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So findet man gute Apps im Play Store

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© nextpit

Google berichtet stolz, im vergangenen Jahr wieder etliche schädliche oder irreführende Apps aus dem Play Store verbannt zu haben. Doch von einer Qualitätsoffensive sind wir noch weit entfernt. Noch immer ist die Suche nach der richtigen App im Play Store eine Bescheidwissenschaft. Wir versuchen, Grundregeln zu definieren und Euch eine Art Leitfaden für die App-Recherche an die Hand zu geben.

Der Play Store ist ein hässlicher Ort geworden. Einst galt er als Ort der Antworten. Mein Smartphone braucht eine neue Funktion? Okay, gehen wir in den Play Store, probieren ein paar Apps aus und landen am Ende bei der Lösung unseres anfänglichen Problems. Inzwischen ist das nicht mehr so leicht. Gauner fälschen positive Bewertungen, erkaufen sich hohe Platzierungen in Rankings und kopieren zum Teil andere, tatsächlich gute Apps.

Als Betreiber des Play Stores greift Google noch immer größtenteils auf rein maschinelle Methoden der Qualitätssicherung zurück. Algorithmen analysieren neue Apps und Updates auf bekannte Code-Fragmente oder Verhaltensmuster, ähnlich wie es ein Virenscanner in Windows-Computern tut. Schlägt die Automatik Alarm, wird die App wahrscheinlich zum Entwickler zurückgeschickt.

Das System sorge dafür, dass 99 Prozent der schädlichen Apps gar nicht erst via Play Store an Nutzer gelangen. Zumindest beteuert dies Google nun im jüngsten Blog-Post. Die Algorithmen wurden inzwischen dank Machine Learning ein wenig schlauer. Sie sollen inzwischen auch gefälschte Identitäten, unangemessene Inhalte und neue Malware-Typen erkennen.

Malware-Autoren organisieren sich besser

Beispiele wie SonicSpy haben im Jahr 2017 gezeigt, dass Malware-Autoren sich vernetzen und den Play Store regelrecht mit Malware bombardieren. Auch jene Zusammenhänge will Google nun angegangen haben. Im Bericht heißt es weiter, dass Google "Wiederholungstäter und missbrauchsverdächtige Entwickler-Netzwerke" erkenne und so bereits "100.000 verbannt" habe und das Erstellen eines neuen Entwicklerkontos komplizierter gestaltet habe.

Doch wie erkenne ich schlechte Apps?

Taschenlampen-Apps sind obsolet für Euch

Bestimmte App- oder Spiele-Kategorien sind besonders anfällig für Missbrauch. Insbesondere Taschenlampen-Apps haben von der Bestätigungsmüdigkeit der Nutzer profitiert. Üblicherweise wird der Nutzer vor der Installation oder seit 2015 auch während der Verwendung darüber informiert, welche Berechtigungen eine App erhält. Vor wenigen Monaten noch gab es eine große Zahl an Taschenlampen-Apps, die auch SMS versenden wollten. Genug Nutzer akzeptierten diese offensichtlich betrügerische Berechtigung trotzdem und gerieten in eine Kostenfalle. Die Taschenlampen-App konnte so Premium-SMS versenden und dem Autoren Geld einbringen.

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Bestimmte App-Kategorien sind besonders anfällig für Betrug. / © NextPit

Inzwischen haben die meisten Taschenlampen-Apps tatsächlich bloß noch die Kamera-Berechtigung. Diese ist sinnvoll, da über die Kamera-Berechtigung die mit der Kamera verbundene LED angesteuert wird. Dass man sich die Apps allerdings inzwischen komplett schenken kann, wissen noch immer nicht alle Nutzer. Denn die Taschenlampe befindet sich bei Eurem Smartphone wahrscheinlich bereits in den Schnelleinstellungen. Zieht einfach mal mit einem Finger vom oberen Bildschirmrand nach unten und guckt nach der kleinen Taschenlampen-Silhouette.

