Aqara Präsenzsensor FP2 im Test: geniales Radar fürs Smart Home
Der Aqara Anwesenheitssensor FP2 ist ein echter Radarsensor fürs Smart Home: Anders als klassische PIR-Bewegungsmelder setzt der "Presence Sensor" auf Millimeterwellen, um Personen im Raum zu lokalisieren. Das Besondere: Das klappt auch ohne Bewegung und mit mehreren Personen gleichzeitig. nextpit hat den Anwesenheitssensor Aqara FP2 im Test.
Pro
- Präsenzerkennung statt Bewegungsmeldung!
- Umfassende Smart-Home-Unterstützung
- Schickes Design und einfache Montage
- Schlaftracking und Sturzerkennung als Extra-Features
Contra
- Dauerhafte Stromversorgung notwendig
- Kein Netzadapter im Lieferumfang
- Präsenzerkennung noch nicht perfekt
Aqara Presence Sensor FP2: Preis und Verfügbarkeit
Der Aqara FP2 funktioniert um Welten genauer als ein "gewöhnlicher" Bewegungsmelder. Er kann in einem 120-Grad-Sichtfeld und einer Entfernung von bis zu acht Metern Personen erkennen – und zwar bis zu fünf Personen gleichzeitig. Außerdem klappt die Erkennung auch ohne Bewegung, sondern beispielsweise auch beim Herumlungern auf dem Sofa. Damit ist der Presence Sensor FP2 um Welten nützlicher als ein schnöder PIR-Sensor – und ein echtes Stück Smart-Home-Zukunft.
Klar, mit einer UVP von 82,99 Euro ist der Sensor kein Schnäppchen. Doch dank der starken Reichweite ersetzt ein einziger Sensor locker mehrere herkömmliche Bewegungsmelder. Und wer jetzt zuschlägt, bekommt den Sensor gerade bei Amazon mit 16 Prozent Rabatt!
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen Aqara und nextpit. Auf die redaktionelle Meinung von nextpit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
Auspacken und Setup
Der Aqara FP2 ist schnell montiert und per App mit dem WLAN-Netzwerk verbunden. Das anschließende Einrichten des Sensors kann etwas frickelig sein, doch die Mühe lohnt sich. Anschließend habt Ihr nämlich einen mächtigen Präsenzsensor, der in unzähligen Smart-Home-Ökosystemen mitspielt – und dorthin auch viele Features überträgt.
Gefällt:
- Schickes, unauffälliges Design
- Breite Smart-Home-Kompatibilität
- Flexibel zu montieren
Gefällt nicht:
- Energiehungriges WLAN
- Setup etwas hakelig
Der Aqara FP2 sieht schick und unauffällig aus. Der Hersteller verpackt die Elektronik in einem Gehäuse, das etwa einen Daumen breit ist und den Durchmesser einer 250-ml-Redbull-Dose hat. Aufgehängt ist dieser Sensor an einem Doppelgelenk, an dessen Ende ein magnetischer Fuß sitzt. Dank des vorgebohrten Lochs könnt Ihr den Sensor aber auch irgendwo an die Wand dübeln. Das Aufhängen klappt wahlweise über Kopf oder richtig herum und auch angewinkelt – wichtig ist nur, dass der Sensor nicht verdreht ausgerichtet ist – der Aqara-Schriftzug sollte also parallel zum Boden ausgerichtet sein. Dank IPX5 eignet sich der FP2 übrigens auch für Feuchträume wie Badezimmer.
Das initiale Pairing des Aqara FP2 ist denkbar einfach: Ihr stöpselt den Sensor mit dem mitgelieferten USB-Kabel in das nicht mitgelieferte USB-Netzteil ein und stellt sicher, dass der Pairing-Modus aktiviert ist. Eine Minute und die Eingabe Eures WLAN-Passworts später hängt der Sensor dann im Heimnetz.
Anschließend habt Ihr die Auswahl zwischen aktuell drei Nutzungsszenarien:
- Präsenzerkennung: Wie viele Personen befinden sich wo im Raum? Hierzu muss der Sensor an der Wand zwischen 1,4 und 1,8 m Höhe angebracht sein.
- Sturzerkennung: Ist eine Person in der überwachten Zone gestürzt? Hierzu muss der Sensor an der Decke montiert sein.
- Schlaftracking: Hier trackt der Aqara FP2 den Schlaf einer einzelnen Person im Bett. Hierzu muss der Sensor an der Wand über dem Bett angebracht sein.
Die spannendste Funktion – und das Hauptfeature – ist die Präsenzerkennung, auf die wir uns in diesem Testbericht konzentrieren wollen. Und dann kommt auch gleich der kompliziertere Teil des Setups: Die Kalibrierung auf Euren Raum. Dazu lauft Ihr im zu überwachenden Raum einmal von ganz links nach ganz rechts, um dem Sensor zu zeigen, wo das Zimmer aufhört – das verbessert die Genauigkeit. Eure Position seht Ihr dabei live in der App. Im Praxistest ist das zunächst etwas hakelig, klappt dann aber doch noch.
