Chromecast Audio im Test: Google verwandelt Euer Haus in eine Disko
Was der Urahn Chromecast für Fernsehgeräte geleistet hat, soll Chromecast Audio für Stereoanlagen liefern: Ein kleines Anhängsel mit WLAN-Antenne wird analog oder digital mit Eurer heimische Anlage verbunden und verschafft ihr Zutritt zu Spotify, Google Play Music und anderen Streaming-Diensten, die ein Cast-Symbol anzeigen. Und damit ist die Idee hinter dem System noch nicht mit ihrem Latein am Ende, aber mehr dazu erfahrt Ihr im Test des Chromecast Audio.
Pro
- Makelloses Streaming
- Digitalausgang
- Exzellenter Klang
Contra
- Wenige Apps
Google Chromecast Audio: Preis und Verfügbarkeit
Der Chromecast Audio ist seit dem 29. September 2015 im Google Store erhältlich, könnte aber schon bald auch bei etlichen Streaming-Anbietern beim Abschluss eines Abos dabei sein. Denn sein Preis von nur 39 Euro inklusive Versand macht ihn zu einem erschwinglichen Spielzeug für all jene, die Ihre bisherige Stereoanlage smarter machen oder die Reichweite ihrer Bluetooth-Lautsprecher erhöhen wollen. wie man sich das vorstellen soll, erklären wir Euch später. Wenn man ihn heute kauft, kommt er in wenigen Tagen an.
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Google Chromecast Audio: Design und Verarbeitung
Das Audio-Thema greift Google beim Chromecast Audio gekonnt mit Schallplatten-Optik auf. Vinylfreunde werden freilich den Kopf schütteln und sich wieder ihrem Plattenspieler widmen. Aber wenn man mal eine Party schmeißt, und die Freunde ihre Freunde mitbringen, hat man nicht den Nerv, alle 22 Minuten an seinem empfindlichen Baby zu hantieren. Und da kommt der Chromecast Audio ins Spiel. Er ist preiswert und verwandelt Eure Stereo-Anlage in ein berührungsfreies Mischpult für jeden Gast.
Ähnlich wie der Chromecast wird der Chromecast Audio zum Einen mit Eurer Anlange und zum Anderen per Micro-USB mit einer Stromquelle verbunden. Das Netzkabel liegt bei; die Grundausstattung an Audio-Kabeln hingegen wird nicht jedem von Euch helfen. Es können insgesamt drei Kabeltypen an den Chromecast Audio angeschlossen werden: 3,5-mm-Stereokabel, wie es mitgeliefert wurde; 3,5-mm-Cinch-Verbindungskabel, die aber am Chromecast-Ende wieder in den 3,5-mm-Anschluss passen müssen; sowie Mini-TOSLINK-TOSLINK-Verbindungskabel, die das optische Signal übertragen. Denn erfreulicherweise bietet der Chromecast Audio auch digitale Übertragung, was den Audiophilen unter Euch viel bedeuten wird.
Google Chromecast Audio: Display
Anders als sein HDMI-Bruder verzichtet der Chromecast Audio komplett auf eine Bildausgabe. Die Bedienung erfolgt vollständig über die Apps auf Smartphone, Tablet oder Computer.
Google Chromecast Audio: Software
Genau wie für den HDMI-Chromecast gilt für Chromecast Audio, dass er zunächst recht hilflos an Eurem Lautsprecher baumelt. Erst in Verbindung mit einem Smartphone (auch iPhone), einem Tablet (auch iPad) oder einem Computer im selben Netzwerk kann man die kleine Tablette überhaupt zur Arbeit bewegen. Die Einrichtung erfolgt komplett über eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Euch alle nötigen Schritte auf dem Smartphone-Bildschirm anzeigt. Einmal eingerichtet, startet automatisch das Chromecast-Lifestyle-Video, das die Ladezeit des obligatorischen Software-Updates überbrückt:
Danach zeigt es Euch, wo Ihr in kompatiblen Apps den Casting-Button findet. Dieser sorgt dafür, dass die Musik-App ab sofort alle abgespielten Medien an den Chromecast Audio schickt, statt sie auf dem Handy oder Tablet wiederzugeben. Leider entfallen sämtliche Video-Apps wie YouTube oder Netflix, sodass Ihr aus Videos keine Hörspiele machen könnt.
