Cowboy Bike C4 im Test: Geniales Stadtrad oder Statussymbol?
Stolze 2.990 € ruft Cowboy für die getestete Variante ihres E-Fixie auf. Dafür gibt es einen Riemenantrieb, integrierte Lampen, eine aufwändige App-Integration samt Zusammenarbeit mit Google Maps und bis zu 80 km Reichweite. Mit einem herausnehmbaren Akku hebt man sich zudem von VanMoof ab, die ihre finanziellen Probleme in 2023 langsam nicht mehr verstecken können. Kann Cowboy diese Lücke also schließen? Ein Test!
Pro
- Sehr attraktives Design
- Guter Fahrkomfort dank dicker Reifen
- Sehr gute App-Anbindung samt Google-Maps-Integration
- Solide Reichweite zwischen 40 und 80 km
Contra
- Sehr kostspielig mit Abo-Folgekosten
- Integriertes Licht nicht StVZO-konform
- Lenkerhöhe nicht verstellbar
- Nur in einer Rahmengröße verfügbar
Kaufen & Kurzfazit
Das Cowboy Bike C4 gibt es in drei Konfigurationen. In der günstigsten müsst Ihr auf einen Kettenantrieb vertrauen und auf die Ladefunktion fürs Smartphone verzichten. Dafür gebt Ihr den Einstiegspreis von 2.490 € aus. Mit Connect-Funktion steigt der Preis auf 2.790 € und wenn Ihr einen Riemenantrieb statt eine Kette wollt, dann werden ab dem 1. August 3.290 € fällig. Das ist die Folge einer Preissteigerung um 300 €, die der Hersteller im Testzeitraum ankündigte. Bei Bedarf kommen darauf noch weitere Kosten für Cowboys Abonnements dazu.
Das getestete Modell samt Riemenantrieb und Connect-Funktion machte im Testzeitraum aber einen wirklich guten Eindruck. Das C4 ist ein sportliches und hochwertiges E-Bike, das vor allem durch seine Einfachheit auffällt. Ohne Knöpfe oder Tasten nimmt das Smartphone den Platz als Steuerzentrale ein und das macht bei Cowboy echt Spaß. Nachteile sind neben dem hohen Preis die Nicht-StvZO-zugelassenen Lampen sowie das etwas behäbige Fahrgefühl aufgrund der dicken Reifen.
Design & Verarbeitung
Ausschließlich in matten Farben erhältlich ist das Cowboy Bike C4 ein wirklich hübsches E-Bike. Wie viele Konkurrenten versucht man, Kabel und Schrauben vollständig zu verstecken. Auch der herausnehmbare Akku sowie die Handyhalterung am Lenker sind perfekt in den Rahmen integriert. Selbiges gilt für die Lampen vorne und hinten – allerdings sind diese nicht für den deutschen Verkehr zugelassen.
Gefällt:
- Ansprechendes, cleanes Design
- Hohe Verarbeitungsqualität
- Integrierte Handyhalterung samt Ladefunktion
Gefällt nicht:
- Recht schwer mit 18,9 kg
- Beleuchtung nicht StVZO-konform
- Lenkerhöhe nicht verstellbar
Für unseren Test stellte uns Cowboy die mattschwarze Variante des C4 zur Verfügung. Und ich muss zugeben, dass ich beim Aufnehmen der Testfotos wirklich Spaß hatte. Die klaren Linien des E-Bikes werden kaum durch störende Bauteile durchbrochen. Selbst die Schutzbleche sind dermaßen dezent, dass sie auch den größten Minimalisten kaum stören sollten. Cowboy macht beim Design des Bikes wirklich einen guten Job und bietet mit fünf Farbvarianten auch gute Individualisierungsmöglichkeiten.
