Honor 200 Pro im Test: Eine Frage des Blickwinkels
Das Honor 200 Pro ist der neueste Anwärter auf ein Mittelklasse-Flaggschiff des chinesischen Unternehmens und verspricht ein Kameraerlebnis der Spitzenklasse für wenig Geld. Außerdem bietet es ein eigenwilliges, "organisches" Design, das durchaus für Kontroversen sorgt, und einige Funktionen der Flaggschiff-Linie des Honor Magic 6. In diesem Test werden wir sehen, wie es sich in Bezug auf Leistung, Kamera, Akku und mehr schlägt.
Pro
- Gute Leistung und viel Speicherplatz
- Helles und lebendiges OLED-Display
- Ausgezeichnete Hauptkamera
- Vielseitige Kameras
- Schnelles kabelgebundenes und drahtloses Aufladen
Contra
- Unterdurchschnittliche Update-Politik für seine Preisklasse
- Veraltete Schnittstelle
Das Honor 200 Pro in aller Kürze
Honor hat sein 200 Pro im Juni 2024 auf den weltweiten Markt gebracht, nachdem es im Mai nur in China vorgestellt wurde. Das Mittelklasse-Handy im Premium-Segment (oder erschwingliche Flaggschiff?) kostet rund 800 Euro in der Modellvariante mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher.
Das Smartphone verfügt über ein großes, gebogenes 6,78-Zoll-OLED-Display. Hinzu kommt ein echtes Triple-Kamera-Setup mit einer Tele- und einer Ultraweitwinkelkamera. Außerdem wird es von einem Snapdragon 8s Gen 3 Prozessor auf Flaggschiff-Niveau angetrieben.
Design und Display
Als ich das Honor 200 Pro zum ersten Mal sah, hatte ich ein Déjà-vu-Gefühl. Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal ein Handy unter 1000 Euro mit einem gebogenen Display gesehen habe. Und der Retro-Look setzt sich auf der Rückseite des Telefons fort, mit einer gebogenen Kamerainsel.
Vorteile
- Solide Verarbeitung
- Ausgezeichnetes Display
- Displayschutzfolie ab Werk
- Keine Fingerabdrücke auf der Rückseite
Nachteile
- Das Design der Kamerainsel ist nicht jedermanns Sache.
Nach Angaben von Honor wurde das Kameramodul von den Kurven der Casa Milá des katalanischen Architekten Antoni Gaudí inspiriert. Die Glasabdeckung hat eine andere Form als die darunter liegende Metallbasis, die sich zum Glas hin wölbt und einen ungleichmäßigen Rahmen bildet. Das sieht auf jeden Fall gut aus, war aber nicht ganz nach meinem Geschmack (von einem bekennenden Gaudí-Fan...).
Der Rest der Rückseite besteht aus Glas. Unser Testgerät hatte eine matte schwarze Oberfläche, die nicht nur gut aussieht und sich angenehm anfühlt, sondern auch frei von Fingerabdrücken geblieben ist.
Auch auf der Vorderseite zeigt sich der Wölbungs-Trend, wie es bereits vor fünf Jahren bei anderen Flaggschiffen der Fall war. Während sich flache Displays im Westen durchgesetzt haben, sind gebogene Displays in Asien offenbar immer noch richtig beliebt.
Aber ich schweife ab: Das Display ist ein großes und schönes 6,78-Zoll-AMOLED-Display, das nicht nur mit 120 Hz aktualisiert wird, sondern auch eine Helligkeit von bis zu 4.000 Nits erreichen soll. Wir konnten diesen irrsinnigen Helligkeitswert zwar nicht erreichen, hatten aber dennoch keine Probleme, das Honor 200 Pro im Freien zu benutzen.
Um diese große Fläche zu nutzen, nutzt das Smartphone eine Auflösung von 2.700 × 1.200 Pixeln, was 437 DPI ergibt. Unter dem Display befindet sich der Fingerabdrucksensor, der bei unserem Test wie erwartet funktionierte. Oben befindet sich eine pillenförmige Aussparung, in der das Dual-Selfie-Setup untergebracht ist.
