Bluetti PV200 im Test: faltbares Camping-Solarpanel mit 200 W
Das faltbare Solarmodul PV200 von Bluetti ist als Solargenerator eine sinnvolle Ergänzung zu Eurer Powerstation für Euren Camping-Ausflug. Neben einer praktischen Transportmöglichkeit ist das Solarmodul in Sekundenschnelle aufgebaut und versorgt Eure Powerstation mit Solarenergie. Wie sich das Solarpanel PV200 schlägt, lest Ihr hier im NextPit-Test.
Pro
- Tasche mit Kabel am Solarpanel vorhanden
- Schnelles und einfaches Setup
- Drei Aufstellwinkel möglich
- IP65-zertifiziert
Contra
- Keine Ösen verbaut
Kurzfazit und Kaufen
Angenehmer Transport, zügiger Aufbau, viel Leistung. So kann man das Solarpanel PV200 von Bluetti in einem Satz beschreiben. Das PV200 ist eine nützliche Lösung, wenn Ihr nach einer mobilen Alternative sucht, um unterwegs Eure Powerstation mit Energie zu versorgen.
Leider besitzt das Panel keine Ösen, wodurch das Panel für Euer Balkonkraftwerk keine gute Wahl ist. Preislich liegt das PV200 mit 499,00 Euro im Durchschnitt bekannter aktueller Marken-Solarpanels. In diesem Zusammenhang weisen wir Euch darauf hin, dass das PV200 derzeit um 50 Euro reduziert ist und Ihr das Modul für 449,00 Euro bei Bluetti erwerben könnt.
Verarbeitung und Setup
Das PV200 von Bluetti ist ein faltbares Solarpanel mit einem bequemen Tragegriff und geringem Gewicht. Für den Stand wählt Ihr zwischen mehreren Neigungswinkeln, und noch dazu ist das Panel nach IP65 gegen Wasserspritzer und Staub geschützt.
Gefällt mir:
- Auf- und Abbau binnen einer Minute
- Angenehmer Tragekomfort
- Tasche mit Kabel am Panel vorhanden
Gefällt mir nicht:
- Keine Ösen vorhanden
Das 7,3 kg schwere Solarmodul besitzt einen für den Transport angenehmen Tragegriff und lässt sich ohne zusätzliche Unterstützung fix aufbauen. Ausgeklappt kommt das PV200 mit den Maßen 59 x 226,5 cm daher. An der Rückseite des Panels gibt es eine Tasche mit den notwendigen Kabeln. Bluetti hat die Kabel fest an das Modul angebracht. Das PV200 hat ausschließlich MC4-Anschlüsse. Weitere Zugänge, wie einen USB-Port, gibt es leider nicht.
Ebenfalls an der Rückseite befinden sich drei Standfüße, die per Klettverschluss einseitig am Panel haften. Das Besondere an den Standfüßen des PV200: Ihr legt den Aufstellwinkel individuell fest und könnt das PV200 im 40-, 45- oder 50°-Winkel aufstellen.
So gut der Gedanke hinter den Aufstellwinkeln ist, so unbrauchbar ist die Funktion in der Praxis, wenn Ihr bei starkem Wind draußen zeltet. Bei optimalen Wetterbedingungen sind die Neigungswinkel hingegen eine nette Spielerei, damit Ihr Euch an der hoch- oder tief stehenden Sonne orientieren könnt.
Ösen hat die PV200 bedauerlicherweise auch keine. Diese sind auch für Euren Camping-Trip von Vorteil, da Ihr das Panel so auch gegen Wind absichern könnt. So wunderbar das Solarpanel für Eure Camping-Ausflüge geeignet ist, so ungeeignet ist der Gebrauch für Euer Balkonkraftwerk.
- Wollt Ihr Euer eigenes Balkonkraftwerk bauen, aber wisst nicht wie? Dann lest unbedingt Stefans Guide!
Solarzellen und Leistung
Die Solarzellen des PV200 bestehen aus monokristallinem Silizium. Während die Nennleistung 200 W beträgt, lädt das PV200 unsere Test-Powerstation (allerdings bei durchwachsenen Testbedingungen) mit maximal 172 W.
Gefällt mir:
- Solide Ausgangsleistung selbst bei widrigen Bedingungen
- IP65-Zertifizierung
Gefällt mir nicht:
- -
Ein Solarpanel macht natürlich wenig Sinn, wenn Ihr nicht auch die passende Powerstation habt. Bei der Wahl der geeigneten Powerstation für unseren Test haben wir uns für die Bluetti AC180 entschieden. Einerseits, weil die AC180 im Test einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hat und andererseits, weil wir im Hinblick auf kommende Solarpanel-Tests möglichst gleiche Testbedingungen haben möchten.
Hier noch ein kleiner Hinweis für Euch: Unseren Praxistest haben wir am 22. Mai 2023 in Berlin unter einem (leider) wolkenreichen Himmel mit Sonnenschein bei Temperaturen von circa 23 Grad durchgeführt. Für einen direkten Vergleich haben wir neben dem PV200 das Solarpanel SolarSaga 200 von Jackery getestet. Den Testbericht zum Modul SolarSaga 200 lest Ihr demnächst auf NextPit.de. Stay tuned!
