Fritzbox 7590 und AVM-Mesh-Zubehör im Speedtest
Inzwischen ist die Mesh-Net-Firmware Fritz OS 6.90 auf den neuen AVM-Geräten angekommen. In der Redaktion haben wir das Gespann aus Fritzbox 7590, Repeater 1750E sowie dem Powerline-Set 1260E durchgemessen. Das sind unsere Ergebnisse des Speedtests im Vergleich zu Netgear Orbi oder Google Wifi.
Router-Hersteller liefern immer neue Lösungen zu den Verbindungsproblemen, die im Zuge des Smart-Home-Trends offenbar werden. Gesetzlich limitierte Sendeleistungen erfordern einfallsreiche Konzepte, und diese werden in immer neuen Mesh-Net-Lösungen vorgestellt. Diese erlauben verlustarme WLAN-Erweiterungen, die sich nahezu beliebig vergrößern lassen.
Der deutsche Router-Hersteller AVM hat einige seiner Bestandsgeräte per Software-Update mit der neuen WLAN-Funktion ausgestattet. Im kompletten Haus funken Powerline-Brücken und WLAN-Repeater künftig mit derselben SSID; Verbindungsabbrüche beim Spazieren durchs Haus sollen der Vergangenheit angehören. Die Mesh-kompatiblem Fritz-Geräte werden automatisch per Software-Update vermascht, lassen sich aber auch manuell vermaschen.
Unser Set-up besteht aus der Fritzbox 7590, die ans Firmennetzwerk angeschlossen ist. Das arbeitet mit 500 Mbit/s Down- und 200 Mbit/s Uplink und hat keine Bandbreitenbegrenzung für einzelne Clients. Die Fritzbox vernetzen wir per Kabel mit dem Powerline 1220E aus dem Powerline-Kit 1260E. In der Küche installieren wir den Repeater 1750E, so dass seine Position der Postion aus der Messung Netgear Orbi RBK40 vs. Google Wifi entspricht. Der Powerline-Endpunkt und WLAN-Emitter 1260E befindet sich in rund 16 Metern Entfernung zum Router im Flur. Alle Geräte laufen mit dem Mesh-fähigen FritzOS 6.90, der Repeater (de facto kein Repeater mehr sondern ein Meshnet-Satellit) schon mit 6.91.
All jene Geräte beherrschen WLAN bis hoch zu 802.11ac, funken theoretisch mit maximal 866 Mbit/s oder mehr, beherrschen Band Steering, haben WPS-Tasten zum schnellen Verbinden neuer Geräte, lassen sich mit Repeatern dank Mesh nahezu endlos verketten; der Repeater kann auch die Powerline-Erweiterung erweitern.
Der Clou: Die AVM-Hardware ist um einiges günstiger als die Konkurrenz in Form von Google Wifi oder Netgear Orbi; vor allen, wenn man über Erweiterung nachdenkt.
Die Fritzbox wird bei einigen Netzbetreibern außerdem entweder vergünstigt oder zur Miete angeboten. In einigen Fällen kann sich die Mietoption lohnen. Als preiswerte Alternative kommt auch der rund 70 Euro günstigere Vorgänger Fritzbox 7490 in Frage, der ebenfalls Mesh unterstützt.
Die Powerline-Adapter haben jeweils einen freien LAN-Port, dessen Datenübertragung verschlüsselt über die Stromleitung erfolgt. Die Geschwindigkeit des LAN-Anschlusses am Powerline 1260E haben wir im Test nicht berücksichtigt.
Im Folgenden haben wir Messungen aufgelistet, die unter den oben erwähnten Bedingungen entstanden sind. Netgear Orbi RBK40 bleibt die Referenz. Jedoch ist anzumerken, dass Netgear im Gegensatz zu AVM kein DSL-Modem im Router RBR40 integriert, womit das System noch Zusatzkosten hat. Außerdem kosten zusätzliche Satelliten RBS40 mehr als doppelt so viel wie ein AVM-Repeater.
