Erato Apollo 7 im Test: Bluetooth-Kopfhörer ohne Kabel und Spielereien
Zu einem Smartphone gehören auch ein paar gute Kopfhörer, am besten dann auch ein paar komplett kabellose Bluetooth-Kopfhörer. Erato hat mit dem Apollo 7 ein paar schicke Ohrstöpsel im Patronen-Look im Sortiment, die durchaus als Alternative zu den Air Pods von Apple gelten.
Preis und Verfügbarkeit
Bluetooth In-Ear-Kopfhörer oder -Headsets, haben bis dato immer einen Nachteil: Zwischen den Ohrsteckern verband ein Kabel das rechte mit dem linken Ohr. In diesem haben aber einige Hersteller dieses Verbindungskabel durchtrennt, dafür aber viel zu viele Sensoren und unnütze Funktionen hineingestopft. Zu diesen überladenen Produkten zählen unter anderem The Dash von Bragi und auch das Gear IconX von Samsung. Nicht jeder will einen Fitness-Tracker in den Kopfhörern integriert haben, oder benötigt eine Wasserdichtigkeit nach IP-Zertifierung. Wer auf den SchnickSchnack verzichten kann und nur Musik und Telefonate mit seinen drahtlosen In-Ear-Kopfhörern vornehmen will ist bei Erato und dem Apollo 7 vielleicht genau richtig.
Der Preis von 299 Euro ist im Vergleich der Konkurrenz sehr mutig gestaltet. Für diesen Preis erhält man Bragis The Dash. Samsungs Gear IconX sind satte 100 Euro günstiger und die AirPods von Apple sogar 120 Euro.
Design und Verarbeitung
Optisch sehen die Apollo 7 Kopfhörer wie zwei Patronen aus, die bei Nichtgebrauch in einer kleinen Schatulle liegen. Über die Schatulle werden die Kopfhörer nicht nur vor Verlust und Schäden geschützt, sondern auch geladen.
Die Spitzen der Ohrstecker lassen sich wie von anderen In-Ear-Kopfhörern gewohnt abnehmen und gegen welche in anderen Größen austauschen. Erato legt aber nicht nur Größen in S, M und L, sondern auch welche mit Flügeln für extra Halt und welche aus Memory-Schaum bei. Letztere sollen noch besser Außen- und Umgebungsgeräusche dämmen.
Der Tragekomfort der Erato Apollo 7 Kopfhörer sind gut, wenn man den passenden Plastikaufsatz gefunden hat. Die anfängliche Befürchtung, dass die Ohrstecker bei starken Bewegungen herausfallen, löste sich schnell auf. Die Ohrstecker sitzen mit den entsprechenden Aufsätzen fest in den Ohrkanälen.
Für die Verbindung mit dem Smartphone muss man die Ohrstecker jeweils separat in den Pairing-Modus versetzen. Das bedeutet, dass jeder Ohrstecker seine eigene Verbindung mit dem Smartphone aufbaut. Vorteil der klassischen Methode: Es kann auch mal einer verloren gehen, dann kann man den verbliebenen Apollo 7 als Mono-Kopfhörer oder -Headset verwenden. Beim The Dash von Bragi und auch dem Samsung Gear IconX sieht es anders aus, denn hier stellt nur eines der Ohrstecker die Verbindung zum Smartphone per Bluetooth her. Das zweite wird vom Hauptohrstecker mit Hilfe einer anderen kabellosen Technik verbunden.
Bauartbedingt ist es schwierig, Bedienelemente auf den kleinen Ohrsteckern unterzubringen. Zwar ist die Ein- und Ausschalttaste auch dazu da um Gespräche anzunehmen, die Sprachsteuerung des Smartphones auszulösen oder zur Musiksteuerung. Leider ist die Taste bedingt durch die Bauform und -größe, schwer im Betrieb zu erreichen. Stattdessen habe ich im Test doch immer das Smartphone gezückt um die die jeweilig benötigte Aktion auszulösen.
Audio
Das Klangerlebnis ist, wie häufig schon erwähnt eine sehr persönliche Sache. Es ist abhängig, auf was man Wert legt und was für Musik man geniessen will. Insgesamt war ich aber doch vom Klang der Apollo 7 erstaunt. Für die kleinen Lautsprecher vermitteln die kleinen Ohrstecker durchaus klaren Klang mit spürbaren Bässen.
Selbstverständlich haben die Apollo 7 ihre Grenzen. Diese liegen bei hohen Lautstärken. Dann verliert der Sound an Klarheit und es fängt zu scheppern an. Da es keine aktive Geräuschdämmung gibt, muss man mit den entsprechenden Aufsätzen für eine passive Dämmung sorgen. Das geschieht am besten mit denen aus Memory-Schaum.
Telefonieren, Sprach- und Videochats lassen sich mit den Apollo 7 dank integrierten Mikrofonen ebenfalls durchführen. Da die Mikrofone keine gezielte Richtcharakteristik aufweisen, werden Umgebungsgeräusche ebenfalls übermittelt. Trotz allem konnten mich meine Gesprächspartner gut verstehen.
