur die Suchmaschine bemüht, um mich um die Hausaufgaben zu drücken. Als erwachsener Googlennial sind dann irgendwann ein Google Pixel 3 XL und ein Abonnement bei Google One dazugekommen, um alle Daten unter einen Hut zu bekommen. Auch wenn ich mich in der Vergangenheit über die Änderungen bei Google Fotos aufgeregt habe, bin ich eigentlich sehr zufrieden mit meinem Leben als Googler.

Sogar für regnerische Regionen wäre das Pixel 5a gewappnet! / © Google

Genau aus diesem Grund trifft mich der Gegenüber Techradar hast du sogar durchsickern lassen, dass der Grund keineswegs Unmut, sondern Probleme bei der Beschaffung von Hardware-Komponenten ist.

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Und das genau zu dem Zeitpunkt, wo mein Pixel 3 langsam aber sicher den digitalen Geist aufgibt. Ich hatte fest mit dem Mittelklasse-Handy gerechnet und jetzt stehe ich im Regen! Nachfolgend findest Du daher Gründe, warum wir Dich, Google, in der Mittelklasse brauchen! Und warum Du vielleicht doch noch einmal im Lager nach Chips, Kameras und weiteren Bauteilen für den Rest der Welt schaue solltest.

Wir brauchen westliche Alternativen in der Mittelklasse

In unserer China-Smartphones – also Handys von Herstellern wie Xiaomi, Oppo und OnePlus. Auch wenn ich an dieser Stelle kein Smartphone aufgrund seiner Herkunft diskriminieren will, ist ein ausgeglichenes Angebot an Produkten auf dem weltweiten Markt wichtig. Wir brauchen Marken wie Apple, Google und auch Nokia oder Gigaset, um in der Technikindustrie nicht allzu sehr auf Asien konzentriert zu sein.

Meine Kollegen Casi und Fabi haben erst kürzlich über die Gefahren und Risiken gesprochen, die vom "Reich der Mitte" – oder soll ich sagen "Reich der Midranger"? – ausgeht. Während ich an dieser Stelle gerne den neuesten Podcast empfehle, möchte ich für meinen Teil einfach gerne meine Daten in einem Land parken, von dem ich zumindest halbwegs die Rechte rund um den Datenschutz verstehen kann.

Steigst Du, Google, nun aus dem Mittelklasse-Markt aus, bleiben uns dort nicht mehr viele Alternativen. Das iPhone SE 2020 kann im Jahr 2021 kaum noch in den Features mit den Android-Alternativen mithalten und kostet ohnehin noch über 400 Euro. Samsung bietet mit dem Galaxy A52 (5G) und dem Galaxy A72 zwar gute Midranger an, der Hersteller kommt aber auch aus Ostasien.

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Dann wären da noch Hersteller wie Nokia oder Fairphone, die mir aber leider zu schwachbrüstig sind. Und das bezieht sich vor allem auf ein Feature:

Wir brauchen Googles Kamera-Software in der Mittelklasse

Im Pixel 5a steckt die Kamera des Pixel 5, kombiniert mit Googles neusten Software-Zauber. Auch wenn ich die Fotoqualität noch nicht selbst testen konnte, weiß ich, dass diese gut ist. Dafür kenne ich die Kamera des Pixel 3 XL zu gut und konnte auch in letztem Jahr viele schöne Foto-Spaziergänge mit dem Pixel 4a 5G machen. Deine Bilder, Google, haben einen bestimmen Look und deine Kamera-App ein bestimmtes Look-and-Feel, das es woanders einfach nicht gibt.

Nicht umsonst empfiehlt NextPit in den besten Mittelklasse-Handys das Pixel 4a als bestes Kamerahandy. Eben weil die Handhabung unkompliziert ist und die Fotos gut aussehen. Die Konzentration auf das Wesentliche, also auf wenige gute Kameras mit ausreichenden Megapixeln, ist ein Signal, das wir im Marketing-Krieg rund um unendlich viele Megapixel und weitere Rückseiten-Cams brauchen.

