Luftsensor air-Q im Test: die Wundernase für Euer Smart Home
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Ob Ozon, CO2, NOx, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Sauerstoffgehalt: Der air-Q erfasst mehr Parameter als jeder andere Luftqualitätssensor – sagt der deutsche Hersteller Corant GmbH. Der Luftsensor klärt Euch aber nicht nur über die Luftqualität auf, sondern dient auch als Supernase für Smart-Home-Automationen. NextPit hat den air-Q getestet.
Pro
- extrem umfangreiche Sensorik für Luftanalyse
- funktioniert auch komplett lokal
- viel Know-How-Content vom Hersteller und aktive Community
- API-Zugang (nur science-Version)
- Support für IFTTT
Contra
- wenige Smart-Home-Schnittstellen
- teuer
Kurzfazit und Preise
Einen flexibleren Luftqualitätssensor als den air-Q gibt es nicht, sagt der deutsche Hersteller Corant GmbH. Und tatsächlich messen die Luftsensoren der air-Q-Serie wirklich unfassbar viele Parameter und bieten dank nachrüstbaren Zusatzsensoren sogar noch Raum für Erweiterung. Neben praktischen Apps für Android und iOS sowie lokalem und cloudbasiertem Browserinterface unterstützen die air-Qs auch immer mehr Smart-Home-Schnittstellen, was sie zu einer Wundernase für allerlei Smart-Home-Anwendungen macht.
Aber fangen wir ganz von vorne an: Den air-Q gibt es in vier verschiedenen Versionen. Los geht's bei der "light"-Variante mit einem Einzelpreis von 289 Euro bis hin zur maximal 1029 Euro teuren "science"-Version inklusive Methan-Sensor. In der folgenden Tabelle seht Ihr die verschiedenen Versionen auf einen Blick. Wir haben den air-Q in der Pro-Version getestet.
Die Varianten des air-Q im Vergleich
air-Q light | air-Q basic | air-Q pro | air-Q science | |
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Preis | 289,00 € | 399,00 € | 529,00 € | ab 629,00 € |
Sensoren |
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Extras | Mengenrabatt ab 10 Stück | erweiterbar | erweiterbar | erweiterbar, API-Zugang |
Für die science-Version bietet der Hersteller den air-Q zusammen mit zusätzlichen Sensoren an, nämlich für Formaldehyd (160 Euro), Ammoniak (250 Euro) und Methan (400 Euro). Darüber hinaus gibt's im Online-Shop des Herstellers auch Austausch-Sensoren, sollte ein Defekt vorliegen, und weitere Einbau-Sensoren für Propan (519 Euro), Schwefelwasserstoff (69 Euro), Wasserstoff (289 Euro), Chlor (349 Euro) oder Distickstoffmonoxid (379 Euro). Künftig soll es auch eine Version für Radon geben.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen Corant und NextPit. Auf die redaktionelle Meinung von NextPit hat diese Zusammenarbeit selbstverständlich keinerlei Einfluss.
Setup
Im Karton findet Ihr neben dem scheibenförmigen Sensor einen USB-Netzadapter sowie ein drei Meter langes und hochwertiges Kabel von USB-A auf USB-C. Der air-Q ist zum Aufstellen gedacht – eine Wandmontage ist vom Hersteller nicht vorgesehen, auch eine Möglichkeit zur Diebstahlsicherung gibt es nicht. Dank USB-C-Anschluss könnt Ihr den air-Q auch mit einer Powerbank betreiben, beispielsweise auf einer stromlosen Baustelle – bei einer Leistungsaufnahme von 1,5 Watt laut Hersteller sollte eine 10.000-mAh-Powerbank für ca. 33 Stunden Betrieb ausreichen.
Was uns gefällt:
- schnelles und unkompliziertes Setup
- unterstützt mehrere WLAN-Netze
- Betrieb ohne Cloud möglich
Was uns nicht gefällt:
- keine Wandmontage möglich
- keine Diebstahlsicherung
Das Setup des air-Q ist denkbar einfach. Ihr verbindet Euch mit dem Hotspot, das der Luftsensor öffnet, und tippt das Passwort ein. Ihr könnt den air-Q bereits so betreiben – praktischer ist es aber natürlich, wenn Ihr dem Sensor die Zugangsdaten Eures WLANs verratet, um von allen im lokalen Netz verbundenen Geräten erreichen zu können. Dabei lassen sich übrigens auch Zugangsdaten zu mehreren Netzwerken hinterlegen, wenn Ihr den air-Q an verschiedenen Orten betreiben wollt.