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In den Schnelleinstellungen der meisten Android-Smartphones ist die Taschenlampe bereits integriert. Das macht Apps unnötig. / © NextPit

Installiert Ihr dennoch diese App, wird sie Euch wahrscheinlich mit etlichen Werbeunterbrechungen von ihrer Funktion unterbrechen. Werbung ist in Apps in einem bestimmten Ausmaß erträglich, jedoch muss der Mehrwert dieser Anwendung dem Grad an Werbeunterbrechungen gerecht werden. Bei einer App, die komplett überflüssig ist, sollte die Toleranz zu Werbung gleich null sein.

Booster- und Cleaner-Apps sind von Natur aus nutzlos

Falls Euer Speicher voll, Euer Smartphone langsam oder das WLAN zu schwach ist, gibt es fundierte Antworten auf Eure Probleme. Keine davon befindet sich im Play Store. Wir haben zu jedem dieser Themen einen Artikel, da sie zu den meistgesuchten Problemen mit Smartphones gehören. Auch andere Medien haben dazu sehr gute Berichte verfasst. App-Autoren haben jedoch Profit gewittert und richtig erfolgreiche, meist komplett nutzlose und zum Teil schädliche Apps im Play Store vermarktet.

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Schon mal per Download den Akku aufgeladen? DU-Apps können das. / © NextPit

Optimierungs-Apps schlagen Profit aus Hoffnung. Was bei Büchern zum Glücklichsein funktioniert, muss bei Apps zum Akku-Optimieren doch auch funktionieren. Die Formel scheint aufzugehen. Immerhin konnte Cheetah Mobile so mehrere hundert Millionen Downloads verzeichnen. Dass die App nichts taugen, sagt der Chef prinzipiell selbst. Zweimal.

Der Grund liegt darin, das Apps keine Wunder bewirken können. Android hat ein so genanntes Sandboxing-Prinzip. Jede App arbeitet in einer eigenen Kapsel und darf gar nicht so in das System eingreifen, dass die Akkulaufzeit verlängert werden könnte. Wir sind diesbezüglich den Optimierungen durch Android sowie durch den Smartphone-Hersteller ausgeliefert.

Oft liegt jedoch schlechte Leistung daran, dass eine App besonders viel Energie verbraucht. In dem Fall sollte man sie identifizieren und einfach deinstallieren. Wahrscheinlich findet Ihr eine sparsamere Alternative. Und da kommen wir zum nächsten Problem...

Kopien und Fälschungen geben sich als Alternativen aus

Bei der Suche nach beliebten Spielen wie Solitaire, Tetris oder Bubble Pop ist es mir neulich wieder aufgefallen. Es ist praktisch unmöglich, mit den Suchwerkzeugen des Play Stores vernünftig nach Apps zu recherchieren, denn...

  • Wir können nicht Apps mit Werbung oder In-App-Käufen ausblenden.
  • Die Durchschnittswertung ist wertlos, da sie in Klickfarmen generiert werden kann.
  • Es wird zu selten erklärt, warum die App bestimmte Berechtigungen einfordert.
  • Wir wissen nicht, ob In-App-Käufe einmalig oder wiederkehrend sind und für was sie gut sind.

Und dann kommt noch hinzu, dass die Apps nur selten bieten, was man erwartet. Hinter den meisten Bubble-Poppern verbirgt sich am Ende bloß ein Lootbox-System mit sinnlosen In-App-Käufen.

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Bei der Bubble Witch 3 Saga kostet das virtuelle Hexenhäuschen kräftig extra. / © NextPit

Die meisten Spiele sind für die ersten Minuten; mit Glück Stunden gut und einfach spielbar. Plötzlich wird zur Kasse gebeten. Bliebe es bei einem einmaligen In-App-Kauf, der wie bei Super Mario Run alle übrigen Level freischaltet und dann nie wieder nach Eurem Geld fragt, wäre alles in Ordnung. Doch etliche Spiele treiben Euch immer wieder in den virtuellen Bankrott, der Euch auch im echten Leben teuer zu stehen kommen könnte.

