Google Home Mini im Test: der günstigste Weg zum Google Assistant
Für gerade einmal 59 Euro bekommt Ihr die kompakte Ausgabe des Google-Assistant-Lautsprechers, den Google Home Mini. Im Test zeigen wir Euch, was der kleine Assistent so drauf hat. Er ist deutlich kompakter und günstiger als der große Home, und positioniert sich so gegen den Konkurrenten Amazon Echo Dot.
Preis und Verfügbarkeit
Den Google Home Mini könnt Ihr im Google Store für 59 Euro kaufen; Versand inklusive. Der Stoffüberzug ist in drei Farben erhältlich: Grau, Schwarz und Rot. Käufer eines Google Pixel 2 erhalten einen Gutschein für einen Google Home Mini als Gratisdreingabe.
Der offensichtliche Konkurrent ist hierbei der Echo Dot von Amazon. Dieser kostet knapp einen Euro mehr und macht im Prinzip dasselbe; nur eben ohne Google-Konto.
Design und Verarbeitung
Ich muss zugeben: Als ich ihn zum ersten Mal sah, erinnerte er mich ein wenig an französische Makronen. Der Google Home Mini besteht aus einem kleinen runden Lautsprecher von 98 x 42 mm mit einem farbigen Kunststoffsockel und dem stoffüberzogenen Deckel. Ein schlicht-eleganter Look, bei dem ich mir noch nicht sicher bin, wie man ihn reinigen soll. In die Waschmaschine darf der Überzug jedenfalls nicht.
Unter dem Stoff befinden sich 4 RGB-LEDs, die bei Interaktion mit dem Gerät aufleuchten. Ein physischer Schieberegler auf der Rückseite ermöglicht das Ein- und Ausschalten des Mikrofons. Die Taste ist schwierig zu erreichen, ohne dass man zugleich die Lautstärketaste berührt; doch der Google Home Mini ist ohnehin für den Dauerbetrieb und konstantes Mithören konzipiert.
Der Google Home Mini wird im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Google-Produkten noch immer mit einem Micro-USB-Anschluss an die Stromversorgung angeschlossen; das passende Kabel und Netzteil sind im Lieferumfang enthalten. Ich ging davon aus, dass Google jetzt seine Palette einheitlich auf den neuen Typ-C-Standard aufrüstet.
Lauschen ist Pflicht
Kapazitive Tasten am Google Home Mini erlauben einfache Interaktionen: Ein Antippen auf der linken Seite senkt die Lautstärke, ein Antippen auf der rechten Seite erhöht sie. Um die Lautstärketasten zu finden, müssen Sie Ihre Finger nahe den Rändern platzieren. Durch Drücken der Mitte wird der Song angehalten oder neu gestartet. Haltet Ihr ihn einige Sekunden lang gedrückt, aktiviert Ihr den Assistenten – so die Theorie.
Denn letztere Methode war zum Zeitpunkt des Tests nicht nutzbar, um den Google Assistant zu aktivieren. Denn nach dem Bekanntwerden eines Bugs hatte Google die Aktivierung per Button deaktiviert. Einige Testmuster der Presse lauschten pausenlos und machten Aufzeichnungen. Stattdessen reagierte der Home Mini nur noch auf das Hotword, also Zuruf per "OK Google!"
Eine 3,5-mm-Mini-Klinkenbuchse für Kopfhörer fehlt. Und das ist schade, denn so lässt sich der Home Mini nicht wie der Konkurrent Amazon Echo Dot an bessere Lautsprecher anschließen. Stattdessen sollt Ihr wohl den Chromecast Audio oder gleich Cast-fähige Lautsprecher verwenden, deren Zahl aktuell immer größer wird.
Software
Für die Verwendung reicht es, Google Home Mini auszupacken, einzustöpseln und einzuschalten. Die Einrichtung selbst geschieht auf dem Smartphone mit der Google-Home-App. Im ersten Schritt verbindet Ihr so den Home Mini mit Eurem WLAN; die anfängliche Kommunikation zwischen Smartphone und Home Mini erfolgt im Übrigen via Bluetooth und WLAN.
Ein neuerliches Training der Hotword-Erkennung für "Ok Google" und viel Detail-Arbeit bleibt Euch erspart, da Eure bestehende Smart-Home-Konfiguration aus Eurem Google-Konto gegebenenfalls übernommen wird. In der App könnt Ihr die Sprache und weitere Benutzerkonten festlegen.
Die Konfiguration eines Smart Homes mit dem Google Assistant ist immer dieselbe, egal auf welchem Gerät Ihr den Assistant aufruft. Also ist unsere Anleitung für Assistant auf Android-Wear-2.0-Smartwatches hier komplett anwendbar:
Performance
Der Google Assistant macht auf dem Home Mini genau dasselbe wie auf dem großen Google Home oder auf anderen Geräten wie Smartphones oder Smartwatches: Er kann über einfache Sprachbefehle Musiktitel abspielen, Euren Smart TV oder Chromecast steuern, Fragen beantworten und Eure Smart-Home-Geräte miteinander verbinden. Aber gerade bei letzteren ist die Zahl der unterstützten Geräte noch etwas geringer als bei Alexa, dem Assistenten im Echo Dot. Doch dies wird Thema des Systemvergleichs sein, den wir in einem anderen Artikel durchführen. In diesem Test sei gesagt, dass die Bedienung des Google Home Mini ohne nennenswerte Störungen vonstatten ging.
