Mini-Beamer Dangbei Atom im Test: klein, hell, gut!
Der Dangbei Atom ist nur knapp 5 cm hoch, wiegt gerade einmal 1,24 kg und glänzt mit einer Helligkeit von 1.200 ISO-Lumen. Damit ist der Atom auf dem Datenblatt einer der hellsten und kompaktesten Beamer auf dem Markt. Im nextpit-Test des Dangbei Atom finden wir heraus, ob Eigenschaften wie Klangqualität und Lüftergeräusch unter den kompakten Maßen leiden!
Pro
- Wunderbar kompakt und transportabel
- Schön hell mit 1.200 ISO-Lumen
- Google TV mit nativer Netflix-App
- Erstaunlich leise
Contra
- Mäßiger Klang mit schlechter Ausrichtung
- Keine Projektorkappe
- Keine Arretierungsmöglichkeiten
Kurzfazit & Kaufen
Der Dangbei Atom ist für einen derart kleinen Beamer erstaunlich hell. Gleichzeitig überzeugt der Mini-Beamer mit einem leistungsstarken Google TV als Betriebssystem. Mit diesem lässt sich die native Netlfix-App im Google Play Store nutzen. Als Nachteile müssen wir allerdings eher schlechte Lautsprecher festhalten. Eine Möglichkeit, den Beamer auf Tischen auszurichten, fehlt ebenfalls. Davon abgesehen ein echter Kauftipp, der knapp 1.000 Euro teure Dangbei Atom!
Design & Verarbeitung
Beim Gehäuse des Dangbei Atom dreht sich alles um Kompaktheit – denn der Mini-Beamer ist mit Maßen von 19,5 x 19,5 x 5 cm äußerst kompakt. Durch das flache Gehäuse passt er sehr gut in Rucksäcke und fällt dort dank des geringen Gewichts von 1,24 kg auch kaum auf. Aber was musste Dangbei dafür weglassen?
Gefällt:
- Schön kompaktes und vor allem flaches Gehäuse
- Cleveres Lüfterdesign
Gefällt nicht:
- Keine Arretierungsmöglichkeiten
- Keine Schutzmöglichkeiten für den Projektor
Was mir als Erstes beim Dangbei Atom aufgefallen ist, war die hübsche Verpackung! Denn den Karton des Atom klappt Ihr auf und hebt den Beamer anschließend mit einem feinen Stoffband nach oben. Damit ist die "Unboxing Experience" des Atom deutlich hochwertiger als bei Dangbeis anderen Modellen. Und das kann durchaus zur Zufriedenheit mit einem Produkt beitragen.
Schmeißen wir den Karton zur Seite, finden wir beim Dangbei Atom einen äußerst flachen Mini-Beamer vor. Vom Formfaktor her erinnert er mich ein wenig an den Apple Mac Mini, mit Maßen von 19,5 x 19,5 x 5 cm ist er auch ziemlich genau gleich groß. Das Gewicht von 1,24 kg ist angenehm leicht, was womöglich an dem Kunststoffgehäuse liegt. Das Plastik, das Dangbei verwendet, ist durchaus hochwertig und geht mit perfekten Spaltmaßen in metallene Lautsprechergitter an der Seite über.
An der Vorderseite vertraut Dangbei dann auf Klavierlack, der wirklich schnell Fingerabdrücke und Staub ansammelt. Tief in das Plastik eingelassen verbirgt sich dort die Linse des DLP-Projektors. Ebenfalls an der Vorderseite gibt's eine Kamera und Sensoren für die Auto-Arretierung. Drehen wir den Beamer um, finden wir folgende Anschlüsse vor:
Anschlüsse Dangbei Atom
- HDMI mit ARC-Unterstützung
- USB 2.0
- DC-In
- 3,5-mm-Klinkenanschluss
Ebenfalls an der Rückseite finden wir einen An- und Ausschalter sowie ein Lüftungsgitter. Für eine effektive Lüftung findet man an der Unterseite noch weitere Lüftungsschlitze. Mit diesen ist es eher weniger ratsam, den Beamer auf Kissen oder dem Bett zu platzieren. Hier zeigen sich andere Modelle wie der JMGO N1 Ultra (zum Test) flexibler.
