Honor MagicBook 14 im Test: leichtes, preiswertes Arbeitstier
Honor bringt mit dem MagicBook 14 zum ersten Mal ein Notebook auf den deutschen Markt. Da es technisch weitgehend identisch ist mit dem Huawei Matebook D 14, will ich an dieser Stelle die wichtigsten Merkmale zeigen und meine Eindrücke aus dem zweiwöchigen Test des Honor MagicBook 14 mit Euch teilen.
Was würdet Ihr für einen super-leichten, aber schnellen Laptop mit kompakten Abmessungen und solider Verarbeitung ausgeben? Honor verlangt für ein solches Paket nur 599 Euro. Und was Ihr dafür erhaltet, kann sich sehen lassen:
Honor MagicBook 14: Technische Daten
Display | 14 Zoll, 1.920 x 1.080, 220 cd/m², matt |
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Maße und Gewicht | 322.5 x 214.8 x 15.9 mm, 1,4 kg |
Chipsatz | AMD Ryzen 5 3500U, Vega 8 |
RAM | 8 GByte DDR4 2400 (933 MHz), Dual Channel, verlötet und nicht erweiterbar |
SSD | 256 GB PCIe-NVME, M.2 2280 (Samsung MZVLB256HBHQ) |
Akku | 56 Wh, Typ-C-Ladegerät mit 65 W |
Anschlüsse | Typ-C (Ladegerät + USB 3.1, kein HDMI), USB-A 3.1, USB-A 2.0, HDMI |
Windows | 10 Home, keine Bloatware |
WLAN | Realtek 8822CE Wireless LAN 802.11ac |
Audio | Realtek, Stereo an Unterseite |
Fingerabdrucksensor | vorhanden |
Kartenleser | nicht vorhanden |
Webcam | 0,9 MP, in Tastatur |
Zunächst möchte ich Euch vorwarnen, dass ich nach knapp zehn Jahren Linux und einem halben Jahr macOS seit Langem zum ersten Mal wieder zwei Wochen am Stück Windows nutze. Ich hatte mit Abstürzen, überraschenden Update-Reboots und ähnlichen Katastrophen gerechnet. Auch hatte ich erwartet, dass mir etliche Bloatware entgegenblinkt und mich zur Verlängerung des Antivirus-Updates oder des Microsoft-Abos animiert. Doch nichts dergleichen ist eingetreten. Selbst größere Updates waren im Nu installiert.
Die Nutzererfahrung mit dem Honor MagicBook ist aus dem Karton heraus butterweich. Kollege Daniel hatte im Test des baugleichen Huawei Matebook D 14 (2020) bereits Details zur Verarbeitung, Ausstattung und der allgemeinen Performance erläutert. Auch er kam zu dem Schluss, dass das Gerät den Preis von 699 Euro rechtfertige. Honor verkauft nun praktisch dasselbe Modell mit 256 GB kleinerer (austauschbarer) SSD für 599 Euro.
Legt Ihr dann die 100 gesparten Euro selbst drauf, erhaltet Ihr eine 1TB-SSD separat dazu. Was mich persönlich jedoch stören würde: Ein solches preiswertes Upgrade ist mit dem RAM nicht möglich. Honor hat den Arbeitsspeicher fest auf die Platine gelötet und keinen einzigen Slot für Upgrades installiert. Immerhin werkelt der verlötete RAM im Dual Channel, womit die Grafik-Einheit der Ryzen-APU ihr volles Potenzial entfaltet (ihr wird 1 GByte des Hauptspeichers als VRAM zugewiesen).
Man kann mit dem Honor MagicBook 14 spielen
Ich bin zwar kein Gaming-Enthusiast. Doch die gelegentliche Runde Skyrim Special Edition oder Cities: Skylines (alt, ich weiß) ist mit dem MagicBook 14 nicht nur spiel-, sondern auch genießbar. Selbst in aufregenderen Kampfszenen beziehungsweise größeren Städten fällt die Framerate bei Full HD und mit mittleren Details (SSAO aus) nicht unter die 24-FPS-Marke. Vier physische CPU-Rechenkerne und 512 Shader-Einheiten verrichten gute Arbeit.
Freudige Entdeckungen
Eine dunkle Erinnerung an meine Zeit mit Windows-Rechnern – insbesondere mit Laptops und Komplett-PCs – ist die Masse an vorinstallierter Software. Beim Honor MagicBook wurde auch diese Befürchtung nicht bestätigt. Der Hersteller installiert lediglich den PC Manager vor. Dieser lädt und installiert neue Treiber im Hintergrund. Überdies könnt Ihr dort konfigurieren, dass der Akku stets zwischen 40 und 70 Prozent Ladung gehalten wird. Auf diese Weise wird seine Lebensdauer deutlich erhöht.