Dass Google dem neutral gegenübersteht, zeigt das Play Store Rating 2017. Dort wurden etliche Titel mit dem Bankrott-System in die Top-Liste des Jahres aufgenommen.

Und was macht eine gute App aus?

Eine vernünftige App erklärt Euch gleich zu Anfang, ob, wie und wofür Ihr bezahlt. Den kleinen Hinweis auf "In-App-Käufe" hat Google fairerweise direkt neben den Download-Button platziert. Weiter unten in App-Beschreibungen seht Ihr übrigens, welche Spanne deren Preise haben.

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Dummerweise listet Euch Google nicht auf, was Ihr als In-App-Kauf eigentlich kaufen könnt. / © NextPit

Das Wie beinhaltet zum einen Berechtigungen und zum anderen Werbung, also Ads. Berechtigungen sollte der Entwickler idealerweise in der Beschreibung seiner App rechtfertigen (Beispiel Threema). Sie müssen sich durch die Funktion der App erklären lassen. Eine Taschenlampe muss keine SMS senden können genau wie ein Bubble-Shooter nicht auf Eure Kamera oder das Mikrofon geschweige denn auf Eure Kontaktliste zugreifen können sollte.

Ads sollte Google genauer ausweisen: Sind es nur kleine Banner am Rand oder auch Vollbild-Ads? Sind auch Videos dabei, oder nur statische Inhalte? Schlimmstenfalls verdecken die Werbeeinblendungen den Bildschirm für mehrere Sekunden oder legen sich so auf die Oberfläche, dass man sie aus Versehen berührt und weiteres Datenvolumen vergeudet. Animiert die App aktiv dazu, Werbung aufzurufen, damit Ihr Boni erhaltet? Lasst Euch nicht instrumentalisieren!

Fazit: App-Recherche bleibt eine Bescheidwissenschaft

Die Liste der Punkte, die es zu beachten gilt, ist in den vergangenen Jahren nicht kürzer geworden. Die App-Autoren mit unlauteren Profitabsichten werden im gleichen Tempo klüger wie Googles Anti-Malware-Team. Also muss der Nutzer weiterhin auch bei so banalen Dingen wie bei der Suche nach einem Solitaire für Android unglaublich aufpassen, bis er den richtigen Ableger findet.

Was ist Eure Story? Seid Ihr schon einmal in eine schlimme Werbefalle getappt? Was beachtet Ihr beim Suchen neuer Apps? Oder habt Ihr es inzwischen ganz aufgegeben und installiert nur noch Apps, die Ihr schon kennt?

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Zu den Kommentaren (36)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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36 Kommentare
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  • 3
    Gelöschter Account 06.04.2018 Link zum Kommentar

    ein sehr aufschlußreicher Artikel zumal ich selbst schon solche Problemchen erleben mußte:
    am besten gefiel mir die Artikulierung daß Apps keine Alleskönner sind; ich sehe die Sache auch nüchtern und betrachte die Apps als komfortablen Internetbrowser für nur diese eine Programmierung und nicht für das gesamte Browserpotenzial


  • Ruslan Jo May 44
    Ruslan Jo May 23.03.2018 Link zum Kommentar

    Danke für einen guten Artikel, das war sehr interessant zu lesen. Manchmal ist es ziemlich kompliziert etwas Gutes zu finden. Muss man gut darauf aufpassen.

    Karsten Bartelt


  • 20
    Gelöschter Account 02.02.2018 Link zum Kommentar

    Super Bericht Danke...😋✌
    Man merkt schon selber das da eine Menge Müll im playstore lagert. Die waren schätze wie das Spiel "the book of unwritten tales 2" sind etwas schwerer zu finden. Sag gibt es ja auch für die Nintendo wii u und macht auch auf dem Smartphone super Spaß.

