Aqara Roller Shade Driver E1 im Test: Rollo smart in 10 Minuten!
Der Rolladenmotor Aqara Roller Shade Driver E1 ist in wenigen Minuten nachgerüstet und macht bestehende Rollos mit Zugkette smart. Wir haben das rund 60 Euro teure Gadget für Euch getestet.
Pro
- einfache Installation und Inbetriebnahme
- viele Möglichkeiten zum Einrichten von Routinen und Automationen
- Support für IFTTT, Homekit, Siri, Alexa und Google Assistant
- solide Verarbeitung und gleichzeitig niedriger Preis
Contra
- Buttons dürften schneller reagieren
- Motor läuft recht langsam
Kurzfazit und Preise
Viel einfacher geht's nicht: Zugkette Eures Rollos einfädeln, Position anzeichnen, Kästchen ankleben oder festschrauben, QR-Code einscannen, und fertig. In wirklich nur zehn Minuten habt Ihr mit dem Aqara Roller Shade Driver E1 Euer Rollo smart gemacht. Die App bietet außerdem zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten und der Hersteller ein breites Sortiment an kompatiblen Smart-Home-Produkten.
Angesichts des günstigen Preises von rund 60 Euro gibt es eine ausreichend solide Konstruktion, die dank integriertem Akku ohne dauerhafte Stromverbindung auskommt. Nur der Motor dürfte unterem Geschmack nach gerne etwas schneller laufen und die Buttons auf dem Gehäuse einen Tick schneller reagieren. Wer die Rollos ohnehin vollautomatisiert laufen lässt, dürfte sich daran jedoch nicht stören.
Der Aqara Roller Shade Driver E1 ist derzeit für rund 60 Euro in diversen Online-Shops erhältlich, etwa bei Amazon, Galaxus oder Notebooksbilliger. Um das Gerät nutzen zu können, benötigt Ihr außerdem ein Hub, beispielsweise das Aqara Hub E1, das Ihr bereits ab gut 20 Euro findet.
Setup und Design
Der Aqara Roller Shade Driver E1 erinnert auf den ersten Blick an eine Wiimote von Nintendo. Statt beim Wii Sports Tennis durchs Zimmer zu fliegen, will der Roller Shade Driver allerdings ganz unspektakulär an der Wand hängen und Euer Rollo nach oben und unten bewegen. Besonders schön: Dank integriertem Akku müsst Ihr kein Kabel verlegen.
Zur Installation müsst Ihr zunächst die Plastikkappe am oberen Ende des Roller Shade Driver E1 entfernen. Darunter befindet sich die Welle des Elektromotors, auf der bereits eine Aufnahme für die gängigen Rollo-Perlenketten steckt. Sollte Euer Rollo einen anderen Kettentyp verwenden, findet Ihr im Karton noch drei weitere Adapter.
Nun müsst Ihr nur den Roller Shade Driver E1 an der tiefstmöglichen Stelle in die Kette Eures Rollos einhängen, an die Wand halten und mit einem horizontalen Strich das untere Ende des Gehäuses anzeichnen. Anschließend trennt Ihr die Wandhalterung vom Gehäuse und bringt diese mit dem unteren Ende auf der angezeichneten Höhe an. Das klappt entweder mit dem mitgelieferten Klebepad oder per zwei Dübel und Schrauben – ebenfalls im Lieferumfang enthalten.
Anschließend schiebt Ihr einfach wieder den Rolladenmotor auf die Wandhalterung auf, und fertig ist die Installation. Mit den beiden Hoch- und Runter-Tasten auf dem Gehäuse könnt Ihr nun bereits elektrisch den Rolladen nach oben und unten schieben. Aber Vorsicht: Noch kennt der Motor keine Endpunkte und läuft in beide Richtungen endlos weiter.
Es war im Test übrigens kein Problem, dass die Achse unseres Rollos und die Achse des Motors um 90 Grad versetzt sind. Achtet bei der Installation nur darauf, dass die Kette nicht zu straff gespannt ist – die Kette sollte nur eine leichte Spannung aufweisen, nicht wie eine Gitarrensaite gespannt sein.
Setup per Software
Der zweite Teil der Einrichtung findet in der App statt. Um den Roller Shade Driver E1 nutzen zu können, benötigt Ihr ein Zigbee-Hub. Eine günstige Lösung dafür ist das 30 Euro teure Aqara Hub E1. Allerdings hat Aqara auch mehrere Smart-Home-Produkte im Portfolio mit eingebautem Hub, beispielsweise den G3 Camera Hub (zum Hands-on-Test), die dann auch ein paar weitere nette Tricks ermöglichen – aber dazu später mehr.