Der Teufel steckt im Detail
Hier und da merkt man dem MagicBook doch an, dass es nur Mittelklasse ist. Den größten Pferdefuß – vor allem jetzt in Zeiten des Social Distancings – spüre ich bei Video-Chats. Die zu niedrig, nämlich in der Tastatur angebrachte Webcam filmt mir direkt in die Nasenlöcher. Die Federposition ist leider fix, sodass ich den Blickwinkel der Webcam nicht nachjustieren kann.
Ein weiteres fragwürdiges Detail: Welcher der beiden Typ-A-Anschlüsse beherrscht jetzt USB 3.0 und welcher nur 2.0? Die Industrie-übliche Kennzeichnung mit dem Super-Speed-Schriftzug hat sich Honor gespart. Selbst auf der Unterseite befindet sich kein Hinweis. Der Blick ins Handbuch (auch auf deutsch übersetzt) offenbart, dass links der schnelle Anschluss ist.
Der Typ-C-Anschluss ist recht einfältig. Neben schnellem Aufladen (es seien wohl 46 Prozent in 30 Minuten) beherrscht er nur Datentransfers nach USB 3.1. HDMI oder andere Features fehlen ihm; ob er per Dongle den fehlenden Ethernet-Anschluss nachrüsten kann, konnte ich noch nicht überprüfen. Externe Monitore lassen sich bim MagicBook also ausschließlich via HDMI anschließen. Auch wenn der HDMI-Typ nicht näher definiert ist, müsste es sich wegen des verwendeten Prozessors um HDMI 2.0 handeln.
Fazit
Hätte ich mir das MagicBook 14 für 599 Euro selbst gekauft, wäre ich vermutlich hochzufrieden. Meine Spiele laufen, ich kann daran ohne Abstürze arbeiten und für die nächsten vier Jahre wird die Hardware ausreichen. Durch die robust anmutende Verarbeitung wird es nach dieser Dauer voraussichtlich bis auf die gelegentliche Delle und kleine Kratzer noch richtig gut aussehen.
Da der RAM mit 8 GByte aktuell gerade so ausreicht, würde ich vermutlich nach zwei Jahren Linux darauf installieren. Das ist erfahrungsgemäß genügsamer und verdoppelt nicht wie Windows gefühlt alle zwei Jahre seine Systemanforderungen. Auf den coolen Fingerabdrucksensor müsste ich dann aber verzichten; schade.
Als Alternative empfiehlt sich aktuell das DELL Inspiron 5485 mit 512 GB SSD. Notebooksbilliger bietet es vorübergehen noch 100 Euro günstiger an. Das hat Ethernet-Port, Kartenleser, einen schnellen Typ-A-Anschluss mehr, aber 33 Prozent weniger Akkukapazität.
Ein Notebook ohne Stiftbedienung und Windows-Pro kommt mir nicht ins Haus. Bis 1400,- Euro würde ich schon ausgeben. Ich möchte es aber auch bis zu 10 Jahre nutzen können, also Wechselakku pflicht.
Würde ich mir ein Notebook kaufen und nicht sofort zuschlagen müssen, würde ich noch ein paar Monate ins Land ziehen lassen und auf die neue Ryzen Generation warten.
Deutlich mehr Performance und bessere Akku Laufleistung sind da schon vorprogrammiert. Das Asus Zephyrus ist natürlich teuer ohne Ende aber es versteht sich ja auch eher als Angebot an ambitionierte Gamer, jedoch wird es sich auch in kürze deutlich günstigere Geräte geben die dann an der Performance eines guten Desktop kratzen. Ich schätze die AMD Renoir Linie wird einiges am Markt auf den Kopf stellen.
Sehe das ähnlich. Für das gleiche Geld deutlich mehr Leistung als in den letzten 10 Notebook-Jahren. Und wenn man die Leistung nicht braucht, dann hoffe ich das zumindest die Akkulaufzeit gewachsen ist. Die wenigen Tests und Folien von AMD sehen zumindest vielversprechend aus.
DerBauer hat ein neues ASUS ROG Zephyrus getestet, lassen wir den Preis durch Geforce 2000-irgentwas TI mal aussen vor, hat das Ding im Cinebench & Co. aber sowas von abgeliefert das die Performance des Notebooks an aktuelle Ryzen 7 Desktops heranreichte. Dabei war die Leistungsaufnahme für heutige Verhältnisse lachhaft.
Solch ein Gerät könnte ich mir gut als Desktop Replacement vorstellen. Ich denke spätestens nächstes Jahr wird Asus auch die TUF Serie damit bestücken und dann sollte man um die 1000 Euro schon was ordentliches bekommen womit sich arbeiten und spielen lässt.