Wir brauchen günstige Alternativen zu Flaggschiffen

Google, die Schere zwischen günstigen Handys und Flaggschiffen wird größer! Samsung hat jüngst wieder ein Foldable jenseits der 1.500 Euro vorgestellt und verkauft seine neuen Midranger schon ab 299 Euro. Wer sich im Jahr 2021 ein fabrikneues Handy kaufen will, muss sich also zwischen zwei Strategien entscheiden: Man bindet sich einen Handyvertrag ans Bein und kauft ein Flaggschiff oder man verzichtet auf viele Features und greift zu einem günstigeren Flaggschiff.

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Auch wenn das Pixel 6 und das Pixel 6 Pro schick aussehen, erschwinglich werden die Geräte sicher nicht. / © Google

Voraussichtlich wirst auch Du das Pixel 6 und das Pixel 6 Pro teurer verkaufen als noch das Pixel 5. Das liegt in der Natur der Sache, wenn man sich ein Flaggschiff kaufen und neueste Technologien genießen will. Das Pixel 3 habe ich mir damals noch in einem Vertrag gekauft und nach einem Jahr knapp 50 Euro für das Handy gezahlt. Aus eigener Dummheit habe ich das Handy dann noch ein weiteres Jahr "abbezahlt", da ich den Vertrag nicht rechtzeitig gekündigt habe.

Ich werde mir nicht noch einmal ein Smartphone im Vertrag kaufen und ich denke, so geht es vielen Menschen. Wenn Google also nur noch Flaggschiffe anbietet, fallen Pixel-Handys für mich also raus, wenn ich keine 1.000 Euro für ein Handy über habe. Und wie schon in meiner Argumentation zum Google-Fotos-Debakel deutet das auf ein Problem hin, das man als Google-Kunde hinnehmen muss.

Wohlig warm fallen gelassen

Tech-Hersteller verkaufen mehr als bloß Werkzeuge. Sie verkaufen ein Lebensgefühl, bieten einen Kosmos, ein Ökosystem, in das man sich als Kunde hineinfallen lässt. Wer sich an Apple gewöhnt hat, will nicht zurück zu Android. Wer Samsung kennt, will am liebsten ein weiteres Samsung-Handy kaufen und ich habe mich eben damals für Google entschieden.

Es sind die feinen Unterschiede, dich mich bei Google halten. Der für Midranger präzise Vibrationsmotor, die andersfarbigen Anschaltknöpfe oder die Farbkombinationen, die eben direkt "Google" aussehen. An all das gewöhnt man sich, während man alle Bilder in Google Fotos parkt und Dokumente im Google Drive bearbeitet. Aber wer sich in Googles Nest setzt, wird nun zum Kauf alter oder teurer Hardware gezwungen.

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Erkennt man am An-Knopf: Googles Pixel-Handys. / © NextPit

Die a-Serie war die perfekte Möglichkeit, um diese Vorzüge für einen günstigen Kurs zu genießen. Und der neuste günstige Türöffner in den Google-Kosmos liegt nun nicht in Einkaufszentren, in "centro comercial", in centre commercial, sondern nur in "shopping malls" und "ショッピングモール". Also Google, bring das Pixel 5a doch einfach in die ganze Welt!

Petition: NextPit sammelt Unterschriften, um das Pixel 5a zu Ben zu bringen

Damals in der Schule habe ich mal gelernt, dass man alles haben kann, wenn man nur dafür kämpft! Und in der Politik funktioniert das mit Petitionen, die einen gemeinsamen Trend sichtbar machen. In der NextPit-Redaktion gibt es diesen Trend bereits, Camila ist auch eingeschnappt, dass Google das Pixel 5a nicht in Brasilien verkaufen wird.

Zur Petition auf Change.org

Daher findet Ihr direkt über diesem Absatz den Link zu einer Petition, die Ihr online unterschreiben könnt. Wollt Ihr das Pixel 5a kaufen? Dann bringen wir das Pixel 5a eben mit der Kraft der NextPit-Community in die ganze Welt! Wird ja wohl nicht so schwer sein.

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