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Casa Casi 67: Das Phänomen OnlyFans

Hero Casa Casi
© nextpit

Für die heutige Ausgabe des NextPit-Podcasts hat Casi Fabi heute in die wundervolle Welt von OnlyFans entführt. Was ist eigentlich OnlyFans? Kann man da echt Geld verdienen? Gibt es da Schattenseiten? Klären wir alles in der 67. Folge der "Casa Casi"!

OnlyFans – haben wir nicht alle irgendwie schon mal davon gehört, dass da draußen irgendwo diese Plattform existiert? Schon, oder? Ach, Ihr kennt OnlyFans tatsächlich nicht? Dann umso besser, dass sich Fabi und ich diese Woche mit dem Thema auseinandergesetzt haben – denn die Plattform wächst täglich (!) um 500.000 registrierte Mitglieder!

 

Ist OnlyFans eine Feminismus- und Empowerment-Plattform? Oder das Gegenteil?

Wer von der Plattform gehört hat, verortet sie möglicherweise in der Schmuddelecke des Netzes. Irgendwas mit nackten Brüsten und Pornografie und so. Ja, in weiten Teilen trifft das sogar zu: 87 Prozent der Nutzer:innen ist männlich und der Löwenanteil ist dort, um sich Frauen anzuschauen. Hier werden also nicht bewusst queere Menschen ausgeschlossen, sie finden tatsächlich nur sehr vereinzelt statt bei OnlyFans. 

Creators, wie OnlyFans die Content-Ersteller:innen nennt (oder auf Deutsch: Schöpfer), können dort beliebige Inhalte anbieten – gegen Geld. Texte, Fotos, Videos – was Ihr wollt. Darunter befinden sich auch Fitnesscoaches, Schminktutorial-Kanäle und einiges mehr. Aber all das verteilt sich vielleicht auf ein Prozent der Creators. Der Rest ist im Erotik-Segment unterwegs. 

Im Podcast erzähle ich heute also Fabi davon, wie es auf OnlyFans so zugeht, dass man dort richtig viel Kohle verdienen kann und – wie das im Internet oft so ist – nur sehr wenige in den Genuss kommen, dort wirklich reich zu werden. Während große Namen Millionen verdienen, liegt der Durchschnitt der Schöpfer:innen bei 150 Dollar im Monat. 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Damit Ihr sehen könnt, was Euer Liebling da so postet, müsst Ihr blechen. Je nachdem, was der Mensch aufruft, werden zwischen fünf und fünfzig Dollar monatlich fällig. Der Hauptverdienst ergibt sich normalerweise aber nicht aus den monatlichen Gebühren, sondern aus den "Zusatzleistungen". Ihr wollt, dass Euch Euer Sternchen privat schreibt, noch ein paar scharfe Fotos mehr schickt, oder gar Euer bestes Stück bewertet? Legt ein paar Scheine auf den virtuellen Tisch und es geschieht. 

Das erklärt auch, wieso Leute dort Geld investieren, statt einfach nur auf einschlägigen und kostenlosen Sex-Seiten unterwegs zu sein: Für das Geld bekommt Ihr persönlich Kontakt zu der Person, die sich da vor Euch auszieht. Das wirft gleich mehrere Fragen auf: Bilde ich mir als einfacher User vielleicht möglicherweise ein, so eine Art "Beziehung" mit meinem Star zu führen? Besteht Suchtgefahr, weil hier clever Suchtfaktoren wie Social Media und Pornografie miteinander kombiniert werden? Oder eine Frage Richtung Creator: Laufe ich Gefahr, wegen des winkenden Geldes weiter zu gehen, als ich das eigentlich wollte? 

Diese und weitere Fragen besprechen wir heute im Podcast und zumindest ich sehe es ambivalent. Ich sehe diese Probleme, die zweifellos bestehen und die u.a. dazu führen können, Menschen in den finanziellen Ruin zu treiben. Aber es gibt eben auch die andere Seite der Medaille: Frauen, die genießen, dass sie dort ihr eigener Chef sind. Niemand zwingt sie zu irgendwas, kein Manager oder gar Zuhälter kassiert ab und sie arbeiten zu den Zeiten und Bedingungen, zu denen es ihnen passt. 