Ein wenig ärgerlich ist dabei, dass es nur eine einzige Rahmengröße gibt. Diese soll für Fahrer*innen zwischen 170 und 195 cm geeignet sein, da sich der Lenker allerdings nicht in der Höhe verstellen lässt, kann die Sitzposition für größere Menschen unangenehm sein. Als Alternative bietet Cowboy übrigens nur ein kleineres Modell mit Step-Through-Rahmen an. Oder eben die neue Cruiser-Variante (zum Hands-On), die auf dem Rahmen des Cowboy C4 basiert.
Alle Cowboy-Modelle, auch das kleinere ST konnte ich mir im Geschäft anschauen, fallen durch eine hohe Verarbeitungsqualität und eine hochwertige Materialwahl auf. Die Bikes wirken wie aus einem Guss und ich fühlte mich direkt sicher, auch mal mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs zu sein. Das liegt mitunter an den sehr guten, hydraulischen Scheibenbremsen, die trotz des mit 18,9 kg hohen Gewichts sehr zuverlässig verzögern.
Stichwort Sicherheit: Was Cowboy auf seiner Homepage leider zu wenig betont: die integrierten Lampen sind nicht nach StVZO als alleinige Leuchtmittel zugelassen. "Gesehen und gesehen werden" – Zitat von der Homepage – konzentriert sich also auf "gesehen werden" und Ihr solltet noch zusätzliche Lampen am Fahrrad anbringen. Das ist nicht weiter schlimm, sollte aber meiner Meinung nach klarer kommuniziert werden. Ebenfalls ein wenig unsicher sind die Pedale, die für die nötige Griffigkeit nur auf ein Material vertrauen, das an Skateboard-Griptape erinnert. Hier hätte ich mir eine griffigere Oberfläche gewünscht.
Ein weiterer Sicherheitsaspekt, und jetzt reden wir aber eher von meinem Geschmack, ist die zentrale Positionierung des Smartphones in der Mitte des Lenkers. Mich persönlich lenkt das beim Fahren ein wenig ab, dank der sehr guten Connect-App von Cowboy ist das Handy am E-Bike aber auch wirklich verlockend praktisch. Hier seht Ihr die Geschwindigkeit, Eure Route, steuert das Licht und greift auf Community-Features zu. Doch dazu später mehr.
Cowboy vertraut wie beim Cruiser auf eine Quadlock-Halterung, die dank Universalhüllen mit allen Smartphones kompatibel ist. Die Halterung ist sehr sicher und die angebotenen Hüllen dünn genug, dass Euer Handy während der Fahrt über den Qi-Standard kabellos aufgeladen wird. Das ist echt gut durchdacht und lässt sich, falls nötig, sogar abschalten.
E-Motor und Fahrspaß
Cowboy verbaut einen 250 W starken E-Motor im Hinterrad des Cowboy C4. Dieser bietet 45 Nm und wird über einen äußerst präzisen Drehmomentsensor im Tretlager gesteuert. Übers Schalten müsst Ihr Euch beim C4 keine Gedanken machen, denn als Single-Speed gibt's keine Gangschaltung. Die Übersetzung ist auf höhere Geschwindigkeiten ausgelegt, dementsprechend überzeugt die Trittfrequenz auch bei 25 km/h.
Gefällt:
- Gute Übersetzung für höhere Geschwindigkeiten (2.86: 60/21)
- Sehr präziser Drehmomentsensor
- Hoher Fahrkomfort dank hoher Reifen
Gefällt nicht:
- Recht behäbig für ein sportliches Singlespeed
- Unterstützungsstufen nicht einstellbar
Cowboy richtet sich mit dem C4 an eine sportliche Zielgruppe, die hauptsächlich in der Stadt wohnt. Dementsprechend ist die Sitzhaltung nach vorne gerichtet und sportlich. Als Alternative hat man jüngst das Cruiser-Modell mit "Hollandrad'esquer" Sitzhaltung vorgestellt. Obwohl das C4 als sportliches E-Singlespeed konzipiert ist, verbaut Cowboy sehr dicke Reifen und hebt sich damit etwa von dem ebenfalls von mir getesteten Sushi Maki+ ab.