Sobald der air-Q mit dem WLAN verbunden ist, könnt Ihr optional einen Cloud-Account einrichten. Das erlaubt es Euch, die Messdaten des Luftsensors von überall aus einzusehen oder beispielsweise Dienste wie IFTTT zu nutzen. Wollt Ihr die Daten nicht rund um den Globus schicken, könnt Ihr den air-Q aber auch ausschließlich lokal betreiben.
Sensorik
Beim Blättern durch die air-Q-App fühlt man sich wie der Besitzer eines eigenen Labors. In Echtzeit tickern hier die Werte zu diversen Feinstaub-Arten, unterschiedlichsten Gasen und weiteren Luft- und Umweltparametern durch. Faszinierend, würde Spock sagen, und das zurecht.
Was uns gefällt:
- unglaublich vielfältige Sensorik
- Sensoren sind austausch- und nachrüstbar
Was uns nicht gefällt:
- -
Der air-Q misst unglaublich viele verschiedene Luftparameter. Laut Hersteller ist er der flexibelste Luftqualitätssensor, der derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Der air-Q Pro ist mit insgesamt 14 Sensoren ausgestattet und erfasst so die folgenden Messwerte:
- Sauerstoff
- Kohlendioxid
- VOC
- Kohlenmonoxid
- Feinstaub PM1
- Feinstaub PM2,5
- Feinstaub PM10
- Stickstoffdioxid
- Ozon
- Schwefeldioxid
- Lärm
- Lärm (Maximum)
- Relative Luftfeuchtigkeit
- Absolute Luftfeuchtigkeit
- Luftdruck
- Taupunkt
- Temperatur
Wie eingangs geschrieben, gibt es noch separate Sensoren für Methan, Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Ammoniak. Außerdem plant Corant eine spezielle air-Q-Version, die auch Radon erfasst, vermutlich gegen Ende des Jahres. Auf Anfrage baut der Hersteller den air-Q übrigens auch mit beliebigen Sensorkombinationen zusammen.
Das Messintervall der Sensoren liegt bei weniger als zwei Sekunden – Ihr bekommt die Daten also quasi in Echtzeit. Das ist wichtig, wenn Ihr mit dem air-Q diverse Smart-Home-Geräte steuern möchtet. Damit stets "frische" Luft an die Sensoren kommt, ist der Luftqualitätssensor außerdem mit einem kleinen Lüfter ausgestattet. Aus einer Entfernung von mehr als 30 Zentimetern ist dieser nicht mehr zu hören.
Nachdem der air-Q der akkurateste und vielfältigste Luftsensor ist, der jemals die NextPit-Redaktion durchlaufen hat, können wir die Messgenauigkeit der einzelnen Sensoren leider nicht vollständig validieren. Wir sehen allerdings beispielsweise, dass beim Lüften die Feinstaub-Messdaten des air-Q parallel laufen mit denen des Jya Fjord Pro Air, den wir kürzlich getestet haben.
Außerdem lassen sich die Messwerte der Sensoren gut mit dem Lüftungsverhalten korrelieren. An warmen Tagen zur Hauptverkehrszeit beispielsweise steigt bei geöffnetem Fenster der Stickoxid-Wert und fällt dann im Laufe der Nacht wieder ab. In der App gibt es auch eine manuelle Möglichkeit, die einzelnen Sensoren manuell zu kalibrieren, wenn Ihr beispielsweise für bestimmte Messgrößen separate Messgeräte besitzt. Außerdem kalibrieren sich die air-Q-Luftsensoren fortlaufend selbst – ab der kommenden App-Version lässt sich auch der automatische Kalibrierungsfortschritt auf dem Smartphone einsehen, verspricht der Hersteller.
Apps & Plattformen
Der air-Q misst nicht nur unglaublich viel, sondern bietet auch vielfältige Wege, die Daten einzusehen und zu analysieren – von Smartphone-Apps über den Export der Daten als .csv bis hin zur API. Außerdem unterstützt der air-Q die eine oder andere Smart-Home-Plattform.