Vor allem Nutzer der Google-Dienste profitieren vom Assistant
Die Spracherkennung geht erstaunlich flüssig und schnell vonstatten, hierbei steht der Google Home Mini dem großen Bruder in nichts nach. Ein interessanter Sonderfall tritt ein, wenn Google Home Mini und Euer Smartphone im selben Raum sind: Der Befehl "Ok Google" aktiviert stets das Gerät, das Euch am nächsten ist.
Audio
Der Assistant selbst beherrscht Streaming via Google Play Music, Spotify, TuneIn und vielen weiteren Musik-Streaming-Diensten. Ein Sprachbefehl genügt, damit Wiedergabelisten starten. Eine angeheftete Benachrichtigung erlaubt es allen Teilnehmern im WLAN, die Wiedergabe per Smartphone zu stoppen. Aber mit dem Home Mini selbst solltet Ihr die Tracks lieber nicht anhören.
Damit der Home Mni so kompakt werden kann, musste Google an der Audioqualität des Lautsprechers sparen. Die maximale Lautstärke ist zwar hoch, aber die Klangqualität ist suboptimal. Dabei hilft es erst recht nicht, dass Ihr den Home Mini weder per Klinkenkabel noch per Bluetooth mit einem besseren Lautsprecher koppeln könnt; das macht der Echo Dot von Amazon besser.
Google wettet stattdessen darauf, dass Ihr den WLAN-Klinke-Adapter Chromecast Audio für Eure Stereoanlage verwendet. Und das Ärgerliche: Google Home Mini selbst ist ein Chromecast-Audio-Gerät, kann also Audio-Streams per Cast-Befehl entgegennehmen. Der fehlende Klinkenstecker ist damit verschwendetes Talent.
Der Home Mini dient also vorwiegend als Mikrofon und Antwortgeber des Sprachassistenten. Und diese Aufgabe erfüllt er dank der beiden integrierten Mikrofone wirklich gut. Diese arbeiten so präzise, sie können Eure Stimme auch aus einiger Entfernung noch hören. Und das gilt auch in lauten Umgebungen.
Technische Daten
Google Home Mini
Abmessungen | 98 x 42 x mm, 173 g |
---|---|
WLAN | 802.11b/g/n/ac (2,4 GHz/5 GHz) |
Bluetooth | 4.1 (Eingabe) |
Lautsprecher | 40 mm |
Anschlüsse | USB |
Abschließendes Urteil
In Anbetracht des niedrigen Preises lohnt sich der Kauf für all jene, die ein Smart Home auf Basis des Google Assistant einrichten wollen. Wollt Ihr jedoch viel Musik mit dem neuen Gerät hören, solltet Ihr stattdessen auf den Echo Dot setzen. Dieser lässt sich preiswert mit besseren Lautsprechern verbinden und bietet drum herum weitgehend dieselbe Funktionalität und sogar mehr Skills.
Da der Google Assistant sich auch vom Smartphone aus aufrufen lässt und für Musikwiedergabe etliche preiswerte Lautsprecher besser klingen, versandet der Mehrwert des Home Mini gänzlich. Sofern nicht per Update nachgebessert wird, so dass Ihr zumindest Bluetooth-Lautsprecher damit kombinieren könnt, sehe ich nur für Power-User der Google-Dienste einen Mehrwert.
Warum zur Hölle ist der micro USB ein negativ Punkt?
Als Einstieg in diese Welt finde ich den kleinen sehr interessant. Ich werde ihn mir definitiv kaufen :-)
"Alexa mach das Licht an" hört sich ja noch ganz gut an, wenn ich es auch nicht verstehen kann, warum es keiner hin bekommt das man den Namen für seinen Assistenten selbst bestimmen kann.
Aber zu sagen "ok google, mach das Licht an" klingt unmenschlich und albern. Deshalb kommt für mich das Google Ding nicht in Frage.
Würdest Du lieber sagen "Ok Hase...mach das Licht an"? Dass man nur "ok Google" sagen kann, hat ja rein psychologische Hintergründe: Du sollst Dir den Namen mehr und mehr verinnerlichen, um künftig primär an Google zu denken, und nicht an Konkurrenzprodukte. Brainwashing sozusagen.
Also, bei einem Testbericht zu einem Lautsprecher erwarte ich als Mindestangabe ja wenigstens die Watt-Zahl...
Gibt Google nicht mal selbst an. Wir fragen nach, aber die Antwort kann auf sich warten lassen.
Falls die Antwort länger braucht, könntet ihr das evtl auch messen. Es gibt ja diese Stromverbrauchsmessgeräte für normale Steckdosen.
Die contra-Liste sollte viel länger sein. Auch für die "Power-User der Google-Dienste":
https://www.kuketz-blog.de/das-kranke-www-stop-using-google-web-services/