Das Honor 200 Pro liegt sehr gut in der Hand und dank des großen Bildschirms und der dünnen Ränder wirkt das Telefon nicht zu klobig. Auch die Platzierung der Tasten ist gut gewählt. Insgesamt fühlt sich das Smartphone wie ein echtes Flaggschiff an.
MagicOS trägt immer noch das Erbe von EMUI
Das Honor 200 Pro kommt mit MagicOS 8 auf Basis von Android 14. Das Unternehmen verspricht drei Android-Upgrades und vier Jahre lang Sicherheitsupdates. Es hat immer noch das gleiche Design wie sein EMUI-Vorgänger, das an manchen Stellen etwas veraltet wirkt.
Vorteile
- Die Oberfläche fühlt sich flott an
Nachteile
- Das Design der Oberfläche wirkt veraltet
- Enttäuschende Update-Politik
Nach einer Neuinstallation zählten wir neun Anwendungen von Drittanbietern, was unserer Meinung nach nicht zu einem Premium-Handy passt. Insgesamt 31,28 GB belegen diese Apps nach der Aktulaisierung.
MagicOS 8 fühlt sich immer noch wie ein direkter EMUI-Nachfolger an. Die iOS-basierte Navigation und das Layout wirken allmählich fehl am Platz. Vor allem nach ein paar Jahren im "Material You"-Design. Langjährige Huawei- und Honor-Nutzer werden sich mit MagicOS 8 jedoch wie zu Hause fühlen.
Weitere Details zu MagicOS 8 findet Ihr in Camilas Test zum Magic 6 Pro und mehr über die KI-Funktionen in diesem ersten Test zum "Magic AI". Trotz des veralteten Looks fühlte sich das System flott an, aber einige Ungereimtheiten in der Benutzeroberfläche – einschließlich der Standardtastatur Microsoft SwiftKey – waren störend.
Ein persönlicher Kritikpunkt war zudem, dass es durch die natürliche Halteposition etwas umständlich war, die Elemente der Benutzeroberfläche am unteren Rand des Displays zu erreichen. Selbst der Griff zur Leertaste während des Tippens zwang die Hand dazu, das Telefon unausgewogen zu halten.
Flaggschiff-Leistung des Snapdragon 8s Gen 3
Mit dem kürzlich veröffentlichten Snapdragon 8 Gen 3 bietet das Honor 200 Pro eine Leistung auf Flaggschiff-Niveau, die sich kaum von den Premium-Handys des Jahres 2024 unterscheiden lässt. Die Verwendung von modernen Standards für Speicher und RAM wird durch die großzügigen Kapazitäten unterstützt.
Vorteile
- Gute Leistung bei täglichen Aufgaben und Spielen
- Gutes Wärmemanagement
Nachteile
- Das Telefon drosselt, um kühl zu bleiben
Honor scheint sich für eine konservativere Implementierung der leistungsstarken CPU entschieden zu haben und opfert nicht den Benutzerkomfort für die höchste Leistung, wie es einige Konkurrenten normalerweise tun. Stattdessen drosselt das Telefon bei längeren, schweren Aufgaben die Geschwindigkeit, um nicht zu heiß zu werden.
Honor 200 Pro (Snapdragon 8s Gen 3) |
Poco F6 Pro (Snapdragon 8 Gen 2) |
Poco F6 (Snapdragon 8s Gen 3) |
Google Pixel 8a (Tensor G3) |
OnePlus 12R (Snapdragon 8 Gen 2) |
Galaxy S23 FE (Exynos 2200) |
Xiaomi 14 Ultra (Snapdragon 8 Gen 3) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
AnTuTu | 1.247.367 | 1.563.987 | 1.455.312 | 1.153.512 | 1.307.367 | k.A. | 1.939.484 |
3DMark Wild Life Extremer Stresstest |
Beste Schleife: 3035 Schlechteste Schleife: 1639 Stabilität: 54 % |
k.A. | Beste Schleife: 3140 Schlechteste Schleife: 2584 Stabilität: 82,3 % |
Beste Schleife: 2437 Schlechteste Schleife: 1667 Stabilität: 68,5 % |
Beste Schleife: 3660 Schlechteste Schleife: 2462 Stabilität: 67,3 % |
Beste Schleife: 2370 Schlechteste Schleife: 1809 Stabilität: 76,3 % |
Beste Schleife: 4708 Schlechteste Schleife: 3606 Stabilität: 76,6 % |
Geekbench 6 | Einzel: 1489 Mehrfach: 4480 |
Einzel: 1442 Mehrfach: 5318 |
Einzeln: 1953 Mehrfach: 4930 |
Einzeln: 1688 Mehrfach: 4362 |
Einzeln: 1561 Mehrfach: 5142 |
Einzeln: 1614 Mehrfach: 4073 |
Einzeln: 1828 Multi: 6317 |
Der Effekt macht sich im 3D Mark Stresstest bemerkbar, bei dem die Leistung des Honor-Handys bis zum Ende des Tests fast auf die Hälfte gesunken ist.
