108 Megapixel: Smartphone-Kamera-Revolution von Samsung und Xiaomi
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Geht der Megapixel-Wahnsinn wieder von vorne los? Samsungs neuer Sensor hat unglaubliche 108 Megapixel und geizt auch sonst nicht mit Höchstwerten. Die Kamera-Revolution bei den Smartphones haben die Koreaner zusammen mit Xiaomi im Sinn.
Der neue Sensor für Smartphone-Kameras hört auf den Namen Samsung Isocell Bright HMX und hat 60 Megapixel mehr zu bieten als der bisherige Höchstwert bei Smartphone-Kameras. Der 1/1,33 Zoll große Sensor wird allerdings standardmäßig keine 108-Megapixel-Fotos machen, sondern die Daten von vier Pixel zu einem zusammenrechnen. Die effektive Auflösung beträgt also 27 Megapixel. Wer möchte, kann allerdings auch die vollen 108 Megapixel verwenden.
Samsung stellt den ISO-Wert des Sensors automatisch anhand der Lichtverhältnisse ein. Wie viel Einfluss der Nutzer auf diese Einstellung hat, bleibt abzuwarten und wird von der individuellen Implementierung und der Software des Herstellers abhängen. Fans von hochauflösenden Videos werden sich über die Möglichkeit freuen, 6K-Videos mit 3 fps aufzuzeichnen - sofern das Smartphone genug Rechenleistung und Speicher besitzt.
Nun sollte sich die Erkenntnis, dass hohe Megapixel-Zahlen nicht allein für besonders ansehnliche Fotos verantwortlich sind, allgemein durchgesetzt haben. Nach dem Megapixel-Wettrüsten bis Mitte der 2010er Jahre hatten die Hersteller die Megapixel-Zahlen zunächst wieder zurückgeschraubt. Lange Zeit galten 12 Megapixel als Sweet Spot, bei dem sich Auflösung und Lichtausbeute in gutem Verhältnis die Waage halten. Zuletzt hatten allerdings vor allem die chinesischen Hersteller wie Huawei wieder am Auflösungsrad gedreht und 40-Megapixel-Sensoren verwendet. Samsung war vor allem bei Low-Light-Fotografie ein wenig hinter die Konkurrenz zurückgefallen, was allerdings auch an der reinen Sensorgröße und - vor allem bei den Pixel-Smartphones gut zu sehen - an der Software lag.
Die Allianz zwischen Samsung und Xiaomi
Mit dem neuen Samsung Isocell Bright HMX soll es wieder zurück an die Spitze gehen für Samsung, und dafür haben sich die Koreaner mit Xiaomi zusammen getan. "Für Isocell Bright HMX haben Xiaomi und Samsung vom frühen Konzept bis zur Produktion eng zusammengearbeitet, was zu einem bahnbrechenden 108-MP-Bildsensor geführt hat. Wir freuen uns sehr, dass Bildauflösungen, die bisher nur in wenigen hochwertigen DSLR-Kameras verfügbar waren, nun auch für Smartphones geeignet sind", sagt Lin Bin, Mitbegründer und Präsident von Xiaomi. "Während wir unsere Partnerschaft fortsetzen, erwarten wir, dass wir nicht nur neue mobile Kameraerlebnisse bieten, sondern auch eine Plattform, über die unsere Nutzer einzigartige Inhalte erstellen können."
"Samsung forciert kontinuierlich Innovationen in den Bereichen Pixel- und Logiktechnologien, um unsere Isocell-Bildsensoren so zu entwickeln, dass sie die Welt so nah erfassen, wie unsere Augen sie wahrnehmen", sagt Yongin Park, Executive Vice President of Sensor Business bei Samsung Electronics. "Durch die enge Zusammenarbeit mit Xiaomi ist Isocell Bright HMX der erste mobile Bildsensor, der über 100 Millionen Pixel verpackt und eine unvergleichliche Farbwiedergabe und atemberaubende Details mit fortschrittlicher Tetracell- und Isocell-Plus-Technologie liefert."