Für die Stadt finde ich das durchaus clever, da ich mit meinem privaten Fahrrad, einem nicht-elektrischen Singlespeed mit Rennrad-Reifen, immer mal wieder Angst um meine Reifen habe. In der Stadt fährt man doch immer mal wieder durch Scherben oder muss mal eben von einem Bordstein hüpfen. Gleichzeitig gibt es ungemütliche Untergründe wie Kopfsteinpflaster, die durch die dicken Reifen ein wenig abgefedert sind. Wie beim VanMoof S4 (zum Test) kompensiert man dadurch fehlenden Federn oder Stoßdämpfer. Funktioniert!
Durch die dicken Reifen empfand ich das Fahrgefühl aber als ein wenig zu behäbig für ein wendiges Stadtrad. Trotz des hohen Gewichts kommt man zwar schnell vom Fleck, zwischen Autos an der Ampel (Beschwerden bitte unten in die Kommentaren, thx!) oder auf kurvenreichen Strecken fühlte sich das Fahrrad aber ein wenig träge an. Hier hätte ich dünnere Reifen für ein sportlicheres Fahrgefühl bevorzugt.
Was beim Cowboy aber wirklich wunderbar funktioniert, ist der Drehmomentsensor. Ich habe nach diversen E-Bike-Tests in den letzten Monaten kein E-Bike genutzt, das eleganter auf meine Trittstärke reagierte. Möchte man mit dem C4 auf einer Geschwindigkeit bleiben, ist das mit langsamem Treten durchaus möglich. Hier muss man bei der Konkurrenz in der Regel "nachbremsen". Auch das Gegenteil funktioniert: Tretet Ihr an der Ampel kräftig in die Pedale, holt das C4 die maximale Leistung aus dem Motor.
So ergibt sich eine sehr gute Kontrolle, die nicht unbedingt zusätzliche Unterstützungsstufen per App oder Knopfdruck benötigt. Dennoch habe ich es als Kritikpunkt einmal mit aufgenommen, da manche von Euch das sicher vermissen würden. Immerhin gibt es beim Cowboy-Bike zum Stromsparen einen Eco-Modus. Mit diesem könnt Ihr die maximale Reichweite ein wenig strecken.
Zu guter Letzt will ich auf einen Punkt eingehen, der mir beim Jeep FR 6020 (zum Test), beim Rover FFR 701 (zum Test) sowie auch beim Angell M Cruiser (zum Test) stark negativ aufgefallen ist: Die Trittfrequenz bei maximaler Geschwindigkeit. Die ist dank einer Übersetzung von 2.86 beim Cowboy Bike C4 sehr gut. Dauerhaftes Fahren bei 25 km/h ist problemlos möglich und ich fand sogar 35 km/h, abseits der Anstrengung aufgrund des hohen Gewichts, angenehm.
Reichweite & smarte Funktionen
Cowboy gibt die Reichweite des C4 mit 40 bis 80 km an. Meinem Eindruck nach drei Testtagen nach ein realistischer Wert. Besonders erfreulich ist, dass Ihr den Akku des E-Bikes herausnehmen und in der Wohnung laden könnt. Dank der Connect-App war das getestete Modell zudem eine große Hilfe beim Herumkommen in der Stadt.
Gefällt:
- Sehr gute Reichweite für die City
- Gutes Handling des Akkus
- Bietet die beste Navi-Integration aller E-Bikes
Gefällt nicht:
- Diebstahlschutz ohne Wegfahrsperre
- Reparatur- und Diebstahlschutz nur im Abonnement
Cowboy stellte mir das C4 nur für drei Tage zur Verfügung. Dementsprechend konnte ich keine allzu ausführlichen Daten zur Reichweite des E-Bikes sammeln. Da diese aber ohnehin vom Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin, der Wärme, Steigungen und vom Fahrverhalten abhängen, kann ich nur eins sagen: die Herstellerangaben von 40 bis 80 km halte ich für realistisch. In der Stadt reicht das locker aus, um auch mal zwei oder drei Tage ohne Aufladen auszukommen. Für Wochenend-Touren solltet Ihr eventuell eine Ladepause einlegen. Eine vollständige Ladung nimmt 3h 20m in Anspruch.