Fritzbox Mesh Speed-Test im Vergleich mit Netgear Orbi RBK40
Download | Upload | Ping | |
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Am Knoten; Fritzbox 7590 | 237,3 | 87,5 | 3 |
Am Knoten; RBR40 | 372,9 | 195,3 | 15 |
Am Repeater; 1750E | 84,4 | 91,3 | 6 |
Am Satelliten; RBS40 | 141,3 | 144,1 | 16 |
Am Powerline-Adapter; 1260E | 166,5 | 94,0 | 5 |
Werte in Mbit/s
Gemessen haben wir mit dem Huawei Mate 9, das besonders im 5-GHz-Band sagenhafte Ergebnisse erzielt. Mit der App Fritz WLAN konnten wir nachsehen, ob das Smartphone mit dem richtigen AVM-Adapter und mit dem 5-GHz-Band verbunden ist.
Besonders im 5-GHz-Bereich liefert die AVM-Hardware phänomenale Datenraten. Damit diese jedoch erreicht werden können, brauchen der Repeater oder der Powerline-Satellit 1260E unverstellten Blick auf die WLAN-Geräte und sollten nicht zu weit entfernt sein. Andernfalls rutscht Ihr ins massiv langsamere 2,4-GHz-Netz, das in unseren Messungen um den Faktor acht langsamer war und zum Teil auf rund 10 Mbit/s gedrosselt hat.
Mit einer kleinen Stichprobe haben wir einen Telegram-Anruf gestartet und sind von Knoten zu Knoten gegangen. Offenbar war das AVM-Mesh-Net in der Lage, die Verbindung lückenlos weiterzureichen, da der Anruf nicht unterbrochen wurde. Die mobilen Daten haben wir vor dem Test natürlich deaktiviert und die anderen gespeicherten WLAN-Infos entfernt. Für diesen Teil des Tests müssen wir noch weitere Daten sammeln, um zu einem Urteil zu gelangen.
Erstes Fazit: AVM liefert
Sowohl die Einrichtung als auch die technische Umsetzung machen einen guten ersten Eindruck. Der Test mit Labor-Firmwares startete schon im Juni 2017; nun war die Zeit reif für das offizielle Update. Besitzer eines Repeaters bekommen kostenlos mehr WLAN-Leistung, Neukunden haben eine deutlich preiswertere Alternative zu den Produkten von Google oder Netgear. Jetzt freuen wir uns auch auf Eure Erfahrungen.
Sorry, bißchen off Topic, aber vielleicht hat ein Spezi einen Tipp für mich! Folgendes Problem: ich besitze einen 1&1 Homeserver 50000, funke im 2,4 MHz Bereich. WLAN Signal ca. 60%-70% im Wohnzimmer. Streame ich von iPod auf meine Anlage ist alles ok. Sobald sich dabei ein anderes Gerät ins WLAN einloggt und im Netz unterwegs ist, kommt es beim streaming zu sporadischen Aussetzern. Kennt jemand das Problem und hat vielleicht eine Lösung?
Wie AVM die Fritzbox mit Updates versorgt ist echt vorbildlich. Überhaupt ist die Oberfläche der Fritzbox super gemacht.
Guter Bericht aber ein Repeater soll nicht in eine Mehrfachsteckdose. Hier schlechte Bildinfo.
Guter Hinweis! Habe es nachgemessen. Die Leistung insbesondere des Powerline-Kits geht durch Mehrfachsteckdosen drastisch zurück; so um 80 Prozent. Nicht machen wie im Bild!
Repeater? Ist doch egal!
Du meinst Powerline?! Die sollten immer direkt in die Steckdose.
Ich nutze die 6590 und leider immer noch keine 6.90. Zusätzlich habe ich 2 1750E Repeater als AP über Kabel in der Wohnung. Alle mit der selben SSID.... prinzipiell habe ich keine Probleme, auch die Umstellung der einzelnen Funknetze, wenn ich durch die Wohnung gehe läuft, nur manchmal gibt's Probleme, wenn ich nach hause komme, da kann es schon mal 1min dauern, bis eine Verbindung aufgebaut ist.
