BQ Aquaris X im Test: Alles, was man bei einem Smartphone erwartet
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Das BQ Aquaris X behält das gleiche Design, das mit dem X5 eingeführt wurde und verbessert es weiter. Auch die technischen Daten ähneln dem X5. Es ist klar, dass BQ auf dem Erfolg des Vorgängers aus 2016 aufbauen möchte. Ob das Aquaris X das kann, stellen wir in unserem Test fest.
Pro
- Schnellladefunktion
- Pures Android
- Kamera
- Design
- Flash für die Frontkamera
Contra
- Display könnte etwas heller sein
- HDR-Modus zu langsam
Aquaris X: Preis und Verfügbarkeit
Das Aquaris X ist seit Anfang Mai für einen Preis von 270,90 Euro für die Version mit 32 GByte internen Speicher und 3 GByte RAM erhältlich. Das neue Smartphone gibt es in den Farben Mineral Black (schwarz) und Pearl Rose (weiß mit pinkem Rahmen).
Aquaris X: Design und Verarbeitung
Das Design des Aquaris X überrascht nicht, da es größtenteils die gleichen Merkmale aufweist, wie der Vorgänger. Die Verarbeitung ist aber spürbar besser geworden. Der Rahmen ist aus Metall und der Rücken aus Polycarbonat gefertigt. Das Display ist durch Dinorex Glas geschützt.
Die größten Unterschiede liegen in der feineren Zeichnung der Linien. Auf der Rückseite sind die Ränder abgerundet, was für eine angenehmere Handhabung sorgt. Auch auf der Front ist das Displayglas leicht abgerundet und erhält einen 2,5D-Effekt. So wirkt das Smartphone sehr elegant.
Wie immer haben wir auch bei diesem BQ-Smartphone die Android-typischen Bedienelemente unter dem Bildschirm, den Power-Button (wie der Rahmen aus Metall) auf der rechten Seite und den Lautsprecher am unteren Rand des Smartphones. Leider sind die kapazitiven Buttons nicht in einer Linie angeordnet. Zusätzlich sind sie nicht beleuchtet und weisen nur einen Spiegeleffekt auf, was in der Nacht zu Fehleingaben führen kann.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich mittig auf der Rückseite direkt über dem BQ-Logo und arbeitet sehr schnell. Ähnlich wie beim LG G6 ist der Rahmen so geformt, dass das Smartphone gut und sicher in der Hand liegt. Dadurch hat man beim Betätigen des Sensors auch nicht das Gefühl, dass das Smartphone gleich runterfällt. Die Kamera sitzt an ein und demselben Platz wie beim Aquaris X5, oben links.
Am oberen Rand befindet sich ein Mikrofon für die Geräuschunterdrückung und der 3,5-mm-Klinkenanschluss. Auf der linken Seite ist der Schlitten für die SIM- und MicroSD-Karte untergebracht. Wie im Bild ersichtlich, handelt es sich hierbei um einen Hybrid-Schlitten, der entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine MicroSD-Karte aufnehmen kann. Dual-SIM und Speichererweiterung gleichzeitig ist daher, wie häufig heutzutage, nicht möglich.
Aquaris X: Display
Der Bildschirm des Aquaris X misst 5,2 Zoll in der Diagonalen. Es handelt sich dabei um ein IPS-LCD-Panel mit der sogenannten Quantum Color + Technologie. Er löst in Full HD auf und kommt auf eine hervorragende Pixeldichte von über 400 ppi. Der Bildschirm hinterlässt einen sehr guten Eindruck, wie viele Geräte mit dieser Display-Technologie. Die Blickwinkel wurden deutlich verbessert und sind nun sehr angenehm.
Hält man sich in Innenräumen auf, ist die Helligkeit des Bildschirms ausreichend und die minimale Helligkeitsstufe ist recht niedrig. Für abendliche Leseratten hält das Aquaris X auch den mit Android 7.0 Nougat eingeführten Blaulichtfilter parat, welcher blaue Töne herausfiltert. Auch draußen ist das Display meist gut abzulesen. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung fehlt dem Display etwas Leuchtkraft, es kann aber weiterhin bedient werden.
Aquaris X: Software
Das Aquaris X ist direkt mit Android 7.1.1 Nougat ausgestattet, eine Version, die nicht mal das Galaxy S8 erreicht hat. Neben einer aktuellen Android-Version, findet man hier auch eine der saubersten Versionen vor. Der Launcher ist leider nicht der Pixel-Launcher, aber er sieht trotzdem gut aus. Er nennt sich passenderweise BQ-Launcher und hat auch die Wischgeste implementiert, mit der man den App-Drawer öffnen kann.