Sehr angenehm ist, dass Ihr dafür nicht das ganze Fahrrad in die Wohnung tragen müsst. Stattdessen entnehmt Ihr den Akku, der über einen Schlüssel gesichert ist, einfach hinter der Sattelstange und nehmt ihn mit in die Wohnung. Das Konzept geht auf und sogar an ein Gummi zum Schutz des Fahrradlackes beim Einsetzen hat Cowboy gedacht.
Besonders praktisch beim Cowboy Bike C4 ist meiner Meinung nach aber das clevere Handling der Reichweite. Denn in der Cowboy-Connect-App seht Ihr nicht nur die aktuelle Reichweite, gebt Ihr im integrierten Google Maps ein Ziel ein, wird Euch auch die restliche Reichweite bei der Ankunft angezeigt. Ihr erfahrt also umgehend, ob Ihr ohne Aufladen überhaupt wieder zurückkommt. Cowboy schickt Euch diesbezüglich auch Benachrichtigungen oder empfiehlt Euch, das Fahrrad vor gewohnten Fahrten noch einmal aufzuladen.
Ohnehin arbeitet Cowboy viel mit Nutzungsdaten, um Euch eine möglichst reibungslose UX zu bieten. Fahrt Ihr mit dem Fahrrad durch die Stadt, informiert Euch der Hersteller etwa darüber, wenn Ihr in Gebiete mit hoher Diebstahl- oder Unfallquote fahrt. Legt Ihr Euch auf den sprichwörtlichen Bart, kann das Fahrrad zudem ganz von selbst eine Nachricht an einen Notfallkontakt senden.
Das alles geschieht, zusammen mit einem Reparaturservice, in der sehr guten Connect-App, die es für iOS und Android gibt. Die Schaltzentrale für Euer E-Bike enthält zusätzlich einige Community-Funktionen, über die Ihr Euch mit anderen Cowboy-Nutzer:innen vernetzen könnt. Oder auch einen Onlineshop für Beschaffung von Zubehörteilen.
Im Test arbeitete all das wunderbar zusammen. Allerdings will Cowboy dafür auch recht hohe Preise sehen. Für den vollen Funktionsumfang müsst Ihr ab dem 1. August bereits 3.290 € einplanen. Dazu kommen Abonnement-Kosten von 30 € im Monat – 20 davon für den Wartungsservice "Cowboy Care" und 10 weitere für den Diebstahlschutz. Kauft Ihr Euch das Bike und nutzt es drei Jahre lang, steigt der Preis um 1.080 € auf stattliche 4.370 € – und da sind die Stromkosten nicht einmal mitgerechnet.
Ah, und ein Schloss müsst Ihr Euch in jedem Fall auch noch kaufen. Denn anders als VanMoof gibt's keinen Stahlbolzen, der das Fahrrad rudimentär abschließt. Auch wenn sich das Fahrrad samt Diebstahlschutz tracken lässt, ist es beim Abstellen nicht gegen Wegfahren oder -schieben gesichert.
Abschließendes Fazit
Neben dem Sushi Maki+ ist das Cowboy C4 eines meiner Lieblings-E-Bikes, die ich bislang testen konnte. Das liegt am "sleaken" Design, der hohen Verarbeitungsqualität und dem sportlichen Fahrgefühl. Gleichzeitig ist das Aufladen dank herausnehmbarem Akku viel angenehmer als bei VanMoof und die App noch einmal aufgeräumter. Cowboys E-Bikes könnten die Lücke, die nach der drohenden Insolvenz VanMoofs entsteht, also durchaus füllen.