Bei einem Gaming-.Handy wäre das ein schlechtes Zeichen, aber bei einem Gerät für die breite Öffentlichkeit war es wahrscheinlich die bessere Wahl, der Thermik den Vorrang zu geben. Wir hätten uns nur gewünscht, dass Honor ein leistungsfähigeres Wärmeableitungssystem verwendet hätte.
Im Test war die Leistung in Spielen wie Call of Duty Mobile und Genshin Impact gut. Letzteres konnte in den höchsten Grafikeinstellungen mit der Option 60 fps ausgeführt werden. Hierbei erhitzte sich das Honor allerdings, besonders im Bereich des Metallrahmens.
Bei einfacheren alltäglichen Aufgaben war das Honor 200 Pro auf demselben Niveau wie ein Flaggschiff-Handy: App-Übergänge, Animationen und Effekte wurden fast ohne Verzögerung angewendet. Synthetische Benchmarks zeigen, dass das Telefon etwas hinter den Top-Telefonen von 2024 zurückbleibt, aber nicht auf einem Niveau, das wirklich ausschlaggebend gewesen wäre.
Kamera-Gimmicks
Die Kamera des Honor 200 Pro besteht aus einem 50-MP-Hauptsensor, einem Ultraweitwinkelobjektiv mit einem 12-MP-Sensor, der auch als Makrokamera dient, und einem Teleobjektiv mit 2,5-fachem optischen Zoom.
Vorteile
- Vielseitiges Kamera-Setup
- Hervorragende Tageslicht- und Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera
- Coole Porträt-Filter, mit denen Ihr spielen könnt
Nachteile
- Die Sekundärkameras sind eine Stufe schlechter als die Hauptkamera
- Schwierige Einstellungen in der Kamera-App
- Inkonsistente Ergebnisse der verschiedenen Kameras
Der große 1/1,3"-Hauptsensor fängt sowohl bei Tag als auch bei Nacht viel Licht ein, und der 2x-Digitalzoom erweist sich als sehr brauchbar. Die Farbwiedergabe kräftig und erschien mit gesättigten Farben.
In einigen Fällen schien der 2x-Digitalzoom der Hauptkamera sogar dem 2,5-fachen optischen Zoom des kleineren Sensors unter dem Teleobjektiv überlegen zu sein, der oft stark gedämpfte Farben bot.
Apropos Zoomaufnahmen: Das Honor 200 Pro bietet zwar eine bis zu 50-fache Vergrößerung, aber die Ergebnisse sind verschwommen, wie man es von anderen Ultra-Zoomern erwartet. Aufnahmen mit 10-facher Vergrößerung haben zwar keine Druckqualität, sind aber gut genug, um sie auf sozialen Medien oder in Messaging-Apps zu teilen.
Die Ultraweitwinkel-Kamera lieferte bei Tageslicht gute Ergebnisse. Ihr verzichtet dabei zwar auf den Detailreichtum der Hauptkamera, aber erhaltet gute Bilder mit der 12-MP-Auflösung. Bei Nacht werden jedoch die Grenzen des kleineren Sensors (sowohl bei der Auflösung als auch im Falle der Fläche) deutlich, denn es kommt zu Detailverlusten und künstlicher Bearbeitung.
