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[Erfahrungsbericht] Motorola Atrix & Lapdock im Berufs-Alltag

[Erfahrungsbericht] Motorola Atrix & Lapdock im Berufs-Alltag

Ein schwarzes E-Bass-Gitarre steht neben einem Laptop auf einem Tisch, mit zwei Verstärkern im Hintergrund.

Zwar bin ich persönlich ja (eigentlich) der Meinung, dass das Motorola Atrix inklusive dem Lapdock kein Notebook-Ersatz ist, dies bedeutet aber nicht, dass die Kombination von Smartphone, Tastaturdock & Mini-Linux nicht in bestimmten Situationen einen Laptop ersetzen kann. Genau das habe ich in meinem (mehr oder weniger) Zweitberuf einmal ausprobiert. Wie gut sich das Motorola Atrix dabei geschlagen hat, erfahrt ihr in meinem Erfahrungsbericht.

Wer nicht wissen sollte, was es mit dem Atrix, der Webtop-Anwendung und dem Lapdock auf sich hat, findet hier übrigens nähere Informationen, oder kann sich in diesen beiden Videos einen Überblick über die Sache verschaffen:

Link zu Video 01

Link zu Video 02 

Mein oben erwähnter Zweitjob ist eine Tätigkeit als E-Bass-Lehrer, quasi ein Überbleibsel aus der Zeit, als ich noch als Musiker meinen Lebensunterhalt bestritt. Auch als E-Bass Lehrer nutze ich schon seit langer Zeit technische Unterstützung in Form eines Laptops. Auf diesem befinden sich meine ganzen MP3s, Playalongs (Lieder ohne E-Bass-Spur zum Mitspielen), Noten aber auch die Unterlagen über meine Schüler, also alles, was ich zum Unterrichten benötige.

Mein Laptop ist zwar mit einem 13“ Display durchaus als mobil zu bezeichnen, mit ca. 2,5 Kilogramm und fast 3 Zentimeter Dicke nicht unbedingt ein schmales Leichtgewicht. Dafür kann ich mit diesem Laptop auch HD-Videos schneiden, was ich jedoch in der Regel beim Unterrichten sehr selten benötige. So sollte doch eigentlich das Lapdock (mit ca. 1 Kilogramm Gewicht und unter einem Zentimeter Dicke ein echtes „Fliegengewicht“ und sehr schmal dazu) in Verbindung mit dem Atrix, welches ich natürlich sowieso am Mann habe, meinen Laptop in Bezug auf die wenigen simplen Tasks, die ich beim Unterrichten benötige, ersetzen können. Dies war zumindest meine Überlegung. Seit knapp drei Wochen schleppe ich jetzt also keinen 2 1/2 Kilo-Laptop mehr mit mir herum, sondern ein Notebookgehäuse, von dem ich kaum merke, dass ich es in der Tasche habe.

Ein Laptop auf einem Tisch, verbunden mit einem Kabel, zeigt eine Dateiansicht auf dem Bildschirm.

Um MP3s und Playalongs abspielen zu lassen, aber auch um ein Metronom bzw. einen Drumsequenzer nutzen zu können, ist der Kopfhörerausgang des Atrix mit einem Verstärker verbunden. Natürlich funktioniert die Ausgabe von Audiosignalen auf diese Art problemlos.

Ein schwarzes Laptop auf einem Holztisch mit einem angeschlossenen Kabel und einer Dockingstation im Hintergrund.

Nahaufnahme eines Verstärkers mit einem roten Stecker, der in den Eingang gesteckt ist, und Bedienknöpfen.

Alle meine Unterrichts-Unterlagen bzw. die entsprechenden Dateien (Audio, Text & Noten) habe ich in meiner Dropbox (einer "Online-Festplatte"), für den schnellen Zugriff jedoch auch im internen Speicher des Atrix (die knapp 2 GB finden dort locker Platz). Muss ich einem meiner Schüler ein Dokument oder ein Audio-File senden, mache ich das per Link über die Android-Dropbox-App, was schnell und problemlos funktioniert.