Doch habe ich für meine Testfahrt bis auf ein paar Cent Stromkosten nix bezahlt. Und hier liegt der Knackpunkt des Cowboy-Bikes. Mit der Preiserhöhung im August kostet das voll-ausgestattete C4 stolze 3.290 €. Die Kosten der Basis-Version sinken auf 2.490 € und das erinnert schon ein wenig an die Strategie, die VanMoof mit dem S5 und dem S4
fuhr
fährt. Bei Cowboy kommen nach dem Kauf aber noch einmal Abo-Kosten von 30 € im Monat dazu, wenn man alle Features nutzen will.
Auch wenn das E-Bike im Testzeitraum wirklich überzeugte, ist das wirklich sehr teuer. Das C4 bekommt also einen gewissen Statussymbol-Charakter, der für einige Kund:innen durchaus attraktiv sein könnte. Im Vergleich zu anderen E-Bikes fällt Cowboy beim Preis-Leistungs-Verhältnis aber zurück. Ein Lifestyle-Bike also, in das man sich verlieben muss. Da Cowboy sich aber dafür die nötige Mühe am Zeichenbrett gibt, fällt einem das gar nicht mal schwer.
Die einzigen wirklichen Nachteile sind daher die fehlende Verfügbarkeit verschiedener Rahmengrößen, die fehlende Möglichkeit, die Lenkerhöhe zu verstellen und die Pedale, die zu wenig Grip bieten. Dennoch schafft es das E-Bike aufgrund der sehr hohen Kosten trotz seiner Qualitäten lediglich auf 4 Sterne.
Kann die positiven Artikel nicht ganz nachvollziehen…
Ich fahre selbst seit 2 Jahren Cowboy. Als ich es mir bestellen wollte, habe ich vorher mit dem Support geschrieben um ein paar Fragen zu klären. Bspw. was wenn ein Teil kaputt geht während der Garantie? Die Antwort: Dann schicken wir es dir zu und du wechselst selbst, oder wir schicken dir ein mobiles Reparaturteam vorbei. Naja bisher kamen, wenn es Probleme gab vom Support nur Standardtextblöcke (dazu später mehr) oder Aussagen wir. Geh doch in einen Fahrradladen und lasse es da machen (in diesem Fall ein nicht ausreichend geschmiertes Tretlager). 2 Fahrradläden bei mir haben eine solche Reparatur abgelehnt, da sie mit diesen Custombikes schlechte Erfahrungen gemacht haben. Kann ich aber auch nachvollziehen, wer onlie kauft, soll zusehen wie er es repariert bekommt.
Der Support. Außer Standardtextblöcken nichts gewesen. Das ist es was einem der Support anbietet. Meist sogar mit veralteten Textblöcken. Hatte ich erst vor kurzem, hier wurde sich im Textblock noch auf die App vor dem Redesign bezogen. Völlig gruselig.
Das Bike wurde damals mit einer Lichtautomatik beworben. Diese war unglaublich schlicht umgesetzt. Man hat einfach bei Sonnenaufgang das Licht deaktiviert und bei Sonnenuntergang aktiviert. Diese „Automatik“ wurde viel bemängelt und anstatt sie zu verbessern, bspw. mit selbstwählbarem Delay, hat man sie komplett entfernt.
Die App. Vor dem Redesign ok, jetzt nur noch gruselig. Die Navigation ist ein graus, wo man mit einem Singelspeed Citybike langgeschickt wird ist erschreckend! Da bräuchte es eher ein Mountainbike. Hauptsache aber man bergüßt den fancy Kunden mit fancy Sprüchen beim Appstart… Man war auch der Meinung die App hat nicht genügend ungenutzte Fläche. Also hat man die 3 Buttons für An/Aus, Motorunterstützung und Lichtan/Lichtaus reduziert. Man hat einen Lichtan/Lichtaus und Motoran/Motoruas in ein Untermenü gepackt…ziemlich geil vor ein Rad an dem man dann auch noch die Lichtautomatik gekilled hat… fancy first! Uach das man die Restreichweite gefühlt in Schriftgröße 2 in grau auf schwarz darstellt ist der Hammer, wenn man es beim Fahren, mit Sonneneinstrahlun lesen möchte…Hauptsache aber darunter ist jede Menge freie ungenutzte Fläche.