Andere Steuerungsmöglichkeiten finden wir direkt am Beamer nicht. Eine Möglichkeit, Inhalte am Beamer selbst zu steuern – wie etwa beim Technaxx TX-127 (zum Test) – habt Ihr hier also nicht. Die Fernbedienung, die Dangbei zum Beamer dazulegt, ist allerdings echt gut.
Software und smarte Features
Überraschung: Auf dem Dangbei Atom kommt Google TV und nicht Android TV zum Einsatz. Damit bekommen wir ein aktuelleres Betriebssystem, das sich sehr gut in die Home-App von Google integriert. Die Einrichtung und Nutzung zusammen mit iPhones ist dadurch ein wenig einfacher. Darüber hinaus könnt Ihr die Netflix-App nativ nutzen.
Gefällt:
- Google TV deutlich benutzerfreundlicher als Android TV
- Native Netflix-App
- Tolle Verknüpfung zu Smartphones
Gefällt nicht:
- Gelegentliche Ruckler im Betriebssystem
Mit der Entscheidung, Google TV statt Android TV zu verwenden, trifft Dangbei voll ins Schwarze! Denn das Smart-TV-Betriebssystem ist im Vergleich deutlich benutzerfreundlicher und bietet eine einfachere Menüstruktur. Dabei ist schon die Einrichtung, die über die Google-Home-App erfolgt, ein Vorgeschmack darauf, wie gut die Verbindung zwischen Handy und Smart-Beamer am Ende funktioniert.
Inhalte lassen sich dank Chromecast-Feature bequem am Handy auswählen und auf den Beamer streamen, dieser taucht sogar unter iOS als verknüpftes Gerät in vielen Apps auf und auch ohne Handy wirkt Google TV durchdachter als Android TV. Da Dangbei eine kompakte und hochwertige Bluetooth-Fernbedienung beilegt, macht auch das Scrollen durch Menüs Spaß. Da es wieder einmal nur 2 GB Arbeitsspeicher gibt, kommt es bei der Navigation durch das Betriebssystem aber immer mal wieder zu Rucklern.
Daher überraschte es mich, dass sich aktuelle Android-Spiele mit angeschlossenem XBOX-Controller auf dem Mini-Beamer wiedergeben lassen. Die Performance war dabei hoch genug, dass Inhalte wie das Mobile Game "Asphalt 8" zumindest spielbar waren. Google TV hat aber noch einen großen Vorteil gegenüber Android TV: Endlich lässt sich die Netflix-App nativ herunterladen und auch wirklich nutzen.
Zu den nativen Funktionen von Google TV installiert Dangbei noch eigene "Apps" auf dem Beamer. Etwa, um die Auto-Arretierung zu steuern oder um den Fokus einzustellen. Alle Funktionen zur Bildqualität erreicht man über einen Knopf, der seitlich an der Fernbedienung sitzt. Viel bequemer wird's nicht!
Bildqualität und Auto-Arretierung
Wie viele Mini-Beamer unter 1.000 Euro stellt der Dangbei Atom Inhalte maximal in Full-HD dar. Dabei erreicht der Beamer dank ALDP-Laser-Technologie eine maximale Helligkeit von 1.200 ISO-Lumen. Technisch gesehen wartet der Atom zudem mit 3D-Kompatibilität und einer Zertifizierung für HDR 10 auf. Dank einer Auto-Arretierung richtet sich das Bild des Beamers automatisch an Eurer Wand aus. Einen Zoom gibt's dabei nur digital.
Gefällt:
- Fantastische Helligkeit angesichts der Größe
- Auch ohne 4K schön scharf
- HDR-zertifiziert und auf Wunsch auch 3D-kompatibel
- Überraschend leise
Gefällt nicht:
- Kein optischer Zoom, Digitalzoom wird bei Full-HD schnell unschön
- Auto-Arretierung funktioniert in anderen Beamern zuverlässiger
- Keine Abdeckung für das Projektionsglas
Schauen wir uns die Modelle in unserer Mini-Beamer-Bestenliste an, finden wir viele Modelle mit DLP-Technologie und einer maximalen Auflösung von Full-HD vor. Dangbei kombiniert diese kompakte und farbtreue Projektionstechnologie mit einer hellen Lichtquelle, die auf einer ALDP-Laser-Technologie basiert. Laser-Beamer bieten den Vorteil, dass sie keine Aufheiz- und Abkühlzeiten benötigen und darüber hinaus lange Lebenszeiten aufweisen. Für den Atom gibt Dangbei eine Lebensdauer der Lichtquelle von 30.000 Stunden an.