Bevor ein Schüler zum Unterricht kommt, muss ich erst einmal in meinen Unterlagen nachschauen, was wir letzte Stunde gemacht haben. Meine Aufzeichnungen habe ich in einer Exel-Tabelle, auf die ich über Google Docs im Firefox-Browser Zugriff habe. Dies funktioniert problemlos, auch wenn hier ein wenig der größte Kritikpunkt an Motorolas Webtop-Technologie zum Tragen kommt. Die Performance innerhalb des Browsers (in diesem Fall ind der Exel-Tabelle) dürfte besser sein. Für meine Zwecke ist diese allerdings völlig ausreichend, ich muss nur meine Aufzeichnungen einsehen können und kurze Notizen eintragen können. Größere Arbeiten in Tabellen-Dokumenten könnten auf dem Lapdock eventuell zur Geduldsprobe werden.

Ein Laptop zeigt eine Google-Tabelle mit Daten zu "Musicsmore", einschließlich Spalten für verschiedene Kategorien und Einträge.

Eines meiner wichtigsten Mittel beim Unterrichten ist ein Drumsequenzer. Dieser dient dazu entweder einen ganz simplen „Klick“ laufen zu lassen (Metronom), oder aber einfache Drum-Beats abzuspielen, zu denen Schüler dann spielen müssen. Auf dem PC ist die kostenlose Software Hammerhead für diesen Zweck meine erste Wahl, unter Android gibt es mittlerweile einige solcher Apps, von denen ich die meisten auch schon ausprobiert habe. Meine Wahl auf dem Atrix ist hierbei Electrum Drum Machine, eine App die es erlaubt sehr schnell einfache Beats zu programmieren (natürlich auch abzuspeichern) und sogar noch ganz gut klingt (was für meine Zwecke eigentlich nicht relevant ist).

Screenshot einer Musiksoftware mit Bedienelementen für einen Drumcomputer und Dateinamen in der Dateiansicht.

Alle weiteren „Tasks“ wickle ich über den Dateimanger ab, der auch ein Teil des Mini-Linux ist, also keine App innerhalb Android. Dieser funktioniert sehr gut und bietet auch über ein Kontextmenü die Möglichkeit bestimmte Dateitypen mit anderen (als den standardmäßig zugeordneten) Programmen öffnen zu können. Leider kann man hier nicht alle Apps, die die nötigen Dateien öffnen könnten, auswählen. Mann muss also aus den im Kontextmenü zur Verfügung stehenden wählen.

Screenshot eines Datei-Managers mit einer Liste von Dateien, darunter "Beinharten wie du".

Die meisten Noten habe ich als PDF-Dokumente vorliegen, diese werden standardmäßig in einem Viewer geöffnet, der auch Teil des „Mini-Linux“ ist und sehr gut funktioniert.

Notenblatt für "Billy Jean" von Michael Jackson, angezeigt auf einem Laptop-Bildschirm. 

Zum Abspielen von Audiodateien nutze ich die zugeordnete Standard Android-App, die für meine Zwecke völlig ausreichend ist und ihren Dienst zu meiner absoluten Zufriedenheit erledigt.

Ein Mediaplayer zeigt den Titel "Billy Jean" an, mit einem Fortschrittbalken und einer Dateiübersicht auf dem Bildschirm.

Soweit funktioniert also mein Atrix/Lapdock Setup sehr gut, ein "echter" Laptop ist für mich als Hilfsmittel zum Unterrichten mittlerweile nicht mehr nötig. Jetzt stellt sich eigentlich nur noch (manch einem zumindest, vielleicht wurde ja zum Teil schon klar, dass dieses Setup um Vergleich zu einem Laptop seine Vorteile hat) die Frage, warum nicht einfach einen Laptop nehmen, der die gewohnte Arbeitsumgebung - in meinem Fall Windows 7 - bietet?