Welche Apps mit dem Chromecast Audio kompatibel sind, zeigt Euch die neue Chromecast-App erstmals übersichtlich an. Leider ist die Liste der Apps für den Cromecast Audio noch recht kurz, aber immerhin bekommt man verlängerte Gratis-Abos bei Play Music oder Deezer. Richtig gratis sind sie aber auch nicht, weil Ihr Eure Zahlungsdaten hinterlegen müsst und die Falle zuschnappt, wenn Ihr die Kündigungsfrist verpasst.
Und hier ist die neue Chromecast-App erheblich besser als früher. Google erklärt Euch erstmals, was Ihr mit dem Musik-Dongle überhaupt machen könnt. Denn nun, da etliche wichtige Streaming-Anbieter; auch in Deutschland auf dem Chromecast-Zug aufgesprungen sind, und ganz wichtig ist hier Spotify, hat Google erstmals die Chance, die Chromecast-App zu einem Drehteller bunter Streaming-Angebote zu machen.
Drehteller deswegen, weil Euer Smartphone dazu dient, die Kataloge von Play Music, Spotify, Deezer und Co. zu durchforsten, Euch mit dem Chromecast Audio zu koppeln und dem Musik-Dongle anschließend den Befehl zu erteilen, das Streaming zu beginnen. Es ist vom Design her nicht vorgesehen, die heimische Musiksammlung anzuzapfen, die man auf dem Computer im Arbeitszimmer gespeichert hat; jedoch ist dies über Drittanbieter-Apps wie AllCast oder LocalCast möglich (aber die Performance ist teilweise echt nicht überragend).
Hi-Fi-Freunde sollten zunächst einen Abstecher in die Konfiguration machen und High Dynamic Range aktivieren, damit Chromecast Audio nicht den Sound manipuliert. Wo kämen wir denn dahin, wenn Bolero von Anfang bis Ende gleich laut wäre?
Während der neue Chromecast für TV-Geräte schon ins nächste Level aufsteigt, muss sich Chromecast Audio an dieser Front eigentlich kaum beweisen, denn sein Mehrwert liegt recht klar auf der Hand. Ihr habt eine Stereo-Anlange und bringt sie mit 39-Euro-Zubehör ins Internet. Oder Ihr habt einen Bluetooth-Lautsprecher und seid den Fünf-Meter-Radius satt, in dem sich Euer Smartphone befinden muss. Denn der fällt mit Chromecast Audio flach. Sobald Ihr der kleinen WLAN-Scheiblette die Playlist übergeben hat, kann er auch ohne Verbindung zum Smartphone weiterstreamen.
Googles Vision für Chromecast Audio sieht vor, dass Ihr all Eure Stereo-Anlagen im Haus mit den Dongles verseht und einen gemeinsamen Stream an alle senden könnt. Oder Ihr könnt zusammen mit Euren Partygästen eine gemeinsame Playlist erstellen, die jeder von seinem Gerät aus einsehen kann. Dafür ist es noch nicht einmal notwendig, dass sich alle im selben WLAN befinden, denn der Gast-Modus erlaubt den Chromecast-Zugang über eine PIN. Damit könntet Ihr Euer Haus in eine Disko verwandeln und jeder mit der PIN wäre der DJ.
Google Chromecast Audio: Audio
Ich habe meinen Testlauf mit dem Chromecast Audio mit den Studio-Kopfhörern Superlux HD 668B gemacht und kann über die Signalqualität dieses kleinen Technikscheibchens nicht klagen. Songs aus Google Play Music oder Spotify klingen glasklar, der Dynamikumfang ist klasse, die Antwortzeit famos; das kleine Biest beherrscht sogar lückenlose Wiedergabe von Konzeptalben. Bei der Ausgabe handelt es sich um HD-Audio: 24-Bit/96 kHz, ohne Erwähnung des Codecs.
