Teurer Ökostrom: Das sind die echten Preistreiber

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In der dynamischen Welt der Energieversorgung, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, sollte die zunehmende Integration von Ökostrom theoretisch zu einer Absenkung der Strompreise führen. Doch die Realität sieht anders aus, und im Folgenden beleuchtet nextpit die Faktoren, die zu steigenden Preisen führen, trotz der potenziellen Einsparungen durch Solar- und Windenergie.

Die Diskrepanz zwischen Produktionskosten und Endverbraucherpreisen

Aktuelle Studien, etwa vom renommierten Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), zeigen, dass die Produktionskosten für Solarstrom zwischen 6 und 10,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh) liegen – wettbewerbsfähig im Vergleich zu konventionellen Gaskraftwerken. Doch trotz dieser optimistischen Zahlen sieht die Verbraucherseite nicht von den Vorteilen. Das Hauptproblem? Die mangelhafte Infrastruktur unserer Stromnetze.

Abregelung und ihre finanziellen Konsequenzen

In einer optimalen Welt könnten wir die kostengünstigen Erzeugnisse der erneuerbaren Energien nutzen, ohne dass sie durch Branchengewinne überproportional verteuert werden. Doch die Realität zwingt uns dazu, Windkraftanlagen und Solarparks abzuregeln, wenn die Netzinfrastruktur überlastet ist. 2022 mussten rund 3,1 Milliarden Euro an Entschädigungen an Betreiber abgeregelter Kraftwerke ausgezahlt werden – eine beinahe doppelte Summe im Vergleich zu 2017. Diese Verluste müssen am Ende von uns, den Verbrauchern, getragen werden.

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Netzentgelte: Ein unmittelbarer Kostenfaktor

Während der Anteil der erneuerbaren Energien am Markt kontinuierlich wächst, bleibt die Netzstruktur zurück. Uniper und andere Betreiber erwägen die Wiederinbetriebnahme von Stromspeicherkraftwerken, um Stabilität zu gewährleisten. Die daraus resultierenden hohen Entschädigungen fließen jedoch als Netzentgelte direkt in die Stromrechnung der Endverbraucher. Schätzungen des Bundesrechnungshofs deuten darauf hin, dass Netzentgelte bis 2035 auf bis zu 23 Cent pro kWh ansteigen könnten, was fast 27 Prozent unserer Stromkosten ausmacht.

EEG-Konto: Das nächste große finanzielle Problem

Ein weiteres, teures Thema ist das EEG-Konto, welches die Einspeisevergütung für PV-Anlagen regelt und jährlich Milliarden verschlingt. Zwar plant die Politik Reformen, um die Vergütung bei negativen Strompreisen zu stoppen, jedoch betreffen diese Änderungen nur neue Anlagen ab 2025. Bestehende Anlagen bleiben weiterhin von den hohen Vergütungen betroffen, was die Belastungen nur schrittweise reduzieren wird.

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In Anbetracht all dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, in die Infrastruktur und Effizienz unserer Netzwerke zu investieren. Innovative Ansätze zur Speicherung erneuerbarer Energie könnten nicht nur die Abregelungskosten vermindern, sondern auch die gesamte Energieversorgung revolutionieren. Die Frage bleibt, ob wir diesen Wandel rechtzeitig vollziehen können, damit die Preise für Ökostrom endlich sinken.

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