E-Scooter starten in Berlin: Erste Anbieter Lime, Circ und Tier im Vergleich
Früher als gedacht ist es soweit, die ersten drei Anbieter für E-Scooter sind in Deutschland gestartet. Weitere werden schon bald folgen. Wir haben die drei Pioniere Lime, Circ und Tier verglichen und zeigen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den Preisen, den Apps, der Verfügbarkeit und mehr.
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- Welche E-Scooter-Anbieter gibt es in Deutschland?
- Wie funktionieren die Apps von Lime, Circ und Tier?
- Was kosten die E-Scooter von Lime, Circ und Tier?
- Wie fahren sich die E-Scooter zum Ausleihen?
- Wie viele E-Scooter zum Ausleihen gibt es in Deutschland?
- Fazit
Wer bietet E-Scooter zum Ausleihen in Deutschland an?
Zunächst sind es drei Anbieter, die in Deutschland den Markt der E-Scooter zum Ausleihen eröffnen: Lime, Circ und Tier. Alle drei haben am 18. Juni 2019 ihr Angebot gestartet. Insgesamt acht Unternehmen wollten zum Start nach dem notwendigen Gesetzgebungsverfahren dabei sein. Lime setzte außergewöhnliche Mittel ein, um der Konkurrenz ein Schnippchen zu schlagen: Statt auf die allgemeine Betriebserlaubnis des Kraftfahrtbundesamts für die komplette Flotte der E-Scooter zu warten, besorgte sich das Unternehmen für jeden Roller eine Einzel-Betriebserlaubnis mit einem eigenen Gutachten. Dieser teure Plan war für Lime aufwendig, aber hat sich gelohnt.
Wie funktionieren die Apps von Lime, Circ und Tier?
Um die Roller nutzen zu können, ist eine App notwendig. Die sieht bei allen drei Anbietern ähnlich aus und besteht vor allem aus einer Karte, auf der Ihr Euch den nächsten Roller heraussuchen und mieten könnt. Dafür ist es notwendig, der App das Recht zur Positionserfassung zu geben. Lime hat zum Start das größte Geschäftsgebiet in Berlin, vor allem Circ ist auf einen kleinen Teil der Innenstadt beschränkt. Die Registrierung erfolgt bei Lime, Circ und Tier anhand der Telefonnummer, mit einer SMS verifiziert Ihr Euren Account. Um losfahren zu können, müsst Ihr noch eine Bezahlmethode einrichten.
- Lime-App für Android herunterladen | für iOS herunterladen
- Circ-App für Android herunterladen | für iOS herunterladen
- Tier-App für Android herunterladen | für iOS herunterladen
In der Kartenansicht der jeweiligen App könnt Ihr den Geltungsbereich des Anbieters klar und deutlich erkennen. Natürlich könnt Ihr auch darüber hinaus mit dem Roller fahren, nur abstellen lässt sich der E-Scooter ausschließlich in den markierten Bereichen. Ähnlich wie bei den großen E-Rollern von Coup und Emmy kann sich dieses Gebiet auch kurzfristig ändern, etwa bei Großveranstaltungen in der Stadt, bei denen die Roller im Umfeld temporär nicht abgestellt werden können.
Was kosten E-Scooter bei Lime, Circ und Tier?
Die Preise, die die bisher drei Anbieter aufrufen, sind komplett identisch: 1 Euro Grundgebühr pro Fahrt, 15 Cent pro Minute. Das klingt erstmal wenig, allerdings kommt man in zehn Minuten Fahrt gar nicht so weit und könnte sich für das Geld auch bereits ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen. Zum Start gibt es bei Circ einmal die Grundgebühr erstattet und 20 Freiminuten, bei Lime bringt jede Empfehlung eines neuen Kunden einmal Entsperren gratis. Tier gewährt für jeden geworbenen Neukunden eine Freifahrt.
