Casa Casi 64: Hoch lebe die Rundfunkgebühr
Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen brodelt es und die drei NextPit-Podcaster Eures Vertrauens – Palle, Fabi und Casi – stürzen sich in der neuesten Ausgabe auf das Thema Rundfunkgebühr.
Hui, wie schön – endlich kommen mal wieder alle Drei zusammen in der "Casa Casi". In der 64. Ausgabe des NextPit-Podcasts geht es um das Thema "GEZ", wie es Kritisierende bis heute noch nennen, obwohl dieser Begriff längst der Vergangenheit angehört. Es geht also um die gute, alte Rundfunkgebühr und darum, wie derzeit ein Thema – das Fehlverhalten einer Intendantin – mit diesem immer jungen Wunsch vieler nach Abschaffung der TV-Gebühren verquirlt wird.
"Verdammte, gleichgeschaltete Systemmedien"
Es ist einfach ein typisches Muster dieser Tage: Irgendwas schlägt medial große Wellen und ruckzuck geht es gar nicht mehr ums eigentliche Thema, sondern um irgendwas, was da hineingedeutet wird, oder was einem bei einer anderen Thematik gut in die eigene Argumentation passt. Beispiele? Arbeitet eine Grünen-Politikerin unsauber in ihrem Buch, bestätigt das andere, dass mit der kompletten Partei was nicht stimmt. Möchte jemand auf einem Volksfest nicht, dass "Layla" gespielt wird, machen andere daraus einen flammenden Appell gegen Cancel Culture.
Das eigentliche Thema, um das es in den Medien zuletzt ging, war das der (mittlerweile ehemaligen) Intendantin des RBB. Im Podcast sprechen wir darüber, dass die Dame sich einen etwas großen Schluck aus der Gebühren-Pulle genommen hat, um sich selbst und anderen hohe Boni zukommen zu lassen, Vetternwirtschaft zu betreiben und private Partys mit dem Geld der Gebührenzahlenden zu feiern.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis daraus hin in den sozialen Medien eine generelle Schelte der Öffentlich-Rechtlichen wurde. Genau deshalb versuchen wir das in der heutigen Folge ein wenig voneinander zu trennen. Der Rundfunkbeitrag, wie die Gebühr längst offiziell heißt (GEZ bis 2013) stellt immerhin sicher, dass wir mit großartigen Inhalten versorgt werden. Und ja, es gibt auch Kritikpunkte an diesem Gebührensystem und an den Sendeanstalten.
Diese Kritik kann man natürlich adressieren, aber wichtig ist, dass wir personelle Fehltritte automatisch dazu nutzen, ein eigentlich sehr gut funktionierendes System zu diskreditieren. Somit ist auch die heutige Folge wieder eine, die auch unsere Gesellschaft an sich thematisiert, weil viele Themen und Probleme einfach unnötig verkürzt werden.
Wir hoffen jedenfalls, dass Ihr viel Spaß mit der heutigen Folge habt und auch nächste Woche dabei seid, wenn wir uns der "Cancel Culture" widmen!
Casa Casi 64: Show Notes
Wir wollen Euer Feedback! Ihr könnt Euch auf WhatsApp, Signal und Threema mit Sprachnachrichten (und natürlich auch Textkommentaren) beteiligen. Wir freuen uns auf Eure Reaktionen, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge und natürlich auch auf spannende Themenvorschläge. Hier ist unsere Telefonnummer und unsere Threema-ID für Euer Feedback:
- Telefonnummer: +49 160 98090008
- Threema-ID: EB6YBNSE
- Tagesschau – Krise beim RBB
- Tagesschau – RBB-Intendantin Schlesinger tritt zurück
- Wikipedia – Rundfunkbeitrag
- Rundfunkbeitrag.de – Alles Wissenswerte zur deutschen Rundfunkgebühr
- BR – Das zahlen Europäer im Vergleich für den Rundfunk
- Finanzen100 – Sechs Gründe, warum Ihr gefälligst den Rundfunkbeitrag zahlen solltet
Ich gebe zu Konsument der öR zu sein. Ich liebe bestimmte aktuelle Sendungen und viele Dokus, Krimis und Marktsendungen. Das möchte ich nicht missen. Aber geht es vielleicht auch ohne Chefetage? Kollektive Leitung im wechselnden Modus? Das würde auch eine bessere Zusammenarbeit der einzeln öR Sender bedeuten.
Leider gibt es auch komische Arbeitsverträge mit Auftragsgarantien aus früherer Zeit. Wo kommt sowas her?
Die Rundfunkgebühr hat die Objektivität der Berichterstattung nicht sichern können, weil die Regierenden die Gesetze so gestalten, dass sie diese Rundfunkanstalten kontrollieren und zu Ihren Sprachrohren machen. Das war von Anfang an so und nie anders.