Was uns gefällt:
- vielfältige Apps und Plattformen mit und ohne Cloud
- Support für IFTTT und eigene API
Was uns nicht gefällt:
- keine Unterstützung für Alexa, Homekit und Google Home
Der air-Q bietet Euch zahlreiche Möglichkeiten, die Messdaten einzusehen und zu verwerten. Zunächst sind ab Gehäuse zwei LED-Halbkreise angebracht, die euch die Luftqualität in den Kategorien "Gesundheit" (grün) und "Leistung" (blau) mitteilen. In die Kategorie "Gesundheit" fallen jene Werte, die bei Überschreitung bestimmter Grenzwerte eine Beeinträchtigung für die Gesundheit bedeuten können, also beispielsweise Stickstoffdioxid. "Leistung" betrifft dagegen Faktoren, die Eure Produktivität beeinträchtigen können, also etwa Temperatur oder Sauerstoffgehalt der Luft.
Dann gibt es natürlich die Apps für Android und iOS, die jeweils gleich aussehen und Euch in einem Dashboard einen Prozentwert für die Luftqualität angeben, auch hier wieder in den Kategorien "Gesundheit" und "Leistung". Überschrittene Grenzwerte zeigt die App direkt unter den Prozentwerten an. Mit einem Klick auf die Warnungen gelangt Ihr jeweils zu Übersichtsseiten, welche die Werte erklären und Euch konkrete Tipps dafür geben, wie Ihr die Luftqualität verbessern könnt.
Weiter unten seht Ihr schließlich sämtliche Messwerte im zeitlichen Verlauf auf einen Blick. Per Fingertipp auf einen der Werte gelangt Ihr auch hier wieder zu einer Detailseite mit ausführlichen Erklärungen und einem zeitlichen Verlauf. Für die Geeks da draußen erklärt die App auch, wie die jeweiligen Sensoren genau funktionieren.
Ein ganz ähnliches Dashboard wie in den Apps könnt Ihr auch über den Browser erreichen. Dafür müsst Ihr allerdings einen Cloud-Account eingerichtet und den Datenupload aktiviert haben. Alternativ könnt Ihr auch durch Eintippen der lokalen IP-Adresse Eures air-Q-Sensors auf ein rudimentäres Dashboard mit den aktuellen Messwerten zugreifen.
Für die einzelnen Messgrößen könnt Ihr detaillierte Alarme einrichten. Das klappt beispielsweise per Mail oder Push-Benachrichtigung beim Überschreiten bestimmter Grenzwerte. Aber auch der air-Q selbst kann einen Alarmton abspielen und so beispielsweise als Rauchmelder beziehungsweise Feueralarm dienen.
Ein weiterer spannender Aspekt am air-Q ist die Integration ins Smart Home. Ihr könnt mit den Messdaten nicht nur etwas über Eure Wohnung, Euren Arbeitsplatz und Euer Lüftungsverhalten lernen, sondern auch bestimmte Dinge automatisieren. Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, kann der air-Q beispielsweise einen Luftbefeuchter aktivieren. Das klappt aktuell über verschiedene Standards, von denen der bekannteste IFTTT sein dürfte. Im Test hat das Anlegen von Automationen problemlos funktioniert.
Eine direkte Unterstützung für Amazon Alexa, Google Assistant oder HomeKit gibt es derzeit noch nicht. Allerdings gibt es den Weg über Homebridge. Homebridge ist ein Server, der die HomeKit API von iOS emuliert und so nicht direkt unterstützte Geräte in Euer Apple-Universum integriert. Sobald der Matter-Standard offiziell gestartet ist, will sich Corant eigenen Aussagen zufolge hier um eine direkte Unterstützung bemühen.
Für die Bastler da draußen gibt es schließlich noch eine API, die allerdings nur Besitzern der "science"-Version zur Verfügung steht. Hier könnt Ihr die Messintervalle, die Zieladressen für die Datenspeicherung und viele andere Parameter selbst einpassen und den air-Q nach Belieben in Euer eigenes Projekt integrieren.
Abschließendes Urteil
Unterm Strich ist der air-Q ein ausgezeichneter Luftqualitätssensor – und ein gutes Smart-Home-Device. Während diverse Schnittstellen von IFTTT über Homebridge bis hin zur eigenen API bestehen, fehlen aktuell noch die „ganz Großen“, sprich: Apple Homekit, Amazon Alexa und Google Home. Wenn der Matter-Standard irgendwann in den kommenden Monaten durchstartet, dann will jedoch auch air-Q dabei sein.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch, dass air-Q ein sehr aktives Support-Portal betreibt auf dem sowohl die Community als auch der Hersteller selbst aktiv dabei ist. Ihr findet das Portal unter https://support.air-q.com.
