Revolution am Strommarkt: Wie Haushalte bald 500 Euro sparen können

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Stellt Euch vor, Euer Stromzähler wird zum Sparinstrument. Klingt futuristisch? Tatsächlich steht eine fundamentale Veränderung der Strompreisgestaltung bevor, die versierten Haushalten erhebliche finanzielle Vorteile bringen könnte. Dabei geht es ausschließlich um die Optimierung und Flexibilisierung Eures Stromverbrauchs. Was mit dynamischen Stromtarifen bereits begonnen hat, führen die dynamischen Netzentgelte nun fort.

Die neue Ära: Dynamische Netzentgelte

Derzeit machen die Netzentgelte etwa 22 bis 28 Prozent Eurer Stromkosten aus. Doch ab April 2025 werden dynamische Netzentgelte eingeführt. Im Klartext: Anstatt eines konstanten Tarifs passt sich das Entgelt flexibel an die Netzbedingungen an. Diese Neuerung eröffnet Euch, falls Ihr Euren Verbrauch gut steuern könnt, die Möglichkeit, signifikant zu sparen. Denn während derzeit jeder einen fixen und hohen Preis für Netzentgelte zahlt, sollen diese in Zukunft wesentlich geringer ausfallen. So könnten sich statt jetzt 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) durchaus Preise dieser Größenordnung ergeben:

  • Niedrigtarif: 2 ct/kWh
  • Standardtarif: 8,5 ct/kWh
  • Hochtarif: 12,5 ct/kWh

Bei einigen Netzbetreibern sind sogar Netzentgelte unter 1 ct/kWh möglich zu bestimmten Zeiten, die der Verteilnetzbetreiber festlegt. Es lohnt sich daher in jedem Fall, einen genauen Blick auf die Preisgestaltung Eures zuständigen Netzbetreibers zu werfen. Allerdings ist eine wichtige Hardware-Komponente notwendig, damit Ihr von diesen Vorteilen profitieren könnt: ein Smart Meter.

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Smart Meter: Der Schlüssel zur Einsparung

Hier kommt der Smart Meter ins Spiel. Diese Technologie ist entscheidend, um von den neuen Regelungen zu profitieren. Trotz der schleppenden Einführung in Deutschland solltet Ihr erwägen, diese Technologie zu integrieren. Nur so bleibt Ihr flexibel genug, um die günstigsten Zeiten optimal auszuschöpfen und von den besten Tarifen zu profitieren. Denn ohne eine intelligente Messstelle kann weder eine Abrechnung über dynamische Netzentgelte noch über dynamische Stromtarife erfolgen. Die kombinierte Dynamisierung aus Strompreis und Netzentgelt kann für Euch zum Werkzeug werden, um kräftig beim Strompreis zu sparen.

Ohne Smart Meter können Vorteile dynamischer Netzentgelte nicht genutzt werden / © ARVD73/Shutterstock

Strategien zum Sparen: Eure Handlungsfreiheit

Damit Ihr möglichst stark vom neuen System profitieren könnt, sind einige Anpassungen notwendig. Nicht jeder Haushalt kann sie in allen Aspekten durchführen – und nicht für jeden werden sie sich lohnen. Sinnvoll sind sie vor allem dort, wo die Flexibilisierung leicht durchführbar ist oder Elektrogeräte mit hohem Verbrauch genutzt werden. Die folgenden Punkte können die Stromrechnung gemeinsam ab April 2025 kräftig senken:

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  • Lenkt große Stromverbräuche in Zeiten hoher Stromproduktion durch erneuerbare Energien wie Wind und Solar oder bei geringer Nachfrage. Das bedeutet, Eure Wärmepumpe oder Euer Elektroauto gezielt dann zu nutzen, wenn die Preise niedrig sind.
  • Setzt auf dynamische Stromtarife, die bereits heute auf Marktbedingungen reagieren, und kombiniert sie mit den neuen Netzentgelten, um maximale Einsparungen zu erzielen.
  • Analysiert den Markt und prüft die Tarife Eures Netzbetreibers, um Niedrigtarife gezielt auszunutzen.

Wirklich so viel Ersparnis? Der Blick auf die Zahlen

Laut Schätzungen von 1komma5 steckt in dynamischen Stromtarifen bereits ein Sparpotenzial von bis zu 30 Prozent. Kombiniert mit dynamischen Netzentgelten sind Einsparungen von 300 bis 500 Euro pro Haushalt möglich. Euer Elektroauto könnte allein halbjährlich etwa 365 Euro weniger kosten, wenn Ihr die günstigsten Zeiten ausnutzt. Ebenso kann die Wärmepumpe durch gezielte Planung erheblich günstiger betrieben werden. Könnt Ihr nur die Hälfte ihrer Betriebsstunden in Phasen niedriger Preise lenken, könnten ebenso um die 365 Euro Ersparnis pro Halbjahr winken. Allerdings dürften die individuellen Ersparnisse stark von den lokal gültigen Netzentgelten abhängen sowie Euren Möglichkeiten, niedrige Phasen auszunutzen. Nicht jeder Verbrauch kann passend verschoben werden.

Kostenfaktoren und Investitionen

Die Anschaffung eines Smart Meters und einer Steuerbox kostet zusammen bereits 100 Euro jährlich. Diese Ausgaben könnten die Ersparnis teilweise schmälern. Doch langfristig könnte diese Investition durch die Flexibilität bei der Nutzung und die daraus resultierende Effizienz mehr als ausgeglichen werden. Für alle Technikbegeisterten bietet sich hier eine spannende Gelegenheit. Nutzt die Möglichkeiten der neuen Tarife, justiert Eure Verbrauchsgewohnheiten und verwandelt Euer Zuhause in ein intelligentes Energiesystem. Denkt daran, dass Ihr durch die Anpassung nicht nur Kosten spart, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Energiewirtschaft leistet, indem Ihr die Stromnetze entlastet. Betrachtet es somit als Investment in eine energieeffiziente und kostenbewusste Zukunft.

Quelle: 1Komma5

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