Deshalb gehört die Rundfunkgebühr ersatzlos abgeschafft.
Über Sinn und Unsinn von Rundfunkgebühren kann man durchaus diskutieren und streiten, aber dass ARD und ZDF Sprachrohre der Regierenden sind, ist AgD-Geschwurbel.
Und der rein finanziell gestützte Journalismus ist natürlich besser. Weil man ihn kaufen kann.
Wenn es brenzlig wird.
Finde das ganze zu aufgebläht und die Leistung fürs Geld empfinde ich sehr bescheiden.
Gerade beim Streaming lässt die Leistung sehr zu wünschen übrig.
Wenn ich da sehe was Netflix bietet und wie dieses über Mobilnetz auf der Playstation stabil mit 5.1 Digital Sound läuft und ich beim Streaming von Ard und Zdf nur geruckel erlebe, oft schlechter als hd ready, mit vielen rucklern.
Versetzes Bild und Ton über Chromecast ist bei Ard und Zdf seid über 5 Jahren bekannt, läuft aber noch immer nicht gescheit.
Genauso kotzt es mich an super viel Programm für eine besonders alte Zielgruppe mit zu bezahlen, oder genauso viel zu bezahlen wie ein 10 Personen Haushalt.
Sollen die den Kram doch kodieren, wer will der nimmt es wer nicht der nicht. Aber dann wären die sofort pleite.
Radio und Nachrichten, da zahle ich gerne für, 5€
Aber für die Zarella Schow, den Sommergarten, Fußball, Frühstücksfernsehen? 🙄
Intendanten die mehr verdienen als der Bundeskanzler?
Netflix bietet mir für weitaus weniger Geld weitaus mehr Eigenproduktionen von höherer Qualität mit besseren Servern.
Die Gelder fließen in die falsche Taschen, das Programm könnte auch mit halb so viel Gebühren weitaus besser sein.
Fair finde ich das System nicht.
Ach ja, und die völlig unnötigen Personalkosten für Leute, die die Lottozahlen präsentieren. Da könnte ich echt kotzen. Die Wetterfrösche sind auch zu viele.
Fußball müsste ebenso in einen Bezahlsender. Wegen mir sollen sie über die Landesligen berichten.
Was ich vermisse ist z.B. Der 7. Sinn. Da könnte den Leuten beigebracht werden, wie man einen Kreisverkehr benutzt.
Mehr Hintergrund über Medien wäre auch prima. Dass zum Beispiel der Spiegel von Bill Gates gepampert wird ist eine interessante Info und sicher nicht vielen bekannt. Es gäbe so viele interessante Informationen für den Zuschauer.
Wenn der ÖRR nur seinen Bildungsauftrag erfüllen würde, bräuchte er dafür nicht Unmengen an TV- und Radio-Sendern. Phoenix, Arte, 3Sat und Tagesschau24 wären absolut ausreichend. Rosenheim Cops und SOKO Schießmichtot und Bettys Diagnose müssen in Bezahlsender ausgegliedert werden.
Alles verschlanken und die Gebühren jährlich für jeden Haushalt auf 50€ an die aktuelle Situation Anno 2022 anpassen. Die schieben sich lediglich das ganze Budget schön selber zu. Speziell sinnvolle Fernseh Formate sind jedoch sehr dünn und qualitativ nicht unbedingt sehenswert (ausgenommen Mediathek, Dokus). Radio finde ich da wichtiger und sinnvoller. Beim TV schauen doch kaum noch Leute die öffentlich-rechtlichen (denke da eher an Zielgruppe Senioren) da die jüngeren Anfang 20-50 eher Sky, Netflix & Co konsumieren.
Daher senkt diese veraltete Zwangsabgabe und reformiert sie. Über 220€ jährlich sind ein Witz m.M.n und definitiv nicht mehr zeitgemäß. Von mir aus könnten sie mir die öffentlich rechtlichen sperren wenn mir dadurch die Zwangsabgabe erlassen wird.
Der ÖRR soll Information, Bildung und Unterhaltung gleichermaßen bieten, unabhängig, der Wahrheit verpflichtet, ausgewogen und die Würde des Menschen achtend und schützend.