BQ geht den Kampf gegen die Fragmentierung bei Android an, zumindest bei seinen eigenen Smartphones. Alle Geräte sind mit einem Qualcomm-Prozessor ausgestattet, was dank der guten Versorgung von Treibern seitens Qualcomms für schnelle Updates sorgt. Die Tage der gecancelten Updates für BQ-Geräte mit MediaTek-Prozessoren gehören der Vergangenheit an. BQ verspricht mindestens ein Sicherheitsupdate alle drei Monate und natürlich ein schnelles Update auf Android O.
Wie von BQ gewohnt, werden beim Aquaris X nur sinnvolle Apps vorinstalliert, wie das FM-Radio und die bekannten Google-Apps. Die einzige wirkliches Bloatware, die ich finden konnte, ist die BQ Plus App, in der man einen erweiterten Versicherungsschutz erwerben kann.
Aquaris X: Performance
Sowohl das Aquaris X als auch das Aquaris X Pro haben den selben Prozessor, ein Qualcomm Snapdragon 626 mit acht Kernen mit einer maximalen Taktfrequenz von 2,2 GHz und einer Adreno 506 GPU. Dazu gibt es 3 GByte Arbeitsspeicher und 32 GByte Hauptspeicher, der dank MicroSD-Karte erweitert werden kann. Das System gönnt sich nicht mehr als 6 GByte Speicher, wodurch satte 24 GByte für Apps und andere Daten übrig bleiben.
Diese neue Prozessor-Generation wird im 14-nm-Verfahren gefertigt. Das bedeutet, dass der neue SoC Akkusparender arbeitet und sich nicht so sehr aufwärmt. Zusätzlich kann der neue 626 im Gegensatz zum 652 (verbaut im BQ Aquaris X5 Plus) seine maximale Leistungsfähigkeit länger bereitstellen. Der 652 hat zwar etwas mehr Power, wie man auch in den Benchmarks sehen kann, muss aber schneller wegen der entstehenden Hitze runterdrosseln.
BQ Aquaris X - Benchmarks
Device | 3D Mark SS ES 3.1 | 3D Mark SS ES 3.0 | 3D Mark Ice SU ES 2.0 | Geekbench 3 - single core | Geekbench 3 - multicore | PC Mark Work Performance | PC Mark Storage | Google Octane 2.0 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BQ Aquaris X | 465 | 845 | 17387 | 923 | 4531 | 5354 | 4404 | 5082 |
Moto G5 Plus | 464 | 841 | 13833 | 838 | 4210 | 4878 | 6030 | 4824 |
BQ Aquaris X5 Plus | 854 | 1330 | 17387 | 1409 | 4481 | 5965 | 2887 | 8521 |
Honor 8 | 900 | 1200 | 16190 | 1703 | 6174 | 5603 | 5552 | 2516 |
Samsung Galaxy A5 (2017) | 812 | 1142 | 13355 | 772 | 4093 | 3968 | 3756 | 4539 |
In Sachen Grafik kann das Aquaris X nicht mit dem X5 Plus mithalten. Hier stehen sich eine Adreno 510 GPU und eine Adreno 506 gegenüber. Das ist zwar schade, liegt aber nicht an BQ, da Qualcomm immer auf diese Kombination aus CPU und GPU setzt.
Letztendlich kann die tägliche Performance überzeugen. Ich habe keine Probleme feststellen können und Multitasking ist auch kein Problem. Auch in Spielen läuft alles flüssig, die Grafikqualität wird allerdings stark heruntergefahren. In Need for Speed: No Limits zum Beispiel müssen wir uns leider von den Reflexionen am Auto verabschieden.
Aquaris X: Audio
Der Sound des verbauten Lautsprechers hat mich positiv überrascht. Ich habe mit einem zurückhaltenden und eher metallischen Sound gerechnet, aber das Gegenteil ist der Fall. Für ein Mittelklasse-Smartphone klingt er wirklich ausgewogen und klar. Auch über Kopfhörer klingt das Aquaris X richtig gut. Die Lautstärke ist angenehm und nicht zu laut. In der Verpackung liegen leider keine Kopfhörer bei.
Bei Telefonaten kommt der Ton laut und klar beim Gegenüber an. Dank des zweiten Mikrofons für die Geräuschunterdrückung fallen die Umgebungsgeräusche sehr gering aus. Bei Video-Telefonaten sollte man stets in die Kamera gucken, dreht man sich weg, wird die Aufnahme der Stimme merkbar reduziert.
