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Garmin vívosmart 5 im Test: Schlägt der Edel-Tracker Xiaomi & Huawei?

NextPit Garmin Vivosmart 5 Review Ben
© nextpit

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Pulsmesser, kein integriertes GPS-Modul und 24-Stunden-Blutsauerstoffmessung – der vívosmart 5 sieht auf den ersten Blick aus wie eine Alternative zum Xiaomi Smart Band 7 oder dem Huawei Band 7. Allerdings ist Garmins Smartband mit einer UVP von 149,99 Euro deutlich teurer als die Alternativen aus China. Im Praxis-Test finden wir heraus, ob sich der Aufpreis lohnt!

Garmin Vivosmart 5

Pro

  • Tolle App mit vielfältigen Informationen
  • Zuverlässiges Puls- und SpO2-Tracking
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Kein Abonnement nötig

Contra

  • Kein eigenes GPS
  • OLED-Display ohne Farben
  • Akkulaufzeit bei 24h-SpO2-Tracking recht kurz
  • Nicht kompatibel zu Garmin-Zubehör
Garmin Vivosmart 5
Garmin Vivosmart 5
Garmin Vivosmart 5: Alle Angebote

Kurzfazit

Garmin will mit dem vívosmart 5 die Edel-Version eines Fitness-Trackers anbieten. Diese Rechnung geht beim neuesten Modell allerdings nur zu Teilen auf. Denn im Jahr 2022 haben Xiaomi und Huawei jeweils neue Varianten ihrer Preis-Leistungs-Tracker mit spannenden Updates auf den Markt gebracht. Und Garmins deutlich teurere Variante bietet sowohl funktional als auch qualitativ keine wirklichen Vorteile.

Garmin vivósmart 5 komplett
Der vívosmart 5 ist wasserdicht genug, um beim Schwimmen getragen zu werden. / © NextPit

So vertraut Garmin noch immer auf ein einfarbiges OLED-Display, bei dem Ihr die Pixel zählen könnt. GPS gibt es nur über ein verbundenes Smartphone und auch die Anbindung in Garmins geniales Ökosystem aus Zusatzsensoren fehlt bei diesem Modell. Wollt Ihr Euren Blutsauerstoffgehalt den ganzen Tag über tracken, müsst Ihr zudem mit einer Akkulaufzeit von zwei bis drei Tagen rechnen.

Garmins großer Vorteil ist aber noch immer die umfangreiche Garmin-Connect-App. Hier werden Eure Fitness-Daten wunderbar aufbereitet und Ihr könnt so ziemlich alle Einstellungen des Fitness-Trackers am Handy konfigurieren. Im Vergleich zu den ähnlich teuren Fitbit-Trackern könnt Ihr alle Funktionen zudem ohne Abonnement nutzen.

Design & Display:

Garmin hat das Display des vívosmart 5 im Vergleich zum Vorgänger um 66 Prozent vergrößern können. Dabei vertraut der Hersteller noch immer auf ein einfarbiges OLED-Panel mit einer Auflösung von 88 x 154. Das austauschbare Armband ist aus Silikon gefertigt und wird über einen herkömmlichen Uhrenverschluss am Handgelenk festgebunden.

Gefällt:

  • Größeres Display besser ablesbar
  • Sicherer Verschluss
  • Leicht & schwimmtauglich

Gefällt nicht:

  • Einfarbiges Display mit geringer Auflösung
  • Lichter der Sensoren in Dunkelheit sichtbar

Garmins vívosmart gleicht seinem Vorgänger wie ein Ei dem anderen – bis auf das um 66 Prozent gewachsene Display. Dieses ließ sich im Test in allen Situationen gut ablesen, sieht aber mit seiner farblosen OLED-Anzeige immer ein wenig trist aus. Ein Umgebungslichtsensor ist anders als bei vielen günstigen Modellen mit an Bord, die Bedienung über eine echte Taste direkt unter dem Display ist ebenfalls gelungen. Die restliche Navigation gelingt über das Touch-Display.

