BlackBerry Priv im Test: Eine ausgereifte Testplattform
Es ist soweit: BlackBerry bringt mit dem Priv sein erstes Android-Smartphone auf den Markt und verabschiedet sich vom eigenen BlackBerry OS. Ob der Wechsel des Betriebssystems ausreicht, damit BlackBerry wieder erfolgreich wird, verrät Euch unser Test. Update: Der Preis des BlackBerry Priv wurde dauerhaft gesenkt. Mehr dazu erfahrt Ihr im Bereich "Preis und Verfügbarkeit".
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Pro
- Geniale Hardware-Tastatur
- Gute Performance
- Speicher erweiterbar
- Gute Akkuleistung
- Sehr gutes Display
- Sinnvolle Apps und Erweiterung
Contra
- Kamera mit Schwächen
- Festverbauter Akku
BlackBerry Priv: Preis und Verfügbarkeit
Das BlackBerry Priv wurde in Deutschland im November für 799,90 Euro angeboten. Laut Angaben von BlackBerry konnten in den darauffolgenden Wochen 700.000 Priv-Smartphones verkauft werden. Damit blieb das "sichere Smartphone" aber hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück, denn es wurden 900.000 verkaufte Geräte erwartet. Vor allem der hohe Preis scheint potenzielle Kunden abgeschreckt zu haben.
In einer Frage-und-Antwort-Session vom Finanz-Blog Seeking Alpha mit BlackBerry-CEO John Chen fragte Paul Treiber von RBC Capital Markets, wie die Preisgestaltung des Priv in Zukunft aussehen wird. Laut Chen sollte der Preis während des Mobile World Congress 2016 (22. bis 25. Februar 2016) angepasst werden, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein.
Ein Preisnachlass wurde in Barcelona nicht bekanntgegeben, sondern erst am 5. April 2016. Über den offiziellen BlackBerry Blog teilte das Unternehmen mit, dass der Preis für das BlackBerry Priv dauerhaft auf 729 Euro gesenkt wird.
Wirklich günstiger ist es damit aber auch nicht, besonders im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Samsung Galaxy S7 (rund 650 Euro; Stand: April 2016). Auch lohnt sich ein Preisvergleich, denn bei zahlreichen Händlern wird das BlackBerry Priv bereits für knapp 700 Euro angeboten.
BlackBerry Priv: Design und Verarbeitung
Was ist das? Ist das ein Samsung Galaxy S6 Edge, das als BlackBerry-Smartphone verkauft wird? Nein, es ist tatsächlich das BlackBerry Priv. Da das Priv wie auch die Galaxy-S6-Edge-Modelle über ein Dual-Edge-Display verfügt, denkt man, ist eine Verwechselung mit einem Samsung Galaxy S6 Edge und S6 Edge+ programmiert. Nur bei der Größe gibt es Unterschiede, denn interessanterweise zwängt sich das Priv von BlackBerry mit 5,4 Zoll genau zwischen die beiden Samsung-Smartphones.
Aber kommen wir erst einmal zur Rückseite des BlackBerry Priv. Hier verwendet BlackBerry gewobene Kohlefaser aus der Raumfahrtindustrie. Den meisten ist das Material vielleicht besser bekannt aus der Formel 1. Dort wird es verwendet, um das Monocoque des Rennboliden zu versteifen. Damit sollte das BlackBerry Priv äußerst robust sein. In der Hand wirkt das Material eher wie ein mit Softtouch-Lack überzogener Kunststoff. Vorteil des stumpfen und matten Materials ist die Griffigkeit. Man hat immer das Gefühl, das Priv sicher in der Hand zu haben.
An den Seiten befinden sich die Tasten zum Ein- und Ausschalten und die Lautstärketasten. Als kleine Besonderheit sitzt zwischen den Lautstärketasten noch eine Stummschalttaste. Ein Druck auf diese, und das Priv gibt keinen Ton mehr von sich. Praktisch für Meetings.
An der Front dominiert natürlich das Dual-Edge-Display, aber unter dem Bildschirm befinden sich auch noch Lautsprecher, die nach vorne abstrahlen. Um an die Hardware-Tastatur heranzukommen, muss man nur das Display nach oben schieben, und der Blick ist frei auf das vollwertige QWERTZ-Keyboard.