Erstaunlich ist dabei, wie hell der Atom trotz des kleinen Formfaktors wird. ISO-Lumen werden dabei direkt an der Leinwand gemessen und gelten in der Beamer-Welt als realistischerer Welt für die Helligkeit des wahrgenommenen Bildes. Stellen wir im Test die Helligkeit des Beamers manuell auf die höchste Stufe, sehen wir also 1.200 Lumen auf einer gräulichen Wand. In einem Raum mit einem Fenster und einer Glastür können wir Inhalte dabei durchaus auch tagsüber genießen. Das Bild wirkt dabei aber schon ein wenig blass – wer Tageslichtbeamer sucht, der muss aktuell noch zu Laser-TVs wie dem Formovie Theater (zum Test) oder größeren Modellen wie dem JMGO N1 Ultra (zum Test) greifen.
Aber dennoch: Die Helligkeit ist definitiv ein Pluspunkt beim Dangbei Atom. Zumal der Hersteller es dank des cleveren Gehäuse-Designs schafft, dass der Beamer selbst auf voller Lautstärke nicht unangenehm laut wird. Unter Verwendung der internen Lautsprecher verschwimmt das leise Lüftergeräusch, das ich mit Notebook-Lüftern vergleichen würde, schnell im Hintergrund. Als störend habe ich es im Test nicht empfunden – außer beim "Entstauben" der Luftschlitze über den integrierten Staub-Entfernungs-Modus.
Die Bildqualität des Atom würde ich auf einem ähnlichen Niveau einordnen wie die der anderen Dangbei-Modelle, die ich getestet habe. Auch ohne 4K-Auflösung ergibt sich ein knackscharfes Bild, das auf demselben Niveau wie das des Dangbei Mars (zum Test) liegt. Die Farben sind dabei standardmäßig eher neutral, lassen sich aber in den Einstellungen des Beamers knalliger gestalten und an die eigenen Vorlieben anpassen.
Dank HDR 10 soll der Dangbei Atom auch HDR-Inhalte wiedergeben können – für einen Wow-Faktor ist hier die Helligkeit meiner Meinung nach aber gering. Dasselbe vermute ich auch bei 3D-Inhalten, bei denen die optionalen 3D-Brillen des Hersteller das Beamerbild noch einmal zusätzlich verdunkeln. Dass der Beamer 3D unterstützt, würde ich aber dennoch als Pluspunkt zählen.
Ebenfalls ein echter Pluspunkt ist die Integration eines ToF-Sensors und einer Kamera für den Autofokus. Denn hierdurch kann der Atom das Beamerbild ganz von alleine an Eurer Wand ausrichten. Eine Auto-Arretierung bieten inzwischen viele Mini-Beamer und Dangbei lässt hier kaum Wünsche übrig. Ganz von selbst erkennt der Atom Leinwände und passt das angezeigte Bild automatisch ein, umgeht Hindernisse durch Heranzoomen und Verschieben der Inhalte und begradigt das Bild dank Keystone-Korrekturen.
Während der Dangbei Atom hier viele Funktionen bietet, empfand ich die Auto-Arretierung im Test aber als weniger zuverlässig als in anderen Modellen. Klassenbester ist hier wieder der JMGO N1 Ultra, der das Beamerbild aber in 10/10 Fällen verzerrfrei und scharf an die Wand wirft. Da dieses Modell aber auch deutlich teurer ist, verzeihe ich dem Atom die kleinen Patzer.
Ein baubedingter Nachteil ist allerdings der fehlende optische Zoom. Durch diesen muss der Beamer das Bild digital heranzoomen, was aufgrund der Full-HD-Auflösung zu einem Qualitätsverlust führt.
Insgesamt ist der Dangbei Atom meiner Erfahrung nach einer der Beamer mit dem besten "Größen-Helligkeits-Verhältnis". Beeindruckend ist dabei, dass der Beamer schön leise bleibt. Da sich dabei ein mobiler Einsatz empfiehlt, ist es umso ärgerlicher, dass es keine Abdeckung für die Projektionslinse gibt.
Lautsprecher
Im kompakten Gehäuse des Dangbei Atom gibt es zwei Lautsprecher, jeweils mit einer Ausgangsleistung von 5 W. Leider platziert der Hersteller beide Speaker an einer Beamerseite, wodurch sich kein wirklicher Stereoklang ergibt. Alternativ zu den internen Lautsprechern solltet Ihr also externe Lautsprecher verwenden – und dafür gibt's glücklicherweise mehrere Möglichkeiten.