Interessante Firma und beeindruckendes Gerät, muss ich ehrlich sagen. Das ist wirklich nicht zu vergleichen mit "Asia Geräten" und Billigsensoren. Ich hab mich auf der Website informiert und so weit ich es rauslesen konnte, wird hier wirklich auf höchste Qualität und Lokalität wertgelegt. Hinter der Marke steht eine deutsche Firma und ein wissenschaftlicher Ansatz. Auch die vielen Anwendungsbeispiele sind sehr interessant. Ich habe schon länger ein Auge auf Luftmessgeräte geworfen, aber vor allem die günstigen Geräte angeschaut. Nach dem Artikel überlege ich aber schon, ob sich so ein teures, aber umfangreiches und genaues Gerät lohnt (Wir haben einen Kamin und da wärenm die Feinstaub- und Kohlenmonoxidwerte interessant). Gerade weil es durch die austauschbaren Sensoren ziemlich nachhaltig ist. Super!
Im Endeffekt ein überteuertes Luxus Gerät mit beschränkten Nutzen. Viele Parameter lassen sich einfacher und günstiger über andere smart home Geräte erfassen. Andere Daten wiederum haben nahezu keine nützliche Relevanz im Leben von 99% der Menschen.
Großes Problem bleibt aber auch hier, das weder Kalibrierung der Sensoren noch eingeschränkt Lebenszeit der Sensoren berücksichtigt wird. Also ein Gerät das man nicht ewig nutzen kann, weil dann nur noch Müll angezeigt wird. Gerade die kleinen Versionen sind zudem wirklich massiv zu teuer für die gebotenen Messwerte. Da gibt es bereits gute Konkurrenzsysteme für einen Bruchteil des Preises.
Ich finde den Preis eigentlich vergleichbar zu den anderen Anbietern (airq siehe es mir nach: airthings und uhoo).
Naja, bereits ein 20€ govee wlan Thermometer bietet 50% der Messerwerte der Light Variante. Die anderen Werte hat man zumeist auch schon durch weitere smarte Gerät im System, sei es ein Luftreiniger, eine Klimaanlage, rauchmelder oder sonst was.
Ab ca 60€ hat man bereits Raumluft Sensoren anderer Asia Anbieter die zusätzlich VOC und PM messen. Oder teilweise auch co2.
Einige Werte werden zudem nicht gemessen, sie sind lediglich berechnete Werte aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Für 115€ gibt es einen Bosch Smart Rauchmelder der ebenfalls schon VOC, Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst, woraus Taupunkt und VOC berechnet werden können.
Ab ca 150€ kommen Geräte die nahezu das gleiche können, plus PM.
Das einzige was ich jetzt wirklich als selten bezeichnen würde, wäre Lärmmessung. Aber mal ehrlich, das ist letztlich nicht mehr als ein zusätzliches Mikrofon und ein Microcontroller im cent Bereich.
Interessant ist eigentlich wirklich nur die große science Variante. Aber erstmal sind 1000€ ein Haufen Geld und zweitens kann ein Privathaushalt mit den zusätzlichen Werten kaum etwas sinnvolles anfangen.
Ehrlich gesagt sind mir keine Geräte bekannt, die für 150 € den Sensorumfang des air-Q light haben. Gleiches gilt auch für jede andere Variante. Da wir direkt bei den Herstellern die Sensoren beziehen, ist das preislich auch gar nicht möglich.
Ein "echter" CO2 Sensor z.B. ist bei den günstigsten Geräten oft nicht enthalten - das steht aber nur im Kleingedruckten oder gar nicht. Das nennt sich dann CO2e und ist eigentlich nicht brauchbar, da es synchron zu VOC läuft, was aber eben nicht synchron zum wahren CO2 Verlauft geht.
Bitte jetzt aber nicht mit "CO2 Ampeln" vergleichen, die nur aus einem Sensor und ein paar LEDs bestehen. Da kann unser Gerät mehr: WLAN, Cloud, unbegrenzte Datenhistorie., 2 Min Messwerte bzw. sogar sekündliche, keine Internetpflicht aber -option, Pushes und Email-Alarme (!!!), eine ziemlich geniale App (wie ich finde) und fortlaufend Updates - das war jetzt keine vollständige Liste. Wir nehmen auch Funktionswünsche entgegen. Probiert es!