    Karsten BarteltEric Ferrari-Herrmann


  • 90
    Gelöschter Account 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Den Bericht finde ich auch richtig gut. Ich bezweifle jedoch, dass wir Anwender die infizierten Apps besser erkennen können, wie die oftmals millionenfachen Downloads unterstreichen. Wir können aber mithelfen, wenn uns etwas auffällt, immerhin gibt es unten an jeder App "als unangemessen melden".

    Allgemein gilt, dass man sich eine gewisse mediale Kompetenz aneignen sollte. Das klingt sperrig und ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll, es ist damit soetwas wie ein 6. Sinn für Software gemeint.

    Darüberhinaus sollte man einen Blick auf den Entwickler werfen und vielleicht eine App erstmal auf einem alten Zweittelefon mit einem Account unter Fakenamen unter die Lupe nehmen. Die Bewertungen einer App sehe ich zweischneidig. Dort wird genauso unreflektiert gelobt, wie überzogen kritisiert.

    Sehr gute Erfahrung habe ich gemacht, indem ich die Entwickler kontaktiert habe. Einge Vorschläge von mir haben sie auch umgesetzt. Natürlich spielen auch manche toter Mann und reagieren gar nicht. Das ist jedoch eher die Ausnahme und wird von mir als K.O.-Kriterium bezüglich der App gewertet.

    loloEric Ferrari-HerrmannGelöschter Account


    • Izzy 56
      Izzy 01.02.2018 Link zum Kommentar

      > Sehr gute Erfahrung habe ich gemacht, indem ich die Entwickler kontaktiert habe. Einge Vorschläge von mir haben sie auch umgesetzt.

      Das kann ich nur bestätigen. Auf diese Weise habe ich schon so manche App von "unnötigem Ballast" befreit (via Github Issues). Am Ende landete die eine oder andere davon dann sogar bei F-Droid – im Playstore mit den "Zusatz-Modulen", bei F-Droid ohne :)


  • 70
    Michael K. 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Ich fände es auch schade, Apps von "Hobbyprogrammierern" oder länger nicht gepflegte Apps aus dem Playstore zu verbannen. Solche Apps erfüllen oft exotische Funktionen, auf die man sonst eben ganz verzichten müsste. Nicht selten verzichten sie auf jegliche Gegenleistung, also auch auf Werbung, In-App-Käufe usw. Was wäre der Gewinn dabei? Ausserdem verbessern die "Hobbyprogrammierer" ihre Fähigkeiten, so dass auch solche Apps mit der Zeit professionelle Züge annehmen.
    Der Playstore sollte aber mit besseren Filterfunktionen ausgestattet werden, so dass er auf Wunsch eben nur Kaufapps anzeigt, solche mit einer Mindestanzahl von Downloads oder einem minimalem Bewertungslevel, oder solche die vor maximal sechs Monaten ihr letztes Update erhalten haben.
    Wer für die Funktionalität nicht erforderliche Rechte anfordert, kann aber ruhig rausfliegen.

    Der Artikel ist gelungen, Dank an den Autor!

    T. MichaelEric Ferrari-HerrmannThomas BrankatrixiSinineIzzyGelöschter Account


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      03.02.2018 Link zum Kommentar

      Dann sollte man den Hobbyprogrammierern eher eine eigene Rubrik einrichten. Mit dem Hinweis, dass diese Apps nicht geprüft und die Nutzung auf eigene Gefahr hin geschieht. Mit ausreichend detaillierten Warnhinweisen, denen man am besten noch extra zustimmen muss, kann sich dann keiner beschweren, wenn das Smartphone auf einmal nicht mehr richtig läuft oder er mit Werbung zugespammt wird.


  • Holger Kropp 34
    Holger Kropp 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Die fuer mich unsinnigste App war die Taschenlampe. Vorher konnte ich einfach Samsungs hauseigene Taschenlampe als Widget auf den Startschirm legen. Da wo ich sie brauche.