Alle drei Anbieter setzen bei der Bezahlung vor allem auf die gute, alte Kreditkarte. Lime akzeptiert auch PayPal, allerdings muss hier das Konto vorher mit einem Betrag von mindestens 5 Euro aufgeladen werden. Wer möchte, kann eine automatische Aufladung von neuem Guthaben einrichten, damit immer genug Geld für die nächste Fahrt vorhanden ist.
Wie fahren sich die E-Scooter?
Um einen Roller zu nutzen, müsst Ihr ihn auf der Karte in der App auswählen und dann den QR-Code am Fahrzeug scannen. Dazu benötigt die App die Berechtigung, die Kamera Eures Smartphones zu benutzen. Vor dem Start fragt Lime noch eine lange Liste an Dingen ab, die Ihr - ob wahrheitsgemäß oder nicht - bestätigen müsst. Das Beenden der Fahrt läuft ebenfalls über die App. Lime verlangt dabei, dass Ihr ein Foto vom abgestellten Roller macht, damit der nächste Mieter den E-Scooter schneller finden kann.
Die neuen Leih-Tretroller mit Elektromotor dürfen bis zu 20 km/h schnell sein, das sind sie auch bei allen Anbietern. Wir haben den E-Scooter von Lime ausprobiert. Mit einem Hebel am rechten Daumen des Lime-Scooters gibt man Gas. Das funktioniert allerdings nur, wenn man zunächst mit dem Fuß anschiebt, wie bei einem Tretroller ohne Motor. Die Beschleunigung ist flott genug, dürfte aber niemanden vor Begeisterung jauchzen lassen. Der Lime-Roller ist schwer genug, um recht satt auf der Straße zu liegen. Die kleinen Räder sind jedoch anfällig für Unebenheiten und können so zum Sicherheitsrisiko werden - Achtung, Sturzgefahr! Deshalb auch der Rat zum Helm. Denkt daran: Auf dem Gehweg fahren ist verboten, die E-Scooter gehören auf die Straße oder den Radweg.
Bei dem E-Scooter von Lime, den wir ausprobiert haben, sind allerdings die Bremsen problematisch. Die Handbremse für das Vorderrad packt viel zu zögerlich zu, sogar wenn man den Hebel bis an den Griff durchzieht kann man noch bequem weiterfahren. Das ist vielleicht einerseits gewollt, damit das Vorderrad nicht zu stark bremst und unter Umständen sogar blockiert, aber trotzdem alles andere als gut. Die Bremse zum Drauftreten am Hinterrad ist auch nicht viel besser. Hier ist vorausschauendes Fahren angesagt! Die Mini-Federung am Vorderrad des E-Scooter von Lime könnte man sich auch sparen, ihr Effekt ist nicht zu spüren.
Wie viele E-Scooter gibt es?
Die meisten Roller schafft Lime heran, im Innenstadtbereich von Berlin sind die zunächst 250 grün-weiß-schwarzen E-Scooter bereits weitläufig vertreten. Circ hat am ersten Tag lediglich 15 E-Roller aufgestellt, zum Ende der ersten Woche sollen es 100 sein. Tier startet sogar noch langsamer, in der App sind gerade einmal vier E-Scooter zum Ausleihen freigegeben. Auch hier dürfte sich die Zahl jedoch schnell erhöhen. Alle Anbieter sind auf den Innenstadtbereich beschränkt, allerspätestens am Berliner S-Bahn-Ring ist Schluss mit Abstellen.
In Deutschland fällt der Startschuss für den vorhergesagten Trend der E-Scooter in Berlin, andere Städte werden jedoch später folgen. Es ist damit zu rechnen, dass zumindest der größte Anbieter Lime bald auch in Städten wie Hamburg, Köln, Frankfurt oder München seine E-Scooter anbieten wird. Auch Circ hat angekündigt, schnell wachsen zu wollen. Der US-Anbieter will in den kommenden Monaten rund 80 weitere Städte und Gemeinden in Deutschland mit seinen E-Scootern versorgen.