Insgesamt macht das BlackBerry Priv einen sehr guten ersten Eindruck. Das Display schnellt dank einer Feder nach oben und mit Druck schließt sich das Display auch wieder. Der Schiebemechanismus ist ebenfalls sehr robust gebaut und macht nicht den Eindruck, dass er schon nach wenigen Wochen oder Monaten auseinander fällt.
BlackBerry Priv: Display
Wie eingangs erwähnt, verwendet BlackBerry beim Priv ein 5,43 Zoll großes Dual-Edge-AMOLED Display. Ob BlackBerry dieses Display bei Samsung eingekauft hat, ist leider nicht bekannt. BlackBerry gibt dazu auch keine Auskunft. Interessant ist aber, dass die Bildschirmgröße mit 5,43 Zoll fast genau die Mitte zwischen dem Galaxy S6 Edge (5,1 Zoll) und dem Galaxy S6 Edge+ (5,7 Zoll) trifft. Böse Zungen könnten jetzt natürlich behaupten, dass BlackBerry die Display-Ausschussware des S6 Edge+ aufgekauft hat. Auch wenn BlackBerry das getan hat, ist es nicht verwerflich, denn das Display des Priv liefert ein knackig scharfes Bild und die Farbdarstellung ist sehr satt.
Die gebogenen Ränder des Displays sind nicht nur zur Zierde da, sondern werden von BlackBerry als Zusatz-Informationsfläche genutzt. Steckt das Priv an der Steckdose, dann erscheint am rechten Rand ein schöner Ladebalken, der Euch über den Ladezustand des Akkus informiert.
Neben diesem optischen Gimmick gibt es aber auch einen praktischen Nutzen an der linken Bildschirmkante: das Produktivitäts-Tab. Dieses Tab wird als schmaler Balken angezeigt, der nach dem Ziehen zur Bildschirmmitte die wichtigsten Informationen aus dem BlackBerry Hub anzeigt. So lassen sich schnell E-Mails, Kalendereinträge, Meldungen aus den sozialen Netzwerken, SMS-Nachrichten und verpasste Anrufe überfliegen.
BlackBerry Priv: Besonderheiten
Woran denkt man, wenn man den Namen BlackBerry hört? Vor meinem geistigem Auge erscheint dann immer ein Smartphone, das über eine physische Tastatur verfügt. Auch beim Priv gibt es eine Hardware-Tastatur, die der Hersteller geschickt hinter dem Display versteckt hat. Will man also längere E-Mails, Dokumente oder sonstige Nachrichten schreiben, dann reicht ein sanfter Schub des Displays aufwärts, und schon wird die Tastatur freigegeben.
Die Tastatur wirkt auf den ersten Blick sehr schmal, aber es lässt sich damit hervorragend beidhändig tippen. Dadurch, dass man hier tatsächlich Tasten drücken muss, gibt es ein haptisches Feedback, das Euch keine Bildschirmtastatur geben kann. Praktisch: Schiebt Ihr die Tastatur frei, dann verschwindet automatisch das Onscreen-Keyboard, so dass die komplette Bildschirmfläche für die App genutzt werden kann.
Die Tastatur ist aber nicht nur für die Eingabe von Text da, sondern dient auch als Trackpad. Ihr könnt also Textpassagen markieren, kopieren und an anderer Stelle wieder einsetzen. Während der Texteingabe schlägt Euch das System drei Wörter vor, die Ihr durch das Wischen über die Tastatur nach oben zum Display in den Text einfügen könnt. Pfiffiges Feature, an das man sich schnell gewöhnt hat.
Da die komplette Tastatur als Trackpad genutzt werden kann, lässt diese sich sehr gut beim Lesen von Webseiten nutzen. Wischt einfach nach oben und unten, um durch Webseiten und Texte zu scrollen. Analog dazu könnt Ihr auch seitlich über die Tastatur wischen, um die Anzeige auf dem Display horizontal zu scrollen. Das ist vor allem praktisch, wenn man zwischen den Homescreens wechseln will. Während der Texteingabe führt das Wischen von rechts nach links zum Löschen des zuletzt eingegebenen Wortes.