Einen hohen moralischen Anspruch erhob Schlesinger selbst für ihre Branche:
youtu.be/SVQPubMKLTs?t=131
Neben ihren Verfehlungen gibt es zahlreiche andere in den öffentlich-rechtlichen Sendern - z.B.:
Anfang Oktober wird ein Prozess gegen den langjährigen MDR-Unterhaltungschef Udo Foht beginnen. Ihm werden Betrug, Untreue, Bestechlichkeit vorgeworfen. Foht mag der Wahrheit verpflichtet gewesen sein; genügt hat er dieser Pflicht offenbar nicht. Zudem ist es von einem sehr hohen moralischen Ross herab gesprochen, den privat finanzierten Medien in Deutschland zwischen den Zeilen zu unterstellen, sie seien der Wahrheit weniger oder gar nicht verpflichtet. In einem von der ARD in Auftrag gegebenen Manual zum richtigen Framen, also zum begrifflichen Umcodieren der Wirklichkeit, hiess es Anfang 2019, man solle den privaten Mitbewerbern vorwerfen, sie unterlägen der «Profitzensur».
Solch bodenlose, abgehobene Selbstbedienungsmentalität ist kein Einzelfall. Moralisch den Finger heben aber mit der ganzen Hand aus dem öffentlich gefüllten Gebührensack scheffeln.
Die Krönung ist das Gendern dieser Sender. Die Mehrheit (auch der Frauen) will es nicht. Die Gelehrten streiten, ob dies richtig oder falsch sei - oder gar lächerlich. (wie wird "Frauen sind die besseren Autofahrer" richtig gegendert? "Frauen sind die besseren Autofahrerinnen"?)
Die Grundidee der ÖRR ist sicher gut und richtig. Die Umsetzung aber schon lange nicht mehr.
Der geschäftsführende Intendant des rbb, Hagen Brandstäter, ist derweil für mehrere Wochen krankgeschrieben. Zufällig nachdem er sich einen jämmerlichen Beitrag zur "Aufklärung" leistete. Vertuschung statt Aufklärung? Das kann und darf nicht der Kurs des ÖRR sein!
Schlimmer als verprasste Millionen ist verlorene Glaubwürdigkeit! Die gibt´s für kein Geld der Welt einfach so zurück.
Wenn die Spitzen im ÖRR schon mehr als ein Bundeskanzler verdienen, ist etwas gewaltig Faul im System. Wie auch beim Kanzler sagt das Gehalt aber nichts über die Qualität aus. Das kommt erschwerend hinzu.
Der öffentlich, rechtliche Rundfunk ist wichtig und richtig aber....... Nicht in der Form in der er heute stattfindet. Das ist weit vorbei am Auftrag. Es stehen sich x miteinander konkurrierende Sender gegenüber, es gibt Werbung ohne Ende. In der Pandemie ist mehrfach aufgefallen das Sender des öffentlich rechtlichen nicht neutral berichten usw usw.... Nun zu allem Überfluss auch noch die ganzen Dinge die ans Tageslicht kommen. Ohne eine große Veränderung wird das nicht mehr funktionieren. Dabei hat ARD und Co hervorragenden Content, alleine die Hörspiele und Mediatheken sind wirklich gut. Aber es wird zu sehr mit den Geldern "geaast"...
Z.B. bei Großereignissen, wie bei den Königshäusern. Jeder öR Sender schickt sein eigenes Team. Alles kostenintensiv. Wo ein Team reichen würde. Gerade jetzt, wo alle "Energie sparen" schreien.
In meiner Heimatstadt kamen mal mehrere Ard Lkw und zusätzliche Fahrzeuge mit ca 30 Mitarbeitern. Die waren den ganzen Tag hier und machten sich einen schönen Tag.
Am Abend gab es dann 30 Sekunden von einem Chor in einem Park.
Gutes Beispiel wie mit Geldern umgegangen wird. Ein kleines Team mit einem Wagen hätte es auch getan.
Seid doch froh, dass es noch so viel Werbung ist. Es könnte doch noch viel schlimmer sein, denn weniger Werbung, mehr Kohle für GEZ abdrücken.
Bei den ÖRR kann man wenigstens die Werbung stumm schalten oder so lange auf einen anderen Kanal gehen. Auf dieser Seite springen die Werbevideo nicht nur ungefragt plötzlich ins Bild, sondern lassen sich auch öfter nur sehr schlecht bzw. gar nicht schließen. Da sind mir ARD und ZDF erheblich lieber.
Einsparungspotential gäbe es bei den vielen Spartensendern und Sendungen. Wer Lust auf gedopte Radfahrer hat, speziell Tour de France, kann sich ja ein Abo auf einem Sportsender buchen. Oder die vielen Koch-Shows, Fussball oder Unterhaltungs-Shows wie Silbereisen hier, Silbereisen da und Silbereisen dort.
Natürlich an den Gehältern lässt sich noch sehr viel sparen. Wozu braucht man z. B. eine Ansagerin für die Lottozahlen? Und müssen die vielen Talk-Shows sein? Die vielen "wichtigen" Gäste bekommen doch sicher mindestens eine Aufwandsentschädigung!?!?
Genau das meine ich auch. Danke