Um den Roller Shade Driver E1 einzurichten, müsst Ihr lediglich in der App den QR-Code auf der Rückseite einscannen und den Anweisungen auf dem Smartphone-Display folgen, um die Endpunkte des Motors für die oberste und unterste Position festzulegen. Es dauerte im Test keine zwei Minuten, bis der Rolladenmotor eingerichtet war.
Jetzt kommt aber erst der spannendste Teil: Ihr könnt verschiedene Szenen und Automationen für den Aqara Roller Shade Driver E1 einrichten. Bei den Automationen beispielsweise könnt Ihr den Rolladenmotor zu bestimmten Zeitpunkten auf bestimmte Positionen fahren lassen, beispielsweise um 6 Uhr morgens von komplett geschlossen auf 90 Prozent, Nachmittags auf 60 Prozent und Abends dann wieder auf Null Prozent beziehungsweise komplett geschlossen.
Ihr könnt aber beispielsweise auch andere Sensoren mit dem Roller Shade Driver E1 verknüpfen. Nachdem der G3 Camera Hub eine Gestenerkennung bietet, könnt Ihr etwa per High-Five-Geste das Rollo schließen. Das hat im Test tatsächlich einwandfrei funktioniert. Ansonsten findet Ihr im Aqara-Portfolio jede Menge Taster und Wippschalter, Bewegungsmelder, Vibrationssensoren, Tür- und Fenstersensoren und mehr. Schaut Euch einfach mal um.
Außerdem könnt Ihr bestimmte Szenen mit mehreren Komponenten einrichten, beispielsweise für "Movie". Hier wird dann automatisch das Zimmer verdunkelt und beispielsweise das Licht im Raum gedimmt. Diese Szenen lassen sich anschließend auch per Sprachassistent steuern, beispielsweise per Siri. Apropos: Der Roller Shade Driver E1 unterstützt auch Homekit und lässt sich damit in Euer Apple-Ökosystem einbinden. Darüber hinaus gibt es Support für IFTTT sowie einen Alexa-Skill und Unterstützung für Google Assistant.
Aqara Roller Shade Driver E1: Performance
In Sachen Leistung gibt es beim Roller Shade Driver E1 wenig zu bemängeln. Der Motor schafft auch das recht schwergängige NextPit-Redaktionsrollo problemlos. Allerdings läuft der Motor relativ langsam – es dauert gut 33 Sekunden, bis unser 2,20 Meter langes Rollo von ganz unten nach ganz oben gefahren ist. In der App lässt sich die Geschwindigkeit zwar in drei Stufen konfigurieren, allerdings war hier bereits die schnellste Option gewählt.
Auch die Tasten auf dem Roller Shade Driver könnten für meinen Geschmack etwas schneller reagieren. Bei jeder Betätigung vergeht eine Gedenksekunde, bis der Motor anläuft. Läuft das Rollo per Szenen und Automationen praktisch autonom, dann fällt das überhaupt nicht negativ auf. Möchte man allerdings jetzt sofort auf den Balkon, dann dürfte das ruhig etwas schneller gehen.
Wie eingangs schon erwähnt läuft der Roller Shade Driver E1 mit Akku. Laut Hersteller hält der Akku zwei Monate durch, wenn Ihr ein 1,80 m langes Rollo täglich einmal öffnet und schließt. Mangels Dauertest können wir diese Angabe leider nicht verifizieren. Nachdem der Akkustand nach drei Tagen Nutzung von 51 auf 49 Prozent gesunken ist, klingt der Wert jedoch plausibel.
Das Aufladen des Akkus geschieht über USB-Typ-C. Ihr könnt hier also beispielsweise alle zwei Monate eine Powerbank oder einen Netzadapter einstöpseln, um den Akku wieder komplett aufzuladen. Wenn Ihr eine Steckdose in der Nähe habt, dann könnt Ihr den Roller Shade Driver aber natürlich auch dauerhaft an ein Netzteil hängen.
Abschließendes Urteil
Von der Installation bis zur Inbetriebnahme hat es im Test gerade einmal 10 Minuten gedauert – und der Aqara Roller Shade Driver E1 funktioniert wie vom Hersteller versprochen. Einzig für das etwas langsame Ansprechverhalten gibt es Abzüge. Sowohl die Tasten als auch der Motor selbst dürften ruhig etwas flotter reagieren beziehungsweise laufen. Angesichts der günstigen Anschaffungskosten lässt sich das jedoch wirklich verschmerzen, besonders wenn das Rollo selten manuell bedient wird.
Jetzt dachten wir, das ist die Lösung für unser Wohnzimmerrollo. Der Aufwand und Preis einer Motorwelle lohnt nicht.
Aber warum wird ein HUB benötigt? Lässt sich der Motor nicht alleine durch die App steuern?