Vor allem beim Schreiben von Texten muss man gegebenenfalls auch mal an eine andere Stelle im Text springen, um einen Buchstabendreher oder einen anderen Fehler zu korrigieren. Ein schneller Doppel-Tap auf die Tastatur und ein Cursor erscheint, den man dann per Wischbewegung zur gewünschten Stelle manövrieren kann, um den Fehler auszubessern.
Um schneller Apps, Anrufe oder andere Funktion auszulösen, kann man alle Buchstabentasten der Tastatur mit Shortcuts belegen. Dabei unterscheidet BlackBerry zwischen kurzem und langem Druck. Insgesamt kann man 52 unterschiedliche Shortcuts auf die Tastatur legen. Beeindruckend, nur wer kann sich alle 52 Shortcuts merken?
Als Kameraauslöser lässt sich die Space-Taste verwenden. Praktisch vor allem, wenn man ein Selfie machen will. So dient die ausgezogene Tastatur als Griff mit integriertem Auslöser.
Insgesamt ist die Hardware-Tastatur ein sehr hilfreiches Feature. Schneller Tippen kann man mit der Tastatur nicht, aber das Keyboard kann mit all diesen Zusatzfunktionen mit der Zeit zu einem mächtigen Instrument werden und im Laufe der Nutzung auch sehr viel Zeit sparen.
BlackBerry Priv: Software
Erstes Priv-Update
BlackBerry hatte über den eigenen Blog ein erstes Update für das Priv angekündigt. Mit dem Update kommen zahlreiche Optimierungen auf das Android-Smartphone. Die Geschwindigkeit der Kamera-App wurde erhöht. Beim Fotografieren und Filmen soll das Update für eine bessere Qualität sorgen.
Außerdem schraubt das Update auch an der Gesamtperformance und der Stabilität. Des Weiteren sorgt das Update dafür, dass es beim Priv keine Android-Sicherheitslücken gibt, unter anderem Stagefright 2.0.
Das Update ist 463,6 MB groß und gelangt via OTA-Update auf Eure Geräte - wohl vorerst nur in den USA. Auf unserem Priv ist das Update zumindest noch nicht angekommen.
App-Updates folgen
Darüber hinaus sollen am 14. Dezember 2015 diverse Apps für das Priv aktualisiert werden, unter anderem Blackberry-Tastatur, Blackberry Hub, Blackberry-Kamera und Security-App DTEK. Damit wird die Kamera endlich das 16:9-Format unterstützen, das Keyboard soll mehr Sprachen unterstützen und Emojis sollen bei den Wortvorschlägen mit eingebunden werden. Das BlackBerry-Hub und auch Contacts sollen dann WhatsApp integrieren. Die DTEK-App wird verbesserte Benachrichtigungsoptionen erhalten.
Wann kommt Marshmallow?
Vorbei sind die Zeiten von BlackBerry OS als die BlackBerry-Plattform. Erstmals liefert die kanadische Firma ein Smartphone aus, das als Betriebssystem Android verwendet. Zwar wird auf dem Priv noch Android Lollipop vorinstalliert, aber ein Update auf Android 6.0 Marshmallow ist schon in Arbeit. Wann dieses ausgeliefert wird, ist noch nicht bekannt.
Der Vorteil gegenüber BlackBerry OS ist offensichtlich. Der Smartphone-Nutzer kann sämtliche Apps aus dem Google Play Store installieren oder weiterverwenden. Man muss also nicht bei einem Wechsel von einem Android-Smartphone auf seine geliebten Apps verzichten. App-Entwickler haben ebenfalls einen Vorteil, denn diese können die Entwicklung von Apps für BlackBerry OS einstellen.
BlackBerry wäre aber nicht BlackBerry, wenn das Unternehmen nicht noch kleine App- und Feature-Perlen in das Google-Betriebssystem implementiert hätte. Da wäre an vorderster Stelle das BlackBerry Hub zu nennen. In dieser Nachrichtenzentrale laufen sämtliche E-Mails, SMS, Meldungen aus den verknüpften sozialen Netzwerken und auch Termine ein. Am Anfang wirkt das noch befremdlich, da man es gewohnt ist, einzelne Apps für sämtliche Nachrichten zu nutzen. Aber mit der Zeit will man die Hub nicht mehr missen, auch wegen der leichten Erreichbarkeit über das in die linke Displaykante integrierte Produktivitäts-Tab.