Da wäre – wie ja auch schon erwähnt – unter anderem das Gewicht, welches keine kleine Rolle spielt, da ich noch eine weitere Tasche zum Unterrichten mitnehme. In dieser befinden sich diverse Noten in Papierform, um diese meinen Schülern direkt in die Hand drücken zu können. Zwei doch relativ dicke Ordner haben ihr Gewicht, seit ich keinen Laptop mehr am Mann habe, merke ich durchaus, dass ich ein gutes Stück weniger an Gewicht durch die Gegend schleppe. Das Lapdock des Atrix spüre ich kaum in meiner (zweiten) Tasche, meinen Laptop im Vergleich durchaus schon und das nicht zu knapp, auch wenn es "nur" 1 1/2 Kilogramm Unterschied sind. 

Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, dass ich nicht immer mein Internet „einschalten“ muss, welches ich auch beim Unterrichten nutze (Google Docs, Email, oder auch Unterrichts-relevante Informationen nachschlagen) und auch nicht diverse Netzteile dabei haben muss. Normalerweise funktioniere ich mein Smartphone zu einem WLAN Access Point um, was zwar keine große Sache ist, jedoch beinhaltet, dass ich ein Ladegerät für mein Phone brauche, da dieses sonst schnell keinen Saft mehr hat und dieses natürlich immer dabei haben und anschließen muss. Hierzu gesellt sich noch mein Ladegerät für den Laptop, welches ein „ganz schöner Brocken“ ist. Dies alles summiert sich durchaus in Bezug auf Aufwand, aber auch "immer daran denken", dies auch alles dabei zu haben. Mit dem Atrix und dem Lapdock ist das alles kein Thema. Das Lapdock hält komplett aufgeladen ca. 5 Stunden (eventuell sogar noch etwas länger) und lädt dabei noch das Atrix mit auf. Mittlerweile habe ich nur noch maximal vier Stunden am Stück Schüler, Netzteile gehören seit ich das Atrix zum Unterrichten nutze der Vergangenheit an. 

Ein weiterer Vorteil von Atrix & Lapdock ist die Tatsache, dass das Webtop-Betriebssystem in wenigen Sekunden gestartet und einsatzbereit ist. Laptop hochfahren und ein nervender Lüfter gehören seitdem also ebenfalls der Vergangenheit an.

Alles in allem füllt das Atrix mit dem Lapdock die Rolle des „technischen Hilfsmittels“ bei meiner Tätigkeit als Lehrer sehr gut aus. Natürlich würde das ein oder andere besser und schneller auf einem normalen Laptop funktionieren, die Vorteile des Betriebssystems im Handy inklusive dem entsprechenden Lapdock überwiegen für mich jedoch. So muss ich wohl eine Behauptung, die ich in meiner Atrix & Lapdock Review in den Raum gestellt habe (auch wenn meine Review alles andere als schlecht für diese Kombination ausfiel), etwas relativieren:

Das Atrix kann durchaus ein Laptop-Ersatz sein, es kommt einzig und alleine auf den Einsatzzweck an.

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  • Dictys Jimenez-Krause 11
    Dictys Jimenez-Krause 02.12.2011 Link zum Kommentar

    Ein echt gut geschriebener Bericht! Hut ab! Da bekommt man mit diesem praktischen Anwendungsbeispiel ein Gefühl, was man so alles machen kann mit dem Lapdock. Ich habe mir den Atrix diese Woche gekauft, vor allem weil ich von den technischen Daten dieses Smartphones begeistert bin und weil ich die Möglichkeit, die Funktionalität durch einen Lapdock zu erweitern, sehr verlockend finde. Ich glaube, ich werde mir keinen Tablet kaufen sondern eher den Lapdock, fände ich viel praktischer.


  • sothio 52
    sothio 30.11.2011 Link zum Kommentar

    Das ist ein wirklich toller Bericht, Michael! Testberichte findet man viele, aber solche Erfahrungsberichte und Anwendungsbeispiele eher selten.