Aquaris X: Kamera
Bei der Kamera geht BQ gewohnte Wege und setzt die gleiche Kamera wie im Aquaris X5 Plus ein. Die Ergebnisse gehen in Ordnung. Wir sprechen hier von einem Sony MX298 Sensor mit 16 Megapixeln, einer f/2.0 Blende und 1,12 µm/Pixel. Die Kamera des X5 Plus wurde hier weiter verfeinert und verbessert.
Für ein Smartphone mit diesem Preisschild ist die Bildqualität sehr gut. In schlechten Lichtverhältnissen nimmt sie mehr Details auf als die Kamera des Moto G5 Plus und auch RAW-Unterstützung ist mit an Bord, nicht so im Lenovo-Smartphone. Nachteilig ist das Rauschen bei dunklen Verhältnissen und eine etwas langsamere Kamera-App. Besonders langsam ist der HDR-Modus (im Vergleich zum G5 Plus oder Galaxy A5 2017), aber die Ergebnisse trösten darüber hinweg.
Sowohl im automatischen Modus als auch im manuellen Modus kann im RAW-Format gespeichert werden. 4K-Vidos stellen das Aquaris X nicht vor Probleme und das Abspeichern der Aufnahmen geht fix von der Hand, natürlich abhängig von der Größe der entstehenden Datei.
Als Frontkamera kommt ein Samsung S5K4H8YX Sensor mit 8 Megapixeln mit einer Öffnung von f/2,0 und 1,2 µm/Pixel zum Einsatz. Auch hier steht ein Blitz zur Verfügung und hilft sehr bei dem ein oder anderen Selfie. Hier können Videos in Full-HD-Auflösung aufgenommen werden.
Aquaris X: Akku
Der Akku ist etwas geschrumpft und verfügt nun über eine Kapazität von 3.100 mAh, unterstützt dafür aber Qualcomms Quick Charge 3.0. Dieses Extra bietet BQ zum ersten Mal an. Innerhalb von 30 Minuten kann so das Aquaris X auf 50% geladen werden, für 100% benötigt es 98 Minuten.
In Sachen Akkulaufzeit gibt es keine großen Veränderungen im Vergleich zum X5 Plus. Zwar ist der Akku kleiner, dafür ist der Prozessor akkuschonender. 24 Stunden Laufzeit bei 6,5 Stunden Display-On-Zeit sind absolut möglich. Im PCMark Battery Test überlebt das Aquaris X satte 8 Stunden und 32 Minuten.
Aquaris X: Technische Daten
Abschließendes Urteil
BQ setzt beim Aquaris X auf die gleiche Formel wie beim Aquaris X5 Plus mit einer modernen Software und ein paar kleineren Veränderungen bei der Hardware. Die Performance ist nicht mehr ganz so gut, was im Alltag aber nicht wirklich spürbar ist. Endlich haben wir auch Fast Charging in der Mittelklasse. Die Kamera ist die beste, die ich für diesen Preis bisher gesehen habe mit ein wenig mehr Details als die des Moto G5 Plus.
Das Preis/Leistungsverhältnis und die versprochenen schnellen Updates machen es zu einem besten Mittelklasse-Smartphones. Letztendlich ist wohl entscheidend, ob Euch das Design gefällt und ob Ihr über die etwas schwächere Grafik-Performance hinwegsehen könnt.
Mein Fazit: Warum wurde auf echtes Dual-SIM mit microSD-Karte verzichtet? Das hat bq ( ja man schreibt es klein ) bei den Vorgängern noch anders kommuniziert und auch praktiziert! Die ungewöhnliche und sogleich einzigartige Gestaltung der kapazitiven Sensortasten wird leider bei der X-Serie nicht mehr durch eine Beleuchtung untermalt. Schade!
Ansonsten sind die Geräte von bq eine gute Wahl gegenüber den vielen China-Modellen, die weder Garantie noch Gewährleistung bei Eigenimport kennen. Mit der Entscheidung zum Hybrid-Schacht bewegt sich bq aber in Richtung "Beliebig Austauschbar".......
Was bq besonders aus der Masse emporhebt, ist eine recht komplette Ausstattung an Sensoren. Auch auf eine Benachrichtigungs-LED wird Wert gelegt, die mit verschiedensten Farben konfigurierbar ist.
Sicherheits-Updates kommen regelmäßig. Jedoch ist leider erkennbar, daß Probleme der Kamera-App bzw. der Kamera-Steuerung bei Vorgängermodellen zwar erkannt und kommuniziert, aber nie bereinigt wurden. Leider ist bei gleichem Sensor der X-Serie das Problem der Vorgänger-Modelle mit übernommen worden. Schade!
Auf Qualität achtet bq sehr gut. Man bezahlt aber auch gutes Geld dafür, denn die neue X-Serie ist bei leibe kein Schnäppchen mehr.
Könntest Du diesen Kamera-Bug bitte kurz erläutern.