Garmin vivósmart 5 Display
Das Display wurde um 66 Prozent vergrößert. / © NextPit

Dank einer Wasserdichtigkeit nach 5 ATM könnt Ihr den vívosmart 5 auch beim Schwimmen tragen. Der Tracker mit Silikonarmband ist dadurch zudem sehr einfach zu reinigen. Darüber war ich im Test froh, da der Garmin-Tracker auch als Schlaf-Tracker eingesetzt werden will. Größentechnisch ist er mit Maßen von 19,5 x 10,7 x 217 mm (S / M) und 19,5 x 10,7 x 255 mm (L) und einem Gewicht von 24,5 beziehungsweise 26,5 Gramm dafür auch unauffällig genug.

Nachts störte mich allerdings das starke "Light-Bleeding" der Sensoren. Das kontinuierliche Blinken der Sensoren war im dunkeln Schlafzimmer klar wahrnehmbar und wäre durch ein leicht bereiteres Armband vermeidbar gewesen. Insgesamt bliebt Garmin aber seiner Linie hochwertiger Fitness-Devices treu.

App & Smarte Funktionen: Garmins Geheimtipp

Das vívosmart 5 verbindet sich über die App "Garmin Connect" mit Eurem Smartphone. Bei den smarten Funktionen müsst Ihr Euch allerdings wieder mit dem Minimum zufrieden geben.

Gefällt:

  • Sehr gute Companion-App
  • Zuverlässige Verbindung zum Smartphone

Gefällt nicht:

  • Keine Verbindungsmöglichkeit zu Garmin-Zubehör
  • Keine Antwortmöglichkeiten bei Benachrichtigungen

Lest Ihr regelmäßig unsere Testberichte zu Garmin-Geräten, wisst Ihr, dass wir von der App Garmin Connect begeistert sind. Die Anwendung ist logisch und sinnvoll aufgebaut und trägt die Daten wie ein wahrer Musterschüler in Tabellen, Graphen und Übersichten. Zu jeder Sportart könnt Ihr genau sehen, wie oft und mit welcher Intensität Ihr sie in den letzten Tagen und Wochen durchgeführt habt.

Garmin vivósmart 5 Sensoren
Die Sensoren arbeiten zuverlässig. / © NextPit

Über die Garmin Insights lassen sich diese Ergebnisse dann sogar mit anderen Nutzern in Eurer Alterskategorie vergleichen. Oder Ihr lasst Euch über die Belohnungen, Abzeichen und Glückwünsche motivieren, welche die App Euch regelmäßig per Benachrichtigung auf das Smartband schickt. Fehlt Euch gerne mal die nötige Motivation – auch beim Wassertrinken – ist das sehr hilfreich, um mehr Sport in seinen Alltag zu bringen.

Praktisch ist zudem, dass Ihr die Einstellungen des Fitness-Trackers auch in der Smartphone-App vornehmen könnt. Das ist keineswegs eine Weltneuheit, ist aufgrund des tristen OLED-Displays aber hier besonders wertvoll.

Ein Screenshot der Garmin-Connect-App.
Eure Trackingdaten während der Traininigs werden in der App schön aufbereitet. / © NextPit

Bemängeln gibt es beim Garmin vívosmart 5 im Vergleich zu anderen Modellen, dass Ihr auf die wichtigsten Benachrichtigungen nicht einmal per Emoji oder Kurznachricht reagieren könnt. Bekommt Ihr also eine WhatsApp-Nachricht, könnt Ihr diese lesen – zum reagieren oder beantworten müsst Ihr aber das Handy aus der Jogginghosentasche kramen. Es sei denn, Ihr bekommt eine SMS unter Android – da ist es laut Garmin-Homepage möglich.

