Dyson 360 Vis Nav im Test: Definition eines Luxus-Staubsaugerroboters
Der Dyson 360 Vis Nav macht im Prinzip alles anders, was andere Saugroboter machen. Der britische Hersteller hat sich beim neuesten Modell bewusst für einen reinen Staubsaugerroboter ohne Wischfunktion oder Absaugstation entschieden. Kostenpunkt? 1.299 Euro! Auf in den Test, um zu erfahren, warum der Dyson 360 Vis Nav einer der einzigartigsten Saugroboter auf dem Markt ist.
Pro
- Überragende Saugleistung
- Randnahe Reinigung
- Gute Navigation
- Geniale Staubanalyse in der App
Contra
- Der Preis
- Keine Wischfunktion
- Keine Absaugstation
- 12 Minuten Akkulaufzeit auf höchster Saugstufe
Preis und Verfügbarkeit
Der Dyson 360 Vis Nav ist bereits im Handel erhältlich und kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 1.299 Euro. Bei MediaMarkt bekommt Ihr den Staubsaugerroboter aktuell für 999 Euro. Obendrein läuft aktuell bei MediaMarkt die "Dyson Brand Week", mit zahlreichen Angeboten zu Dyson-Geräten.
Hinweis: Dieser Artikel ist aus einer Kooperation zwischen nextpit und MediaMarkt entstanden. Diese Zusammenarbeit beeinflusst wie gewöhnlich in keiner Weise die redaktionelle Meinung und Testnote von nextpit
Design und Einrichtung des Dyson 360 Vis Nav
Dyson baut mit dem 360 Vis Nav einen unverwechselbaren Staubsaugerroboter, der ohne LiDAR-Navigationsturm und Gummibürste auskommt. Wie geht das?
Stärken des Dyson 360 Vis Nav
- Flache D-Bauform
- Ausfahrbarer Auffangbehälter für Eckenreinigung
Schwächen des Dyson 360 Vis Nav
- Keine Wischfunktion
Der Dyson 360 Vis Nav wird in einer kompakten Verpackung geliefert. Wir haben es hier mit einem, in jeglicher Hinsicht, einzigartigen Saugroboter zu tun. Erstens fällt die D-förmige Bauform auf, die an den Ecovacs X5 Omni (zum Test) erinnert. So soll der Dyson-Sauroboter besser in Ecken gelangen. Bei der Eckenreinigung hilft dem Sauger ein ausfahrbarer Auffangbehälter. Im Vergleich zum 9,5 cm hohen Ecovacs X5 Omni, misst der Dyson 9,9 cm.
Dafür, dass der Hersteller sich für eine D-Bauform ohne "echten" Navigationsturm entschieden hat, ist der Dyson-Saugroboter vergleichsweise hoch. Um das mal im Vergleich zu veranschaulichen: Der neue Roborock Qrevo Slim (zum Test), ebenfalls ohne Navigationsturm, misst gerade einmal 8,2 cm.
Hinten rundet ein 500-ml-Staubbehälter das einzigartige Gesamtbild des Roboters ab. Dieser wird per Knopfdruck vom Roboter getrennt. Wer den Saugroboter umdreht, wird zunächst überrascht sein. Denn anders als bei anderen Saugrobotern setzt der Hersteller auf eine Walzenbürste, die stark an die Fluffy-Walze der Dyson-Akkusauger erinnert. Da der Roboter keine Wischfunktion an Bord hat, gibt es auch keine Wischausrüstung.
Oben sitzt schließlich ein LED-Ring, in dem das 360-Grad-Kamerasystem für die Navigation steckt. Ein LiDAR-Navigationssystem hat das Modell nicht. Dafür gibt es aber ein Touch-Display, um den Saugroboter zum Putzen loszuschicken oder auszuschalten. Für die Steuerung des Robo-Saugers lohnt sich aber die MyDyson-App mehr, die wir im kommenden Abschnitt näher betrachten.
MyDyson-App und smarte Funktionen
Die MyDyson-App ist eine minimalistische App, die mit ihrer einfachen Bedienbarkeit überzeugt. Allerdings bietet sie weitaus weniger Funktionen als Apps der Konkurrenten.