    Seitdem Google? Samsung? die Taschrnlampe in den Einstellungen versteckt hat und kein Widget mehr anbietet, muss ich mir eine Taschenlampenapp holen.

    Wenn ich die Lampe brauche, dann brauche ich sie sofort. Nicht erst wischen, streichen, suchen. Hoffe dass wieder ein eigenes Widget kommt, damit ich eine eigentlich unnuetze App weniger auf dem Smartphone habe. Sie funktioniert, bisher keine Werbung und will nur auf die Kamera zugreifen. Aber eigentlich unnuetz, da Samsung vorher eigenes Widget hatte.


    • 90
      Gelöschter Account 07.01.2019 Link zum Kommentar

      Ich weiß, der Kommentar hat bald Geburtstag, aber ich habe ihn erst heute gelesen und vor 11 Monaten galt das, was ich schreiben werde, auch schon für mindestens Android 7:

      Warum wischen, streichen suchen?
      Statusleiste runterziehen und Taschenlampen-Icon antippen. Das geht sogar im gesperrten Zustand, ohne dass man das Gerät per Muster, PIN, Passwort, Face-Unlock oder Fingerprint entsperren muss.

      Damit man das Icon schnell findet, sortiert man sich einmal die Statusleiste. Seine Homescreens sortiert man sich doch auch.

      lolo


  • Sinine 26
    Sinine 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Ich probiere gern neue (und neuentdeckte) Apps aus :-) (auch wenn das leider zu einem gewissen Messie-Zustand auf meinem Fon führt...)

    Werbung in Apps mag ich - wie wohl die allermeisten - nicht.
    Allerdings finde ich sie auch nicht komplett illegitim, grundsätzlich habe ich schon Verständnis dafür, dass ein Appentwickler sich auf diese Weise ein kleines Zubrot verdienen möchte. Es sollte dann jedoch auch immer die Option zum Kauf einer werbefreien Version geben (und zwar möglichst nicht nur Deaktivierung der Werbeanzeige, sondern ganz ohne eingebautes Werbemodul).
    Die Idee den "enthält Werbung"-Hinweis je nach Belästigungsgrad weiter zu konkretisieren, finde ich sehr gut.

    Auch hinsichtlich der In-App-Käufe hätte ich gerne nähere Angaben. Zuallermindest Aufklärung darüber, ob es sich um einen Einmal-Kauf oder ein Abo handelt. Die Angabe der Preisspanne finde ich nur begrenzt hilfreich, da da teilweise Spannen von 1 bis über 100 Euro zu finden sind.

    NICHT möchte ich dagegen eine "Verschönerung" des Playstores durch Hinauswerfen von halbgaren HobbyProgrammierer-Apps, überflüssigen Apps, veralteten/nicht mehr gepflegten Apps, u.ä. Denn was der eine für unsinnig und nutzlos hält, ist für andere hielleicht doch ganz brauchbar. (Mein Fon hat im Ausgangszustand zB keine Taschenlampe in den Schnelleinstellungen. Eine Taschenlampen-App für mich daher durchaus nicht überflüssig.)
    mMn sollte Google nur gefährliche oder irreführende Apps aus dem Store entfernen. Und selbst das eher nur begrenzt auf die wirklich bösartigen.
    Ich war zB gar kein Fan von Googles Aktion Ende letzten Jahres die zweckfremde Verwendung der Accessibility Services radikal einzudämmen. Zwar hat Google da letztendlich wieder ein bisschen zugerudert, aber bis dahin hatten einige Entwickler aus Furcht vor dem Rauswurf schon nützliche Funktionen aus ihren Apps ausgebaut und einige ältere Apps wurden vermutlich auch gleich ganz und permanent aus dem Store genommen. Ich hätte da einen (filterbaren) Warnhinweis besser gefunden.
    Auch hinsichlich veralteter/nicht mehr gepflegter Apps fände ich so etwas sinnvoll.
    Selbst anpassbare Suchfilter hätte ohnehin gern mehr (bzw überhaupt welche..), diesen Suchalgorythmus finde ich nämlich ziemlich unbefriedigend.

