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Smart Home Heizkörperthermostat II im Test: Gelingt die Bosch-Transformation?

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© nextpit

In aufwändigen Werbespots verspricht der Hersteller Bosch Euch, dass seine Produkte Euer Zuhause smart machen. Nicht einfach so, sondern "Like a Bosch". Nun ganz im Sinne eines bekannten Deutschrappers finden wir im nextpit-Test heraus, ob sich die Bosch-Transformation lohnt! Wie gut schlägt sich das Smart Home Heizkörperthermostat im Alltag, für das Ihr fast 80 Euro ausgeben müsst? Auf geht's!

Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II

Pro

  • Hübsches Design
  • Gelungene Steuerung über "Drehrad"
  • Umfangreiches Smart-Home-Ökosystem
  • Basiert auf Zigbee-Standard

Contra

  • Mussten wir im Testzeitraum zweimal einrichten
  • Setzt Vorhandensein einer Bridge voraus
  • Wenig Extrafunktionen
Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II
Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II
Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II: Alle Angebote

Kurzfazit & Kaufen

Knapp 80 Euro sind echt viel Geld für ein smartes Heizkörperthermostat – vor allem dann, wenn Ihr die ganze Wohnung oder Euer ganzes Haus smart heizen wollt. Für diesen Preis überzeugt das Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II aber zumindest in der Bedienung und beim Design. Auch die Kompatibilität zu Alexa, Google Home und HomeKit fällt positiv auf. Störend sind der Zwang zur herstellereigenen Bridge trotz Zigebee-Kommunikation sowie der durchschnittliche Funktionsumfang.

Schreckt Euch das nicht ab, könnt Ihr das Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II (dieser Name ... 😮‍💨) zu einer UVP von 79,95 Euro kaufen. Im Netz oder über den Amazon-Link überhalb dieses Absatzes findet Ihr allerdings auch Bundle-Angebote, bei denen Ihr wenig Geld sparen könnt.

Design & Installation

Mit einem großen Display, einem prominenten Kippschalter und einem Farbring sieht das Smarte Heizkörperthermostat II von Bosch sehr modern aus. Gleichzeitig überzeugen Bedienung und Einrichtung im Alltag. Letztere mussten wir im Testzeitraum aus nicht nachvollziehbaren Gründen aber zweimal durchführen.

Gefällt:

  • Ansprechendes, modernes Design
  • Bedienung über Kippschalter und Lichtring geht insgesamt auf
  • Einfache Einrichtung per Smartphone

Gefällt nicht:

  • Kein Drehring für schnelle Bedienung
  • Verlor im Testzeitraum die Verbindung, Reset benötigt
  • Befestigungs-Mutter wirkt fragiler als bei der Konkurrenz

Das Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II kostet laut UVP fast 80 Euro. Dementsprechend hochwertig sehen sowohl die Verpackung als auch die Heizkörperthermostate aus. Während Hama in seinen günstigen Thermostaten recht dünnes Plastik verwendet, wirkt die Bosch-Alternative robust und hochwertig. Wie bei den meisten Heizkörperthermostaten geht die Installation schnell von der Hand.

Bosch Smart Home Heizkoerperthermostat II Display
Über das große Display seht Ihr die Temperatur und weitere Infos. / © nextpit

Auffällig hierbei: Statt einer standardisierten Mutter, die Ihr auf den Anschluss Eurer Heizung schraubt, verwendet Bosch ein eigenes Konzept. Dieses erfüllt zwar den Standard und passt aufs Gewinde, das Festschrauben mit einer Rohrzange empfiehlt sich aber weniger. Denn dabei würde der Metallring verkratzen. Ein Festschrauben mit der Hand reicht aber in meinem Fall aus. Wenn's fester sein soll, solltet Ihr eventuell ein Tuch drumlegen.

Nach der Installation an Eurer Heizung müsst Ihr das Heizkörperthermostat per Smartphone einrichten. Sofern Ihr keine andere Zigbee-Bridge habt, müsst Ihr Euch den Smart-Home-Controller von Bosch dazuholen und vorher einrichten. Bosch setzt bei all seinen Smart-Home-Produkten auf QR-Codes, die der App direkt anweisen, welches Produkt gemeint ist. Das geht einfach von der Hand und funktionierte im Test zuverlässig, auch wenn ich den QR-Code im Batteriedeckel des Heizkörperthermostats ein wenig suchen musste.

Insgesamt sind Einrichtung und Installation aber kinderleicht. Das bekommen auch Laien und Laiinnen hin! Störend war im Test allerdings ein Komplett-Ausfall der Verbindung zwischen Thermostat und Bridge. Dieser ließ sich erst dadurch lösen, dass ich das Thermostat zurücksetzte und die Einrichtung noch einmal vornahm. Seitdem läuft's aber mit dem Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II. ... Herrlich einfach, dieser Name.