Ein weiteres Feature von BlackBerry betrifft die Sicherheit und die Privatsphäre. Das Zauberwort für maximale Sicherheit lautet bei BlackBerry DTEK. Dieses Feature ist nicht nur eine Software-Lösung, sondern ist eine Kombination aus Hard- und Software. Da das Priv aktuell noch Android Lollipop nutzt, informiert Euch DTEK nur, dass eine App wie zum Beispiel Facebook auf die GPS-Daten zugreifen will. Das Blockieren dieses Zugriffs ist leider noch nicht möglich, da BlackBerry hierfür auf Android 6.0 Marshmallow wartet.
Natürlich werden neben DTEK und der BlackBerry Hub weitere kleine Software-Funktionen des kanadischen Herstellers dem Priv mit auf den Weg gegeben. Da wären der hauseigene Messenger, eine Meeting-App, ein Passwort-Safe und die eigene BlackBerry-Bildschirm-Tastatur. Die meisten Apps wie der Messenger und auch die Meeting App, sind für den Endnutzer nicht wirklich relevant, es sei denn, man nutzt das Priv als Arbeitsgerät und die Firma, für die man arbeitet, setzt beide Funktionen aktiv ein.
Interessanter als die sichtbaren BlackBerry Apps, ist der BlackBerry Launcher, der einige Android-Funktionen meines Erachtens übersichtlicher gestaltet. Da wäre zum einen die Benachrichtigungszentrale. Statt hier nur eine Vielzahl an Benachrichtigungen zu erhalten, bietet Euch die BlackBerry-Version auch eine Sortierungsmöglichkeit. Oberhalb der ersten Benachrichtigung gibt es eine zusätzliche Leiste mit Icons mit den Apps, zu denen Informationen vorliegen. Drückt man hier zum Beispiel auf Facebook, dann bekommt man auch nur die Benachrichtigungen von Facebook angezeigt. Praktisch.
Eine weitere nette Funktion stellen die Popup Widgets dar. Im Grunde kann man diese Funktion mit Apples Peek & Pop vergleichen, nur dass BlackBerry hierfür kein 3D-Touch-Display benötigt. Mit einem Wisch von oben nach unten über ein App Icon, könnt Ihr ein Popup-Widget definieren und auslösen. Diese Funktion ist sehr praktisch, wenn man nur mal schnell reinschauen will. So erfährt man, was für Neuigkeiten in der App gerade aufgelaufen sind, ohne die App im Vollbild zu starten.
In den Tiefen der Einstellungen versteckt sich noch eine kleine Perle von BlackBerry, die nennenswert ist und die Euer Priv sogar noch sicherer macht. Dieses Feature ist die Displaysperre per Bild. Um diese Sperre einzurichten, wählt man in den Einstellungen Sicherheit > Displaysperre die Option Bild aus. Jetzt müsst Ihr ein Bild und eine Ziffer definieren. Die Ziffer platziert Ihr an eine Stelle des Bildes, die Ihr Euch sehr gut einprägen solltet. Ist die Displaysperre per Bild eingerichtet, könnt Ihr das Priv nur noch auf diesem Wege entsperren. Es gibt keine Notfall-PIN, die Ihr eingeben könnt.
Diese Gerätesperre ist wesentlich sicherer als das Muster oder die PIN-Eingabe. Vor allem, wenn man in der Bahn, im Restaurant oder Kino sein Smartphone entsperren will, um E-Mails zu checken. Bei Muster oder PIN kann ein aufmerksamer Beobachter mit einem Blick über Eure Schulter beides erkennen. Bei der Bildschirmsperre per Bild sind die Ziffern immer unterschiedlich sortiert und Ihr müsst die eingerichtete Ziffer an den vorher definierten Punkt manövrieren. Keiner in der Redaktion, denen ich diese Form der Bildschirmsperre vorgeführt hatte, konnte erkennen, wohin ich die Ziffer auf dem Bild platzieren musste. Aber Vorsicht! Zehnmal dürft Ihr eine Falscheingabe machen. Nach dem zehnten Fehlversuch setzt sich das Priv automatisch auf Werkszustand zurück und löscht alle Daten.