Ebenfalls enttäuschend: Der vívosmart 5 ist nicht mit Garmins vielfältigem Zubehör kompatibel, das beispielsweise eine genauere Herzfrequenzmessung per Brustgurt oder die genaue Messung der Kadenz über Fußsensoren ermöglicht. Hierfür müsst Ihr zu einer Garmin-Smartwatch greifen.

Tracking & Features

Garmins vívosmart 5 ist mit einem Beschleunigungssensor, einem Pulsoximeter sowie mit einem Herzfrequenzmesser ausgestattet. Dadurch ermöglicht Garmin die Überwachung von Atemfrequenz, Puls, Schlafphasen, Stresslevel und weiteren Metriken. Ein eingebautes GPS-Modul gibt es nicht, beim Joggen und Radfahren müsst Ihr also Euer Smartphone mitnehmen.

Gefällt:

  • Zuverlässiges und lückenloses Tracking
  • Alle Features ohne Abonnement
  • Auto-Lap und Auto-Training

Gefällt nicht:

  • Kein eingebautes GPS-Modul
  • Nur sieben Sportarten wählbar
  • Kein Garmin Pay

Garmins Fitness-Tracker bietet Euch die Grundfunktionen, die ein Fitness-Tracker im Jahr 2022 können muss. Mit dem vívosmart 5 könnt Ihr den ganzen Tag über Euren Puls, Euren Blutsauerstoffgehalt, die Atemfrequenz, die Qualität Eures Schlafs und Eure Performance bei Workouts beobachten. Mit sieben verschiedenen Sportarten ist Garmins Angebot im Vergleich zu anderen Trackern aber sehr beschränkt.

Ein Screenshot der Garmin-Connect-App.
Die Connect-App zeigt Euch detaillierte Infos zu Euren Ruhephasen an. / © NextPit

Die Datengewinnung ist dank der Kombination aus Beweungssensor, Pulsmessung und Pulsoximeter aber vielfältig. Als regelmäßiger Läufer konnte ich gut beobachten, wie sich mein Tempo auf die Herzfrequenzzonen auswirkte. Garmin fügt zudem eigene Kennwerte wie das Fitness-Alter oder die Body-Battery hinzu, die Euch vor dem Workout ein wenig Aufschluss über Eure Tages-Fitness geben sollen.

Garmin vivósmart 5 Armband
Das Armband ist hochwertig und aus Silikon gefertigt. / © NextPit

So könnt Ihr gut einschätzen, ob Ihr statt einem Workout nicht eventuell doch lieber eine Yoga-Session oder eine Atemübung einschieben sollt. Oder Ihr geht einfach direkt ins Bett und lasst Euch anschließend über die Schlafphasen sowie über den Sauerstoffgehalt in der Nacht informieren. Lebensgefährliche Schlafapnoe sollten sich bei Schnarchern dadurch schon frühzeitig erkennen lassen.

Auch wenn Garmin diese Daten sehr gut und anschaulich aufbereitet, einen wirklichen Mehrwert sehe ich mit Blick auf das Preisschild beim vívosmart 5 nicht. Im Gegenteil: dass es für diesen Preis kein integriertes GPS-Modul gibt, finde ich bedauerlich. Ihr müsst beim Sport das Handy mitnehmen und vor dem Workout meist eine Minute auf die Verbindung zur Garmin-Connect-App warten.

Garmin vivósmart 5 von der Seite
Der Tracker ist dünn genug, um beim Schlafen nicht zu stören. / © NextPit

Apropos Garmin-Connect-App: Hier könnt Ihr Notfallkontakte einstellen, die Ihr über langes Gedrückthalten der Haupttaste kontaktieren könnt. Ein Notruf wird auch abgesetzt, wenn der vivósmart 5 beim Sport einen Unfall erkennt. Noch ein Nachteil, den Garmin in der nächsten Version verbessern könnte: ohne NFC ist der vivósmart 5 nicht mit Garmin Pay kompatibel.