Quelle: Samsung
Also mit 108M jeweils 4 Pixel pro Bildpunkt macht Sinn. Damit können qualitativ hochwertige Bilder mit 27M gemacht werden. Wie gross ein Bild mit effektiv 108M aufgenommen rauskommen würde, will ich mir nicht vorstellen. Wenn es nach 30 Bildern plötzlich eine Meldung gibt, dass auf der 256GB-SD kein Platz mehr ist für ein weiteres Bild....
Mal ganz ehrlich gefragt: Wer von euch braucht diese Auflösung wirklich???
Das ist vll. kein "must have", aber "nice to have". Man kann Bildausschnitte im Nachhinein festlegen und hat dadurch einen schönen nativen Zoom, wenn die Qualität stimmt.
Ich brauche diese Auflösung, weil es am Smartphone kein vernünftiges Teleobjektiv gibt.
Dann wirst du damit aber auch nicht glücklich. Du kannst einen echten Zoom mit veränderter Optik nicht mit einem einfachen Crop vergleichen. Die Story hatten wir schon beim OP 7 Pro. Das Bild sieht jeweils komplett anders aus.
Doch, damit wäre ich sehr glücklich. Ich möchte nicht die Effekte eines Teleobjektivs am Smartphone, obwohl ich mich darüber freuen würde, wenn sich das eines Tages auch noch simulieren ließe. Mir reicht vorerst, möglichst tief in das Bild hineinzoomen zu können.
Das ist leider auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ^^
Die Auflösung ist einfach VIEL zu hoch, selbst für so einen großen Sensor. Selbst jeweils vier Pixel zu einem kobiniert dürfte in bestenfalls 1,0 - 1,2µm Pixel pitch resultieren und das ist viel zu klein. Die Kantenlänge hat das P30 Pro bei vollen 40MP...
Zudem werden die Bilder eh massiv komprimiert, mehr als 10-12MB wird selbst ein Bild mit vollen 108MP wahrscheinlich nicht haben ^^
Und die Kosten ??? Für solche Geräte ???
Hoch. Definitiv hoch.
Mindestens!
Samsung verlangt ja auch für Rückschritte mit 1080p Display und absoluten Standardkameras 1000 Euro.
Endlich kommt wieder etwas Bewegung in den Sensor-Markt. Liest sich wirklich beeindruckend, was Samsung/Xiaomi entwickelt haben. Die begrenzte Möglichkeit, tief in Smartphonebilder hineinzoomen zu können, ist für mich momentan - in Ermangelung großer Teleobjektive - das größte Manko der Smartphonekameras. Gute Aussichten.
Offenbar sind wir hier alle schlauer als Samsung u Xiaomi. Warten wir es doch mal ab wie die Ergebnisse dann sind. Think positive.
Naja beide sind nicht dumm, wenn es um Marketing geht. Viele haben keine Ahnung von Kameras und glauben sofort, dass mehr Megapixel besser sind.
Solche hohen Werte gibt es einzig und allein für's Marketing und nicht, weil damit bessere Bilder möglich sind.
Oder was denkst du, wieso haben etwaige Hersteller bei den richtigen Flaggschiffen weiterhin nur ~12MP? Die ganzen Mittelklassegeräte haben nicht selten sowas wie 30MP Frontkameras, das Note10 nur 10MP.
108 MP mit der Abbildungsleistung eines Sigma Art Objektivs, das wäre der Knaller, wird aber ein Traum bleiben.
Und auch hier noch mal meine Frage, die ich schon unter dem letzten 100MP Artikel gestellt habe ...
Wenn mehr Pixel, auch wenn sie noch so klein und dicht nebeneinander sind, angeblich eine bessere Bildqualität bringen ... warum haben dann Profi-Vollformat-DSLRs die ein vielfaches eines High-End-Smartphones kosten, dann bei wesentlich größeren Sensoren auch nur bspw. 50MP?