Akku
In jedem der Ohrstecker sind jeweils Akkus mit einer Kapazität von 50 mAh verbaut. Laut Hersteller sind diese ausreichend um bis zu maximal 3 Stunden Audiogenuss zu kommen. Das ist aber auch nur ein theoretischer Wert. Im Test kamen die Apollo 7 Ohrstecker auf maximal zwei bis 2,5 Stunden.
Zum Glück ist in der Transportbox auch noch ein Akku verbaut, mit dessen Hilfe man dann auf eine maximale Laufzeit von bis zu 9 Stunden kommen kann. Leider bedeutet das auch, dass man während des Ladevorgangs die Kopfhörer nicht einsetzen kann. Aber mit diesem Nachteil müssen auch Konkurrenten wie die Air Pods von Apple oder die mit Fitness-Tracker-Funktionen aufgebohrten Gear IconX von Samsung und The Dash von Bragi leben. Wer Kopfhörer benötigt, die sowohl kabellos per Bluetooth, als auch klassisch mit Kabel funktionieren, der muss zu einem Over- oder On-Ear-Kopfhörer à la Sennheiser PCX 550, Bose QC 35 oder Plantronics BackBeat Pro 2 greifen.
Technische Daten
Bluetooth Spezifikation | BT Version 4.1 |
Unterstützte Bluetooth-Profile | A2DP 1.2, AVRCP, HFP 1.6, HSP 1.2 |
Audio Codec | aptX / AAC / SBC |
Reichweite | 10 Meter |
Akkukapazität | 50 mAh pro Ohrstecker |
Durchmesser des Lautsprechers | 5,8 mm |
Schalldruck | 100 dB/mW |
Audio-Übertragungsbereich | 20Hz ~20KHz |
Impendanz | 16 Ohm |
Richtcharakteristik | MEMS Omni directional -42dB (+/- 2dB) |
Staub- und Wasserdichtigkeit | IPX5 mit Nano Coating |
Abmessungen | 15,4 x 15,4 x 22,2 mm / Schatulle: 62,5 x 40 x 25,5 mm |
Gewicht | Ohrstecker: 2 x 4 Gramm / Schatulle: 52 Gramm |
Abschließendes Urteil
Die Apollo 7 von Erato sind eine gute Alternative für diejenigen, die ein paar echte kabellose Bluetooth-Kopfhörer suchen, aber nicht zu den Apple Air Pods greifen wollen. Auch sind die Apollo 7 eine gute Alternative zu The Dash von Bragi oder Samsungs Gear IconX. Zwar verzichtet man bei Erato auf trendige Fitness-Tracker-Funktionen, aber Kopfhörer sind Kopfhörer und ich für meinen Teil brauche keine zusätzlichen Datensammler in meinen Ohren.
Einzig der Preis von 299 Euro halte ich für etwas zu hoch angesetzt. Apples AirPod im Design einer Elektrischen Zahnbürste kosten nur 179 Euro. Der Punktabzug beruht einzig auf diesem Kriterium.
Bevor ihr so teure Kopfhörer kauft, prüft ob Euer Smartphone sowie die anderen Geräte, mit denen die Kopfhörer gekoppelt werden sollen auch apt-x beherrschen. Sonst bekommt ihr nicht den erwarteten Klang. Dann sind 40 Euro- Kopfhörer mit Kabel die bessere Wahl.
Bei weitem haben noch nicht alle Smartphones apt-x integriert. Huawei und ZTE haben es meines Wissen nicht zertifiziert. Samsung stattet einige Geräte damit aus. Sony hingegen schon lange alle Geräte. (Um nur einige zu nennen)
Also leicht verlieren kann man die wirklich nicht, es sei denn man hat Riesen-Ohrwaschel. Was schön ist, dass man beim Autofahren telefonieren kann, dabei nur einen Stöpsel benötigt und dadurch auch die Außengeräusche mitbekommt. Man kann zum Mithören den 2. Stöpsel z.B. einem Beifahrer geben, da die BT Verbindung sehr stabil über 10m arbeitet.
Ich bin kein Freund dieser kabellosen Kopfhörer, viel zu leicht kann man sie verlieren. Und 300 Euro ist einfach viel zu teuer. Mich persönlich stört bei meinem Bluetooth-Headset das Kabel von einem zum anderen Ohr nicht, im Gegenteil, man kann somit auch die Kopfhörer mal um den Hals hängen, wenn man sie mal für kurze Zeit nicht benötigt.
Testet doch mal OverEars, die find ich persönlich (und mit dieser Meinung bin ich sicher nicht alleine) viel besser. Ständig nur InEars wird langsam langweilig...
"Wer Kopfhörer benötigt, die sowohl kabellos per Bluetooth, als auch klassisch mit Kabel funktionieren, der muss zu einem Over- oder On-Ear-Kopfhörer à la Sennheiser PCX 550, Bose QC 35 oder Plantronics BackBeat Pro 2 greifen." - mehr incoming
Die sehen wirklich sehr edel aus. Aber knapp 300€ finde ich dann doch viel zu teuer!
Komplett überteuert für In-Ears die man auch noch leicht verlieren kann. Dann würde ich wirklich zu den Bose QC35 greifen welche deutlich mehr bieten und Noise Cancelling haben.