Bluetti EB55 & SP200 im Test: Solar-Powerstation für Dauernutzer
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Die Powerstation Bluetti EB55 verspricht dank LiFePO4-Akku eine lange Haltbarkeit. Kombiniert Ihr die 537 Wh starke Powerstation mit dem 200-Watt-Solarpanel SP200, dann seid Ihr auch langfristig unabhängig vom Stromnetz – Hashtag: Vanlife. Wir haben die Powerstation mit Solarpanel von Bluetti für Euch getestet.
Pro
- kompakt und stapelbar dank einklappbarem Griff
- viele Anschlüsse inkl. 100-Watt-USB-C
- Wireless Charging auf der Oberseite
- integrierte Lampe inkl. SOS-Funktion
- solide verarbeitet
Contra
- 400 Watt Ladeleistung nur in Kombination möglich
- lauter Lüfter bei hoher Leistungsabgabe
- Solarpanel steht etwas wackelig
Bluetti EB55+SP200: Preis und Verfügbarkeit
Ihr wollt den Stadtpark stundenlang mit Musik beschallen und Sandwiches toasten, Euer Homeoffice wochenlang in einen Van verlegen oder einfach nur für alle Eventualitäten gerüstet sein? Dann ist die Powerstation Bluetti EB55 mit dem Solarpanel SP200 ein heißer Tipp für Euch. Besonders spannend ist die Powerstation für Vielnutzer, denn der LiFePO4-Akku bietet eine lange Haltbarkeit. Laut Hersteller dauert es 2.500 Ladezyklen, bis die Kapazität auf 80 Prozent gesunken ist.
Und sonst? Mit zwei 230V-Steckdosen, einmal 12V-Kfz/Boot, zweimal 12V-Gleichstrom, viermal USB-A und einmal USB-C inlusive 100-Watt-Power-Delivery sind so ziemlich alle Anschlüsse an Bord, die man sich wünschen kann. Dazu gibt es auf der Oberseite noch ein Qi-Ladepad für kabelloses Laden mit bis zu 15 Watt sowie eine Taschenlampe inklusive SOS-Funktion. Im Test sind wir über keine echten Schwachstellen gestolpert. Lediglich der laute Lüfter fällt auf – aber dann müsst Ihr die Musik eben lauter drehen, Leistung ist ja genug vorhanden.
Das Solarpanel SP200 schafft laut Hersteller bis zu 200 Watt – das konnten wir in diesen bewölkten Juli-Tagen leider nicht erreichen. Immerhin konnten wir an einem Nachmittag um 15:00 Uhr ein wenig direkten Sonnenschein erwischen und kamen hier im Test auf immerhin knapp 140 Watt.
Die Bluetti EB55 alleine kostet nach unverbindlicher Preisempfehlung 649 Euro. Aktuell gewährt der Hersteller im eigenen Online-Shop allerdings 100 Euro Rabatt. In Kombination mit dem 200-Watt-Solarpanel verlangt Bluetti einen Listenpreis von 1.148,99 Euro, aber auch hier gibt es derzeit 110 Euro Rabatt. Mit dem 120-Watt-Solarpanel erhaltet Ihr sogar satte 130 Euro Rabatt und zahlt hier nur noch 888 Euro.
Während des Spring-Sale könnt Ihr bei zahlreichen Bluetti-Produkten richtig sparen. Derzeit könnt Ihr Euch die graue Version des EB55 leider nur vorbestellen und die blaue Variante ist nicht verfügbar.
- Auch interessant: Welche Bluetti-Powerstation ist die richtige?
Design und Verarbeitung
Kleiner Kraftwürfel: Die Bluetti EB55 ist erfreulich kompakt und hochwertig verarbeitet, gleichzeitig aber auch etwas schwerer als die meisten Konkurrenten im gleichen Kapazitätsbereich. Dennoch überzeugen die Powerstation und das Solarmodul SP200 in puncto Design und Verarbeitung.
Gefällt:
- Bluetti EB55 mit hochwertig verarbeitetem Gehäuse
- die Powerstation ist kompakt und stapelbar
- Solarpanel SP200 nach IP54 gegen Wasser und Staub geschützt
Gefällt nicht:
- Powerstation ohne IP-Zertifizierung
- Solarpanel steht etwas wackelig
Die Bluetti EB55 ist für eine 537 Wh starke Powerstation erfreulich kompakt. Sie ist beispielsweise etwa 20 Prozent kleiner als die Jackery Explorer 500 bei gleichzeitig etwas mehr Kapazität. Dank des einklappbaren Griffs ist sie außerdem stapelbar und passt gut in kleine Campingbus-Schränke oder vollgepackte Kofferräume. Das Gehäuse fühlt sich hochwertig verarbeitet und solide an. In den Regen solltet Ihr die Powerstation allerdings nicht stellen. Es gibt keine IP-Zertifizierung seitens des Herstellers, Abdeckkappen gibt es nur für die Ladeeingänge sowie den Kfz-Stecker.
