Fossil Q Control im Test: Wer guckt schon Abends auf die Uhr
Mangels neuer Smartwatches von den Smartphone-Herstellern wird man bei der Suche nach einer aktuellen Computeruhr oft bei Fossil fündig. Mit im Aufgebot: die Q Control. Die haben wir einige Wochen getestet und mussten feststellen: Die Uhr versagt bei einem essentiell wichtigen Merkmal.
Pro
- Design trägt nicht zu sehr auf
- Wassergeschützt nach 5 ATM
Contra
- Schlechte Akkulaufzeit
- Bedenkzeiten bei der Bedienung
- Kein GPS
- Billige Ladestation
So viel kostet die Q Control
Die Fossil Q Control wird zum Preis von 299 Euro im Online-Shop des Herstellers in den Farben Grau und Schwarz angeboten.
Unauffälliges Äußeres, das nicht unnötig aufträgt
Die Fossil Q Control ist gut verarbeitet und hat mir besonders durch das unauffällige Äußere in der schwarzen Variante gefallen. Ein kreisrundes Display, ein Button auf der rechten Seite und zwei Laschen für die Uhrenbänder - mehr nicht. Keine Spielereien aus drehbarer Lünette oder zu vielen Buttons. Dafür gibt es Sensoren auf dem äußeren Displayrand, um durch die Menüs zu navigieren, die aber wenig bis gar keinen Mehrwert bieten.
Besonders gefällt mir, dass das Edelstahlgehäuse mit 14 Millimetern Dicke der 45-mm-Smartwatch trotzdem nicht zu sehr aufträgt. Das ist im übrigen auf eine Wasserdichtigkeit bis 5 bar geprüft und die Uhr kann damit immerhin mit unter die Dusche genommen werden. Doch im Laufe des Tests musste ich leider feststellen, dass das wohl der Grund für das größte Problem der Smartwatch ist. Doch dazu später.
Gutes Display, mehr aber auch nicht
Selbst bei hellem Sonnenlicht ist das Display der Q Control hell genug , dass es sich gut ablesen lässt. Allerdings neigt es dazu etwas zu sehr zu spiegeln. Auch kann es bei den Schwarzwerten und der Farbdarstellung mit einer Apple Watch oder Galaxy Watch mithalten.
Ohne GPS ist Google Fit verwirrt
Auch wenn die Fossil Q Control als Fitness-Smartwatch durchgeht, bietet sie abseits des Herzfrequenzmessers wenig Features für Sportbegeisterte Nutzer . Zur Ortung kommt nämlich nur Connected GPS zum Einsatz, bei dem die GPS-Daten des Smartphones genutzt werden. Letzteres muss man dann auch beim Joggen mitnehmen, wenn man konkrete Daten zu seinem Lauf haben will. Auch auf NFC müssen Käufer verzichten.
Leider bringt die Smartwatch aber aus irgendeinem Grund Google Fit vollkommen durcheinander. Während das Smartphone in der Regel sehr gut alleine bei meinem Arbeitsweg unterscheiden kann, wann ich gelaufen und wann mit der Bahn gefahren bin, wird mir während des Tests der Uhr ständig die Bahnfahrt als ein Super Fitness-Programm gut geschrieben. Dem System das wieder auszutreiben ist mehr als mühselig.
Mit Wear OS alle Infos auf der Uhr
Als Software kommt auf der Fossil Q Control Wear OS zum Einsatz . Damit landen alle Benachrichtigungen vom Smartphone auch direkt auf der Uhr und lassen sich im Fall von Nachrichten zum Beispiel auch direkt beantworten. Zahlreiche Watch Faces stehen zur Auswahl und die Verknüpfung mit purem Android auf dem Pixel 2 XL läuft reibungslos. Den Google Assistant gibt es auch, der über das integrierte Mikro Befehle entgegen nimmt.
Die Uhr denkt zu oft zu lange nach
Mit dem schon bei Release veralteten Snapdragon Wear 2100, 512 MByte RAM und 4 GByte Speicher erwartet man kein Wunderwerk von der Smartwatch. Die Uhr ist zwar per se nicht langsam, räumt sich aber an einigen Stellen für meinen Geschmack zu viel Bedenkzeit ein.