Würde mir aber echt wünschen, daß AVM bei der 6590 mal die Firmware nachbessern würde. Schließlich ist das ja die größte und neuste im TV-Kabelnetz
Die Firmware bei Fritz Cable Boxen von einem Provider ist nicht die Originale von AVM. Sie wird von den Kabel Anbietern angepasst, sonst könnte ja jeder z. B. die TV Funktion der Box kostenlos nutzen, wobei andere für einen Kabel TV Anschluss zahlen müssen. Bei einer Provider Fritz Box siehst Du die TV Funktion nicht mal auf der Oberfläche. Die Firmware Updates sind Provider und nicht AVM abhängig. Seit August kann man ja auch eigene Router nutzen und der Provider MUSS diese akzeptieren. Hast Du also eine Original AVM Fritz Box, hast Du auch automatisch die neueste AVM Firmware. Aber Vorsicht beim Kauf einer Fritz Box, diese solle nicht in einer Börse (Eb..) geschehen, sondern in einem Geschäft, denn es ist nicht egal welche Herstellernr. dier Box hat. Bei der 6490 ist es die 20002778. Bei der 6590 die 20002781. Ansonsten ist es eine sog. Providerbox.
Mein Smartphone dient als praktischer WLAN Hotspot auch zu Hause. Ich brauche zu Hause so einen extra WLAN Router nicht.
Ich nutze das 7360 Modem mit 3x 540E Powerline inkl. WLAN und 3x die 510 Variante. Leider kommt es immer wieder zu verbindungsabbrüchen , selbst mit LAN Kabel und das in einem Neubau. Ob es sich lohnt die Hardware zu aktualisieren und die Verbindung wesentlich verbessert ?
Kannst Du mal einen screenshot von Deinem Aufbau posten? Solch einen wie oben im Artikel von der Übersicht der Fritzbox?
meinst du meine Einstellungen von der Fritz Box ?
Genau.
???
Ich hab das ganze mit einer Fritzbox 7490 und dem 1750E Repeater als LAN Brücke. Das WLAN ist viel besser seit dem 6.90 bzw 6.91er Update. ☺️💪
Sophia hat auch eine 7490 zuhause und probiert das so aus wie du sagst. Mal sehen, ob sie auch so froh wird.
"Andernfalls rutscht Ihr ins massiv langsamere 2,4-GHz-Netz, das in unseren Messungen um den Faktor acht langsamer war und zum Teil auf rund 10 Mbit/s gedrosselt hat."
Einfach deaktivieren, und schon bewegt man sich ausschließlich im 5GHz-Netz.
"Mit einer kleinen Stichprobe haben wir einen Telegram-Anruf gestartet...."
Uuuuuhhhhhh..... ;-) Warum nicht Threema oder wire? (konnte mir das nicht verkneifen) :-D
"Damit diese jedoch erreicht werden können, brauchen der Repeater oder der Powerline-Satellit 1260E unverstellten Blick auf die WLAN-Geräte und sollten nicht zu weit entfernt sein."
Das dürfte in den meisten Häusern nicht machbar sein, auch bei mir nicht. Ich habe von der Box zu den beiden Repeatern immer Wände dazwischen, komme aber trotzdem auf sehr gute Verbindungswerte.
Ich habe auch das Mesh Update erhalten. Für wirklich große Wohnungen, jenseits der 100 Quadratmeter oder einem Haus das sich über verschiedene Etagen verteilt, mag das ganze sinnvoll sein. Ansonsten braucht man nicht einmal einen Repeater, sofern der Router halbwegs mittig in der Wohnung steht.
Dachte ich auch immer. Meine Wohnung ist aber unter 100 Quadratmeter und der Router steht in der Mitte. Dennoch im Wohnzimmer kaum Empfang und gerade einen Fritz Repeater angemeldet und endlich auch dort WLAN. :D (Über Strom geht hier leider auch nicht, da hier anscheinend die Leitungen uralt sind :D )