Fazit
E-Scooter zum Ausleihen verbreiten sich in vielen Ländern rasend schnell, da wird Deutschland nun keine Ausnahme mehr machen. Die drei ersten Anbieter Lime, Circ und Tier sind preislich identisch und funktionieren grundsätzlich ähnlich. Die Wahl des Rollers wird daher meist über die Verfügbarkeit fallen, und da hat Lime mit der deutlich höheren Zahl an Fahrzeugen und dem größeren Geschäftsgebiet beim Start der E-Roller in Berlin die Nase vorn.
Werdet Ihr die neuen E-Scooter in Deutschland einmal ausprobieren?
Quelle: RBB
In Wien funktioniert es super. Hier haben wir 5 Anbieter und es macht einfach Spaß. Außerdem ist es manchmal echt super, wenn man nach einem langen Arbeitstag aus der U-Bahn kommt und dann ein Scooter für den Rest des Weges zur Haustür nehmen kann. Ich kann nichts negatives sagen. Wer es nicht mag, soll einfach die Finger davon lassen und es den die es mögen nicht madig machen. Das ist so typisch deutsch!
Möge das doch nie aus Berlin herauskommen, bitteeee!
In Spanien haben die Rollerverleiher schon bemerkt, daß die Lebenszeit eines solchen Fahrzeuges sich auf einen Monat beläuft.
Alle krank. Konsumgeilblindkrank.
Aus ökologischer sowie gesundheitlicher Betrachtungsweise gehören diese Roller verboten.
Einfach mal nachlesen wie und unter welchen Bedingungen die Rohstoffe für diese Dinger gewonnen werden.
Die Distanzen welche man damit zurücklegt sind einfach nur ein schlechter Witz und zeigt die Schizophrenie unserer Gesellschaft. Eine Smartwatch am Arm, welche sagt, noch 10000 Schritte laufen aber dann nen so nen Roller benutzen.
Und eine Frage gibt es da noch.
Man muss mit einen E- Auto 100 000 km fahren um die Umweltverschmutzung des Produktionsprozesses zu kompensieren im Verhältnis zu einem Benziner.
Wie sieht das mit einem Roller im Verhältnis zum Fahrrad oder per Pedes aus.
Mit einem Auto macht dies Rechnung ja keinen Sinn, da der Roller kein Ersatz zum PKW ist.
Für Touristen etc. vielleicht ne Option. Aber bei den Preisen für viele unintressant. Ein Leihrad ist da ja um Längen günstiger.
Wenn schon E-scooter dann in einem Kombizenario mit Öffis für Pendler. Zur S-Bahn, und von der S-Bahn zum Ziel ,da man die Dinger mitnehmen kann.
eScooter sind meiner Schätzung nach genauso schnell wieder weg wie ihr nicht motorisiertes Pendant vor einigen Jahren. Nicht, weil das Ganze nur ein Hype ist, sondern weil es in unseren Innenstädten einfach keinen Spaß macht, sie zu nutzen. Wir brauchen endlich neue Konzepte für unsere verstopften Städte, aber unsere Politik schläft nur wie so oft wenn es um notwendige Veränderung geht.
Du irrst. Die Politik schläft nicht. Deutsche Politik ist auf die Wirtschaft ausgerichtet. In erster Reihe rangiert die Autoindustrie. Neue Ideen zur Mobilität entstehen im europäischen Ausland, nicht bei uns. Die lästigen Grenzwerte für Luftschadstoffe, die Brüssel verordnen möchte, werden aus Deutschland torpediert. Mit der SPD, CDU/CSU oder AFD in der Regierung wird es keinen Wechsel zu zukunftsweisenden Verkehrskonzepten geben. Stattdessen wird der unsinnige (pro Industrie) Wechsel zu Elektro-PKW und -LKW beworben. Beispielsweise geht bei uns hier oben auf der einen Seite demnächst der absurde Testbetrieb der Oberleitung für LKW auf unserer Autobahn in Betrieb. Auf der anderen Seite führt quer durch unsere historische Altstadt eine Fahrradstraße - auf Kopfsteinpflaster. Die Hauptverkehrswege für PKW und Busse sind asphaltiert.