Anschließend könnt Ihr Euren leeren Raum mit Möbeln füllen. Geht dazu beispielsweise an den Esstisch und packt an die angezeigte Position auf der Karte einen Tisch – oder tut's analog mit Eurem Sofa, der Sitzeecke oder dem Bett. Im nächsten Schritt könnt Ihr dann Erkennungszonen einrichten, die im Falle einer An- oder Abwesenheit von einer oder mehreren Personen bestimmte Aktionen auslösen. Dieses Setup müsst Ihr einmal in der Aqara-App abschließen und könnt diese Einstellung mitsamt der Zonen dann auch in anderen Smart-Home-Systemen nutzen, beispielsweise Amazon Alexa oder Home Assistant.
Damit kommen wir auch gleich zum nächsten Punkt: Aqara bietet nämlich einen breiten Support für verschiedene Smart-Home-Ökosysteme. Mit dabei sind HomeKit, Alexa, Google und IFTTT, jeweils via WLAN. Per Firmware-Update soll später noch Matter-Unterstützung folgen. Wer basteln möchte: Über die HomeKit Device Integration bekommt Ihr den Sensor auch in Home Assistant (zum Einsteiger-Guide) integriert. Nativ in der Aqara-App gibt's noch einen Support für Sonos-Geräte.
Performance und Praxis
Auch wenn der Präsenzsensor Aqara FP2 noch nicht ganz fehlerfrei funktioniert, so gibt er dennoch einen spannenden – und auch etwas gruseligen – Einblick in die Zukunft. Natürlich ist der Radar-Sensor langfristig nur eines von vielen Puzzlestücken – doch ein Smart Home, das jederzeit dezimetergenau weiß, wo welcher seiner Nutzer steckt, birgt gigantische Möglichkeiten.
Gefällt:
- Nicht perfekte, aber dennoch beeindruckende Erkennung
- Nutzer-Tracking ohne Kamera-Daten
- Kontinuierliche Weiterentwicklung
Gefällt nicht:
- Gelegentlich auftauchende Geister
Die futuristischeste Idee ist nutzlos, wenn sie in der Praxis nicht funktioniert. Daher die wichtigste Frage: Wie gut funktioniert der Aqara FP2 wirklich? Überwiegend ziemlich beeindruckend gut. Ob sie stillsitzen oder sich bewegen, Personen werden vom Sensor präzise verortet. Gerade bei schnelleren Bewegungen kommt es aber zu Geisterbildern – dann "spawnen" zusätzliche Personen, die in Wirklichkeit gar nicht da sind. Nach wenigen Sekunden verschwinden diese Geister aber wieder. Auf die Funktionsweise der meisten Smart-Home-Routinen dürfte das keinen Einfluss haben.
Aqara bietet hier seit kurzem per Update auch ein paar experimentelle Features an, die die Erkennung weiter verbessern sollen – natürlich mit künstlicher Intelligenz. Mit Hilfe der KI-Learning-Funktion soll der Sensor den leeren Raum abtasten und anschließend die Erkennung verbessern. Und die KI-Personenerkennung soll verhindern, dass Haustiere und Saugroboter versehentlich als Personen erkannt werden. Zumindest der täglich frühmorgens laufende Saugroboter konnte so tatsächlich aus dem Aktivitätenprotokoll eliminiert werden.
In der Praxis haben wir die Sensorleistung nicht nur in Echtzeit auf dem Display verifiziert, sondern auch in Routinen getestet. Ein ganz einfaches Beispiel: Sobald sich 30 Minuten lang niemand im Wohnzimmer aufhält, soll die Beleuchtung abgeschaltet werden. Und was soll ich sagen? Diese beispielhaft via Amazon Alexa realisierte Routine funktioniert einwandfrei.
Und das beste: Die Erkennung funktioniert ganz ohne Kamera-Daten. Wenn Ihr also beispielsweise nackt durch die Bude lauft, müsst Ihr Euch keine Sorgen machen, ob irgendwelche Videobilder durch die Cloud geschickt und dort ausgewertet werden. Und auch wenn WLAN sicherlich als Netzwerkprotokoll sicherlich nicht die energiesparendste Lösung ist: Eine visuelle Auswertung von Kamerabildern würde definitiv mehr Rechenleistung und Energie verbrauchen.
Abschließendes Urteil
Ein Radarsensor fürs eigene Zuhause, der mit Millimeterwellen Personen erkennt und zukünftig sogar einmal voneinander unterscheiden können soll. Damit wirkt der Präsenzsensor Aqara FP2 wie ein Stück Science-Fiction in den eigenen vier Wänden. Allerdings ist der Sensor nicht nur faszinierend, sondern durch seine breite Unterstützung verschiedenster Smart-Home-Ökosysteme auch wirklich ein nützliches Stück Technik in der Heimautomation. Natürlich funktioniert hier 2024 noch nicht alles ganz perfekt, doch ich bin mir sicher: Diese Technologie werden wir bald noch viel häufiger sehen, und sie wird unsere Smart Homes bald viel persönlicher machen.
Scheint ja nicht besonders gut zu funktionieren wenn man die Bewertungen auf Amazon ließt .