Beim Panel PV200 wurden ETFE-Solarzellen verarbeitet. Laut Bluetti hat das PV200 dank der monokristallinen Solarzellen einen Wirkungsgrad von maximal 23,4 %. Mit anderen Worten: das PV200 ist in der Lage bis zu 23,4 % des Sonnenlichts in Solarenergie umzuwandeln. Verglichen dazu gibt Jackery beim SolarSaga 200 eine Zelleffizienz von 24,3 % an.
Und das Ergebnis? Überraschend eindeutig! Im Test lädt das PV200 unsere Powerstation mit konstant 165 W, in der Spitze sogar kurzweilig mit 172 W, und das unabhängig vom Neigungswinkel des Panels. Stellenweise fällt die Leistung auf 160 W ab. Das SolarSaga 200 lädt die AC180 die meiste Zeit mit 140 W, mit vereinzelten Leistungssprüngen auf 147 W. Wie wir auch schon beim PV200 beobachtet haben, bricht auch die Leistung beim SolarSaga 200 gelegentlich ein. In diesen Phasen lädt das Solarmodul die AC180 "nur" mit 125 W. Ausgehend von den angegebenen Umwandlungsraten der Hersteller ist das ein Resultat, das wir so, vor allem in dieser Deutlichkeit, nicht erwartet haben.
Wer aufmerksam gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass beim PV200 bis zu 40 W Leistung verschwunden sind. Doch woran liegt das? Das ist ganz einfach. Bei Solarpanels müsst Ihr immer im Hinterkopf behalten, dass die Nennleistung das perfekte Testergebnis darstellt. Faktoren wie die Modulausrichtung, Schmutz oder Verschattung durch Bäume und andere Hindernisse können das Ergebnis beeinflussen. Alles in allem ist unsere dokumentierte Spitzenleistung von 172 W, gemessen an den durchwachsenen Wetterbedingungen beim Test und der angegebenen Nennleistung von 200 W, als ein gutes Resultat zu werten.
Das Fazit
Mit dem faltbaren Solarpanel PV200 bietet Bluetti eine bequeme und mobile Möglichkeit, Eure Powerstation beim Camping oder auf dem Boot mit Solarenergie zu versorgen. Das Solarmodul ist vergleichsweise leicht und hat an der Rückseite bereits alle notwendigen Kabel in einer Tasche verstaut. Das Panel macht einen stabilen Eindruck, und lädt unsere Test-Powerstation konstant mit 165 W und in der Spitze mit bis zu 172 W. Diese Werte gelten für die widrigen Wetterbedingungen, zu denen wir getestet haben, und sollten bei entsprechend besserem Wetter spielend überboten werden.
Einziger Wermutstropfen sind die nicht vorhandenen Ösen bei der PV200. Somit könnt Ihr das Solarpanel nicht am Balkon befestigen oder beim Camping gegen Wind absichern. Mit der unverbindlichen Preisempfehlung von 499,00 Euro gehört das Bluetti PV200 zu den günstigeren Solarpanels mit einer Nennleistung von 200 W. Wer auf der Suche nach einem faltbaren Solarmodul mit einer überzeugenden Leistungsfähigkeit und hervorragendem Tragekomfort für die kommenden Camping-Ausflüge ist, wird mit dem Bluetti PV200 definitiv sehr glücklich werden.
- Weiterlesen: So findet Ihr das beste faltbare Solarpanel
- Auch interessant: Die besten Powerstations mit Solar-Option
Ich finde die Masse an Geräten die gerade auf den Markt geworfen wird nicht unbedenklich. Die Herstellung solcher Geräte ist auch nicht gerade umweltfreundlich...Zudem 500€. Wäre interessant ab wann ein Benzin Generator schlechter für die Umwelt ist, wenn man mal beide Herstellverfahren nimmt (vor allem die Batterie an sich). Dazu noch E Fuel und man hätte ne bessere Alternative (angesehen von der Lautstärke)
Sehr interessante Frage. Dazu findet man recht unterschiedliche Aussagen. Glaubwürdig finde ich beispielsweise hier Matthias Futterlieb vom Umweltbundesamt (UBA). In Deutschland brauchen Solarzellen im Normalfall ungefähr ein Jahr, bis sie so viel Energie produziert haben, wie zur Herstellung nötig war. Auch unter ungünstigen Bedingungen sind es nicht mehr als zwei Jahre.
(Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/photovoltaik-recycling-101.html)
Bei einem faltbaren Solarpanel hängt es dann aber natürlich stark davon ab, wie man es einsetzt. Wenn es nur zwei Wochen im Jahr beim Zelten draußen steht, dann dauert's natürlich lange, bis die aufgewendete Energie wieder drin ist.
Bei den LFP-Akkus in Powerstations kommt's sicher ganz stark aufs Recycling an – aber zumindest von den erforderlichen Materialien her ist LFP besser als Li-Ionen.
Und meistens gehen bei Powerstations ja die Wechselrichter zuerst durch, während die Zellen ewig halten. Vielleicht brauchen wir hier auch mal modulare Powerstations, wo sich die einzelnen Komponenten bei Bedarf austauschen lassen.