    Vielen Dank!


  • AndroPet 12
    AndroPet 30.11.2011 Link zum Kommentar

    Moinsen!
    Toller Bericht. Genau so empfand ich die Nutzung (wenn auch ohne die spezielle Thematik das Musiklehrertums) des Atrix+Lapdock auch. Viel unkomplizierter!!
    Erwähnenswert vielleicht noch, das ich auch ein 4-saitiges Instrument spiele: eine Ukulele (gcea, thenor). Allerdings auf Lagerfeuerniveau - was aber auch gute Sozialekontakte ermöglicht ;)
    In Anbetracht dieses Berichtes, ist jetzt natürlich meine Sehnsucht auf die Reklamationsrückkehr des Lapdocks wieder gewachsen! Das Atrix erfüllt aber auch so seinen Alltags- und Berufszweck (bis hin zum Präsentation in jpeg umwandeln und dann vom Atrix via hdmi in den Beamer).
    DANKE4blogging! Peter grüßt!


  • Michael Maier 34
    Michael Maier 30.11.2011 Link zum Kommentar

    @Timm:

    :D

    Ich stehe schon immer etwas auf Kriegsfuß mit Exel ;D

    @Wurst Hansel:

    Spielt doch keine Rolle, Musiker ist Musiker. Violinisten Witze fallen mir allerdings gerade keine ein ;-)


  • Mark Ozon 14
    Mark Ozon 30.11.2011 Link zum Kommentar

    Super interessanter Blog Michael! +1


  • Wurst Hansel 32
    Wurst Hansel 30.11.2011 Link zum Kommentar

    @ Micha: Nein. :) Violine, Piano. Beides "ungeskillt", daher würde ich es auch nie wagen... ;)


  • Timm Stenderhoff 20
    Timm Stenderhoff 30.11.2011 Link zum Kommentar

    Nice Report.... +1

    Ach ja, es heißt “Excel“ ;)


  • 9
    Jan Kilian 29.11.2011 Link zum Kommentar

    In ein paar Jahren haben wir die PCs in der Hosentasche. Dieses Konzept wird sich mMn durchsetzen, nur halt mit Windows. Das könnte noch zum Problem werden für Android.


  • Andreas70 23
    Andreas70 29.11.2011 Link zum Kommentar

    Man bedenke, dass man in dem WebTop auch über die SD Karte ein richtiges Linux (zB. Debian) installieren kann. So laeuft auch zB. LibreOffice :-)


  • 4
    Silvio D. 29.11.2011 Link zum Kommentar

    @Ralph S: Ich würde mich wirklich wundern und fragen ob die Foundation für Recht und Verfassung oder das A-Team dahinter stecken! :)


  • Michael Maier 34
    Michael Maier 29.11.2011 Link zum Kommentar

    @Wurst hansel:

    Keine Ahnung ;)
    Und du bist am ende noch Schlagzeuger?


  • Wurst Hansel 32
    Wurst Hansel 29.11.2011 Link zum Kommentar

    Schöner Bericht. Warum nur fallen mir gerade so viele Bassistenwitze ein? :)


  • Ludwig H. 36
    Ludwig H. 29.11.2011 Link zum Kommentar

    Klasse Erfahrungsbericht! :)
    Schön zu sehen wie man 2 Hobbys / Jobs verbinden kann. ;)


  • Marcus B. 38
    Marcus B. 29.11.2011 Link zum Kommentar

    Schöner Bericht!

    Tja, wenn die Motorola-Smartphones selbst nicht so öde wären, hätte dies längst mein Netbook verbannt ;) Denn eigentlich hab ich immer von so einer Kombi geträumt...


  • 18
    Ralf S. 29.11.2011 Link zum Kommentar

    stellt euch vor ihr seit 1990 ins Koma gefallen und würdet heute wieder aufwachen und als erstes diesen Artikel lesen.

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