Ecovacs Deebot X1e Omni im Test: dieser Saugroboter liebt Teppiche
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Der Ecovacs Deebot X1e Omni bietet den vollen Funktionsumfang des rund 1.550 Euro teuren Ecovacs-Flaggschiffs, verzichtet aber auf den im Saugroboter integrierten Wassertank. Ob Ihr das Geld bei dem Saugroboter hier an der richtigen Stelle spart, das lest Ihr im NextPit-Test des Ecovacs X1e Omni.
Pro
- Schnelles und einfaches Setup
- Hervorragende Saugleistung
- Gründliche Wischleistung
- Überwachungskamerafunktion
Contra
- Kann nicht gleichzeitig Teppiche saugen und Hartboden wischen – schützt so aber Eure Teppiche
- Etwas hakelige Software
Ecovacs Deebot X1e Omni: Preis und Verfügbarkeit
Der Ecovacs Deebot X1e Omni ist eine Light-Version des Flaggschiffs X1 Omni. Im Gegensatz zum großen Bruder verzichtet der X1e Omni auf einen integrierten Wischtank, bietet sonst den kompletten Funktionsumfang des 250 Euro teureren Top-Modells. Lohnt sich die Ersparnis? Nur, wenn Euch wischen extrem wichtig ist und Ihr es sehr eilig habt!
Ansonsten bietet der Deebot X1e Omni die gleiche ausgezeichnete Ausstattung wie die anderen Modelle aus der X1-Serie, von der Überwachungskamera über die gelungene Navigation und die ausgezeichnete Reinigungsleistung. Geerbt hat der Saugroboter von seinen X1-Geschwistern allerdings auch die App, die mit ihrem fehleranfälligen Mapping immer mal für Ärger sorgt.
Bis 5. Februar ist der Ecovacs Deebot X1e Omni auf Amazon um satte 450 Euro rabattiert – Ihr zahlt somit nur 849 Euro. Außerdem schenkt Euch der Hersteller noch ein umfangreiches Paket mit Reinigungszubehör und Verschleißmaterialien, das normalerweise 80 Euro kostet. Damit spart Ihr gegenüber der UVP stolze 530 Euro.
Hinweis: Dieser Testbericht ist Teil einer Kooperation zwischen Ecovacs und NextPit. Auf die redaktionelle Meinung von NextPit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
Unboxing und Setup
Beim Ecovacs Deebot X1e Omni merkt man, dass Ecovacs bereits seit geraumer Zeit Saugroboter baut: Der Roboter nebst Station ist schnell und intuitiv zusammengebaut, auch das Verbinden mit dem WLAN und der App klappt einwandfrei. Bei den Karten ist die App allerdings fehleranfällig.
Vorteile
- Schick und gute Verarbeitung
- Schnelles und einfaches Setup
- Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten
- Praktischer Sprachassistent
Nachteile
- Etwas Probleme mit Karten in der App
- Nicht alle Funktionen vom Spachassistenten verfügbar
Auch wenn er Euer erster Saugroboter ist, sollte Euch der Ecovacs X1e Omni keine Rätsel aufgeben. Die Station kommt komplett vormontiert, beim Saugroboter selbst müsst Ihr lediglich die beiden seitlichen Staubbürsten einstecken und seid startklar. In der App selbst richtet Ihr Euch in wenigen Sekunden ein Konto ein, verbindet den Putzroboter mit dem WLAN, und dann kann's auch schon losgehen.
Im nächsten Schritt ist das Mapping an der Reihe. Hierzu bietet der X1e Omni einen speziellen Modus, in dem Eure Wohnung nur abfährt, aber nicht reinigt. Im ersten Versuch erfasst der Roboter hier nur einen Teil meiner vier Wände. Es dauert noch drei weitere Durchgänge, bis der X1e Omni jedes Zimmer befahren und erfasst hat. Warum der Ecovacs X1e Omni mir hier ein "Mapping unvollständig" anzeigt, aber trotzdem nicht einfach automatisch weitermacht, bleibt sein Geheimnis.