Neben der Powerstation selbst befinden sich im Karton der Bluetti EB55 noch ein relativ großes Netzteil, ein Anschlusskabel für das Solarpanel sowie ein Ladekabel für den 12V-Zigarettenanzünder im Auto. Eine Tasche für das Zubehör ist im Lieferumfang leider nicht enthalten.
Und dann ist da noch das Solarpanel. Das Bluetti SP200 besteht aus vier etwa 53 mal 52 Zentimeter großen Elementen, die übereinandergefaltet erfreulich kompakt sind. Aufgefaltet ist das Solarpanel gut 50 Zentimeter hoch und etwas mehr als zwei Meter lang. Die Photovoltaik-Zellen sind in einen soliden, nylonartigen Stoff eingefasst und stehen mit kleinen Stoffklappen so halbwegs solide im 45-Grad-Winkel auf dem Boden. Bei stärkerem Wind oder auf Festivals hätte ich allerdings ernsthaft Sorge um das Überleben des SP200. Immerhin: Das Photovoltaik-Modul ist nach IP54 gegen Wasser geschützt. Der Hersteller warnt aber davor, das Panel im Regen oder Schnee stehenzulassen.
Ausstattung und Features
Die Bluetti EB55 eignet sich mit dem LiFePO4-Akku insbesondere für Dauernutzer. Da passen auch diverse Komfortfunktionen ins Bild wie die gelungene integrierte Lampe oder das Qi-Panel für kabelloses Laden auf der Oberseite.
Gefällt:
- langlebige Akkutechnologie
- viele Anschlüsse und Qi-Ladepad
- integrierte Lampe
Gefällt nicht:
- Angabe des Kapazität nur in 20-Prozent-Schritten
Die Bluetti EB55 setzt wie eingangs erwähnt auf einen LiFePO4-Akku. Gegenüber den in Powerstations dieser Kategorie üblichen Li-Ion-NMC-Akkus besteht der Vorteil in einer deutlich längeren Haltbarkeit. Bluetti gibt hier 2.500 Ladezyklen an bis zu einem Kapazitätsverlust von 20 Prozent, bei der Akkutechnologie Li-Ion-NMC ist dieser Wert typischerweise schon nach 500 Ladezyklen erreicht. Setzt Ihr die Powerstation beispielsweise beruflich ein, dann stehen sich hier grob geschätzt zwei gegen zehn Jahre Haltbarkeit gegenüber.
Der LiFePO4-Akku der EB55 bietet eine Kapazität von 537 Wh bei einer maximalen Ausgangsleistung von 700 Watt auf den Steckdosen. Daneben gibt es noch eine Kfz-Anschluss ("Zigarettenanzünder") sowie zwei 12-Volt-DC-Ports mit jeweils maximal 120 Watt Leistung. Der USB-C-Anschluss unterstützt Power Delivery mit bis zu 100 Watt, die vier USB-A-Anschlüsse können jeweils 15 Watt. Für jede Anschlussgruppe gibt es einen separaten Ein/Aus-Schalter an der Powerstation. Und wenn Ihr's übertreibt, greift bei 1400 Watt der Überspannungsschutz.
Den Ladestand sowie die Eingangs- und Ausgangsleistung seht Ihr auf dem kleinen LCD-Panel der Bluetti EB55. Das Display ist schick, allerdings würde ich mir eine präzisere Angabe der Akkukapazität als nur in 20-Prozent-Schritten wünschen. Auf der Rückseite der Powerstation findet Ihr noch ein Leuchtpanel, das nicht nur als Taschenlampe, sondern auch als Lese- oder Esstischlampe mit angenehm weichem Licht und zwei verschiedenen Helligkeiten punktet. Außerdem gibt es noch eine SOS-Funktion, bei der die Lampe kontinuierlich dreimal kurz, dreimal lang und wieder dreimal kurz blinkt.
Akku-Leistung und Laden
Die Bluetti EB55 und das Solarpanel leisten sich im Test keine Blöße. Die Powerstation versorgt allerlei Devices vom Smartphone bis zum Waffeleisen zuverlässig mit Energie. Das Solarpanel sorgt dabei eifrig für Energie-Nachschub – solange die Wolken nicht zu dicht werden. Die maximale Ladeleistung von 400 Watt lässt sich allerdings nur in Kombination mehrere Lademethoden erreichen.
