Ausprobiert: Das kann Alexa im Amazon-Smart-Home von morgen

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Amazon hat in die USA geladen – und nicht nur eine Menge neuer Produkte vorgestellt, sondern auch gezeigt, wie wir zukünftig mit Alexa sprechen werden. Die Idee und das Versprechen von Amazon: Konversationen werden natürlicher, und Gespräche mit Alexa sollen sich schon bald wie ein Plausch mit einer guten Freundin anfühlen. Überhaupt ging es bei der Produktvorstellung in Arlington sehr viel um die Zukunft von Alexa und wie wir unser Zuhause zukünftig mit künstlicher Intelligenz steuern. 

Bevor wir mit der Software beginnen, erst einmal zur neuen Amazon-Hardware: Es war eine wahre Produkteflut, die da über uns hereingebrochen ist (zum Beispiel gab es unter anderem neue Fire TV Sticks und Fire-HD-10-Tablets). Spannend war da vor allem eine neue Hardware-Kategorie bei den Echo-Devices: der Echo Hub.

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Wie der Name schon ankündigt, soll dieser die Haupt-Steuerzentrale für all Eure Smart-Home-Devices werden und bietet dazu ein Interface, das sich von den gewöhnlichen Echo-Show-Geräten unterscheidet. Außerdem ist der Echo Hub mit Wandhalterung und Power-over-Ethernet dazu gemacht, an einer zentralen Stelle Eures Zuhauses aufgehängt zu werden. Ich lege Euch an dieser Stelle auch die Zusammenfassung des Echo Hub ans Herz.

Der Amazon Echo Hub soll die neue Schaltzentrale für Euer Smart Home werden. / © Amazon

MapView bringt Ordnung ins Smart Home der Zukunft

Ein smartes Zuhause, das auf Eure Befehle (und natürlich auf die anderer Familienmitglieder) hört, klingt erst einmal gut.

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"Hey [Wunschassistent/in], mach' im Wohnzimmer das Licht an" klappt nur leider in der Praxis allzu oft nicht. Es kommt auch viel zu häufig vor, dass man den einmal vergebenen Namen von Glühbirnen, Steckdosen, Thermostaten & Co. einfach nicht mehr genau weiß. 

Deswegen hat mich die neue Funktion MapView direkt abgeholt. Mit dem LiDAR-Scanner eines kompatiblen Smartphones – aktuell klappt's nur mit iPhones – scannt Ihr Eure Wohnung mitsamt Fenster, Türen, Möbeln & Co. ein. Daraus erstellt Amazon dann ein virtuelles Abbild Eurer Wohnung, in das Ihr Eure Gadgets "einpflanzt". Natürlich verspricht Amazon höchsten Schutz in Sachen Datenschutz. Man sehe Vertrauen als eine der wichtigen Säulen für den dauerhaften Erfolg des Ökosystems.

Wie der Datenschutz am Ende tatsächlich gewährleistet wird und was Amazon mit den hochsensiblen Informationen dann anstellt, sehen wir uns an anderer Stelle noch einmal genauer an. Es wäre auf jeden Fall ganz schön creepy, wenn Alexa irgendwann vorschlagen würde: "Hey, nette Bude. Dein Teppich im Wohnzimmer sieht aber ganz schön ranzig aus. Ich hätte da einen wunderbaren Ersatz für Dich."

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Amazon MapView und – im Hintergrund – der Alexa Echo Hub: So soll das Smart Home der Zukunft einfacher werden. / © nextpit

Der Trick von MapView: Damit versteht sich das Smart Home selbst. Statt ellenlange Listen mit Zuordnungen zu Räumen pflegen zu müssen, schiebt Ihr ein Objekt direkt ins Wohnzimmer. Oder hängt es virtuell über die Küchenzeile. Und genau so könnt Ihr die Objekte dann auch ansteuern. Außerdem: wenn Ihr beispielsweise vergessen habt, dass die neue Lampe im Wohnzimmer "Couch-Beleuchtung" heißt, dann könnt Ihr auch einfach sagen: "Alexa, mach die neue Lampe im Wohnzimmer an" – und Ihr werdet verstanden. Zu Alexa kommen wir übrigens gleich noch einmal im Detail.

Der Eine oder die Andere könnten jetzt sagen: Ist das nicht auch heute schon so, dass man den Geräten eine feste Location zuweisen kann? Doch, das stimmt. Aber MapView funktioniert deutlich intuitiver und schneller als etwa die Home-App von Apple. 

Nutzt Ihr smarte Thermostate und habt hier noch die Übersicht? Mit MapView wird das einfacher. / © Amazon

Alexa wird smarter und schneller

Auch Alexa bekommt neue Funktionen – und soll viel natürlicher werden. Das geht schon damit los, wie Ihr überhaupt Konversationen mit Eurer virtuellen Assistentin beginnt. Über Sensoren in Geräten kann Alexa nämlich feststellen, ob Ihr einen Befehl erteilen möchtet – und springt dann auch ohne Aktivierungswort an. Aktiviert Ihr diese Funktion, dann hört Eure Assistentin beispielsweise dann automatisch zu, wenn Ihr einen Echo Show nur anseht.

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Außerdem könnt Ihr Konversationen über mehrere Kommandos hinweg führen und auf frühere Befehle zurückreferenzieren. Und ja, natürlich gibt's auch die üblichen Spielereien, die aktuellen Sprachmodelle ermöglichen, etwa den Plausch mit Alexa über oscarwürdige Filme, die unverschämterweise niemals einen Oscar erhalten haben. Der wirklich interessante Punkt ist hier aber, dass sich Alexa frühere Konversationen merkt.

Damit's mit der natürlichen Konversation besser klappt, soll Alexa obendrein schneller werden. Die maschinellen Gedenkpausen zwischen Euren Kommandos und den Antworten will Amazon deutlich verkürzen – einerseits durch bessere Sprachmodelle, andererseits durch Edge Computing, also mehr Rechenpower in Euren lokalen Geräten.

Amazon baut den Erfolg von Alexa auf fünf Grundprinzipien auf – eines davon lautet: Vertrauen. Keine einfache Aufgabe bei einem Dienst, der immer mehr über Euch weiß. / © nextpit

Wann kommen MapView und die neue Alexa nach Deutschland?

Eine offizielle Antwort auf diese Frage gibt es leider noch nicht.

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Aber: Der erste Amazon Echo kam in den USA am 23. Juni 2015 auf den Markt. Bis zum Marktstart in Deutschland dauerte es damals exakt 489 Tage. Nehmen wir das als Maßstab, dann stehen uns gegen Ende kommenden Jahres weitreichende Veränderungen im Alexa-getriebenen Smarthome bevor. Und viel mehr Zeit darf sich Amazon auch gar nicht leisten – spätestens zur kommenden Google I/O und Apple WWDC dürften wir vom Google Assistant und von Siri echte Sprünge nach vorn sehen.

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