Ruft man am Tag das erste Mal den Google Assistant auf, können auch mal fünf Sekunden vergehen. Archiviert man eine E-Mail oder antwortet auf eine Nachricht über die Uhr, vergehen in der Regel auch zwei Sekunden. Das ist aber zum Teil auch den unnötig langen Animationen von Wear OS zu verdanken.
Wer guckt schon Abends auf die Uhr?
So sehr mir die Fossil Q Control auch bis hier hin gefallen hat, bei der Akkulaufzeit hört der Spaß auf . Selbst bei normaler Nutzung ist es unmöglich mit der Smartwatch auch nur einen Tag zu überstehen. Um 7 Uhr von der Steckdose abgestöpselt, meldet sich die Uhr schon am späten Nachmittag oder Abend, dass sie doch dringend wieder ans Döschen angeschlossen werden möchte.
Nicht nur einmal wollte ich beim Bierchen mit Freunden auf die Uhr gucken und musste feststellen, dass diese schon ausgegangen ist. Aber wer guckt schon nach Acht Uhr Abends auf die Uhr ...
Meiner Meinung nach ein absolutes No-Go für eine Smartwatch, die wenigstens 24 Stunden am Stück durchhalten sollte. Hinzu kommt die schreckliche Lade-"Station", das kleine Plastikfinzelchen auf dem ich die Konnektoren auf der Rückseite der Uhr ausrichten soll. Das hat mich jeden Abend gefühlt mehr Zeit gekostet, als der Versuch ein USB-A-Stecker richtig an meinen PC anzuschließen. Das vermarktet Fossil als kabelloses Laden, QI sollte man hier aber nicht erwarten.
Fossil Q Control: Technische Daten
Keine Kaufempfehlung
Wer auf der Suche nach einer Smartwatch ist, sollte einen großen Bogen um die Fossil Q Control machen. Nicht nur fehlen der Smartwatch Features, die man zum gleichen Preis bei der Konkurrenz findet, das tägliche Vollversagen bei der Akkulaufzeit ist ein absolutes K.O.-Kriterium. Und nur um über den Tag zu kommen bestimmte Funktionen abzuschalten, halte ich für alles andere als zielführend.
Und dafür laut hersteller 299 Euro. Also man sollte ja die gute Kinderstube nicht völlig vergessen, aber wäre es nicht besser dem hersteller 299 mal in den arsch zu treten?? Meiner persönlichen Meinung nach
Ich bin mit der Uhr zufrieden. Es gibt nicht viele Uhren, mit den man wirklich schwimmen gehen kann. Mit der ticwatch glaube ich kann man das nicht. Der Akku hält bei mir einen Tag durch. Manchmal ist er abends noch auf 50 %, allerdings habe ich die Funktion abgeschaltet, dass auf Berührung das Display angeht. Das hat den Unterschied gebracht.
Man kriegt die Uhr für 160 Euro neu . Dadurch relativiert sich das Preis-leistungsverhältnis . Ob die Uhr das Wert ist kann ich nicht beurteilen .
Ich selbst habe ein Fossil Q Marshal.
Das Teil läuft einwandfrei und flüssig, obwohl die Uhr wirklich schon eine lange Zeit auf dem Buckel hat.
Aktuell ist die 4. Generation bei Fossil rausgekommen und ich werde hier wohl zuschlagen.
Ich bin zufrieden.
Kann ich nicht anders sagen.
Die Q Control mag hier vielleicht ein weniger optimales Modell sein.
Das kann sein und streite ich gar nicht ab...
Korrigiert mich, wenn ich mich irre aber diese Uhr: 299 Euro, Herfrequenzmesser: ja, GPS ind er Uhr: nein. Die Ticwatch E: ca. 150 Euro, Herfrequenzmesser: ja, GPS in der Uhr: ja. Beim The,a Wasrdichtigkeit sind die Beiden glaube ich gleichwertig. Wieso sollte ich dann diese Uhr kaufen?
Bisher hat es noch kein Hersteller geschafft eine "vernünftige" Smartwatch zu entwickeln.
