Die neuen KI-Features für Honor-Smartphones im ersten Test
Auch Honor springt auf den Hype-Train rund um künstliche Intelligenz auf – das neue Top-Smartphone Honor Magic 6 Pro bekommt einen bunten Strauß an KI-Features. nextpit hat drei KI-Funktionen für Euch ausprobiert.
- Vielleicht auch ganz interessant: Honor Magic V2 im Test – so gut ist das dünnste Foldable!
Zugegeben: Meine Kollegin Camila hatte es bei Ihrem ersten Kurz-Test des Honor Magic 6 Pro nicht leicht. Viele der versprochenen KI-Features sind derzeit auf unserem Testgerät bisher nicht verfügbar und werden erst in den kommenden Wochen per OTA-Update ausgerollt. Dann werden wir unser erstes Hands-on von dem Smartphone auch noch einmal aktualisieren, und es gibt natürlich auch eine abschließende Testnote.
Bis es so weit ist, konnten wir aber auf dem MWC schon einmal einen Blick auf zwei der neuen KI-Features werfen. Hier kommen unsere ersten Eindrücke.
Honor Portal: Sharing auf Steroiden
Mein persönlicher Favorit von Honors KI-Features heißt "Portal". Dabei handelt es sich um eine Seitenleiste, auf die Ihr nahezu beliebige Inhalte per Drag and Drop ziehen könnt. Je nach Inhalt zeigt das Smartphone hier dann andere Optionen an.
Schiebt Ihr unter anderem ein Produktfoto aus einem WhatsApp-Verlauf auf die Seitenleiste, dann seht Ihr hier eBay und Instagram als Optionen, falls Ihr das Produkt kaufen oder das Foto posten möchtet. Bei einer Adresse tauchen dagegen Google Maps, Google Mail und diverse Messenger auf, damit Ihr gegebenenfalls einen bestimmten Ort teilen könnt. Sobald Ihr die Information in die Portal-Leiste eingekippt habt, übernimmt der jeweilige Anbieter die Informationen und beispielsweise eBays eigene Bilder-Inverssuche kümmert sich darum, das gewünschte Produkt zu finden.
Schlussendlich ist das Feature praktisch, aber auch keine Revolution. Das Markieren von Adressen und das direkte Starten einer Navigation klappt bereits seit mehreren Android- und iOS-Generationen, und auch eine Rückwärtssuche mit Google Lens oder das Teilen von Fotos sind keine besonders komplexen Aufgaben.
Trotzdem: Die grundsätzliche Idee der Seitenleiste ist nett, und in Zukunft ist eine Weiterentwicklung denkbar. Beispielsweise könnte das Smartphone erkennen, wer auf einem markierten Foto abgebildet ist und direkt den passenden Kontakt inklusive des bevorzugten Kommunikationskanals einblenden. Die erste Version von Portal soll bis Mitte März 2024 auf dem Honor Magic 6 Pro verfügbar sein.
Lokales LLM powered by Llama 2
Das zweite KI-Feature auf dem MWC 2024 lief unter dem Arbeitstitel "AI Demo" auf dem Honor Magic 6 Pro. Ihr ahnt es schon: Es wird noch etwas länger als bei Portal dauern, bis diese Funktion auf das Smartphone kommt. Interessant war die Demo trotzdem, denn mit Llama 2 kam hier ein lokales laufendes Text-to-Text-Modell zum Einsatz. Sprich: Ihr habt einen universellen Chatbot auf Eurem Smartphone, der alle erdenklichen Fragen beantwortet, ohne Eure privaten Informationen durch die Cloud zu schicken. Das ist etwa dann wichtig, wenn Ihr aus sensiblen Inhalten einen Text schreiben lassen wollt.
Und so beantwortete das KI-Modell auf dem MWC diverse Fragen in englischer Sprache, unter anderem jene nach einem Schnitzel-Rezept. Fragt man nach sehr spezifischen Dingen, die Llama 2 nicht beantworten kann, dann kippt das LLM in die bekannten Halluzinationen von Text-to-Text-Modellen und fantasiert. nextpit beispielsweise verdient sein Geld dann mit KI-Lösungen für Unternehmen. Aber wie zuvor erwähnt: Dieses Problem gibt's auch bei ChatGPT & Co. Einen konkreten Starttermin konnte uns Honor bisher nicht nennen.
- Mehr zum Thema: Die besten KI-Features auf Smartphones
Bonus-Feature Eyetracking: Ins Auge gegangen?
Auch wenn's nicht direkt ein KI-Feature ist, konnten wir auf dem Honor-Stand auch das Augentracking ausprobieren. Das Honor Magic 6 Pro beobachtet Euch durch die Frontkamera, und durch einen konzentrierten Blick könnt Ihr eine bestimmte Aktion auslösen. In der Demo ließ sich so beispielsweise eine Notification erweitern, um den ganzen Text lesen zu können. Auch das Annehmen von Anrufen klappt so. Das ist beispielsweise dann hilfreich, wenn Ihr gerade beide Hände im Teig stecken habt und Euer Handy nicht einsauen möchtet.
In der Praxis fällt dieses Feature wohl in die gleiche Kategorie wie "DoubleTap" bei der Apple Watch Series 9 und Watch Ultra 2. Es wird wohl einige wenige Spezialfälle oder Anwender geben, für die das Feature im Alltag regelmäßig wichtig ist. Aber ich bezweifle, dass die breite Masse regelmäßig ein Eyetracking-Feature nutzen wird – zumindest in der aktuellen Ausbaustufe.
- Auch interessant: Die besten Smartphones des Jahres 2024 im Test und Vergleich
Was denkt Ihr über die drei Features – welches ist Euer Favorit? Und nutzt Ihr bereits ähnliche KI-Funktionen auf Eurem aktuellen Smartphone?