Casa Casi 92: TikTok und seine unschönen Schönheitsfilter
Heute ist Casi "allein zu Haus" und sitzt nicht in der Casa Casi, sondern auf der heimischen Couch. Das hält ihn aber nicht davon ab, sich Gedanken zu TikTok zu machen. Die bieten aktuell einen Schönheitsfilter an, der tatsächlich das Gegenteil von "schön" ist und eher sogar als gefährlich betrachtet werden sollte.
TikTok haben wir schon mehrfach thematisiert in der Casa Casi und ich bin sicher, dass das heute auch nicht das letzte Mal war. Dieses Mal reden wir aber nicht über Datenschutz, über das Suchtpotenzial der Plattform oder darüber, wie verantwortungslos TikTok mit dem geringen Alter seiner Nutzer:innen umgeht. Es geht um Schönheitsfilter generell und den Filter "Bold Glamour" im speziellen – und um falsche Schönheitsideale, Gefahren von Social Media und um Konsequenzen aus all dem.
Heute gehen wir mal einen etwas ungewöhnlichen Weg: Ich bin nämlich tatsächlich komplett alleine im Podcast und bin noch nicht sicher, wie gut das funktioniert. Gebt mir also speziell dazu mal Feedback, ob das für Euch auch funktioniert, wenn ich Euch mal ein Thema im Alleingang nahebringe.
Manchmal sind unsere Zeitpläne so dicht, dass wir kaum oder gar keine Gelegenheit finden, zusammen aufzunehmen. In diesen Fällen wäre das dann ein Kompromiss, um keine Folge ausfallen lassen zu müssen. Und unabhängig davon kann ja auch ein so komplett anderes Konzept gelegentlich eingestreut seinen Reiz haben. Lasst also hören, was Ihr denkt. Darüber hinaus würden wir uns freuen, wenn Ihr uns bei Substack abonniert, in die Diskussion mit einsteigt und unsere Beiträge teilt. Danke dafür!
Casa Casi 92: Show Notes
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TikTok sollte ein Medium sein, womit man seine Videos teilen kann - Jeder so wie er mag und mit welchen Filtern auch immer.
Sobald das ganze jedoch in diese "TikTok Challenge" Richtung geht, worin aufgerufen wird zu Chaos, bedenklicher Gesundheitsgefärdung etc muss man diese User zur strafrechtlichen Verantwortung ziehen können/müssen...denn das bedarf es mit einem solchen Medium m.M.n Verantwortung und Aufklärung.
Filter wie "Bold Glamour" haben absolut nichts mit der Realität zu tun. Zynisch könnte man anmerken, dass ein erstes reales Date für jede/n Beteiligte/n nicht nur das gleichzeitig letzte, sondern auch das so ziemlich kürzeste werden dürfte, wenn TikTok der erste Anlaufpunkt gewesen ist. Das wäre dann das Auftauchen aus der virtuellen Blase auf die harte Tour.
Erstaunlich ist auch, dass die Filterergebnisse der frühen Jahre exakt so aussehen wie die OP-Ergebnisse der späteren. Genau so unnatürlich, ähnlich unerfreulich. Denn dieser mehr als fragwürdige Trend unserer Gesellschaft, irgendwann zum Botox- und Implantat-Zombie zu mutieren und das auch noch als "schön" im wahrsten Wortsinne verkauft zu bekommen, ähnelt frappierend irgendwelchen düsteren Dystopien, die es schon früher zuhauf gab und die auch heute wieder in sind ( z.B. The Last of Us).
Man wäre geneigt, achselzuckend darüber hinweg zu sehen ("Jeder ist seines Glückes Schmied"), wenn, ja wenn TikTok nicht die Plattform gerade für junge Menschen wäre, die ihren Platz in der Gesellschaft naturgemäß noch suchen. Mehr als zweifelhafte Schönheitsideale, die mit zwei Klicks generiert werden, sind da ganz sicher nicht hilfreich in der persönlichen Entwicklung. Selbst dann nicht, wenn diese augenblicklich ohnehin die Spur in Richtung kollektiver Verblödung einschlagen sollte. Mist, und da war er auch schon wieder, der Zynismus.