Bosch Smart Home Heizkoerperthermostat II Steuerung
Das Einstellrad könnt Ihr nach links und rechts kippen sowie reindrücken. / © nextpit

Wirklich einfach ist aber die Bedienung des Geräts. Es gibt lediglich einen Kippschalter am Ende des Thermostats, der sich in zwei Richtungen kippen und hineindrücken lässt. Zwar lässt sich der Schalter nicht wie bei anderen Produkten drehen, die Steuerung geht aber einfacher von der Hand als die Touch-Knöpfe in meinem Test des Eve Thermo. Gleichzeitig könnt Ihr den Schalter gekippt halten, um Temperaturen schneller einzustellen.

Angezeigt werden die aktuelle Temperatur beim Blick auf das große Display des Thermostats. Bewegt Ihr den Drehring, seht Ihr die eingestellte Temperatur. Oder Ihr checkt, in welcher Farbe der dezente LED-Ring des Bosch-Geräts erstrahlt. Ist er grün, hat das Thermostat die gewünschte Temperatur erreicht. Ist er rot, gibt's einen Mismatch und das Thermostat heizt entsprechend nach. Praktisch!

Smartphone-App

Zur Nutzung des Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II benötigt Ihr die App "Smart Home" von Bosch. Sie ist kostenlos für Android und iOS verfügbar, schickt designt und bietet auch ohne Smart-Home praktische Funktionen wie einen detaillierten Zeitplan, eine übersichtliche Temperaturregelung sowie einen Turbo-Modus, wenn's mal schnell warm werden muss.

Gefällt:

  • Hübsches Design
  • Fernzugriff auch ohne Account möglich
  • Einfache Freigabe für weitere Personen

Gefällt nicht:

  • Kein Heranziehen von Wetterdaten
  • Menüs mitunter sehr verschaltet

Für die Programmierung und Steuerung des Smart Home Heizkörperthermostat II bietet Bosch eine eigene App an. Die Smart-Home-App des Herstellers steuert das gesamte Smart-Home-Ökosystem des Herstellers und ist dementsprechend ziemlich komplex. Erfreulicherweise erkennt Ihr das aber eher dann, wenn Ihr Euch in die Untiefen der App begebt und Einstellungen vornehmen wollt. Wollt Ihr lediglich Eure Heizungen steuern, ist das ziemlich bedienfreundlich. Müsst Ihr komplexere Aufgaben in der App erledigen, sind die Menüs aber mitunter sehr verschaltelt.

Bosch App
Die Smart-Home-App von Bosch überzeugt im Test. / © nextpit

Sehr erfreulich ist allerdings, dass Bosch einen Fernzugriff ganz ohne Account ermöglicht. Denn der Smart-Home-Controller von Bosch lässt sich auch außerhalb Eures WLAN-Netzwerkes ansteuern. Wollt Ihr weitere Geräte hinzufügen, gelingt das über den QR-Code an der Unterseite des Geräts. So könnt Ihr auch weitere Personen für die Steuerung Eures Smart-Homes zulassen. Das ist unkompliziert genug, dass Ihr Gästen beim Besuch einfach eine Freigabe erteilen könnt.

Was mir an der Smart-Home-App von Bosch weniger gut gefällt, ist, dass sie recht wenig Daten anzieht. Zwar gibt es hier ein voreingestelltes Szenario für das Verlassen Eures Hauses, beim Ausprobieren entpuppt sich das allerdings als eher sinnlos. Denn allein für sich versteht die App nicht, ob Ihr anhand Eures Standorts oder qua Verlassen des WLAN-Netzwerkes Euer Zuhause verlasst. Soweit ich es verstehe, könnt Ihr dieses Szenario mit Smart-Home-Ökosystemen steuern und etwa per Alexa oder Apples HomeKit auslösen. Natives Geofencing ist also nicht möglich, auch wenn die App diesen Eindruck vermittelt. Leider fehlt auch eine Kompatibilität zu Apples Kurzbefehlen, die all das auch ohne zusätzliche HomeKit-Bridge ermöglichen würde.

Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II Anschluss
Bei vielen Heizungen könnt Ihr das Heizkörperthermostat einfach aufschrauben. / © nextpit

Als Trostpflaster erlaubt Bosch aber eine sehr genaue Zeitschaltung Eurer Heizungen. Das geht sogar so weit, dass Ihr für einzelne Tage Heizphasen festlegen und mehrere individuelle Heizpläne erstellen könnt. Um die weiteren Möglichkeiten des smarten Thermostats zu entdecken, leite ich jetzt mal in die Smart-Home-Abteilung über!

