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Kein Zwang zu Google-Apps mehr: Androids neue Freiheit hat ihren Preis

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© nextpit by Irina Efremova

Ha, die EU-Kommission hat den Internet-Giganten Google in die Knie gezwungen und Android von seinen Fesseln befreit! Künftig gibt es keinen Zwang zu den offiziellen Google-Apps mehr, jeder Hersteller kann selbst entscheiden, ob er die Programme vorinstallieren will oder nicht. Endlich frei also? Ja, aber diese Freiheit gibt es nicht umsonst.

Google lenkt nach der EU-Strafe ein und ändert sein Geschäftsmodell - diese Nachricht ist fast schon eine Sensation, denn der Suchmaschinen-Riese zeigte sich in dieser Hinsicht bisher ziemlich ignorant gegenüber Kritik, Ratschlägen und sogar Strafen. Der Zwang zu den bisher für Android-Smartphones mit Google-Support vorgeschriebenen offiziellen Apps fällt weg, die Hersteller haben nun die Wahl, ob sie die bei den Nutzern teils extrem beliebten Programme installieren wollen oder nicht.

Wird damit alles besser bei Android? Das werden wir sehen. Auf jeden Fall dürfte die Android-Landschaft deutlich bunter und vielfältiger werden, denn viele Hersteller dürften ihre eigenen Android-Spielarten nun noch stärker auf den eigenen Ansatz optimieren. Doppelte Apps, die heute vielfach Standard sind, könnten weniger werden.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Zersplitterung von Android, gegen die Google zuletzt zumindest mit mäßigem Erfolg vorgegangen ist, wird wieder stärker werden. Ohne Google-Apps werden vor allem die asiatischen Hersteller noch intensiver ihr eigenes Süppchen kochen und noch weniger Wert darauf legen, die Software ihrer Kunden auf dem aktuellen Stand zu halten, den Google vorgibt.

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Mit Apps werden längst Unsummen verdient. / © NextPit

Google-Apps kosten bald Geld

Außerdem könnten Android-Geräte ein kleines bisschen teurer werden. Es sieht nämlich so aus, als würde Google künftig eine Gebühr dafür verlangen, wenn Hersteller die Google-Apps, die bisher vorinstalliert werden mussten, weiter anbieten möchte. Noch ist nicht spruchreif, wie genau das Modell hier aussehen wird, doch Google wird zum ersten Mal für die Nutzung dieser Dienste Geld verlangen. Ob dieser Geist je wieder in der Flasche verschwinden wird, bezweifle ich doch stark. Und dass die Hersteller solche Mehrkosten an die Kunden weiterreichen werden, dafür braucht es keine Kristallkugel.

Eins ist nämlich klar: Die Google-Apps sind für viele Android-Nutzer nicht mehr wegzudenken. Maps, Gmail, Kalender und Co. sind extrem beliebt und stehen bei unzähligen Android-Nutzern hoch im Kurs. Wer darauf verzichtet, macht die Fans sicher nicht unbedingt glücklich.

In meinen Augen sind die Folgen dieser Entscheidung zumindest nicht ausschließlich positiv. Klar, weniger Zwang ist eine feine Sache und kann die Kreativität und die Vielfalt im Android-Kosmos fördern. Wenn das aber zulasten der Endbenutzer geschieht, entweder durch steigende Preise oder durch seltenere Updates, ist unter dem Strich niemandem geholfen - außer Google, die für ein bisher immer kostenloses Angebot nun Geld bekommen.

Was haltet Ihr von der Entscheidung hinsichtlich der neuen Android-Freiheit?

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Zu den Kommentaren (67)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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67 Kommentare
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  • 23
    Gelöschter Account 23.10.2018 Link zum Kommentar

    So tra-la-la einfach, wie manche hier denken, ist das nicht!
    Sind denn hier keine Rooter mehr unter uns?

    Es ist nämlich nicht so einfach, die GoogleApps einfach wegzulassen, greifen doch die 3rd-party-Apps im Playstore alle darauf zu.

    Ein Beispiel: Ich hatte bei meinem letzten Samsung Galaxy mit Titanium Backum den Googlekalender einfach gelöscht. Dies hatte zur Folge, dass weder aCalender, noch BusinessCalender noch sonst eine Kalender-App aus dem Playstore funktionierte. Warum? Einfach deshalb, weil alle Store-Apps auf die Grundfunktionen der GApps zugreifen müssen und lediglich mit einem eigenen UI daherkommen oder die Google-Funktionen ein wenig abändern oder erweitern.