Gefällt:
- Guter Klang für verständliche Filme / Serien
- Bluetooth-Speaker-Modus ist ganz clever
Gefällt nicht:
- Beide Lautsprecher auf einer Seite
- Klang übersteuert bei höheren Lautstärken
Natürlich verfügt der Dangbei Atom über interne Lautsprecher. Auf dem Datenblatt sehen wir hier zwei Speaker mit 5 W, was eine Gesamtleistung von 10 W ergibt. Leider sitzen allerdings beide Speaker auf der linken Seite des Beamers, was in vielen Szenarien störend sein kann. Nutzt Ihr den Beamer etwa auf der Mitte Eures Couchtisches, ist die Klangqualität auf der rechten Seite deutlich schlechter als links.
Generell empfiehlt es sich beim Atom allerdings, einen Bluetooth-Lautsprecher (zum Vergleich) zu verwenden. Denn die internen Speaker sind zwar ausreichend laut, um Dialoge in Filmen oder Effekte in Action-Sequenzen zu verstehen und nachzufühlen, wirklich gut ist der Klang dabei aber nicht. Vor allem tiefere Töne können sich baubedingt nicht genug entfalten, der Klang wird insgesamt recht blechern. Wollt Ihr mit dem Atom dann größere Räume beschallen, übersteuern die Speaker in höheren Lautstärken durchaus.
Somit sind die internen Lautsprecher des Dangbei Atom aber genau das, was sie bei einem Mini-Beamer sein sollten: Ein Notbehelf, der es ermöglicht, Filme und Serien ohne zusätzliche Geräte zu verstehen. Dennoch bieten andere Modelle, auch Brüder wie der Dangbei Mars oder der Dangbei Neo, eine bessere Klangqualität.
Akku und Stromverbrauch
Der Dangbei Atom verfügt nicht über einen integrierten Akku. Auch als Zubehör bietet der Hersteller keine Möglichkeit an, den Beamer unabhängig von Steckdosen zu betreiben. Die Leistungsaufnahme gibt der Hersteller mit 80 W an.
Gefällt:
- Geringe Leistungsaufnahme
- Energiesparmodus vorhanden
Gefällt nicht:
- Kein interner oder optionaler Akku
- Netzteil recht klobig
Beim Akku und Stromverbrauch kann ich mich kurz halten: Es gibt keinen internen oder optionalen Akku. Da der Beamer ein Netzteil mit 100 W benötigt, müsst Ihr für die Nutzung unabhängig von Steckdosen eine Powerstation (zum nextpit-Vergleich) mitführen. Die Leistungsaufnahme ist mit 80 W allerdings vergleichsweise gering. Wer beim Filmeschauen sparen will, der ist hier gut beraten – Dangbei bietet zudem einen Energiesparmodus in den Einstellungen an.
Abschließendes Urteil
Mini-Beamer erreichen ein Qualitätsniveau, mit dem sie sich nicht mehr hinter herkömmlichen Beamern verstecken müssen. Mit einem leistungsstarken Laser-Projektor bietet der Dangbei Atom eine hohe Helligkeit von 1.400 ISO-Lumen. Dabei ist der Beamer gerade einmal 5 cm dick und misst sowohl in der Breite als auch in der Länge 19,5 cm. Damit ist der Atom wirklich portabel und passt sehr gut in Rucksäcke und große Handtaschen.
Im Betrieb glänzt der Dangbei Atom mit Google TV als Betriebssystem. Denn dadurch ist die Bedienung noch einmal deutlich komfortabler als bei anderen smarten Beamern. Darüber hinaus unterstützt der Atom als einer von wenigen Mini-Beamern die Nutzung der nativen Netflix-App.
Was uns beim Atom am meisten stört, ist der eher mittelmäßige Klang. Dieser wäre an und für sich kein Problem bei der kompakten Größe, Dangbei platziert aber beide Lautsprecher an der linken Gehäuseseite. Die fehlende Möglichkeit, den Beamer auf Tischen auszurichten, ist ebenfalls ein Nachteil. Genauso wie die fehlende Möglichkeit, die Projektionslinse über eine Abdeckung zu schützen.
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