Google Chromecast Audio: Technische Daten
- Ausgang:
- analoger Stereoausgang [2 Vrms]
- optischer Digitalausgang
- Abmessungen:
- Gerät: 51,9 x 51,9 x 13,49 mm (ohne Kabel oder Zubehörteile)
- Audiokabel: 146 mm
- Stromkabel: 1,75 m
- Gewicht: 30,7 g
- Ports und Anschlüsse
- 3,5-mm-Anschluss mit analogem und optischem Digitalaudioausgang
- Micro-USB
- Farbe: schwarz
- Konnektivität/Netzwerk: WKAN 802.11ac mit 2,4 GHz oder 5 GHz
- Stromversorgung: Netzteil, 5 V, 1 A
- WLAN-Verschlüsselung: WEP, WPA/WPA2
- HD-Audio: 24-Bit/96 kHz
Kompatibilität:
- Android 4.1 und höher
- iOS 6.0 und höher
- Windows 7 und höher
- Mac OS 10.7 und höher
- Chrome OS (auf einem Chromebook mit Chrome 28 und höher)
Abschließendes Urteil
Chromecast Audio ist eine sinnvolle Ergänzung für all jene, die die neuen Medien mit ihrer alten Anlage anzapfen wollen. Denn seine Einrichtung und Bedienung ist kinderleicht und seine Klangqualität ist brillant. Wenn Google seine Vision für ihn wahr macht, wird er ein Kassenschlager. Wenn nicht, bleibt er dennoch ein praktisches Spielzeug das in Sachen Klangqualität keine Kompromisse macht und Spotify und andere Dienste verlustarm ins Wohnzimmer holt.
Schade, dass der Beitrag hier nicht aktualisiert wurde. Das Ding kann mittlerweile mehr.
1. Kann man Gruppen einrichten für verschiedene Zimmer/Empfänger, z.B spiele Musik in der Küche oder/und im Wohnzimmer.
2. Gibt es eine Synchronisation zwischen den Empfängern, damit keine Echos entstehen. Ganz wichtig, kann sonst kaum ein Gerät am Markt.
3. Eine Option in der Browser-App erlaubt das Streamer des gesamten PCs, nicht nur der offenen Tab.
4. Auch mit dem Programm audio-cast.exe kann man alles vom PC übertragen.
Mit WLAN komme ich viel weiter als mit Bluetooth. Strom von einem Akku/Powerbank reicht für den Cromecast auch, damit man im Garten eine Aktivbox (ebenfalls mit Akku) betreiben kann.
Wer braucht da noch z.B. die teuren Sonosgeräte. Angeschlossen an gute Aktivboxen, z.B. von Nubert, ist man sehr flexibel und hat einen satten Klang.
Na, der Superlux ist ja prädestiniert für analytische Abhörszenarien, wozu dann einen Sennheiser HD 800 kaufen oder überhaupt einen Kopfhörer über 20 Euro? ... Nix für Ungut, aber wer MP3 und komprimierte Audioformate mit High End in Verbindung bringt, das macht den Test ziemlich unglaubwürdig. Realistischer wäre es, das Gerät als das zu betrachten was es ist: Ein Streaming-Client für Play Music. Mit High End oder hochqualitativem Musikgenuss hat das genauso viel zu tun, wie der Vergleich zwischen Linienbus und Sportwagen. Ich würde mir wünschen, wenn Tester anstelle von vollkommen unnötiger Floskeln sich mehr auf das Produkt und die Möglichkeiten beziehen würden. Andernfalls reicht eine Notiz aus drei Sätzen. Die meisten dürfte interessieren, ob der Codec im Vergleich zu Sonos, Raumfeld und anderen Musikverteilungslösungen besser oder schlechter ist bzw. ob es sich lohnt, sich den Chromecast Audio oder gleich eine andere Lösung mit Spotify Connect zuzulegen. Da wirkt der Test mit dem Superlux wie ein Whisky-Tasting aus Pappbechern.
@Stephan was du sagst ist nicht ganz richtig.
Habe eine wirklich sehr hochwertige Anlage und finde das eine Mp3 die ich bei Google gekauft jabe sich verdammt gut anhört wenn ich sie vom Pc via Lichtleiter an die Anlage bringe.
Habe mehrere Cd Player probiert und kam zum Ergebniss das sich die übliche Cd schlechter an hört.
Mit der richtigen Soundkarte und dem Richtigen Player hören sich hich auflösende Mp3 Dateien mit z.b über 300kbps sehr sehr gut an.
