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Der digitale Kampf gegen das Vergessen – Casa Casi 127

Casa Casi Podcast
© nextpit

Ernste Töne in der Casa Casi, in Zeiten, in denen uns langsam die Zeitzeugen des Holocaust ausgehen. Es geht um Erinnerungskultur online, um den Kampf gegen das Vergessen – und konkret um digitale Stolpersteine und auch um die Arolsen Archives.

Wir machen unseren Podcast auch deswegen gerne, weil wir es mögen, Technik für Euch locker aufzubereiten. Aber es gibt auch manche Themen, da ist "locker" einfach schwierig. Beispielsweise wenn wir über die Gräuel des Dritten Reichs sprechen müssen. Auslöser war in diesem Fall eine Pressemitteilung von Google, die Ihr wie alle anderen wichtigen Links zur Folge unten in den Show Notes findet. 

 

Stolpersteine – Gegen das Vergessen

Das Projekt "Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen" befasst sich explizit mit den Stolpersteinen in Nordrhein-Westfalen. Dort finden sich viele Tausende der Stolpersteine, die – eingelassen in den Bürgersteig – an Opfer des Dritten Reiches erinnern, die exakt dort ihre letzte freiwillige Bleibe hatten. Der WDR hievt dieses Projekt nun auf die digitale Ebene und setzt dafür auf eine Partnerschaft mit dem Magazin Katapult und Google.

Dank der Google Maps API sind diese Stolpersteine nun in einer Google-Maps-Karte auffindbar, während sich die Katapult-Menschen um die grafische Aufbereitung kümmern.  So wurden die NS-Themen Verfolgung, Flucht, Deportation und natürlich auch Vernichtung visualisiert. Es entstehen so Verknüpfungen mit den Opfern und dadurch Kontext. Aus einer Zahl wird auf diese Weise wieder ein Mensch mit einer wirklichen und tragischen Geschichte. 

Alles Weitere zum Projekt besprechen wir in der heutigen Podcast-Folge und Ihr findet weiterführende Infos natürlich auch unten in den Show Notes. Dort verlinkt und ebenfalls auch in der heutigen Episode sind die Arolsen Archives. Dabei handelt es sich um ein riesiges Archiv aus Millionen Dokumenten aus der Zeit des Holocaust. Auch hier gibt es ein sehr ambitioniertes Online-Projekt, bei dem es Hinterbliebenen der Opfer oder jeder anderen interessierten Person möglich wird, Daten zu liefern, aber auch zu erhalten.

So kann man selbst dazu beitragen, dass wir uns besser an diese furchtbaren Zeiten und an die bedauernswerten Opfer erinnern können. Dazu habe ich ebenfalls ein sehr schönes Video in die Show Notes gepackt. Dort seht Ihr, wie zwei junge Frauen erstmals überhaupt eine Vorstellung davon bekommen, was für ein Mensch ihr Großvater war. 

Nochmal: Es ist keine Schenkelklopfer-Episode logischerweise, aber eine, die wir gerne machen wollten, die wir für wichtig halten und von der wir hoffen, dass sie bei Euch Anklang findet. Kommt gut durchs Wochenende und wer mag: Wir freuen uns natürlich über Eure Shares und Likes, aber selbstverständlich auch über Eure Kommentare und Anmerkungen zum Thema. 

Show Notes

Wir wollen Euer Feedback! Diskutiert mit uns unter diesem Beitrag und verratet uns Eure Meinung. Ihr könnt Euch aber auf WhatsApp, Signal und Threema mit Sprachnachrichten (und natürlich auch Textkommentaren) beteiligen. Wir freuen uns auf Eure Reaktionen, auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge und natürlich auch auf spannende Themenvorschläge. Hier ist unsere Telefonnummer und unsere Threema-ID für Euer Feedback:

  • Telefonnummer: +49 160 98090008
  • Threema-ID: EB6YBNSE 

 

 

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Zu den Kommentaren (2)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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2 Kommentare
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  • Olaf 46
    Olaf vor 6 Monaten Link zum Kommentar

    Finde ich großartig, dass Ihr das Thema auf Eure Agenda gesetzt habt. Ebenso großartig finde ich die Idee der virtuellen Stolpersteine. Denn wie schon von Euch angemerkt: Die letzten Zeitzeugen verschwinden.

    Selbst diejenigen, welche die Gräuel im KZ als Kind überlebt haben, gehen mittlerweile auf die 90 zu. Und dieser dunkelste Geschichtsabschmitt Deutschlands ist zu wichtig, um ihn dem Vergessen anheim fallen zu lassen. Denn viele sind ja der Auffassung, dass "so langsam auch mal gut sein müsste". Völlig falsche Annahme, denn aus dieser Vergangenheit ist längst eine Verantwortung erwachsen. Sie ist uns in den letzten Monaten sehr häufig begegnet und lautet schlicht: "Nie wieder".

    Ich kann übrigens jedem nur empfehlen, wenigstens einmal im Leben eine der KZ-Gedenkstätten zu besuchen. Dort ist die Vergangenheit nicht länger etwas Abstraktes aus Geschichtsbüchern, sondern das Leid der Menschen wird plötzlich greifbar und erschreckend real.

    Stellvertretend dafür steht ein in einem der Museumsbereiche aufgehängtes Zitat einer Überlebenden (hier: KZ Sachsenhausen), denen die Wärter bei der Ankunft der nächsten Hunderten von Menschen am Hauptportal mit dem berüchtigten "Arbeit macht frei" - Schriftzug mitteilten: "Es gibt einen Weg in die Freiheit", wobei sie auf das Krematorium im hinteren Bereich des Areals deuteten, "er führt durch diesen Schornstein."

    Carsten DreesFabien Röhlinger


    • Carsten Drees 29
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 6 Monaten Link zum Kommentar

      Lieben Dank für Deinen Kommentar und ja, völlige Zustimmung: Jeder sollte in seinem Leben mindestens ein einziges Mal eine solche Einrichtung gesehen haben. Beim ersten Mal war ich gerade 16 Jahre alt (Theresienstadt im heutigen Tschechien) und es hat mich nachhaltig geprägt und sensibilisiert für das, was damals Menschen angetan wurde.

      Olaf

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