Habt Ihr dazu auch eine Meinung? Dann immer raus damit, schreibt sie uns in die Kommentare oder schickt sie uns gerne auch als Sprachnachricht aufs Handy – Infos dazu und weiterführende Links gibt es wie immer unten in den Show Notes! Wir sagen Danke fürs Reinhören und für Eure Treue und melden uns in einer Woche zurück mit einer neuen Ausgabe der "Casa Casi"!

 

Casa Casi 67: Show Notes

Wir wollen Euer Feedback! Ihr könnt Euch auf WhatsApp, Signal und Threema mit Sprachnachrichten (und natürlich auch Textkommentaren) beteiligen. Wir freuen uns auf Eure Reaktionen, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge und natürlich auch auf spannende Themenvorschläge. Hier ist unsere Telefonnummer und unsere Threema-ID für Euer Feedback:

  • Telefonnummer: +49 160 98090008
  • Threema-ID: EB6YBNSE

 

  • Influencermade.com – Statistiken zu OnlyFans
  • OnlyFans – Link zur OnlyFans-Seite
  • t-online.de – BBC prangert fehlenden Jugendschutz bei OnlyFans an
  • omr.com – Wie Bonny Lang mit OnlyFans bis zu 50.000 Euro im Monat verdient
  • watson.de – Wie viel Emanzipation steckt in OnlyFans?

 

 


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Zu den Kommentaren (2)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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2 Kommentare
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  • 104
    Tenten 18.09.2022 Link zum Kommentar

    Ich glaube, solche bezahlten "private spaces" sind die Zukunft. Und zwar nicht nur für Erotik oder Schmuddelkram und dergleichen, die finden ohnehin immer ihren Weg, sondern für viele Künstler, Stars oder andere Personen, die in der Öffentlichkeit stehen. Immer mehr dieser Leute verlassen die herkömmlichen sozialen Netzwerke, weil sie die Nase voll haben von immer stärker zunehmenden Hasskommentaren und Beleidigungen. Vielen machen die sozialen Netzwerke in der heutigen Form keinen Spaß mehr, auch den Fans nicht. Diese Premiumbereiche bieten zum einen für viele Künstler die Möglichkeit, ihr Schaffen überhaupt finanzieren zu können (zum Beispiel über Patreon und dgl.) und gleichzeitig hält man damit meist auch die Störenfriede fern. Dass man für zusätzliche Inhalte bezahlt, ist inzwischen ja bei vielen Magazinen und Zeitungen schon Standard, warum als nicht auch im Fanbereich? Ich sehe das sowohl für die Künstler als auch für die echten Fans als Gewinn.

    Carsten Drees


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 18.09.2022 Link zum Kommentar

    Es gab schon immer verzweifelte Leute oder Leute die 'nen Spleen haben und ihr Geld für Dienstleistungen raushauen wenn eine Dame während des Bügelns lustvolle Telefonate führt ("0190 666 666", "Ruf mich an") und die Anrufer pro Min. 2€ bezahlt haben. Heute zahlen sie halt neben Audioklang (mit ihrer eigenen Phantasie und Vorstellungskraft zum Gesprochenen damals) noch für Videostreaming und gucken sich vorwiegend u.a. Frauen an die rumpupsen, unterschiedliche Brustgrößen haben oder sonst was von sich präsentieren. Ach ja Prominente tummeln sich ja auch mit auf Only Fans und nutzen die Gunst der Stunde. Die Leute sollen es ermöglichen, die Leute sollen es bezahlen und anschauen - von mir bekommt jedoch Only Fans keinen müden Cent. Mir persönlich bringt es keinen Mehrwert.

    Carsten DreesFabien Röhlinger

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