    Michael K.


    • Izzy 56
      Izzy 01.02.2018 Link zum Kommentar

      MMn sollte Google aber sehr wohl Plagiate entfernen, und zwar rigoros – insbesondere diejenigen, die sich den Code einer Open-Source-App genommen und lediglich um Werbemodule erweitert haben. Denen würde ich nach einmaliger Verwarnung bei "Wiederholungstat" sogar den Account sperren. Aber damit würde Google sich ja am eigenen (Werbe-)Ast sägen – und der ist schließlich wichtiger als derartigen Beschiss zu bekämpfen.

      Dass jemand der(un)artig an der Arbeit anderer verdient (und damit meine ich sowohl den Werbemodul-einbauenden Entwickler als auch das an besagtem Werbemodul verdienende Google), ist abartig.

      lolotrixiMichael K.


  • 75
    Gelöschter Account 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Meine Strategie ist: so wenig Apps wie möglich, und so viel wie nötig. Dann schaue ich das ich nur allgemein bekannte, gute Apps installiere. Wie zb. zum Bildbearbeiten habe ich nur Snapseed. Dann schaue ich das ich von einer gewünschten App eine Bezahlversion bekomme, also werbefrei. Und für eine gute App bezahle ich auch sehr gerne, und meist bekommt man zusätzlich noch Funktionen dazu. Spiele oder sonstiges kommen erst gar nicht aufs Smartphone.

    Thomas BrankarbSoftTenten


    • 104
      Tenten 01.02.2018 Link zum Kommentar

      Ich verwende eigentlich ausschließlich Bezahlversionen, falls es eine gibt. Leider bieten manche das nicht an, aber die fliegen dann runter vom Gerät. Werbung am Smartphone geht für mich gar nicht.

      Thomas BrankaGelöschter Account


      • 62
        René H. 01.02.2018 Link zum Kommentar

        Aber auch bei den Bezahlversionen weiss man nicht was die einem so alles unterjubeln. ;)

        lolo


      • 90
        Gelöschter Account 01.02.2018 Link zum Kommentar

        Es gibt Bezahlversionen, die dennoch Werbemodule enthalten. Manche definieren, wenn keine Werbung angezeigt wird, ist die App werbefrei. Diese Module können aber weiterhin tracken und die Daten des Anwenders verwenden. Ich definiere solche Apps daher als nicht werbefrei. Sonst müsste man trackingfrei einführen, das könnte allerdings legitimem Tracking fälschlicherweise negativ ausgelegt werden. Deshalb gilt für mich: Werbemodul enthalten = nicht werbefrei.

        Wie kann man Werbemodule erkennen?
        Im Play Store kann man nach Ad Detector suchen. Ich finde AppBrain Ad Detector (ist sehr umfangreich) und Ad Detector von krow (für den schnellen Überblick) hilfreich. Mehrere solche Apps machen Sinn, weil nicht alle jedes Modul in seiner jeweiligen Einbindung erkennen.

        Apps, die eine werbefinanzierte Version per Lizenzkey in eine werbefreie verwandeln, enthalten natürlich weiterhin die Werbemodule. Diese Variante finde ich aus oben angeführten Gründen nicht gut.

        Was eine App wirklich an Verbindungen aufbaut, kann man mit

        Net Monitor von SECUSO Research Group
        https://play.google.com/store/apps/details?id=org.secuso.privacyfriendlynetmonitorapp

        NetGuard von Marcel Bokhorst
        https://play.google.com/store/apps/details?id=eu.faircode.netguard

        überprüfen. Es gibt natürlich noch zahlreiche andere. Allerdings erfordern diese Apps auch gewisse Kenntnisse zu Netzwerktechnik, um sie wirklich effektiv nutzen zu können. Leider finde ich Spy Monitor von RadioOpt GmbH nicht mehr. Damit wurden die Verbindungen des Smart Devices schön visualisiert.

        loloIzzyMichael K.