Hallo, warum nimmt denn hier keine einfach ein Kabel? Klingt zwar extrem analog, ist es auch, aber es klappt noch immer. Einfach ein Kabel mit klinken Stecker und chinch am anderen Ende, Handy anstecken und alles hören was dein Handy kann. Zauberei
@MW ich fand den Ton meiner Smartphones bis jetzt immer ganz beschissen. Ich weiß ja nicht was für eine Anlage du hast, aber mir ist der Output vom Handy zu schlecht. Mein Nexus 7 das hat einen wirklich straken output, das geht. Aber meine Galaxys kann man daführ in die Tonne kloppen, Iphone auch, der output taugt genauso wenig.
Aus so einer Box mit Lichtleiter erwarte ich einen durchaus besseren Ton.
Ich sehe da durchaus einen guten Mehrwert gegenüber den hdmi-streaming sticks. Denn: Ich will nur Musik hören und das unkompliziert vom mobile device, wozu sollte ich dann meinen TV anschalten? Wenn ich ein paar gescheite Aktivboxen habe kann ich die direkt an den Chromecast hängen, geht bei besseren Modellen sogar mit optischem Anschluss. In meinem Fall habe ich keinen Platz für nen riesigen AV-Receiver und will wie gesagt die Musik direkt von Handy/ Tablet streamen. Da gibt es bislang nicht viele Alternativen in der Preisklasse. Für Besitzer älterer Anlagen auch ein gutes und günstiges Update.
Ich bin auch ein großer Technikfan, allerdings sehe sogar ich hier keinen Vorteil.
An meiner Soundanlage ist ein Bluetoothadapter und der spiegelt mir alles auf die Soundanlage und kostete nur ein paar Münzen.
Ich denke hier gibt es andere Möglichkeiten, aber würde keinem den Kauf ausreden. :)
Sehe ich genauso. Hab seit zwei Jahren ein Bluetooth-Teil und das reicht erstmal. Wenn dann würde ich den normalen Chromecast nehmen weil der Fernseher eh an der Anlage angeschlossen ist.
Fragt sich nur ob das teil mit linux kompatibel ist
Geht auch You Tube? Da braucht man ja nicht zwingend das Video dazu. Was mit mit Audio vom PC/Laptop? Gibt es einen Audioplayer unter Windows, der casten kann?
Hmm wenn es nicht vor gesehen ist das man seine eigene Musiksammlu g streamen kann...
Also könnte ich von meinem Handy nur Play musik wieder geben aber keine gespeicherten mp3's?
Trotzdem cool das Lichtleiter dabei ist das fehlt dem Chromecast total.
Zu deiner Antwort unten: Macht auf jeden Fall Sinn.
Zu dem Problem mit der eigenen Musiksammlung: dafür benutze ich die App Bubbleupnp, dass kostet nur Paar Euro, hat dafür einen Riesen Nutzen.
Rocket Player kann auch casten, auch die lokale Musik vom Handy
In der Google play music App wird auch deine eigene Sammlung angezeigt ;)
Cooles Teil, ich bestell mir eins für das Büro. Praktischer geht's nicht, nutze im Wohnzimmer den Nexus Player mit der Play Music Flat und dann noch einen Music Chromecast dazu, das klingt gut
Bin ich der einzige der es unglaublich dämlich findet das Google nicht einfach toslink und klinke in den "video" chromecast eingebaut hat? Das ding ist genauso "teuer" wie der normale chromecast kann aber nur die Hälfte
Zudem fehlt es immer noch an musikplayer apps die den chromecast unterstützen (mir fällt tatsächlich nur shuttle Player ein)
Da kann man sich lieber ein unabhängiges Gerät holen was eher weniger auf Streaming setzt sondern mehr auf die Verwaltung der eigenen Musikdateien. Kosten unefähr 100€
Naja auf den ersten Blick schon. Andererseits würde das einen Aufpreis mit sich ziehen, den auch die Leute zahlen müssten, die diese Features gar nicht benutzen würden. An sich aber schon frech, für weniger Funktionen genauso viel Geld zu verlangen.
Ich würde die Frage von Mark Philipp gern aufgreifen.
Ich habe eine Logitech 5.1 Anlage (jaaa schon etwas älter), die über eine externe Soundkarte am Laptop hängt.
Bringt der Chromecast dann was? Also bekomme ich Musik, ohne den Laptop einzuschalten? Oder fehlt da in der Logik was... :)
Wenn die Anlage einen gleichen Input hat wie der Chromecast nen Output, dann kannst du ohne Laptop vom Handy drauf streamen.