Es wird etwas getan, leider nur das Falsche.
Ich wäre dafür, das jemand ein e Rollator für Menschen mit körperlichen Einschränkungen entwickelt , der Führerschein und Versicherungsfrei benutzt werden kann, weil er kaum die höchst geschwindigkeit von 6 Kmh erreichet. zwischen den Rollen ist dann eine Art Hooverboard angebracht, das sich absenken läßt zum leichteren betreten, die Rollen sind flexibel gefedert, damit Bodenunebenheiten ausgelichen werden können, und es ist möglich für längeren gebrauch, einen Sitz aufzuklappen, der Akku sollte eine Reichweite von mindestens 60 km haben, damit er nicht ständig an der Dose hängt, und Komplett dürfte so ein Teil nicht mehr als höchstens 5Kg wiegen, damit er in Häusern ohne Fahrstuhl auch mit in die Wohnung genommen werden kann, (von einem hoffentlich netten Nachbarn) im Hausflur rumstehen ist nicht unbedingt von Vorteil. Oder noch besser, zum Transport kann er an den Treppenlauf gehängt werden, und zieht sich selbst in Höher Stockwerke, und lässt sich hierbei mittels Fernbedinung, (keine Handyapp) steuern, ebenso Treppe runter. Und dieses Tolle Teil wird dann Vollständig von der Krankenkasse Finanziert, wenn das Einkommen des Nutzers, einen Bestimmten Betrag unterschreitet, ansonsten ist auch Liesing möglich, 😁
Gute Idee aber zumindest die 5 Kg Gewicht dürfen wohl nicht machbar sein, ich war schon erstaunt, wie schwer die E-Scooter sind, die im Media Markt angeboten werden. Dachte eigentlich, die könnte man auch einfach mal ein Stück tragen aber die Dinger sind so sch... schwer, dass ich die kaum anheben kann. 😩
Alles nicht falsch. Ist aber nicht so neu wie im Artikel beschrieben. Circ gibt es in Herne schon länger.
Die Scooter sind in ganz Deutschland bisher nicht legal gewesen, entsprechend sind die Anbieter außerhalb von etwaigen Testgebieten durchaus neu ;)
Hm, mit Helm, ob das ein Erfolg wird.... also wegen der Sicherheit ganz klar, aber ich weiß ja nicht ob die Leute sich dran halten und wo sind die Helme der Leihroller? Ich meine wenn ich meinen eigenen mitrumtragen muss, ne das wird nichts so..... Und die oben im Bild aufgeführten Regeln in Berlin, ein Witz! Also ich finde die gut und richtig, aber ob dass auch gemacht wird von den Fahrern, bei den Fahrradfahren klappt das jedenfalls nicht richtig....?
Karl, das war auch mein erster Gedanke. Das wird nix mit dem Helm bei Leihrollern.
Spätestens bei den ersten Opfern, wird eine Helmpflicht bei Leihroller zum Gespräch der Versicherungen.
Da glaube ich nicht dran, auch bei Fahrrad besteht bis heute keine Helmpflicht, und was das Risiko angeht, sind die ja in einer Stadt auch nicht ganz ohne ;)
Wenn ich mir Steffen so auf dem Roller ansehe, fehlt in der Liste von Lime, die es anzuklicken gilt, noch ein:
Ich fahre nicht Barfuß in Badelatschen.
Na zum Glück steht das da nicht! :D
Immerhin hast du dir den Helm aufgesetzt ;)
Was aber wirklich fehlt, ist die Regel: "Ich fahre nicht nachdem ich Alkohol getrunken habe." Sollte zwar selbstverständlich sein, wurde aber bisher noch nirgends erwähnt. Oder ist mir das durchgerutscht?
Letzte Woche Sonntag Teil Probe gefahren, gab mir ein arabischer Versicherungsagent zum testen, keine Straßenzulassung meinte er, fühlte sich an wie damals mit 18 im Golf GTI oder BMW 2002, geiles Feeling.