BlackBerry Priv: Performance
Eines vorweg: Wenn Ihr auf der Suche nach einem Smartphone seid, das 4K-Videos, grafisch aufwendige Games oder weitere leistungshungrige Apps konstant flüssig darstellt, dann ist das BlackBerry Priv definitiv nicht die erste Wahl.
Der Grund liegt in BlackBerrys Herkunft. Der kanadische Hersteller hat seine Wurzeln im Geschäftsbereich. Und auch das BlackBerry Priv soll als Arbeitsgerät genutzt werden. Bei der internen Hardware kommt somit kein High-End-Prozessor wie beim Samsung Galaxy S6 Edge, Galaxy Note 5 oder einem Sony Xperia Z5 zum Einsatz. Vergleichbar ist die Hardware-Ausstattung des Priv mit der des LG G4 oder des Nexus 5X. Auch hier verrichtet der Snapdragon 808 mit sechs Kernen und 3 GByte RAM seine Arbeit. Der interne Speicher ist mit 32 GByte ausreichend groß. Wird mehr Platz für Apps und Dokumente benötigt, dann kann über den MicroSD-Kartenslot dieser um bis zu 2 TByte vergrößert werden.
In unseren Benchmark-Test musste das BlackBerry Priv zeigen, was es leisten kann. Die Werte waren auf dem Niveau eines LG G4. Auch nach mehrmaligem Durchlauf der Test nahm die Leistung des Priv nicht ab. Zum Glück, denn das Nexus 5X mit nahezu identischer Hardware regelte die Leistung schon beim zweiten Durchlauf stark herunter.
In unserem Leistungsindex erreichte das BlackBerry Priv 77,6 Prozent der Punkte des Galaxy S6 Edge+. Schade nur, dass beim Betrachten von 4K-Videos in YouTube das Priv aus unerfindlichen Gründen ruckelt. Full-HD-Videos sind aber kein Problem.
BlackBerry Priv: Audio
Beim Klang ist das BlackBerry Priv gar nicht mal so schlecht ausgestattet. Es verfügt über Lautsprecher, die nach vorne zeigen. Zur Unterhaltung bei Games, Videos und Musik kann man sie ganz gut nutzen, wobei man natürlich keinen herausragenden Klang erwarten darf. Bei höherer Lautstärke klingt der Sound aus den Lautsprechern aber ein wenig verzerrt.
Sehr gut war der Klang beim telefonieren. Auch in sehr lauter Umgebung konnten meine Gesprächspartner mich sehr gut verstehen. Es gibt hier also nichts auszusetzen beim BlackBerry Priv.
BlackBerry Priv: Kamera
In der Vergangenheit legte BlackBerry keinen großen Wert auf eine anständige Kamera. Aber mit dem BlackBerry Priv ist der kanadische Hersteller endlich in der Gegenwart angekommen. Die Hauptkamera macht Fotos im 4:3-Format mit maximal 18 Megapixeln. Dank des schnellen Phasen-Autofokus-Systems werden Bilder sehr schnell scharfgestellt. Schnappschüsse sollen also mit dem BlackBerry Priv durchaus gelingen. Der optische Bildstabilisator hilft ebenfalls bei Schnappschüssen, aber auch bei der flüssigen Aufzeichnung von Videos kann der OIS helfen.
Auch bei den Videos hat BlackBerry zur Konkurrenz aufgeschlossen, denn Bewegtbilder zeichnet das Priv in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Reduziert man die Auflösung auf Full HD, dann sind sogar 60 fps drin. In schlechten Lichtverhältnissen helfen die beiden LED-Lichter auf der Rückseite, auch bei normalen Fotos.
Für Selfie-Fans ist das BlackBerry Priv aber definitiv nichts. Die Frontkamera macht Fotos nur in bescheidenen 2 Megapixeln und Videos lassen sich nur in 720p aufnehmen. Wenigstens reicht die Auflösung der Kamera, um Videochats vorzunehmen.
Auf dem Papier klingt also alles durchaus konkurrenzfähig zu einem Samsung Galaxy S6 Edge+, einem Sony Xperia Z5 oder LG G4, aber leider ist dem nicht so. Der Sensor mag zwar auf dem Papier gut sein, aber die Kamera-App ist bei BlackBerry sehr verwirrend. Zum einen gibt es nur die Möglichkeit, Fotos in 1:1 oder 4:3 Format zu schießen, aber das war es auch schon. 16:9-Format unterstützt das BlackBerry Priv im Fotomodus gar nicht.