    Wenn Google das verpflichtend umsetzen muss, dann muss es die Basisfunktionen aus den GApps herausnehmen und wo anders in sein Betriebssystem implementieren. Daher sind diese Apps für Otto-Normalverbraucher derzeit "unlöschbar".


  • 11
    AndoDesign 20.10.2018 Link zum Kommentar

    Die schöne Welt der Abhängigkeit 😉 Die Hersteller können froh sein, das Google nicht mehr verlangt


  • Ingalena 92
    Ingalena 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Für mich würde die Freiheit etwas mehr sichtbar, wenn man auf die Google Play Dienste verzichten könnte.
    Satte 553 MB nimmt sich der Google Spion von meinem internen Speicher weg und spioniert mein (und Milliarden anderer) Smartphone 24/7.
    So lange diese App eine Zwang-App bleibt, solange hat der EU - Urteil keine Bedeutung für mich.

    UbIx


    • 39
      Thor217 19.10.2018 Link zum Kommentar

      seit wann spionieren die Play Dienste? Nur weil Sie von Google sind und nicht Open Source kannst du nicht so eine Behauptung aufstellen. Und du kannst ja auf die Play Dienste verzichten: installiere dir eine Custom Rom ohne die Play Dienste.


  • 17
    Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Nun ja sollte das wirklich so kommen und die geräte dadurch schweineteuer werden oder monatlich google was verlangen für den play store dann auf wiedersehn dann hat microsoft einen grund wieder windows10 mobile auf den markt zu werfen


    • 31
      Michael P 19.10.2018 Link zum Kommentar

      Tja, sollten "die Geräte dadurch schweineteuer werden" würde halt das stattfinden, was auch bei einer enormen Verteuerung anderer Produkte stattfände - die Abwanderung der Kundschaft zu günstigeren Alternativen.

      Allerdings sind "schweineteuer" und monatliche Gebühren schlichtweg herbeifantasiert - der Artikel spricht lediglich von "Außerdem könnten Android-Geräte ein kleines bisschen teurer werden.", und man kann wohl davon ausgehen, dass Google die Nutzer auch nicht vertreiben möchte.

      UbIxError


  • Woolf 26
    Woolf 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Ehhh... Papa und mama EU haben die Situation nun verschlimmbessert und sonnen sich nun in ihrem ehm Erfolg. Schlussendlich werden die Hersteller durch diese Entscheidung den Gerätepreis anheben. Ich bin auch kein Fan von soviel vorinstallierter Software, aber deinstallieren bzw deaktivieren ist immer möglich.

    Gelöschter AccountError


  • 5
    StephanKogel 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Classic EU: Versucht den Verbraucher zu schützen und macht damit alles schlimmer ^^ Also außenpolitisch ist die Europäische Union ja top aber was ständig in Sachen Verbraucher- und Datenschutz passiert ist mir ein bisschen rätselhaft.

    Gelöschter AccountThor217Lutz SchwarzeDirk1109


    • Hans-Joachim Maier 15
      Hans-Joachim Maier 18.10.2018 Link zum Kommentar

      Warum macht die EU alles schlimmer? Lass Dich doch von Google nicht vor den Karren spannen. Es ist Googles Entscheidung das so zu machen. Sie könnten auch anders reagieren und für Hersteller die alles von ihnen beziehen eben keine Lizenzkosten verlangen. Die EU sagt nur: Keine Zwangsbündelung. Was Google daraus macht ist freies Unternehmertum.