Stärken der MyDyson-App
- Detaillierte Angabe zum Verschmutzungsgrad in allen Zimmern
- Minimalistische App
Schwächen der MyDyson-App
- Weniger Funktionen als bei Konkurrenz
Für die Steuerung und Bedienung der Putzhilfe steht die MyDyson-App zur Verfügung. Um den Dyson-Roboter in der App hinzuzufügen, müsst Ihr eine WLAN- und Bluetooth-Verbindung herstellen. Die Software findet das Gerät ruckzuck. Danach macht sich der 360 Vis Nav ein Bild seines neuen Arbeitsplatzes. Gut gefällt uns, wie detailreich die App ist. An jeder möglichen Stelle werden Hinweise und Kurz-Videos angeboten, um das Erlebnis mit dem Dyson-Saugroboter so einfach wie nur möglich zu gestalten.
Das Mapping dauert wesentlich länger als bei Konkurrenzmodellen, aber schlimm ist das nicht – denn das Kartierungsergebnis ist erstaunlich präzise. Im Nachgang wird die Karte verfeinert, indem Ihr Raumbegrenzungen festlegt. Auf die gleiche Weise können dem Roboter No-Go-Zonen vorgegeben werden. Auch Orte, die nicht erklimmt und Stellen, an denen nicht gesaugt werden sollen könnt Ihr so einrichten.
Für die Reinigung stehen dann vier Saugstufen zur Auswahl:
- Auto
- Quick
- Quiet
- Boost
Auch hier nochmal das Lob, wie sehr sich der Hersteller bemüht, dem Kunden so viele Informationen wie möglich mitzugeben. Wählt Ihr eine Saugstufe aus, zeigt Euch die App, wie lange der Saugroboter auf der gewählten Stufe saugen kann. Auch Zeitpläne lassen sich einrichten. Hier werden Tage mit genauen Uhrzeiten und den Saugstufen für jeden einzelnen Raum eingestellt.
Das beste und wohl spektakulärste Feature der App ist zweifelsfrei die Anzeige des erkannten Verschmutzungsgrades nach der Reinigung. Was auf den ersten Blick aussieht, wie ein Screenshot aus dem Spiel "Plague Inc", ist in Wirklichkeit die Angabe, wie hoch der Staubgehalt in der Wohnung ist.
Saugleistung und Navigation des Dyson 360 Vis Nav
Der Dyson 360 Vis Nav glänzt mit einer herausragenden Saugleistung auf allen Bodenbelägen. Bei der Reinigung navigiert der Saugroboter problemlos durch unsere Testfläche. Größter Haken beim Dyson-Staubsaugerroboter: Die gesamte Wartung bleibt an Euren Händen kleben.
Stärken des Dyson 360 Vis Nav
- Fantastische Saugleistung
- Gute Ecken- und Kantenreinigung
- Tolle Navigation, auch im Dunkeln
Schwächen des Dyson 360 Vis Nav
- Schwache Akkulaufzeit auf höchster Saugstufe
- Keine Absaugfunktion
- Einige Haare verheddern sich in der Walze
Dyson hat sich beim 360 Vis Nav bewusst für einen reinen Staubsaugerroboter entschieden. Bei all der erlaubten Kritik über eine fehlende Wischfunktion ist das Saugergebnis auf allerhöchstem Niveau. Beim Saugen geht der Dyson anders vor, als das bei vergleichbaren Modellen üblich ist. Der smarte Sauger startet zentral und fährt Quadrate nach außen. Abschließend startet die Haushaltshilfe die Kantenreinigung. Bei dem Vorgang fährt er eine Auffangschale aus, um Dreck aus schwer erreichbaren Stellen einzusammeln.
Testvolumen (g) | Ansaugvolumen (g) | Effizienz (%) | |
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Haferflocken (Fliesen) |
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Sand (Fliesen) |
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Sand (Teppich) |
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Viele schwer erreichbare Stellen gibt es für das Modell nicht. Durch die bereits beschriebene D-Form reinigt das Gerät Ecken gründlicher als runde Modelle ohne ausfahrbare Seitenbürste. Allgemein ist die Navigation ebenfalls auf Top-Niveau. Dyson verbaut im Gerät ein 360-Grad-Kamerasystem. Somit ist auch klar, wie der Gerätename entstanden ist. Zusätzlich wurde im „Auge“ ein LED-Licht eingesetzt, damit er im Dunkeln genauso gut zurechtkommt.