Wir haben Toni, unseren professionellen Fotografen und Videoproduzenten, das BlackBerry Priv gegeben und er hat Testbilder aufgenommen. Sein Urteil über die Kamera war kurz: brauchbar, aber nicht umwerfend. Dieser Eindruck verflüchtigte sich schnell, als Toni den Preis des BlackBerry Privs erfuhr. Für die stolze Summe von 779 Euro ist die Kamera seiner Meinung nach kein guter Deal und hält einem Vergleich mit einem Samsung Galaxy S6 oder LG G4 nicht stand. Um das zu belegen, könnt Ihr Euch die Testbilder in voller Auflösung hier anschauen.
Aber wenn man die alten BlackBerry-Kameras kennt, wie die vom Passport, dann ist die Kamera des Privs viel besser. Der Stammkunde kauft sich ein BlackBerry Priv aber nicht vorrangig wegen der Kamera. Sie ist nur ein kleines Feature für ihn.
BlackBerry Priv: Akku
Der Akku des BlackBerry Priv ist verhältnismäßig groß ausgefallen. Mit einer Kapazität von 3.410 mAh übertrifft der Energiespeicher des BlackBerry Priv den der meisten Konkurrenz-Geräte deutlich. Zum Vergleich: Ein Samsung Galaxy S6 Edge+ und auch das Note 5 müssen sich mit je 3.000 mAh begnügen. Laut BlackBerry soll der große Akku das Priv 22,5 Stunden im normalen Smartphone-Alltag am Leben halten. Das ist schwer zu glauben, denn schließlich muss er neben der kompletten internen Hardware auch das WQHD-AMOLED-Display mit Strom versorgen.
Im AnTuTu Batterie-Test schnitt das BlackBerry Priv mit 6.890 Punkten besser ab als das Samsung Galaxy S6 Edge+ (6.659 Punkte). Kein Wunder, denn schließlich verfügt das Priv über einen Akku mit mehr Kapazität. Was dem BlackBerry Priv noch fehlt, sind ausgefeilte Stromspar-Optionen. BlackBerry bietet den privilegierten Priv-Nutzern nur einen einfachen Energiesparmodus, den man manuell aktivieren muss.
Trotz fehlender Stromsparhilfen hielt das BlackBerry Priv doch mehr als 10 Stunden intensiver Nutzung durch, so dass es erst am Ende eines stressigen Arbeitstages wieder an die Steckdose musste.
BlackBerry Priv: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das letzte Smartphone von BlackBerry, das ich testen durfte, war das Passport. Das war natürlich eine ganz andere Kategorie an Smartphone, denn das nutzte noch BlackBerry OS 10. Jetzt, durch den Wechsel auf Android, eröffnet sich dem BlackBerry-Nutzer eine ganz andere Welt. Plötzlich stehen Millionen von Apps aus dem Google Play Store auf einem BlackBerry Smartphone zur Verfügung.
Das ganze garniert BlackBerry mit der gewohnt sehr guten Verarbeitung, einem Dual-Edge-Display, das wir bis dato nur von Samsung kennen und natürlich der Hardware-Tastatur. Letztere dient aber nicht nur der schnellen Texteingabe, sondern auch als eine Art Touchpad, um noch produktiver arbeiten zu können.
Apropos Produktivität: Die BlackBerry Hub ist auf den ersten Blick ein sehr nützliches Feature, denn hier werden alle E-Mails, Nachrichten, Kontakte und Termine zusammengefasst und man kann auf einen Blick sehr schnell wichtige Informationen erfassen. Das BlackBerry Priv weiß durchaus zu überzeugen und bringt frischen Wind in den eingestaubten Android-Smartphone-Markt.
Aber ich bezweifle, dass BlackBerry mit dem Priv wirklich den Samsungs, LGs und den anderen Herstellern Konkurrenz machen kann. Es ist vielmehr ein Test für die Kanadier, wie gut Dienste wie BlackBerry Hub, BB Messenger und vor allem die Business-Dienste im Android-Markt ankommen. Das Priv ist also mehr Mittel zum Zweck. Nicht das Smartphone steht im Vordergrund, sondern die Dienste und Apps.