      • 39
        Thor217 18.10.2018 Link zum Kommentar

        aber Auslöser dafür ist die EU. Ich fand die Strafe an Google bereits unverschämt. Aber wenn es Tatsächlich zu höheren Gerätepreisen führt, die jetzt im High-End-Bereich shon jenseits von Gut und Böse sind, dann Gute Nacht. Nicht Google ist darann Schuld sondern diese Unfähigen Leute, die in Brüssel das Sagen haben, weitere Beispiele dafür: DSGVO, diese sollte die Großen Konzerne Treffen, in der Praxis schiffen diese aber gekonnt darum herum während der kleine, örtliche Verein dadurch Probleme bei der Speicherung der Mitgliedsdaten bekommt oder Hausverwaltungen gezwungen werden die Namensschilder der Mieter an den Klingeln und Briefkästen zu entfernen, die Namen sind ja Personenbezogene Daten und die Mieter haben nicht explizit zugestimmt, dass diese dort stehen. Oder das Leistungsschutzrecht, dass erst vor kurzem vom EU-Parlament verabschiedet wurde und im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass für jeden Link auf eine fremde Seite Lizenzgebühren für den Webseiten Betreiber anfallen.

        Error


      • 31
        Michael P 19.10.2018 Link zum Kommentar

        Falls Du mit den Klingelschildern das meinst, was die BILD gestern (war es gestern?) groß auf ihrem Titelblatt hatte: Das war wieder so eine Humbugmeldung, die von der BILD völlig falsch dargestellt wird.

        Derzeit gibt's dazu jede Menge Klarstellungen im Netz zu finden, eine davon beispielsweise bei bildblog.de/103043/klingelingeling-hier-kommt-der-bullshit-mann/

        Merksatz: Nix einfach so glauben, was die BILD behauptet ;)


  • Marcel. 22
    Marcel. 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Wenn Google die Pixel Geräte immer besser macht und den Supportzeitraum noch etwas erweitert auf 4 / 5 Jahre dann sind die Pixel Geräte eh die bessere Wahl und das Problem mit den Gapps hat sich so auch erledigt. 😋

    WickedError


    • 39
      Thor217 18.10.2018 Link zum Kommentar

      nur dass die Preise für diese Geräte bereits Jenseits von Gut und Böse sind, genau wie beim Apfel.

      jeroMEError


  • 33
    Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

    Meine Herren was soll der scheiß von der eu sie wollen den Endverbraucher schützen aber haben diese nicht gefragt.
    Mir ist es eigentlich wurscht, ich deinstalliere oder deaktiviere die Apps die mich stören. An meistens stört mich die apps von den hersteller.
    Bevormunden der Kunden? Und was macht die EU?

    WickedLutz SchwarzeDirk1109Juelz BeezyErrorJaquento


    • 90
      Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

      Die EU bevormundet niemanden, sondern verbietet Google, seine Kunden zu bevormunden.

      Die Kunden von Google sind in diesem Fall die Hersteller der Smart Devices. Die bekommen die Apps zwar kosten los, müssen aber, wenn sie nur den Play Store mitliefern wollen, eine ganze Reihe weiterer Apps ebenfalls mitliefern. Das wäre so, als wenn Dein Metzger Dir nur die Salami verkauft, wenn Du gleichzeitig Leberwurst, Wiener Würstchen, Schnitzel und Kotlett nimmst, weil das sein Großhändler so vom ihm verlangt.

      Für den Endverbraucher muss nicht eine Funktionalität fehlen. Vielleicht ist manches sogar bei anderen besser umgesetzt als bei Google? Wer aber nur Google kennt, sitzt in seiner Filterblase.

      UbIxTimH GGelöschter AccountHans-Joachim Maier


      • 33
        Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

        Aber keiner zwingt uns ein Android Handy zu kaufen. Wer es tut der weiß auch was er kauf. Und die EU will z.b. Auch Länder zu was zwingen was sie nicht wollen.

        Dirk1109ErrorThomas “Joker” S.


      • 33
        Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

        Und wir müssen dafür Zahlen

        Dirk1109Error


      • 90
        Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

        > Und wir müssen dafür Zahlen

        Ja, das ist wirklich unglaublich! Ich habe meinem Metzger auch schon darauf angesprochen, dass sein Fleisch Geld kostet. Ich würde lieber mit den Daten meiner Smartphone-Kontakte zahlen.

        UbIxTimneu24hGelöschter AccountWicked


      • 33
        Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

        Dann habe ich ein tip für dich. Schmeiß dein Smartphone weg, so weit wie du kannst und kauf dir ein paar Brieftauben.


      • 90
        Gelöschter Account 18.10.2018 Link zum Kommentar

        Der Tipp bringt doch nichts. Deshalb zahlen doch die anderen munter weiter mit meinen Daten.

        UbIxTim

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