Zudem hat der Saugroboter während des Tests plötzlich die Karte gedreht. Das führt dazu, dass meine Wohnung um 45 Grad gedreht in einen größeren Grundriss hineingequetscht erscheint. Während das der Reinigungsleistung selbst keinen Abbruch tut, ist das auch nicht gerade schicklich für einen Saugroboter in diesem Preisbereich.
Das Problem mit den plötzlich kaputten Karten ist bei Ecovacs bekannt: Nicht umsonst bietet die App die Möglichkeit, einmal sauber eingerichtete Karten zu sichern und wiederherzustellen. Und das Einrichten kann ganz schön viel Arbeit sein. Soweit nicht beim Mapping geschehen, könnt Ihr in der App die einzelnen Zimmer und Wohnbereiche weiter unterteilen sowie benennen.
In einer 3D-Ansicht Eurer Wohnung könnt Ihr sogar zu den automatisch erkannten Möbeln noch weitere Einrichtungsgegenstände hinzufügen. Die Mühe hat auch einen praktischen Nutzen. Für einzelne Räume beziehungsweise Bereiche könnt Ihr in der App beispielsweise unterschiedliche Reinigungsintensitäten festlegen – der Teppich vor der Couch wird dann beispielsweise immer besonders gründlich von Chipskrümeln befreit.
Die 3D-Karten lohnen die Mühe ebenfalls – zumindest theoretisch. Leider wollte im Test die iOS-App meine sorgsam positionierten Möbel partout nicht abspeichern. Habt Ihr hier etwa eine Couch platziert, sollt Ihr mit dem Ecovacs-Sprachassistenten namens Yiko befehlen können: Mach rund um die Couch sauber. Richtig, der Deebot X1e Omni kommt mit eigenem Sprachassistenten.
Yiko will Euch über die im Roboter integrierten Mikrofone sogar orten können. Habt Ihr gerade im Wohnzimmer Pflanzen umgetopft, könnt Ihr den Roboter per Sprache zu Euch rufen, damit er den Dreck beseitigt – ein "Yiko, come here" reicht aus. Zumindest theoretisch: Weder beim Deebot X1e Omni noch beim etwas älteren Bruder Deebot X1 Turbo wollte das im Test so richtig funktionieren – beim Mittelklasse-Modell Deebot T10 Plus klappte es im Test dagegen wunderbar. Andere Funktionen wie das Starten des Reinigungsvorgangs klappen per Sprache aber einwandfrei.
Eine letzte wichtige Funktion bietet der X1e Omni noch: Der Saugroboter dient nämlich auch als fahrende Überwachungskamera. Über die App könnt Ihr den kleinen Haushaltshelfer per Pfeiltasten durch die Wohnung scheuchen. Dabei nehmt Ihr nicht nur Fotos und Videos auf, sondern könnt sogar mit Besuchern telefonieren oder den Hund von der Couch schimpfen. Während des Testzeitraums war es beispielsweise kein Problem, von Südspanien aus eine Kontrollrunde in Berlin zu drehen.
Saug- und Wischleistung im Check
Der Ecovacs Deebot X1e Omni saugt und wischt ausgezeichnet. Im NextPit-Testparcours gehört er zu den Saugrobotern mit der besten Saugleistung. Der fehlende Wischtank lässt die Reichweite im Wischbetrieb allerdings etwas schrumpfen, da der X1e Omni häufiger zum Durchspülen an die Station fahren muss.
Vorteile
- Hervorragende Saugleistung
- Praktische Absaugfunktion
- Gründliche Wischleistung
- Überwachungskamerafunktion
Nachteile
- Saugt nicht gleichzeitig Teppiche und wischt Hartboden, schützt so aber Eure Teppiche
- Langsames Aufladen
Der Ecovacs Deebot X1e Omni bietet das gleiche Saugwerkzeug wie seine beiden Geschwister X1 Turbo und X1 Omni. Hier wie dort gibt's 5.000 Pa Saugleistung und eine rotierende Bürste auf der Unterseite, die den Staub in den 400 ml großen Staubbehälter schaufelt. Zwei rotierende Bürsten rechts und links außen am Saugroboter sorgen auch für eine ordentliche Reinigung in den Ecken.