Ich wette mit Euch, dass 2016 diese zahlreichen Business-Apps und -Dienste kostenpflichtig im Play Store verfügbar sein werden und BlackBerry damit Geld verdienen möchte. Das Priv ist also eine Android-Testplattform für BlackBerry, um die eigenen Dienste und Apps zu zeigen.
Hammer Handy.Top verarbeitet.
Es sind immer die gleichen Samsung iphone Liebhaber.
sehr schick. :)
Mein Sohn hat es. Es sieht gut aus und die Tastatur ist echt top. Aber die Verarbeitung ist tatsächlich mangelhaft. Für diesen Preis eine Unverschämtheit.
Das mit der schlechten Verarbeitung habe ich schon von mehreren gehört.
Nebenbei ist es mega hässlich.
Glaube die verabschieden sich bald aus dem Smartphone Markt haben 2015 wieder 50% weniger Phones verkauft und das schlechteste Jahr ( Verkaufszahlen Handy ) ever gehabt. Irgendwie spielen die keine Rolle mehr . Die Paralle zu Nokia ist offensichtlich.
Das Smartphone ist nicht schlecht aber die Verarbeitung ist leider nicht gut. Ich habe es in der Hand gehabt und es knarzt fast überall. Für ein Smartphone für ca. 700 Euro ist es ein no go. Schöne Grüsse.
Das knarzt schon beim Angucken der Bilder :D sieht echt nicht schön aus, das Dingen.
Manche Kommentare erscheinen mir nicht seriös. Ich kenne jemanden, der für den technischen Support bei der Saturn/Media Markt-Gruppe zuständig ist- der hat mir versichert, dass das Priv in Deutschland und Europa sehr gut läuft und dass bis dato in Deutschland keine Ruckläufer aufgrund von technischen Problemen gemeldet worden sind. Deshalb habe ich mich erst recht für den Priv entschieden und bin gerade über die makellose Verarbeitung begeistert. Sind hier wohl ein paar Samsung-Trolls unterwegs? Samsung hat im übrigen die meisten Rückläufer, komisch gell?!
Die meisten absolut wundert mich nicht. Die meisten prozentual aber auch nicht ;)
@TheTruth:
Warum unterstellst du den Leuten hier, Samsung-Troll zu sein?
Ist doch gut, wenn du mit dem Priv zufrieden bist.
Wenn man dann aber selbst unbegründet gegen irgendeine Marke bzw. deren User wettert, macht's einen nicht glaubwürdiger...
und erst Recht nicht seriös.
Chen sollte sich auch nicht auf die Marge fixieren, sondern auf den Gewinn. Ich habe da mal so eine Grafik gelernt, die maximalen Gewinn verspricht. Dann sieht man, dass weder Marge noch Stückzahlen allein wichtig sind, sondern die richtige Kombination.
Also, ich verstehe den Hype nicht. Habe das Teil gerade gekauft. Der Rückdeckel klebt nicht richtig und klackert mit jedem Fingertippen. Dann wir es nicht erst heiss bei anspruchsvollen Anwendungen, sondern schon beim telefonieren. Und das für knappe 800 Ötten? Auf keinen Fall! Das Ding kommt am Montag zurück ins Mediamarkt.
Bin auch am überlegen :-/
Hab mir das Priv vorhin gekauft. Leider knackt es bei mir unter der Power Taste. Hat das Problem noch jemand? :-(
Wie gesagt: Ich bringe meins zurück. Schade.
Werde es wohl einschicken lassen. Mal schauen, ob dann etwas Besserung in Sicht ist...
War gerade bei Saturn am Alexanderplatz in Mitte. Die haben das Priv und
einen Blackberry-Mann da. Hammerteil!
trotz spamfilter kann ich eure artikel lesen
Sehr gewagter Versuch zu diesen Preisen,BB letzter Versuch und das mit Android .
Wenn hier der Support nicht stimmt ,haben Sie verloren.
Naja, das könnten die sich ja bei Apple abgucken. Die haben schließlich einen eins A Kundensupport. Nicht wie die billigen Geräte aus China.