Apple-Vision-Pro-Importe: Der Zoll kassiert reihenweise Headsets ein
Apples Mixed-Reality-Brille ist derzeit nur in den USA erhältlich, doch heimische Apple-Fans hinderte das nicht daran, sich ein solches Headset als Urlaubssouvenir mitzunehmen oder bewusst hinzufliegen, um ein solches Gerät zu bekommen. Doch man sollte den Zoll nicht vergessen.
Schummeln beim Zoll ist Volkssport
Es gibt viele Versuche, die Einkäufe aus dem USA-Urlaub am Zoll vorbei ins Land zu bekommen und im Fall von Klamotten und Ähnlichem kann das auch gelingen, wenn man Etiketten und andere Merkmale dieser Art rechtzeitig entfernt. Selbst bei einem in Übersee gekauften Smartphone kann man damit durchkommen (wenn man sein altes Handset zurücklässt).
Bei Apples neuem Headset Vision Pro wird das alles aber nichts nutzen, denn das Gerät ist bislang nur in den USA erhältlich. Dazu kommt, dass man hier die Obergrenze für Urlaubsmitbringsel um das nahezu Zehnfache überschreitet, denn die Einfuhrgrenze liegt bei 430 Euro – Vision Pro kostet satte 3500 Euro. Das bedeutet freilich nicht, dass man sein Headset kategorisch nicht einführen darf. Denn wer alles ordnungsgemäß anmeldet und die Mehrwertsteuer (19 Prozent) bezahlt (der Zollbetrag von 13,5 Prozent fällt hier nicht an), der kann wenig später zuhause in das neue virtuelle Erlebnis eintauchen.
- Auch interessant: Die besten VR/MR-Headsets, die Ihr in Deutschland kaufen könnt
Das haben aber mindestens acht Personen am Flughafen Berlin-Brandenburg nicht getan, wie Heise berichtet. Denn so viele Menschen wurden bis Mittwoch dabei erwischt, ein Vision-Pro-Gerät ins Land zu schmuggeln, ohne die zusätzliche Steuer bzw. Gebühr zu bezahlen.
Das kann durchaus übel ausgehen: Denn wer erwischt wird, der zahlt nicht nur eine Geldbuße, sondern muss womöglich auch sehr lange auf sein Gerät warten. Das kann mitunter ein Jahr sein (in Berlin), denn bis das Steuerstrafverfahren abgeschlossen ist, bleibt das Headset in der Verwahrung der Behörden.
Dieser höchst unangenehmen Wartezeit und den zusätzlichen Kosten entgeht man, indem man den roten Zollbereich aufsucht – im grünen Bereich geht man hingegen das zuvor beschriebene Risiko ein.
Zusammenfassung
- Apple-Fans fliegen für Mixed-Reality-Brille in die USA
- Zollkontrollen enttarnen unverzollte Hightech-Souvenirs
- Vision Pro-Headset kostet in USA 3500 Euro
- Einfuhrgrenze für Urlaubsmitbringsel liegt bei 430 Euro
- Mindestens acht am Flughafen Berlin-Brandenburg erwischt
- Unverzollte Geräte führen zu Geldbußen und Verzögerungen
- Anmeldung und Steuerzahlung vermeiden Probleme beim Zoll
Das wird ohnehin ein Riesenspaß, wenn das Teil erst einmal offiziell hierher kommt. Zwar warnt Apple ausdrücklich davor, das Ding draußen im Verkehr, erst recht nicht am Steuer eines Autos, zu verwenden, und doch ist das Netz schon jetzt voll mit Aufnahmen von Komplettblinsen, die damit durch die New Yorker Rush Hour stolpern oder gar am Steuer des Cybertrucks (sic!) lieber mit den Händen in der Luft herumfuchteln. Geld macht demnach nicht nur nicht glücklich, sondern erst recht nicht schlau.
Geschäftsmodell-Vorschlag: Nach NYC fliegen, Apple Vision Pro kaufen, (ordentlich verzollen ,) in Deutschland an eine "Instagrammable Location" stellen und 50 Euro pro Foto mit der Vision Pro verlangen. Nach einem WE haste Flug & Brille wieder drin :P
Versteuern der Einnahmen nicht vergessen! ;)
Na ja, die so erzielten Einnahmen müssten natürlich auch wieder versteuert werden, wenn man keine rechtlichen Folgen riskieren will. Und um ca. 3500 € (für die Brille) + ca. 700 € (für die Einfuhrumsatzsteuer) + ca. 1000 € für Hin- und Rückflug und nochmal ca. 1800 € Einkommenssteuer (ca. bei 35 % persönlichem Steuersatz) so zu refinanzieren, müsste man ca. 140 Honks finden, die bereit sind nen Fuffy für so ein Foto abzudrücken. Beim derzeitigen Wetter und den derzeitigen Lichtverhältnissen stelle ich mir das schwierig vor. In dem Kostenüberschlag sind weitere Kosten wie Sozialabgaben auf das Einkommen, eventuelle Übernachtungskosten, Einreisegebühren und Verpflegung noch nicht mal berücksichtigt. Und in welchem Zustand die Brille nach dieser Tortur ist, will ich mir gar nicht erst vorstellen.
Tja... Wer extra in die USA fliegt, um ein 3.500 Glocken teures Gerät zu erwerben, dann aber versucht, die deutsche MwSt zu umschiffen, der hat hinterher wenig bis gar nichts zu beklagen, wenn er erwischt wird. Das kann er sich dann ja als Umweltbonus schönrechnen, wenn er schon für sein Spielzeug extra um die Welt jettet. Die Dummheit der Menschen ist eben sprichwörtlich grenzenlos.
Naja, es trifft keine armen Menschen und aus seinen Fehlern lernt man ja bekanntlich.
Ja, die Geschichte der Menschheit ist voll von diesen "daraus lernen wir"-Beispielen. ;-)