Google Maps: Mafioso mit Hilfe von "Kommissar Street View" gefasst
Google Maps und Street View sind zwar überaus praktisch, doch immer wieder auch für eine kuriose Geschichte gut. So gab es dort schon einmal einen "Fake-Mord", aber auch schon eine echte Leiche. Nun konnte dank Street View hingegen ein Verbrecher geschnappt werden.
Verhaftung nach 20 Jahren auf der Flucht
Die Karten-, Satelliten- und Autoaufnahmen, die man bei Maps, Earth und Street View bekommt, sind längst essentielle Begleiter unseres Alltag, doch die Google-Angebote sind auch immer wieder für kuriose und manchmal sogar tragische Geschichten gut. Nun aber berichtet die italienische Zeitung La Repubblica (via Heise), dass es mit Hilfe von Street View gelang, einen seit rund 20 Jahren flüchtigen Mafiosi zu schnappen.
Der Mann, der als Führungsfigur der sizilianischen Mafia "Stidda", einem Konkurrenten der berühmt-berüchtigten Cosa Nostra, galt, war rund zehn Jahre auf der Flucht. Ermittlern gelang es aber, ihn Mitte Dezember zu verhaften. Der gefasste Verbrecher konnte es nicht fassen und wunderte sich, wie er gefunden werden konnte: "Ich habe zehn Jahre lang nicht einmal mehr mit meiner Familie telefoniert", soll Gioacchino Gammino, Stidda-Boss der sizilianischen Stadt Agrigento, bei seiner Festnahme gesagt haben.
Unverpixelte Narbe am Kinn
Denn Gammino soll sich in der spanischen Kleinstadt Galapagar sicher gefühlt haben, wo er als Händler und Koch tätig war. Doch Ermittler entdeckten ihn, sicherlich unter großer Mithilfe von Kommissar Zufall, auf Google Maps bzw. in einer Street View-Aufnahme. Dass sein Gesicht verpixelt war, spielte keine oder nur eine geringe Rolle: Denn trotz der automatischen Unkenntlichmachung durch den Google-Dienst war eine prägnante Narbe am Kinn des Gesuchten erkennbar.
Der u. a. wegen Mordes und Drogenhandels gesuchte Mann saß bereits einmal hinter Gittern, vor 20 Jahren gelang ihm aber die Flucht. Ihm droht nun eine lebenslange Haft.