Einzig bei Haaren ist der Dyson-Sauger nicht perfekt. In der Fluffy-Walze haben wir nach kurzer Zeit verhedderte Haare entdeckt. Seid Euch bewusst, dass es eine Frage der Zeit ist, bis Ihr Euch um das Entwirren kümmern müsst. Wenn Ihr bereits bei der Wartung Eures Saugroboters seid, könnt Ihr im gleichen Zug noch den Staubbehälter leeren. Denn: Auf eine Absaugfunktion wird hier verzichtet. Die Station ist eine reine Ladestation – und das, obwohl der Saugroboter satte 1.299 Euro kostet!
Erstaunlicherweise zeigt er beim Andock-Vorgang so seine Schwierigkeiten. In der Praxis erwischen wir den Roboter, wie er bis zu drei Versuche benötigt, um korrekt im Dock zu parken. Noch dazu passiert es, dass das Dock nicht an Ort und Stelle bleibt. Habt Ihr den Sauger an seine Grenzen gebracht, müsst Ihr circa 1,5 Stunden warten, bis der Tank voll ist.
Die Akkulaufzeit auf der höchsten Saugstufe beträgt gerade einmal 12 Minuten. Selbst ich traue mir zu, meine Wohnung mehr als 12 Minuten zu staubsaugen, bis mir die Puste ausgeht. Aber setzen wir das lieber in einen sinnvolleren Kontrast: Ein Dreame X40 Ultra (zum Test) hat nach einer 30-minütigen Saug- und Wischtour auf den jeweils höchsten Stufen noch satte 70 Prozent Restakku in petto. Am stärksten ist der Dyson-Saugroboter im Auto-Mode. In diesem Modus analysiert der Roboter die Staubmenge und passt die Saugkraft intuitiv an. Das Prinzip ähnelt den KI-Reinigungsstufen der Saugroboter von Roborock oder der Saug- und Wischroboter von Dreame.
Technische Daten des Dyson 360 Vis Nav
Technische Daten | |
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Modell | |
Abbildung | |
Preis (UVP) |
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Saugleistung |
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Höhe des Saugroboters |
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Besonderheiten |
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Absaugfunktion |
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Moppreinigung- und Trocknung |
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Automatische Putzmittel-Zufuhr |
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Maße der Basisstation |
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Test-Fazit zum Dyson 360 Vis Nav
Wer den Test des Dyson WashG1 gelesen hat, dürfte der folgende Satz bekannt vorkommen: Das, was der Dyson 360 Vis Nav macht, macht er nahezu perfekt. Die Saugleistung ist auf dem Niveau der besten Saugroboter mit Wischfunktion. Bei der Reinigung navigiert der Dyson-Saugroboter solide. In der Praxis mussten wir den 360 Vis Nav nie aus einer misslichen Lage befreien. Wer nach dem besten „reinen“ Saugroboter sucht, wird mit dem Dyson-Modell wunschlos glücklich.
Dennoch kommt der Dyson-Saugroboter mit einem heftigen Preisschild. 1.299 Euro nach unverbindlicher Preisempfehlung, beziehungsweise 999 Euro im Angebot, kostet der Luxus-Sauger. Für alle, die nicht auf eine Wischfunktion verzichten möchten oder nichts mit der Wartung zu tun haben wollen, sollten daher besser zum 1.000 Euro teuren Eureka J15 Pro Ultra (zum Test) oder Ecovacs T30 Pro Omni (zum Test) greifen.
Hey Tobias, die genaue Lautstärke kann ich Dir leider nicht nennen. Aber verglichen mit Flaggschiff-Modellen von Roborock oder Dreame, fand ich den Dyson tatsächlich lauter auf der höchsten Saugstufe. Vielleicht hat es dann doch etwas Positives, dass er nur 12 Minuten durchhält ;)
Nach einem iRobot der frühen Generation und dem Vorwerk, werde ich wohl keinen mehr ohne Absaugvorrichtung nehmen.
Die Reinigung ist einfach zu zeitaufwändig.
Bei der Steampunk-Optik müsste man mir noch Geld dazu geben. Lächerlich. Der preis sowieso.
Ohne Absaugstation für 1000€ oder mehr muss er schon selbst die Schuhe zur Seite räumen und unter den Fußmatten saugen. Sorry, aber statt dass sowas günstiger wird, wird es Dyson-typisch abartig teuer. Und da kann man auch mit dem Design keinen Wettbewerb gewinnen. Andockprobleme dürfen bei dem Preis auch nicht existieren. Sorry, der hat doch eine Kamera?!
Wie ist denn bei dem die Lautstärke / das Geräuschempfinden? Da hat Dysen es ja nicht so mit. Weder bei Akkusaugern noch bei Haartrocknern :D