Seit einigen Wochen spinnt auch die App Restreichweitenanzeige total. Ich fahre 3km verliere aber 6km an Reichweite. Ich fahre 3 km und habe plötzlich 4km mehr Reichweite als vor dem Losfahren…
Alles in allem kann man Cobowy nur so zusammenfassen. Smartbikes sind toll, nur blöd wenn der Hersteller und Entwickler hinter dem Bike alles andere als Smarte Mitarbeiter hat, denen immer fancy for function geht.
...Da lobe ich mir doch mein Cube Attention, welches mich schon seit über 10 Jahren von A nach B und über Stock und Stein bringt. War mit dem Bike in Österreich in den Wäldern unterwegs und habe es wenig geschont. Und das für nen Preis seinerzeit von 700€ und der "Akku" ist in'ne Beine drin.
Es lebe der Sport und jede Abfahrt will sich verdient werden *LOL*
Kannst ja gerne versuchen dir heute ein Rad für 700€ zu holen. Ich habe mein C3 im November für 1280€ bestellt und im Mai bekommen. Bin super zufrieden, das der Akku bei Lieferung defekt war und das 2 Wochen für den neuen gedauert hat war schade und müsste nicht sein. Ansonsten gibt es auch die Circular, da hat meine Frau 2400€ für ihr 4 ST bezahlt und ihr Lächeln im Gesicht bei 24km/h und heftigem Gegenwind ist unbezahlbar. Vom leisen wartungsarmen Zahnriemen rede ich erst gar nicht.
Ich war gerade auf der Cowboy Webseite, weil ich mal eine Übersicht über die Daten einsehen wollte, zum Beispiel das zulässige Gesamtgewicht. Habe ich nicht gefunden.
Das Gewicht des Rades selbst liegt bei 19 Kilogramm. Ist für einen Nabenmotor + Akku und ohne Standards wie Gepäckträger, Schutzbleche ein bissel schwer. 14 kg hätte ich mir noch gefallen lassen. Außerdem nervt der Elektronikmüll, der verbaut ist. Man sucht halt eine Rechtfertigung für den völlig überhöhten Preis.
Natürlich ist so ein Cowboy-E-Bike auch ein Design-Spielzeug und folgerichtig ein Statussymbol. Wie bei VanMoof vor deren Pleite dürfte eine ähnliche Klientel bedient werden - mehr so Lifestyle denn Fahrrad-Enthusiast.
Und gerade wegen der gerade bekannt gewordenen Insolvenz des ehemaligen niederländischen Konkurrenten wäre ich bei Preisschildern um die 3.000 Euro aktuell sehr vorsichtig, denn die Ähnlichkeiten sind frappierend. Ich zitiere hier einmal die FAZ vom 22. Januar vergangenen Jahres:
"Fisches Geld für die Fahrradbranche: Der belgische E-Rad-Hersteller Cowboy hat nach Informationen der F.A.Z. von Investoren 80 Millionen Dollar im Zuge einer Finanzierungsrunde eingesammelt. Nach zwei vorherigen Runden addiere sich das Volumen damit auf rund 120 Millionen Dollar, ist in mit der Transaktion vertrauten Kreisen zu hören. Das Unternehmen lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Der niederländische Konkurrent VanMoof hatte im September bekannt gegeben, in einer neuen Tranche 128 Millionen Dollar und damit insgesamt 182 Millionen Dollar eingesammelt zu haben."
Wie bei VanMoof auch ging da also zu Corona-Boom-Zeiten der Finanzierungshut um. Da bleibt zu hoffen, dass Cowboy sich auf die Nach-Boom-Zeit besser eingestellt hat, als es beim Konkurrenten der Fall gewesen ist. Sonst fällt das scheinbar ähnliche Konzept möglicherweise ebenso auf die Füße, früher oder später. Und dann klopfen wieder Kund:innen an die Türen der geschlossenen Vertragswerkstätten und wollen Ihr teures Spielzeug zurück.