Gefällt:
- zuverlässige Energieversorgung auch leicht oberhalb der Nennleistung
- gleichzeitiges Aufladen und Energieversorgen möglich
- schnelles Aufladen mit bis zu 400 Watt möglich
Gefällt nicht:
- 400 Watt Ladeleistung nur in Kombination möglich
- relativ lauter Lüfter
Jetzt geht's ans Eingemachte. Im Test hatte die Powerstation keine Schwierigkeiten dabei, meinen Sandwichtoaster mit 700 Watt Nennleistung auf Temperatur zu bringen. Während der etwa fünfminütigen Aufheizphase lag die Ausgangsleistung der EB55 dem Display zufolge anfangs bei 731 Watt und fiel dann über fünf Minuten hinweg langsam auf 701 Watt, bis das Gerät seine Betriebstemperatur erreicht hatte und sich das Heizelement abschaltete. Zwischenfazit: In der Wildnis Sandwiches grillen oder Waffeln machen? Kein Problem.
Auch bei weniger anspruchsvollen Aufgaben schlägt sich die Bluetti EB55 gut. So komme ich beispielsweise problemlos über einen Arbeitstag, während dem ich nicht nur Sandwiches getoastet, sondern auch mein Macbook Pro mit Energie versorgt und zwei Smartphones aufgeladen habe. Jetzt fehlt mir wirklich nur noch ein Van. Lediglich der relativ laute Lüfter stört etwas den Frieden beim Arbeiten ein wenig. Der Lüfter springt übrigens nicht nur beim Waffelbacken, sondern auch bei geringerer Last an – in meinen Testnotizen steht ein Lüfterlärm-Vermerk bei 131 Watt Eingangs- und 60 Watt Ausgangsleistung.
Beim Aufladen der Powerstation konnten wir eine kleine Einschränkung feststellen. Laut Bluetti lädt die EB55 mit bis zu 400 Watt auf. Allerdings schafft das mitgelieferte Netzteil im Test nur maximal 213 Watt. Die fehlenden 187 Watt lassen sich dann nur über ein gleichzeitig verbundenes Solarmodul oder über den Zigarettenanzünder realisieren – hier kommt jeweils der gleiche Anschluss zum Einsatz.
Apropos Solarmodul: Leider konnten wir das Bluetti SP200 während des Testzeitraums nicht vollständig ausfahren, da wir keine ungebremste Mittagssonne zur Verfügung hatten. Am 7. Juli um 15:00 Uhr herrschte in Berlin allerdings ein nur leicht diesiger, blauer Himmel, was für immerhin 137 Watt Ladeleistung ausreichte – also knapp 70 Prozent der Maximalleistung. Bei leichten Schleierwolken am 6. Juli um 13:00 Uhr schaffte die Powerstation mit Solarpanel immerhin gut 100 Watt. Bei wolkenverhangenem Himmel sinkt die Ladeleistung schnell unter 20 Watt und knickt bei dichten Regenwolken auch tagsüber komplett ein.
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Abschließendes Urteil
Die Bluetti EB55 ist eine kompakte und leistungsstarke Powerstation, die sich im Test keine Schwächen leistet und alle Aufgaben innerhalb des spezifizierten Bereichs einwandfrei erledigt – und im Fall des Sandwichtoasters sogar auch etwas mehr Dauerleistung erbringt. Die vom Hersteller versprochenen 2.500 Ladezyklen konnten wir während des Testzeitraums leider nicht verifizieren – doch die LiFePO4-Technologie ist generell für ihre Langlebigkeit bekannt. Einzig der teilweise etwas laute Lüfter trübt hier den Testeindruck.
Das Solarpanel SP200 schlägt sich im Test ebenfalls gut. Wie bei den meisten portablen Photovoltaik-Anlagen sind die Standfüße etwas wackelig und zumindest nicht sturmfest. Die Verarbeitung macht aber einen hochwertigen Eindruck, das Panel ist nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt, und last but not least füllt es im Test den Akku je nach Lichtverhältnissen mehr oder weniger schnell auf.
Wenn das Licht der Stadt zu Ende geht, damit ich nicht im Dunken steh.. Frohe Weihnachten
Wer braucht das? Wirklich?
Vielleicht Mitglieder einer Arktis-oder Dschungelexpedition.
Ansonsten eher albern.
Das ist nicht richtig und auch keinesfalls albern. Es gibt genug Anwendungsgebiete, in denen elektrische Geräte unterwegs benötigt werden.
Weiß jemand wie die Haltbarkeit bei Nicht-Nutzung aussieht? Also hinsichtlich selbstentladung? Zusammen mit einem Gas-Camping-Kocher mit Gasflasche klingt das ja nach ner guten Notversorgung.
Akkustand bei Nichtbenutzung bei 40-60% belassen, dann passt's.