      • Izzy 56
        Izzy 01.02.2018 Link zum Kommentar

        Ganz genau. Schau Dir dazu einfach einmal die Statistiken in meinem Artikel über "Module in Apps" an: https://android.izzysoft.de/articles/named/app-modules-1#stats – knapp 20% der von mir untersuchten Bezahl-Apps enthielten Werbe-Module. So etwas kaufe ich dann auch nicht, das finde ich unseriös oder zumindest respektlos.

        Michael K.


      • 90
        Gelöschter Account 01.02.2018 Link zum Kommentar

        Als Negativ-Beispiel führe ich gerne WetterOnline an. Die kostenlose Version der App enthält neun Werbemodule, die Kauf-Version immer noch zwei! Meine Nachfrage, warum die Kauf-Version weiterhin Werbemodule enthält, wurde mir gegenüber mit "Codegleichheit" begründet. Das kann aber nicht sein. Wenn sieben Module fehlen, ist keine Codegleichheit mehr gegeben. Auch sind die APKs bei gleichem Versionsstand unterschiedlich groß. Diese Rückfrage meinerseits blieb unbeantwortet.

        Das ist ein namhafter, deutscher Entwickler, aber offenbar hat er etwas zu verbergen. Sonst hätte er sich entschuldigen können und die Module entfernt, wie es der Entwickler von FolderSync innerhalb von drei Tagen gemacht hat.

        Alleine die Reputation sagt daher leider recht wenig aus.


      • Izzy 56
        Izzy 01.02.2018 Link zum Kommentar

        Was hat er wohl zu verbergen? Die Bande sollte man boykottieren, und statt dessen die App vom DWD nehmen. Die war bis voriges Jahr noch kostenlos UND werbefrei – bis WO gerichtlich deren Konstenpflichtigkeit erzwungen hat. Warum? Weil eine kostenlose und auch noch bessere (sowie "more privacy-friendly") App deren Geschäftsmodell stört.

        Beleg? Eine Web-Suche nach "wetteronline dwd android" fördert deren hunderte zutage. Kurz und bündig bei Heise: https://heise.de/-3891359

        > Alleine die Reputation sagt daher leider recht wenig aus.

        Die hat WO bei vielen mit der Aktion gerade verspielt. Insbesondere, da sie die (als Open Data bereitgestellten) Wetterdaten kostenlos bezieht. Jetzt rate mal von wem. Doppelt gemein also.

        Michael K.


  • trixi 78
    trixi 01.02.2018 Link zum Kommentar

    Was mich am Playstore besonders nervt, ist die noch gruseligere Suchfunktion als bei APit. (Und das will was heißen. 😉)

    Selbst bei genauer Namenseingabe bekommt man oft erst einen Haufen anderen Schrott angeboten, bis man die gesuchte App findet.

    Ich habe kein Problem damit Geld für eine App auszugeben, verlange dafür aber auch vernünftige Arbeit. Wenn ich bezahlt habe, will ich keine weiteren in-App Käufe tätigen müssen - abgesehen vielleicht von speziellen Funktionen, die ein "nice to have" wären, aber für die gewünschte Funktion nicht ausschlaggebend sind.

    Auch ist es mir deutlich lieber, eine eigene Kaufversion zu bekommen, als per in-App Kauf eine freigebene Version.

    Ansonsten habe ich schon so manches nicht installiert, weil mir die Berechtigungen nicht gepasst haben.

    IzzyTenten


    • 104
      Tenten 01.02.2018 Link zum Kommentar

      Die Suche im Store ist wirklich grausig. Als Tipp, wenn man zu einem Thema möglichst viele Apps sucht, öfter suchen. Ruhig zweimal am Tag und dann über mehrere Tage suchen, Google kramt dann in den Archiven und bringt in den nächsten Tagen Apps heran, die es vorher nicht gefunden hatte. Teilweise schlägt es auch selbst vor.

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