Warum krieg ich dann bei einer Hasselblad H6d Mittelformatkamera, die verdammte 30'000€ kostet, bei fast der 100-fachen Sensor-fläche auch nur mikrige 100MP und keine 5-10 Milliarden Pixel ... oder 1Mrd ... oder wenigstens 500MP. Für soviel Geld kann ich ja wohl das Optimum des technisch möglichen erwarten.
Selbst 100MP sind schon zuviel, zumindest für das bloße Auge. Die bei DJI werden schon wissen weshalb sie maximal 100MP in ihre Hasselblad packen. Würde es Sinn machen würden die sicher mehr Pixel reinpacken.
Woher weißt du denn, wie viel Megapixel das Auge erkennt? Das kommt immer noch drauf an, auf welcher Größe das Bild dann angezeigt wird. Und auf riesigen Werbeleinwänden braucht es eben solche hochauflösenden Kameras. Da kommst du mit 10-12 oder auch 20MP nicht weit.
Die Hersteller wissen nur, dass zu viele Megapixel je nach Sensorgröße irgendwann einfach nur noch Nachteile haben, deshalb wird nicht mehr verbaut.
Bei Smartphones hingegen hält sich immer noch hartnäckig der "Mehr = besser"-Mythos.
Profi Kameras und allgemein so gut wie jede Kamera hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber Smartphones: Genug Platz. Großer Sensor, ausreichend Megapixel, Lichtstarke Optik. Ein Smartphone muss sehr viel über die Software und so Techniken wie Megapixel arbeiten. 100 MP Kameras gibt es ja auch schon. Die Fujifilm GFX 100. Klar hat die einen Mittelformatsensor, aber langsam kommen 100 MP bei den Herstellern an. Auch Sony arbeitet an einem 100 MP Sensor. 100 MP sind hier wohl bis jetzt das technische mögliche. Aber wie gesagt, bei Smartphones hat dies einen etwas anderen technischen Grund.
Ein Smartphone bietet im Verhältnis auch genug Platz.
Huawei hat bewiesen, dass man 1/1,7" in einem dünnen und schicken Gerät verbauen kann. Auch 1/1,5" sind laut Gerüchten vom Mate 30 Pro anscheinend möglich. Würde man diese dann mit 12-16 MP bestücken, wäre das super. Es sind und bleiben Smartphones, da braucht es keine 50-100MP, zumal die meisten Hersteller diese Auflösung ohnehin nicht nutzbar machen oder nur versteckt.
Viele Mehapixel sind bei Smartphones eher kontraproduktiv und machen es schwerer, gute Bile aus dem Sensor zu holen. Entsprechend sind Megapixel auch nichts, womit man bei Smartphones tricksen muss.
12MP reichen völlig aus. Aber die kombiniert leider keiner mit diesen großen Sensoren.
Wie du sagst "im Verhältnis" , weil APS-C, Vollformat oder gar Mittelformatsensoren werden wohl nie Platz in einem Smartphone finden. Aber hier ist zumindest bei Huawei ein positiver Trend das die Sensoren wieder größer werden was einfach die wohl wichtigste Basis ist. Ich bin bei einem Smartphone absolut Ergebnis orientiert. Das heißt mir ist es egal wieviel Megapixel es hat, Hauptsache es macht in allen Situationen sehr gute Fotos. Bei Huawei wurde ja letztes Jahr auch gesagt das die 40 MP mit dem Pixel Binning bessere Ergebnisse erzielen als wenn es Standard nur 10 MP wären. Und ich kenn kein 10 MP Smartphone das auch nur annähernd so gute LowLight Bilder abliefert als die P Modelle von Huawei. Natürlich muss alles zusammenstimmen (Software, Optik, Prozessor) das das Ergebnis bestmöglich wird. Aber von Vorhinein schon sagen mehr Megapixel bringen nichts stimmt so nicht ganz. Im Mittelklasse Bereich, ja da schon.