Honor bewirbt seinen Porträtmodus als Resultat einer Partnerschaft mit den Porträtspezialisten des französischen Studios Harcourt. Das Ergebnis sind drei Farbfilter für den Porträtmodus, die zusätzlich zur digitalen Bearbeitung des Handys eingesetzt werden. Die Effekte sind nicht für die Selfie-Kamera verfügbar, auch nicht im Porträtmodus der Frontkamera.
Verwirrenderweise lässt sich bei der Verwendung der hinteren Kameras im Porträtmodus mit der Bokeh-Taste der Grad der digital angewendeten Hintergrundunschärfe einstellen. Wenn Ihr die Selfie-Kamera im Porträtmodus verwendet, schaltet die Taste jedoch nur die Unschärfe ab und gibt die gleichen Bilder wie im Haupt-Modus aus. Da die Auswahl gespeichert wird, gingen bei diesem Test viele Aufnahmen verloren.
Abgesehen von den Beschwerden über die Benutzeroberfläche war die Selfie-Kamera bei Tageslicht sehr zuverlässig und lieferte sowohl im normalen als auch im ultraweiten (0,8x) Modus natürlich aussehende Fotos. Der Porträtmodus funktionierte gut, mit den üblichen Artefakten an den Rändern bei Nahaufnahmen. Bei Nacht sahen die Selfies allerdings etwas unscharf aus.
Eine weitere Besonderheit: Der Makromodus in der Kamera-App nutzt die Ultraweitwinkel-Kamera und die Ergebnisse waren erstaunlich gut. Er ermöglicht das Fokussieren von wirklich nahen Objekten, etwa 2 cm in nicht-wissenschaftlichen Messungen.
Honor 200 Pro: Akku
Honor preist seinen Silizium-Kohle-Akku mit einer Kapazität von 5.200 mAh an und bietet Unterstützung für kabelgebundenes Laden mit 100 W und drahtloses Laden mit 66 W. Es ist verwirrend, dass in einigen Märkten das 100-W-Ladegerät in der Verpackung enthalten ist, in anderen nicht.
Vorteile
- Schnelles kabelgebundenes und kabelloses Laden
- Wenn es vorhanden ist, wird das Ladegerät normalerweise als Bonus angeboten
Nachteile
- Das Ladegerät ist nicht in allen Ländern verfügbar
Honor hat uns mit dem 200 Pro keinen Adapter mit maximaler Leistung geliefert, daher wurden die folgenden Tests mit USB-PD-Ladegeräten anderer Hersteller durchgeführt. Die Ergebnisse waren erwartungsgemäß durchschnittlich: Eine volle Ladung dauerte 1 Stunde und 14 Minuten mit einem Anker 65-W-Adapter und fast das Doppelte mit einem Ugreen-Ladegerät mit ähnlichem Wert.
Aufladen | Honor 200 Pro 5200 mAh | Anker 65W |
Poco F6 Pro 5000 mAh | 120 W |
OnePlus 12R 5500 mAh | 100 W |
Google Pixel 8a 4492 mAh | 18 W |
Galaxy S23 FE 4500 mAh | 25 W |
---|---|---|---|---|---|
5 Minuten |
|
|
|
|
|
10 Minuten |
|
|
|
|
|
20 Minuten |
|
|
|
|
|
30 Minuten |
|
|
|
||
1 Stunde |
|
|
|
||
Volle Ladung |
|
|
|
|
|
PC Mark Batterietest |
|
|
|
|
|
Wir konnten die ehrgeizigen Angaben zum kabellosen Laden mit 66 W nicht überprüfen, aber das Honor 200 Pro kann auch mit einem normalen Qi-Ladegerät mit geringerer Leistung verwendet werden.
Trotz der neuartigen Akkuchemie schnitt die angegebene Kapazität von 5.200 mAh erwartungsgemäß gut ab, mit etwas mehr als einem Tag regelmäßiger Nutzung im standardmäßigen Always-on-Display-Modus.