In unserem Standard-Test für Saugroboter überzeugt das Saugwerk mit einer hervorragenden Leistung. Grobe Schutzpartikel (in unserem Fall Haferflocken) werden zu 99 Prozent aufgenommen. Feiner Sand landet zu immerhin 91 Prozent im Saugtank. Auch auf unserem Test-Teppich ist die Leistung mit 88 Prozent des aufgenommenen Gewichts sehr ordentlich.
Im Wischbetrieb bietet der X1e Omni zwei Wischpads, die mit bis zu 180 RPM rotieren und kräftig den Boden schrubben. Hier gibt es zwei verschiedene Schrubbintensitäten – im Tiefenreinigungsmodus fährt der Putzroboter dichtere Bahnen und so jede Stelle mehrfach ab. Im Test weicht er so auch eingetrocknete Tomatensoße erst auf und entfernt sie dann rückstandsfrei.
Leider sorgt sich der X1e Omni etwas zu sehr um Eure Teppiche – und spart diese mit eingesteckten Wischpads komplett aus. Ob Ihr teure Perser- oder billige Ikeateppiche habt, der X1e Omni behandelt alle gleich. Das ist einerseits natürlich lobenswert, andererseits kann der Saugroboter so von Teppichen "abgesperrte" Wohnbereiche im Wischbetrieb nicht erreichen.
Apropos: Vermissen wir im Test den fehlenden Wassertank im Roboter? Eher nicht. Der Deebot X1 Omni und der Deebot X1 Turbo können dank des integrierten Tanks natürlich auch unterwegs die Wischpads befeuchten. Der X1e Omni kann das nicht und fährt häufiger ans Dock als seine Brüder, um die Wischpads zu befeuchten, aber auch durchzuspülen. Gerade letzteres finde ich hygienischer. Das Spülintervall der Mopp-Pads könnt Ihr in der App übrigens einstellen.
Nach getaner Arbeit fährt der X1e zurück ans Dock. Die Station saugt dann mit einem lauten Getöse den 400 ml großen Staubtank leer und spült die Wischpads noch einmal abschließend durch. Anschließend föhnt die Station die beiden Pads sanft trocken, um Schimmel- und Geruchsbildung vorzubeugen. Das Trockenföhnen dauert je nach Einstellung zwei bis vier Stunden und ist etwa so laut wie ein aktiver MacBook-Lüfter.
Im Test benötigt der X1e Omni für 26 m2 Saug- und Wischfläche bei normaler Intensität 27 Minuten und 20 Prozent Akkuleistung. Extrapoliert solltet Ihr mit einer Akkuladung also etwa 135 Minuten respektive 130 m2 Putzfläche schaffen, wenngleich der Roboter den Akku nie auf null Prozent herunterorgelt. Geht der Akku im Saugroboter zur Neige, fährt er zum Aufladen an die Station und setzt den Reinigungsvorgang dann eigenständig fort – wenn Ihr die entsprechende Option in der App aktiviert. Die Ladezeit ist mit gut sechs Stunden allerdings extrem lang – schließlich fasst der Akku gerade einmal 5200 mAh.
Abschließendes Urteil
Der Ecovacs Deebot X1e Omni ist ein wirklich toller Saugroboter mit einer ausgezeichneten Wischfunktion. Wer große Flächen mit Hartboden hat, die es möglichst zu wischen gilt, ist allerdings mit dem Spitzenmodell X1 Omni besser beraten – wenngleich der Unterschied nicht groß ist. Eine weitere Alternative ist das Schwestermodell des X1e Omni namens X1 Turbo (zum Test), das für den gleichen Preis einen integrierten Wassertank bietet, dafür allerdings auf die Absaugfunktion in der Station verzichtet.
Abseits der Unterschiede beim Wassertank und der Absaugfunktion bieten alle drei Roboter die gleiche hervorragende Navigation, enorm viele Einstellungsmöglichkeiten und eine vielseitige Überwachungskamerafunktion. Leider hat die App teilweise etwas lästige Probleme mit dem Handling der Karten, was der Hersteller hoffentlich mit einem baldigen Update behebt. Zudem solltet Ihr Euch der Einschränkung bewusst sein, dass im Wischbetrieb Teppiche quasi unüberwindbare Grenzen darstellen. Insofern könnte man den Titel dieses Testberichts auch ergänzen: Der Saugroboter liebt Teppiche – manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr?