Sicher durchs Netz: Kinderschutz-App Qustodio ausprobiert
Wenn die eigenen Kinder in das Alter kommen, in dem sie ein Smartphone oder Tablet verwenden, ist es wichtig, sie an die Hand zu nehmen und ihnen den richtigen Umgang mit den Geräten und dem Internet zu zeigen. Kinderschutz-Apps wie Qustoido sind dafür gut geeignet.
Es gibt eine ganze Reihe von Kinderschutz-Apps auf dem Markt, Qustodio zählt zu den beliebtesten. Die App gibt es für Android, iOS, Windows, Mac und Kindle, wir haben die Android-Version unter die Lupe genommen. Die Einrichtung ist schnell und einfach erledigt, Mail-Adresse und Passwort festlegen, das war's.
Qustodio lässt sich wahlweise kostenlos oder mit dem Premium-Paket nutzen, dass mehr Optionen beinhaltet. Ihr habt die Wahl zwischen den drei Varianten für fünf, zehn oder fünfzehn Geräte. Die Kosten liegen zwischen 3,58 und 8,91 Euro im Monat.
Damit Qustodio seine Schutzfunktion richtig ausüben kann, sind einige Berechtigungen auf dem Smartphone des Kindes nötig. Die App muss für die Geräteverwaltung freigeschaltet werden, unter anderem, damit sie das Kind nicht einfach löschen kann. Die Berechtigung für Bedienungshilfen ist nötig, um Qustodio Zugriff auf alle Webinhalte, Apps und Einstellungen zu geben.
Qustodio überwacht auch Facebook
Qustodio hat sieben wichtige Bereiche, in denen es die Nutzung auf den Kinder-Smartphones überwacht und steuert.
- Web-Browsing
- Zeitliche Nutzung
- Anwendungsregeln
- Soziale Netzwerke
- Anrufe und SMS
- Standort
- Paniktaste (derzeit nur für Android)
Die Eltern können für jeden Bereich von Qustodio festlegen, was die Kinder machen dürfen und was nicht. Einzelne Apps und Webseiten lassen sich entweder pauschal freischalten oder sperren oder aber die Nutzung überwachen. Um die Social-Media-Accounts zu überwachen, sind die Login-Daten notwendig. SMS lassen sich nur inhaltlich überwachen, aber nicht komplett sperren.
Klare Regeln für viele Bereiche
Die Konfiguration, in der festgelegt wird, was die Kinder alles tun dürfen, kann zwar auf dem Smartphone erledigt werden - bequemer ist es aber am Computer. Für alle Bereiche von Qustodio lassen sich einzelne Regeln und Ausnahmen definieren. Es können auch ganze Bereiche ausgeschlossen werden, wenn man etwa den Standort des Kindes generell nicht überwachen möchte.
Qustodio geizt nicht mit Benachrichtigungen, im Gegenteil. Bei den Eltern kommen detaillierte Informationen darüber an, was die Kinder auf ihrem Smartphone so anstellen, und das sowohl per Mail als auch als direkte Notification auf dem Eltern-Gerät. Auch bei den Kindern ist die Kommunikation stets klar und deutlich: Das darfst Du, das darfst Du nicht, die Nutzungszeit ist vorbei und so weiter. Die automatische Erkennung von problematischen Web-Inhalten funktioniert bei Qustodio ziemlich zuverlässig.
Was ab und an auffällt: Nicht alle Texte sind korrekt übersetzt. Überschreitet das Kind beispielsweise seine Online-Zeit, erscheint die Meldung, die "Verwendungszulage" sei vorbei. Hier muss der Anbieter noch ein wenig Detailarbeit leisten, auch wenn in aller Regel klar ist, was mit den Meldungen gemeint ist. Auch die Optik, sowohl der App als auch des Web-Interfaces, könnte einen frischen Anstrich gebrauchen. Der Funktionalität tut das aber keinen Abbruch.
Fazit
Das Beste an Qustodio sind die sehr fein einstellbaren Regeln. Als Elternteil kann man nicht nur erlauben oder verbieten, auf welchen Seiten der Nachwuchs im Netz unterwegs ist, sondern auch manche Seiten erst einmal erlauben, aber direkt kontrollieren. In Zeiten von Cyber-Mobbing ist auch die Überwachung der Social-Media-Aktivitäten der lieben Kleinen sehr beruhigend.
Wir haben mit dem besprochenen Unternehmen eine Kooperation. Dieser Artikel ist jedoch ohne inhaltliche Einflussnahme entstanden.
Einigen Erwachsenen aus den Kommentarspalten hier, ganz zu schweigen von denen bei YT oder Facebook, würde so eine App auf den Smartphone sicher auch ganz gut tun.
Selbstverständlich sind solche Apps notwendig. Als Pädagoge kann ich sie nur empfehlen. Kinder müssen lernen, sich ihre Freiheit und Selbstverantwortung zu erkämpfen, besonders auch in einer Welt voller vernetzter Geräte. Sie werden motiviert, nicht einfach nur stupide bei Insta oder Snap abzuhängen, sondern ihre Geräte selbst zu administrieren. Verbietet eine App beispielsweise den Zugang zu Pornographie, muss der 14jährige eben lernen, sein Smartphone zu rooten, um die Kontrollapp zu deinstallieren -- oder besser noch, sie dazu zu vringen, falsche Daten an die Überwachung zu senden. Diese Fähigkeiten werden eine Generation wachsen lassen, die nicht mehr wehrlos an Google, Facebook und Amazon ausgeliefert wird.
Oder sie werden halt gut auf ein Leben vorbereitet, in dem man auf jeden Schritt und Tritt überwacht wird. China ist hier ja schon entsprechend unterwegs...
Solche Programme können aber den Zugang zu Seiten wie Pornhub oder ähnliches nicht verhindern. Wenn ich im Bus oder Zug sitze oder generell draußen sehe wie kleine Wänster sich pornos auf dem Smartphone anschauen 🙄 dann kann Doktor sommerteam sich glücklich schätzen noch zu existieren.
Kinder unter 14 Jahren haben auf Facebook und co nichts zu suchen. Die Gefahr der sexuellen Belästigung wird immer schlimmer. Und ein Smartphone unter 14 Jahren muss auch nicht unbedingt sein. Sowie Alkohol erst ab 18, sollten Smartphones erst ab 14 freigegeben werden.
Da muss ich mich eben erinnern, wie wir vor über 12 Jahren auf dem PC unseres Sohnes ein solches Programm installiert haben. Beim Versuch, nicht jugendfreie Seiten aufzurufen wurde er automatisch zu den Teletubbies umgeleitet ;-) Hat sich dann auch noch darüber beschwert...Wobei natürlich zu erörtern wäre, was schlimmer ist.
Teletubbies?...😳💦 oh ooooooh.,. ...das kann ein Schreck fürs Leben sein🙈.