Im synthetischen PCMark-Akkutest, der die Laufzeit unter einer simulierten Arbeitslast von 80 % Ladung auf 20 % berechnet, erreichte das Honor 200 Pro nur einen Wert von 11 Stunden und 24 Minuten. Sein Leistungswert lag jedoch bei 17.091, was darauf hindeutet, dass sich das Handy während des Tests nicht zurückhielt, was zum Beispiel das Ergebnis des konkurrierenden OnePlus 12R beeinflusst haben könnte.
Honor 200 Pro: Technische Daten
Honor 200 Pro | |
---|---|
Display |
|
SoC |
|
Speicher |
|
OS |
|
Kamera |
|
Selfie-Kamera |
|
Akku |
|
Konnektivität |
|
IP-Zertifizierung |
|
Abmessungen und Gewicht |
|
Weitere Punkte, die die nextpit-Community interessieren könnten:
|
Abschließendes Urteil
Das Honor 200 Pro ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, aber das ist vielleicht nur positiv, wenn es um die Kamera und die vielen kreativen Modi geht. Trotz der Positionierung als "Premium-Mittelklasse"-Handy befindet es sich mit einer UVP von 800 € im Flaggschiff-Bereich, vor allem, wenn man bedenkt, dass es Mitte des Jahres veröffentlicht wird und die Konkurrenten aus dem ersten Halbjahr günstiger sind.
Honor scheint sehr stolz auf das Design des 200 Pro zu sein, aber obwohl uns die Verarbeitungsqualität und die Materialien des Testgeräts gefallen haben, hat die Kamerainsel einen zwiespältigen Look, der zu retro wirken kann.
Abgesehen davon bietet das Honor 200 Pro mit seinem Bildschirm und seiner Leistung ein wirklich konkurrenzfähiges Paket. Das große Display, abgesehen von der gekrümmten Kante, ist perfekt für den Medienkonsum, und auch die Stereolautsprecher klangen gut (allerdings sind sie seitlich ausgerichtet, was die räumliche Immersion beeinträchtigte).
Das Erbe von Honor und seine "Think Different"-Einstellung sind interessant, obwohl man das Gefühl hat, dass einige Elemente vernachlässigt werden, wie etwa die Software. Während die starken EMUI-Wurzeln dafür sorgen, dass sich Huawei-Waisen wie zu Hause fühlen, wirkt die Oberfläche inkonsistent und veraltet. Und das Update-Versprechen für das Honor 3 + 4 bleibt nicht nur hinter seinen Konkurrenten von Samsung und Google zurück, sondern auch hinter den OnePlus-Modellen in der gleichen Preisklasse.
Danke, ich habe mit dem Honor 90 nur die kleine ältere Schwester, aber auch die überzeugt auf hohem Niveau. Aber bei der Kamera-"Insel", die der nächste Horror bei Smartphone zu werden scheint, bin ich raus. 😟 Für das Geld würde ich dann eher zu Nubia Z60U wechseln. Aber erst mal sitze ich, das mit dem, was ich habe aus.
Schickes Smartphone, nur das Kameramodul ist echt hässlich.
Ich nutze das 200 Pro jetzt seit seinem Erscheinen, konnte also schon die ersten Erfahrungen damit sammeln.
Was das polarisierende Design betrifft, so befand ich mich letztes Wochenende auf einer Hochzeitsfeier. Polarisiert hat das Aussehen (ich habe mich für die grüne Variante direkt bei Honor entschieden) eher nicht, es wurde insgesamt positiv aufgenommen, fiel aber definitiv auf. Bei meinem S24 (Ultra) zuvor fragte niemand, ob es sich um das S22, 23 oder 24 (Ultra) handelt. Es ist ein Samsung, fertig. Sollte es jemandem also wichtig sein, aus der Smartphone-Masse optisch herausstechen zu wollen: Das Honor ist das richtige Gerät dafür.
Grundsätzlich gilt natürlich immer: Optik ist Geschmackssache. Entweder wird der persönliche Geschmack getroffen, oder eben nicht. In meinem Falle wurde er es, sonst hätte ich mir das 200 Pro nicht gekauft.