Leistung und Smart-Home

In der Smart-Home-Kategorie punkten die Heizkörperthermostate von Bosch mit Kompatibilität zu Google Home, Amazon Alexa und Apples HomeKit. Und auch der Matter-Standard soll mit einem Update nachgeliefert werden. Während Bosch hier Punkte gut machen kann, ist es schade, dass man trotz Zigbee-Standard keine Nutzung herstellerfremder Bridges duldet. Extra-Features sucht man trotz des hohen Preises zudem vergebens.

Gefällt:

  • Kompatibel zu Google Home, Alexa und HomeKit
  • Matter-Standard soll noch kommen
  • Starke Erweiterbarkeit

Gefällt nicht:

  • Nur kompatibel mit hauseigenem Smart-Home-Controller
  • Zusatzfunktionen nur mit Extra-Hardware

Ich habe am Anfang dieses Tests schon eine Anspielung darauf eingebaut: Die "Like a Bosch"-Kampagne führt sehr gut vor, wie umfangreich das Smart-Home-Ökosystem des Herstellers ist. Wenn Ihr die nötigen Investitionen tätigen wollt, könnt Ihr Fenstersensoren, Wassersensoren und viele weitere Smart-Home-Produkte mit den Heizkörperthermostaten verbinden. Dadurch kann die Automatisierung Eurer Heizungen sehr komplex uns mart werden.

Dass der Smart-Controller von Bosch dabei mit Alexa, HomeKit und Google Home kompatibel ist, ist ebenfalls sehr begrüßenswert. Der Matter-Standard, der viele Smart-Home-Systeme untereinander kompatibel macht, soll mit einem Update folgen. Hier ist Bosch sehr großzügig, was die Vernetzung zu anderen Systemen angeht.

In der Kommunikation zur Bridge ist das leider anders. Denn obwohl die Heizkörperthermostate über den Zigbee-Standard funken, sind sie nicht mit anderen Zigbee-Bridges kompatibel. Heißt also: Wenn Ihr schon eine Zigbee-Bridge nutzt, müsst Ihr zwei Bridges an Euer Heimnetzwerk anschließen. Verwirrend und mit einer UVP von knapp 75 Euro auch recht teuer.

Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II Smart Home Controller
Schade: Obwohl die Thermostate mit Zigbee funken, müsst Ihr den Smart-Home-Controller kaufen. / © nextpit

An und für sich sind die Heizkörperthermostate von Bosch angesichts ähnlich hoher Kosten zudem recht funktionsarm. Zwar gibt es sowohl einen Frierschutz als auch einen Schutz gegen Verkalkung, eine Fenster-Erkennung gibt es aber nicht. Dafür müsstet Ihr zusätzlich einen Fenstersensor von Bosch kaufen. Schön ist aber, dass auch Bosch eine Kalibrierung der Temperatur erlaubt, um Abweichungen zwischen Thermostat und Raummitte auszugleichen.

Abschließendes Fazit

Bosch platziert seine smarten Heizkörperthermostate im Premium-Segment der Smart-Home-Welt. Mit Einzelkosten von knapp 80 Euro ist es schon recht teuer, seiner gesamte Wohnung oder sogar seinem gesamten Haus die "Bosch-Transformation" zu gönnen.

Für diesen Premium-Preis sind die Heizkörperthermostate auch wirklich hochwertig und gut designt. Gleichzeitig überzeugt die Bedienung sowohl am Gerät selbst als auch über die hübsche und moderne Smart-Home-App. Dass Bosch eine Kompatibilität zu Alexa, HomeKit und Google Home sicherstellt und den Matter-Standard nachrüsten will, ist ebenfalls begrüßenswert. Gleichzeitig kommt Bosch trotz Fernsteuerung ohne Cloud und Account aus.

Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II Adapter
Bosch legt zwei Adapter in den Lieferumfang. / © nextpit

Was mich am Bosch Smart Home Heizkörperthermostat II dennoch stört, ist die exklusive Ansteuerung über den hauseigenen Smart-Home-Controller. Denn dieser ist mit 75 Euro noch einmal zusätzlich teuer. Und dafür, dass Bosch einen hohen Preis verlangt, sind die Heizkörperthermostate recht funktionsarm. Eine Erkennung für geöffnete Fenster geht beispielsweise nur über zusätzliche Hardware.

Boschs Smart-Home-Ökosystem ist also durchaus sexy und edel – allerdings summieren sich die Kosten bei wirklich sinnvoller Integration stetig in die Höhe. Hier beweisen andere Hersteller, dass smarte Heizkörperthermostate auch deutlich günstiger zu realiseren sind.

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Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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