Ein Solarmodul könnte die Laufzeit deutlich verlängern. Für die Zeitsynchronisierung würde ich eher auf die Zeitzeichensender setzen, die sind unabhängig vom Internet. Bedienbarkeit verschiedener Musik-Apps (inklusive Navigation durch die Ordner/Listen) wäre gut. Edelstahlgehäuse ziehe ich vor. Das "Wear Modul" sollte abschaltbar sein, ein "Zeitmodul" sollte auch dann noch aktiv sein. Das sind nur ein paar der Dinge die ich mir wünsche.
"Ein Solarmodul könnte die Laufzeit deutlich verlängern."
Ich nehme an, du meinst ein in die Uhr integriertes Solarmodul?
1m² Solarmodul bringen im Jahr ca. 100kWh (einigermaßen gut zur Sonneneinstrahlung verbaut), damit bringt 1cm² Solarmodul im Jahr ca. 0.01 kWh. Wie deutlich länger kannst du deine Uhr damit betreiben? Wie oft hast du was langärmliges an, wodurch von den 0.01 kWh nur noch ein Bruchteil übrig bleibt? Sagen wir, du hast 0.001 kWh zur Verfügung. Der Akku hat 0.001332 kWh (360 mAh bei 3,7V). dann hättest du im Jahr eine Akkuladung gewonnen.
Wobei immernoch zu klären wäre, wo das Solarmodul hin soll. Das Ziffernblatt ist ja schon durch das Display belegt...
Ich habe schon eine Funk-Solar-Uhr. Da ist das Solarmodul aber sehr klein, nicht über das gesamte Ziffernblatt/Display. Sollte sich aber machen lassen und die Smartwatch-Batterie unterstützen. Mit der richtigen Technik kann man viel aus einem in das Display integrierte Solarmodul rausholen. Und ich trage immer kurzärmelig (außer natürlich draußen wenn es kalt ist).
Garmin. Wasserdicht bis 50 Meter , GPS, NFC und WLAN mit an Board und Akku Laufzeit zwischen 7 und 10 Tagen
Ich finde nicht, dass Fossil es lassen sollte.
Ich habe seit einem Jahr eine Explorist mit Android Wear. Die Uhr ist super. Der Akku reicht 24h, lädt per QI und das Gehäuse ist hochwertig.
Wenn Fossil dann ab 2019 den neuen Smartwatch Prozessor qualcom 3100 verbaut, werde ich mir die neueste Generation wieder von Fossil oder einer seiner Untermarken wie z.b. DINY, Diesel oder Armanai kaufen. Für Android Telefone kommt einfach nichts anderes in Frage als wear OS.
Die normalen Uhrenhersteller sollten es endlich lassen. Wir brauchen Firmen die sich auf Smartwatches konzentrieren wie Pebble und dementsprechend wissen was sie da tun.
Ich selbst bin ja kein Freund von Smartwatches, aber für deutlich weniger Geld erhält man die jüngst hier besprochene Withings (formaly known as Nokia.....), welche um Welten den Fossil-Müll schlägt und dem Hersteller "Fossil" zu recht den Namen gibt....
@Tim: Fossil würde ich in keinem Zusammenhang als Premium-Hersteller bezeichnen wollen- weder beim Schmuck, noch bei den (überteuerten) Taschen und schon gar nicht bei den Modeuhren.... Aber du hast recht- bei den halbwegs akzeptablen Gebrauchsmodeuhren von Fossil dann soweit daneben ins Klo zu greifen, ist schon Kunst!
https://www.androidpit.de/withings-steel-hr-sport-preis-release-technische-daten
...
Für einen derart gravierenden Mangel wird aber ein stolzer Preis aufgerufen.
Ist schon "witzig", wenn vermeintliche Premium-Uhrenhersteller dann bei der Qualität von Smartwatches voll daneben greifen...
Ganz ehrlich, da kann die Uhr noch so gut aussehen und tolle Funktionen haben (die die hier nicht mal hat), aber nicht mal einen Tag Laufzeit ist schon nicht einmal mehr ein schlechter Scherz ^^
Vielleicht dachten die ja "was bei Smartphones klappt, geht hier auch" 🤦🏻♂️