Der Snapdragon 8s Gen 3 ist ein ausgezeichneter Prozessor - in die Knie zwingt man ihn so schnell nicht, die Fotoverarbeitung auf dem Gerät geht fix, das Honor wird auch bei den aktuell vorherrschenden hohen Temperaturen z. B. im Auto nie über Gebühr warm. Die Leistung dürfte für die anvisierten vier Jahre, die das 200 Pro mit Updates versorgt wird, absolut ausreichen. Wobei die vier Jahre ein solider Wert im Mittelfeld sind. Das da mehr geht, zeigen Google und Samsung, wobei ich allerdings Zweifel an einem Tensor G3 im Jahre 2031 hege. Die Zeit wird es zeigen, Deutlich weniger geht natürlich auch, da braucht man nur einen Blick auf Poco oder Sony zu werfen. Ändern wird sich das wohl generell erst durch die Gesetzgebung und die Pflicht, mindestens fünf Jahre Updates anzubieten.
Der Harcourt-Porträt-Modus der Hauptlinse ist tatsächlich ein Knaller. Ich habe ihn ausgiebig auf der eingangs erwähnten Hochzeitsfeier getestet, und die Ergebnisse sprechen nicht nur für sich, sondern haben alle anderen dort genutzten Smartphones von Apple bis Xiaomi ziemlich alt aussehen lassen.
Generell versteckt sich die Hauptkamera auch bei allen anderen Modi nicht hinter dem großen Bruder, dem Magic 6 Pro - weder tagsüber, noch bei wenig Licht. Auch der 50 MP-Sensor, der für den 2,5-fach optischen Zoom genutzt wird, weiß bis ca. 10-fache Vergrößerung zu überzeugen. 50-fach ist wie bei allen Zoomstufen dieser Größenordnung bei allen Herstellern eher ein Gimmick, reicht aber aus, um Dinge in der Ferne zu erkennen, bei denen.das Auge passen muss. Ja, die UWW-Linse mit 12 MP ist nichts Besonderes - das war sie bei meinem S24 aber auch nicht, hinter der braucht sich das 200 Pro daher ebenfalls nicht zu verstecken. "Solide" trifft es wohl am Ehesten. Auf Leinwand ziehen und verschenken möchten vermutlich die Wenigsten eine UWW-Aufnahme ihres Smartphones.
Das Display ist einfach hervorragend, wird auch bei direkter Sonneneinstrahlung nie zu dunkel, um noch etwas ablesen zu können - und ist wieder curved. Endlich, möchte ich beinahe sagen, denn nach dem S24 und S24 Ultra weiß ich diesen Formfaktor in der Hand wieder richtig zu schätzen. Die Haptik ist schlicht um Längen besser, die Optik finde ich ebenfalls gefälliger.. Spätestens hier sind wir allerdings wieder beim persönlichen Geschmack.
Schließlich der Akku: Hält locker den ganzen Tag durch, ist bei Bedarf aber auch wieder mit rasanten 100 Watt bzw. kabellos mit 50 Watt (bei mir, mit Honor Qi - Lader) ratzfatz aufgeladen. Die Kritik an den regionalen Unterschieden in Bezug auf das Beilegen des Netzteils ist berechtigt, aber wir Deutsche bekommen eben in der Regel kein Netzteil mehr beim Kauf eines durchaus teuren Smartphones. Überraschenderweise - und entgegen den stetig gleich klingenden Aussagen der Hersteller - hatte ich aber auch kein 100 Watt-Netzteil nebst Schnellladekabel noch irgendwo in der Schublade liegen. Honor hat auf seiner Seite für Frühbesteller das gute Stück dann übrigens doch beigelegt.
Ach ja, die Software. Magic OS wird vermutlich nie meine Lieblingssoftware werden, aber das war One UI bei Samsung über all die Jahre hinweg auch nicht. Irgendwie findet sich von iOS bis Windows eben immer etwas, was man persönlich besser fände. Die eierlegende Wollmilchsau ist Magic OS also definitiv nicht. Allerdings lässt sich immer noch hier und da der gute alte Huawei-Stallgeruch wahrnehmen, und diese Vibes werte ich als früherer Huawei-Nutzer dann doch wieder positiv. Nennt es sentimental. 😁
@Olaf
One UI ist super.