Frustriert echt, dass hier ein Hybrid Slot verbaut wurde. Somit werde ich, wenn mein Aquaris x5 plus das zeitliche segnet die Marke wechseln müssen.....schade...weil ich finde mein aktuelles Phone von bq ausgesprochen gut!
Hab mir das Aquaris X vor ein paar Wochen für 250€ zugelegt. Hatte davor ein Moto G 2nd. Hab die Entscheidung nicht bereut. Top Verarbeitung, liegt sehr gut in der Hand, ein Bloatware freies Nougat System, ohne verspielten Herstelleraufsatz. Extrem easy zu rooten und bq gewährt ausdrücklich auch Garantie auf gerootete Geräte (sofern sie nicht durchs rooten zerstört worden sind, z.B. überhitzter Prozessor). Sensortasten (allerdings nicht beleuchtet, leider), sehr gute Akkuausdauer. Kamera macht oberklassige Fotos, allerdings ist die der HDR+ Modus etwas langsam. Wem die Motorola Moto Gs der ersten Generationen oder Google Pixels sympathisch waren der sollte sich bei bq umsehen!
Wenn man es auch rooten darf, müsse es ja auch ohne große Hürden gehen. Wenn es so ist finde ich es ein Schritt in der richtigen Richtung.
Schlicht und ergreifend ein tolles Angebot in der Mittelklasse, für alle die pures Android ,gute Updatepolitik zum vernünftigen Preis suchen, also nicht den hohen Preis für ein Pixel mitgehen können oder wollen.
Bin echt am überlegen, es zu kaufen. Aber irgendwie traue ich mich nicht.
Hat jemand Erfahrungen mit BQ?
Ich bin derselben Meinung und traue ich mich nicht. Es könnte wie vorher OnePlus sein, oder etwas Schlimmes.
Es ist eine sehr gute Firma, die bisher seine letzten Modelle auf der softwareseite sehr gut gepflegt hat. Die Verarbeitung ist ebenfalls sehr gut.
Die community ist nur eher etwas klein, also werden custom roms nicht unbedingt zur Verfügung stehen, auch wenn immer wieder Ableger erscheinen
Hallo Dirk,
Ich kann BQ als Marke bis jetzt sehr empfehlen, Software Updates sehr schnell, qualitativ hochwertig und fast Stock Android.
Hatte mir das Aquaris X5 Plus, also den Vorgänger letztes Jahr über BQ gekauft, die Lautstärke Wippe hatte aber ganz leichtes Spiel und hat geklimpert. Anstandslos ausgetauscht, Service passt.
Geantwortet wurde sehr schnell.
Das einzige was mich beim BQ etwas gestört hat war der Equalizer beim Musik abspielen. Eher nutzlos.
Von der Kamera war ich auch zufrieden, wobei diese vor dem letzten Kamera Update langsamer reagierte. Qualität der Fotos ist mMn. Gut.
wechselbarer Akku?
Glaub nicht. Somit auch nicht alles was man von einem Spitzensmartphone erwartet.
Das Galaxy S8 hat auch keinen Wechselakku und ist ein Spitzensmartphone! ;-)
Genau aus dem Grund ist es aber für mich kein Spitzensmartphone 😉.
Dann brauchst du dir keinen Kopf um die teuren Highend Smartfones machen...die haben keinen Wechselakku :-)
Teuer gibt's bisher sowieso nicht, noch nicht.
Innen hui und außen pfui passt bei den aktuellen Smartphones sehr treffend . Ich würde diese Einweg Produkte auch nicht unbedingt "Highend" nennen. Obwohl es hier auch Unterschiede gibt. Eine verklebte Rückseite ist auf jeden Fall die schlechteste und billigste Variante.
wofür? Hast du keine Powerbank?`
Nein hab ich nicht. Was soll ich mit einer umständlichen langsamen Powerbank anfangen?
Gibt mittlerweile Powerbanks mit Quickcharge und Co. Also das Argument zählt nicht mehr ;)
aber dafür die Leistung, umso mehr Leistung umso größer wird die powerbank, jeder weiß das man mehr Power braucht als der eigene Akku hat also das doppelte um denn Akku 1 mal zu laden. Z. B ein Handy Akku hat 3000 mA so braucht die powerbank 6000 mA für eine Ladung, umso mehr Leistung die powerbank hat umso schwer und großer wird sie. Ich habe eine 50000 mA powerbank die reicht für mein Note 4, 3 Landungen. und da ist es egal wie schnell die powerbank ladet, umso schneller die ladet umso höher ist die Verlustleistung also würde meine nur für 2 Ladungen reichen. Die frage wofür ist wohl sinnlos.