Akku & Aufladen

Garmin bewirbt die Akkulaufzeit des vívosmart 5 mit sieben Tagen. Zum Aufladen müsst Ihr auf einen proprietären Anschluss von Garmin vertrauen, erfreulicherweise könnt Ihr das Ladegerät des Vorgängermodells weiternutzen.

Gefällt:

  • Ausreichende Akkulaufzeit für lückenloses Tracking
  • Ladekabel abwärtskompatibel

Gefällt nicht:

  • Sieben Tage nicht mit vollem Funktionsumfang erreichbar
  • Kein Wireless-Charging

Für meinen Testbericht habe ich alle Funktionen des vivósmart 5 aktiviert, also 24-Stunden-Tracking für Puls und SpO2, Schlaf-Tracking, den Trink-Reminder, Benachrichtigungen fürs Handy und mehr. Darüber hinaus bin ich etwa alle drei Tage zehn Kilometer laufen gewesen. Bei diesem, zugegebenermaßen intensiven, Nutzungsverhalten reichte der Akku des Fitness-Trackers etwa drei Tage.

Garmin vivósmart 5 Sensoren
Die Sensoren arbeiten zuverlässig. / © NextPit

Um eine lückenlose Aufzeichnung seiner Vitaldaten zu realisieren, ist das ausreichend. Allerdings kam es durchaus vor, dass ich vor einem geplanten Lauf merkte, dass der Tracker leer wurde. Hier bieten andere Modelle eine sorglosere Akkulaufzeit. Mit dem vívosmart 5 ließe sich das nur durch Einschränken der Funktionen realisieren.

Das Aufladen ist dank des mitgelieferten Ladekabels aber angenehm. Überrascht war ich, dass Garmin noch nicht auf ein magnetisches System setzt – woraufhin mich Stefan daran erinnerte, dass Garmin seinen Ladeanschluss seit einigen Generationen beibehält. Somit ist der vívosmart 5 abwärtskompatibel zu Ladegeräten älterer Modelle. Auf Wireless-Charging müsst Ihr allerdings auch im Jahr 2022 verzichten.

Fazit

Bei Smartwatches ist Garmin der Hersteller, den wir für Sportler und Outdoor-Freaks am meisten empfehlen können. In der Sparte der Fitness-Tracker muss sich das US-amerikanische Unternehmen aber hinter den Modellen aus China verstecken. Obwohl der vívosmart 5 deutlich teurer als Modelle wie das Xiaomi Smart Band 7 oder das Huawei Band 7 ist, bietet er keine zusätzlichen Funktionen für Tracking und den Alltag.

Im Gegenteil: Garmin vertraut noch immer auf ein einfarbiges OLED-Display, verzichtet auf integriertes GPS und schließt seinen Tracker vom sehr guten Ökosystem aus Zusatzsensoren aus. Dafür glänzt Garmin wie üblich mit besonders zuverlässigem Tracking, einer wunderbaren Aufbereitung der Daten und einer soliden Akkulaufzeit für nahtloses Tracking.

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Für wirklich unabhängiges und zuverlässiges Tracking empfehlen wir Sportlern aber dennoch den Griff zu einem teureren Garmin-Modell. In unserer Liste der besten Garmin-Smartwatches findet Ihr Modelle wie die Garmin Forerunner 245, die integriertes GPS bietet und preislich nach einigem Preisverfall vergleichbar mit dem vívosmart 5 ist. Wer ein Wearable sucht, das lediglich ein bisschen zu mehr Aktivität motiviert, der ist mit einem günstigeren Modell aus unserer Bestenliste der Fitness-Tracker bereits gut bedient.

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Benjamin Lucks

Benjamin Lucks
Produkt-Tester

Benjamin arbeitet als freiberuflicher Journalist und ist dabei stets auf der Suche nach Besonderheiten, die neue Handys, Kopfhörer und Gadgets für den Leser interessant machen. Gelingt das nicht, tröstet er sich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und seiner Digitalkamera.

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