Übrigens kann der air-Q auch erweitert werden - das kann wirklich gar kein anderer.
Bitte nenne mir ein konkretes Gerät und dann vergleichen wir das gern einmal zusammen. Vielleicht ist mir dieses einfach auch nicht bekannt.
Oft ist es so, dass man das Gefühl hat, dass es etwas ähnliches gibt - weil es soviele sehr günstige, aber doch untaugliche Geräte, gibt (zb der Luftsensor von Amazon).
Ich würde mich wirklich freuen die Diskussion weiter zu führen.
Ich finde es gut das man sich hier persönlich meldet, eventuell kann man so ja wirklich die Stärken des Gerätes besser vermitteln. Gerade mit den Sensoren kann man viel am Preis und der Präzision drehen, ich als Kunde weiß aber anhand der normalen Angaben nie wie man die Produkte tatsächlich einordnen kann. Am Ende stellt sich aber auch immer die Frage wie relevant das für die Anwendung ist. 30€ mehr damit die Luftfeuchtigkeit um 0,5% genauer angezeigt wird? Das muss man erstmal vermitteln können. Ich frage mich allerdings was hier ein "echter" Co2 Sensor ist ? Viele Werte lassen sich üblicherweise nur indirekt über andere physikalische Faktoren bestimmen und haben daher eine nicht unerhebliche Querempfindlichkeit. Reagieren also auch auf andere Faktoren. Das Problem hat man selbst bei Messgeräten im mittleren 4 stelligen Preisbereich.
Das gute Co2 Sensoren viel Geld kosten ist mir bewusst. Wir selbst benutzen bei meinem Arbeitgeber Geräte der Firma Dräger im gehobenen Preissegment und sind auch für die Wartung zuständig. Selbst diese Produkte benötigen regelmäßige Wartung und vor allem Kalibrierung um verlässliche Werte zu erzeugen. Die meisten mir bekannten günstigen smarten Co2 Sensoren setzen auf Infrarot Messkamnern. Das wird aber selbst im Industriebereich genutzt. Wir hatten auch schon vor Jahren Sensoren über Temperaturdifferenz, was trotz der einfachen Messmethode ausreichend präzise genug war, um in der industriellen Co2 Sicherheitsüberwachung eingesetzt zu werden. NDIR Sensoren bekommt man selbst als Endkunde beim elektronikhändler für etwa ca 25€. Und klar geht das auch teurer. Ist das hier anders, welche Sensoren werden verbaut ? Werden diese vor dem Verkauf kalibriert und mit Prüfprotokoll die Funktion bestätigt?
Ein konkretes Konkurrenz produckt wäre zb der Luftmesser von tuya für knapp 100€. Wobei das natürlich auch nur ein oem unter verschiedenen Labels ist.
Das Gerät bietet für den Preis WLAN, Temp. Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, PM, TVOC, HCHO, und eben CO2 über NDIR. Über die Qualitätskontrolle vieler dieser China Hersteller brauchen wir nicht zu diskutieren, aber wenn sie funktionieren, dann eigentlich ausreichend gut.
Die Frage ist also ob die Abweichungen in der Präzision der Messung wirklich so groß sind das es für den privaten Endkunde relevant wird. Soweit ich das anhand des Artikels und Produktangaben verstehe, ist bei der light Version eigentlich nur die co2 Messung wirklich ein erwähnenswertes Feature. Warum soll ich dafür nun soviel mehr Geld ausgeben? Für die anderen Werte reicht ja wie bereits gesagt ein einfaches WLAN Thermometer wie das Govee 5179.
Das Gerät von tuya kannte ich bisher nicht. Es ist schon merkwürdig wie günstig das Gerät ist. Allein ein spezifischer HCHO Sensor kostet fast soviel im Einkauf bei 1.000er Preisen. Wir haben einmal ein anderes Gerät hier gehabt, das ebenfalls eine Formaldehyd Messung vorgab. Was dann aber stattfand war einfach nur ein Faktor (ich meine es war 0,05) der vom VOC Wert errechnet wurde. Dh der HCHO Sensor lief genau synchrom mit dem VOC Sensor. Das ist natürlich kompletter Unfug und eigentlich Betrug am Kunden.
Beim CO2"e" ist das genau so. Dort wird ein Faktor vom VOC verwendet. So kommt man dann auf Werte von unter 430 ppm - also weniger als in der Atmosphäre. Eben genau wie beim Gerät von Tuya auf berichtet wurde. Unser CO2 Sensor ist auch ein NDIR Sensor.
