Casa Casi 51: Doomscrolling – schlechte Nachrichten für Euch
Ihr habt den Begriff Doomscrolling noch nie gehört? Was ein Glück für Euch, dass Fabi, Casi und Palle das in der neuesten "Casa Casi"-Episode erklären. Erfahrt im NextPit-Podcast, wieso wir Menschen uns so gerne auf schlechte Nachrichten stürzen.
Wie viel Zeit habt Ihr heute schon damit verbracht, Nachrichten zum Krieg in der Ukraine zu lesen? Und habt Ihr das Gefühl, dass Ihr auch in der Pandemie vor allem zu Beginn alle News zum Thema verschlungen habt? Der Mensch neigt dazu, sich besonders auf schlechte Nachrichten zu stürzen. Schlimmstenfalls können wir durch diesen steten Nachrichtenkonsum in einen Sog geraten, der uns sowohl seelisch als auch körperlich belastet. Dieses Phänomen wird als "Doomscrolling" bezeichnet.
Unsere Gier nach schlechten Nachrichten
Mein lieber Kollege Zois hat vor einigen Tagen erst einen Text zum Thema "Doomscrolling" geschrieben, den ich Euch wärmstens empfehle. Ihr erfahrt dort u.a., dass uns negative Headlines wirklich stressen können. Dabei ist der Wunsch, informiert zu sein einer, der tief in uns verwurzelt ist. Schon vor tausenden von Jahren mussten wir über eine Kreatur Bescheid wissen, die uns Schaden zuführen kann. Es war also überlebenswichtig, da im Bilde zu sein.
Auch heute verspüren wir den Impuls, uns über negative, bedrohliche Dinge zu informieren, um uns dann ein wenig sicherer zu fühlen. Es ist längst erwiesen, dass negative Schlagzeilen einen größeren Impact auf unser Wohlbefinden haben als positive. Daher ist es kein Wunder, dass wir uns begierig auf alle Nachrichten zum Ukraine-Krieg stürzen. Erkannte Gefahr, halbe Gefahr, oder so. Im Gegensatz zum Urmenschen müssen wir uns diese News aber gar nicht lange suchen.
Algorithmen sind pfiffig genug, dass sie sehr schnell erkennen, an welchen Themen wir interessiert sind. Und so wird uns immer mehr davon präsentiert. Passen wir nicht auf, können wir da aber in einen regelrechten Strudel geraten. Wir lesen immer mehr, erblicken dadurch immer mehr negative Headlines und überfordern uns damit. Deswegen haben wir im Podcast auch ausführlich über die Folgen des Doomscrollings gesprochen.
Wer sowieso unter psychischen Erkrankungen leidet, kann diese durch den Nachrichtenkonsum verschlimmern. Das kann das Stresslevel erhöhen, aber auch Gefühle von Isolation und Ohnmacht in uns auslösen. Auch körperliche Folgen sind erkennbar: Es können Suchtsymptome entstehen, andere Folgen sind mangelnde Aufmerksamkeit, Schlafstörungen und übermäßige Nahrungsaufnahme.
Was Ihr dagegen tun könnt? Ehrlich gesagt ist die Forschung noch nicht sehr lange mit dem Thema beschäftigt. Erst seit Corona wird dieses Phänomen wissenschaftlich untersucht. Ihr könnt Euch aber an alles halten, was wir unter der Überschrift Digital Wellbeing oder Digital Detox finden. Deshalb haben wir unten auch unseren Artikel zum Thema Digital Detox verlinkt.
Wichtig ist, dass Ihr auf Euch achtgebt und Euch aktiv gegen zu viele negative News wehrt. Macht Nachrichtenpausen, vermeidet vielleicht das Smartphone im Schlafzimmer, sucht gezielt nach positiven News. Und generell: Passt auf Euch auf, auch bzw. besonders in schwierigen Zeiten wie diesen!
Casa Casi 51: Show Notes
Wir wollen Euer Feedback! Ihr könnt Euch auf WhatsApp, Signal und Threema mit Sprachnachrichten (und natürlich auch Textkommentaren) beteiligen. Wir freuen uns auf Eure Reaktionen, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge und natürlich auch auf spannende Themenvorschläge. Hier ist unsere Telefonnummer und unsere Threema-ID für Euer Feedback:
- Telefonnummer: +49 160 98090008
- Threema-ID: EB6YBNSE
- So stoppt Ihr die Sucht nach negativen Nachrichten - Unser NextPit-Artikel zum Doomscrolling
- Doomscrolling - Definition auf Wikipedia
- NiemanLab - englischsprachiger Artikel über Headline Stress Disorder
- Spektrum.de - Artikel übers Doomscrolling mit einigen Lösungsansätzen
- 5 Tipps für Digital Detoxing - unser Artikel zum Thema Digital Detox
Noch nie davon gehört. Liegt vielleicht daran, dass ich keinerlei Interesse an irgendetwas negativem habe, auch positive Nachrichten interessieren mich kaum (wenn es nichts ist was mein Leben beeinflussen könnte...). Die Sensationsgier hat mich nie ereilt. Was geht es mich an zum wievielten Mal ein Schauspieler heiratet (Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps).
Es geht aber ja gar nicht um Schauspieler, sondern eben eher um den Krieg oder unsere Katastrophen / schlechte Nachrichten, die Einfluss haben können auf unser Leben.
Dafür muss ich nur TV oder Radio einschalten, da muss ich nicht ständig an einer Kurbelkiste hängen. 😉