Manchmal sagt man etwas und hat sehr schnell danach das Gefühl: "Diesen Satz hätte ich mir vielleicht lieber verkniffen". Das Gute daran für die meisten von uns: Im Normalfall kostet uns so eine leichtfertig getätigte Äußerung nicht viele Millionen US-Dollar. Anders ist das, wenn man so etwas als Apple-CEO in einer Analystenkonferenz von sich gibt.
"Ich würde China nicht zu dieser Kategorie zählen"
Worum geht es konkret? Um besagte Analystenkonferenz am 1. November 2018, also immerhin schon vor fast sechs Jahren. Cook wurde zu den iPhone-Verkäufen befragt und nach dem Aufzählen einiger absatzschwacher Länder stellte man ihm die Frage, ob auch China in diese Auflistung gehöre. "Ich würde China nicht zu dieser Kategorie zählen", entgegnete Tim Cook damals.
Kurze Zeit später – am 2. Januar 2019 – senkte Apple seine Umsatzprognose mit Verweis auf die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Die Apple-Aktie stürzte daraufhin binnen eines Tages um zehn Prozent ab. Das brachte Aktionäre zunächst auf die Palme und in der Folge dazu, beim US-Bezirksgericht in Oakland (Kalifornien) eine Sammelklage wegen Falschaussage anzustrengen.
Aus Gerichtsdokumenten geht nun hervor, dass Apple eine hohe Summe – die Rede ist von 490 Millionen US-Dollar – zahlt, um diesen Streit mittels Vergleich beizulegen. Angesichts von fast 100 Milliarden US-Dollar Nettogewinn im letzten Jahr trifft das Apple jetzt nicht besonders empfindlich. Eine kostspielige Aussage Tim Cooks bleibt es dennoch.
Auf welcher Seite steht Ihr in diesem Fall? Findet Ihr auch, dass Tim Cook hier wissentlich eine Falschaussage getätigt hat? Oder stellt Ihr Euch gegen die Aktionäre?
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