Am Ende ist es wohl Vertrauen, das man in den Anbieter braucht. Es bringt ja nichts eine Zahl angezeigt zu bekommen, die nett wirkt aber einfach falsch ist.
Dräger ist natürlich ein komplett anderes Segment und für den ambitionierten Privatkunden ungeeignet, da man damit eigentlich nichts relevantes für Zuhause machen kann - Smartphone App fehlt / Webanbindung fehlt, Smart Home nicht vorhanden, es fehlt "Infotainment".
Gern geben wir übrigens die Hersteller unserer verwendeten Sensoren preis - auf Anfrage (info@air-q.com), wer gern vergleichen möchte.
Wofür braucht ein Privathaushalt solch ein Gerät?!
Ich finde solche Daten ausgesprochen nützlich. Im Winter und in Verbindung mit Holz- und Pelletsöfen ist das Thema Feinstaub beispielsweise durchaus hilfreich.
Beispielsweise: man kann für einen erhöhten Feinstaub Wert (den man komplett individuell einstellen kann) einen Alarm einrichten via Push oder E-Mail. Dann erhält man eine Nachricht sobald dieser Wert erreicht ist. Das kann zb sein: Feinstaub von draußen, verbrannter Toast oder es brennt - je nach eingestellter höhe.
Das geht übrigens auch mit CO2 - hier würde man eine Nachricht erhalten, wenn der Wort steigt entweder über eine empfohlene Lüftungsschwelle oder eben bereits im ganz unteren Bereich, wenn man im Urlaub ist - das wäre gleichbedeutend dass jemand im Haus ist. Die Schwellen kann man im Moment selbst einstellen - in Kürze auch als "Zutrittsalarm" direkt und viel Einfacher wählbar.
Also das ist jetzt wirklich nur ein Anwendungsfall. Wenn man etwas Lust hat auf Analyse ergibt sich noch viel mehr.
Oh da gibt es schon viele Anwendungsfälle: Kamin, Gasheizung (Gasalarm/ Feueralarm), Feinstaub (z.B. in der Stadt oder bei offenem Feuer), Kohlenmonoxidvergiftung, Schimmel?
Fehlt eigentlich nur noch Radioaktivität (Gamma). Könnte bald relevant werden.
der air-Q radon kommt! ;)
Für Gebäude mit Keller ggf. wirklich nützlich. Da kann gerne mal Radon entweichen.
PS: Überlesen, dass der wirklich in Planung ist.
Wer braucht so was ? Glaube manche Leute pflastern sich Zuhause mit jedem Müll zu .
Einige tragen eine Smart Watch, andere verwenden einen Multigasmesser wie den air-Q. Ich finde, dass beides seine Daseinsberechtigung besitzt je nach Geschmack und Bedürfnisse. Vorteil des air-Q: man muss nicht jeden Tag laden ;)
vg. Mario
Klar .... man kann den Menschen ja auch jeden noch so bescheuerten 'Bedarf' einreden.
Ich glaube es fehlt den meisten Menschen an Nutzen. Die Zielgruppe des Gerätes würde mich interessieren.
Preislich wäre der für mich privat zu hoch angesetzt. Es fehlt an Integration. IFTTT reizt mich auch überhaupt nicht, ist aber theoretisch schonmal ein Anfang. Die Frage ist, was möchte man mit den Informationen genau tun? Messwerte auf dem Smartphone anschauen ist die eine Sache. Dem Nutzer bei problematischen Werten zu helfen die andere.
Automatisch ein Fenster öffnen? Oder bei zuviel Feinstaub wieder schließen?
Ich bin begeisterter Smarthome-Nutzer, kann aber nicht so recht Anwendungsfälle für dieses Gerät finden.
Welche Smart Home Systeme verwenden Sie / würden Sie sich wünschen?
IFTTT ist sehr flexibel, aber etwas anspruchsvoller für die Bedienung da sehr kleinteilig.
Ich bin KNX-Nutzer, aktuell mit Aufsatz von Sprachassistenten und ein paar Hue-Leuchten, die alle wunderbar zusammen funktionieren. Mir ist wichtig, dass mein Haus mich bei einem Netzwerk- / Internetausfall nicht im Stich lässt ;) Ja, die Zielgruppe ist sehr klein, aber ich bin kein großer Cloud-Fan, auch wenn es sich nicht immer umschiffen lässt.