So ultrahandlich und dünn wie das Zephyrus muss es nicht sein oder wie dieses Honor Gerät, weil Big Screen und Performance lässt sich damit nicht vereinbaren, dann lieber Platz für eine weitere Festplatte.
Für Unterwegs werde ich mir mal ein Chromebook gönnen, da kommt ja von Lenovo mit dem Chromebook Ideapad Duet eines raus, das meinen Tabletwunsch gleich mitbefriedigt....
aber wie AMD es gezeigt hat, lässt sich allerdings ultrahandlich und dünn + Performance vereinbaren. Ich als mobiler Medienkünstler hab nicht immer Lust ein 2,5kg Notebook herumzutragen um aufwendige Projekte zu generieren
Ja , aber gerade zum Arbeiten halte ich von allem unter 15" recht wenig. Mit vernünftigen Display ( sowie Qualität als auch Diagonale ) klappt das mit dem Handlich nicht. Für mich ist aber auch alles was in den Laptop-Rucksack passt und unter 2 kg wiegt noch sehr portabel.
Das ist halt eine subjektive Sicht in meinem Fall.
@Thomas H.
Gebe dir 100% Recht, der neue Ryzen 4800H für Notebooks ist ein Intel-Destroyer und das perfekte Workhorse!
Also wartet falls möglich und besorgt euch die beste Preis/Leistung, diese ist derzeit nur bei AMD zu finden 💻😆
Mich hätte die Lautstärke interessiert. Leider ist die Bildschirmhelligkeit unterirdisch.
Der Ventilator geht alle paar Minuten für zehn Sekunden an. Vor allem, wenn ich einen neuen Tab öffne oder einen Stream oder natürlich ein Spiel starte. Falls du dafür keine Toleranz hast, ist das wahrscheinlich nicht dein Rechner.
Das heißt, dass das Laptop schon bald an der Leistungsgrenze schrammt? In erster Linie dürfte das an Windows liegen...🙄
Läuft GTA 5 in 720p darauf?Würde mir schon reichen.
Wenn mit matschigen Texturen und geringer Sichtweite zufrieden gibst, dann wahrscheinlich ja.
Guter Preis für ein rundes Gerät mit zu dunklem Display.
Wird es schwer haben in der Preisklasse, sieht aber ziemlich schick aus.
Bei 600€ und der sonstigen Hardware kann man vermutlich nicht mehr erwarten, aber trotzdem schade, dass es nur 16:9 beim Display gibt (1920x1200 - 16:10 wäre schön gewesen...) und vor allem die Helligkeit macht es halt für den Außenbetrieb quasi zum mattierten Schminkspiegel.
Und 8 GByte DDR4 2400 (933 MHz), wobei Apple im MacBook Air 8 GB 3733 MHz LPDDR4X verbaut. Der Unterschied dürfte merklich spürbar sein.
Dürfte nett zum surfen im www sein, mehr aber wohl nicht. Und ja, ich würde da sofort Linux Mint drauf installieren.
Mit dem Gerät kann man deutlich mehr als nur im Internet surfen.
Ich weiß nicht, woher immer so ein Müll kommt.
Der Ryzen 5 ist stark genug um zumindest rudimentäre Arbeiten zu übernehmen.
Photoshop dürfte kein Problem darstellen, das Programmieren und die generellen auch anspruchsvolleren Office Arbeiten sind definitiv flüssig nutzbar, das Gerät ist ein schickes und günstiges Arbeitsgerät zu einem fairen Preis.
Linux Mint. Wenn ich so etwas schon höre.
Die Kompabilität durch Standardprogramme ist noch immer schlimm. Ubuntu bleibt Ubuntu egal welchen Anstrich es verpasst bekommt.
Für einen Standardnutzer, der keine großen Videoschnittarbeiten macht und nicht unbedingt heftig zockt ist das Gerät mehr als ausreichend.
so einfach lässt sich das mit dem Speichertakt nicht erklären. Der Speicher läuft zwar mit 933 MHz, aufgrund der asynchronen Steuerung + Dual Channel ergibt sich dennoch eine Gesamtaktfrequenz von 2400 Mhz. Außerdem unterstützt der Ryzen dieser Generation nur bis zu 2400MHz, während Intel im mobilen Segment (derzeit nur G,U und Y) schon deutlich höhere Taktfrequenzen unterstützt.
Das Macbook Pro 16 hat auch "nur" 2666Mhz. Der Unterschied dürfte daher vernachlässigbar sein.
Der Ryzen 5 + Vega 8 dürfte auch anspruchsvolle Photoshop arbeiten genügen, aber 8GB sind für sowas mittlerweile schon knapp, dazu ist er verlötet und auch nicht aufrüstbar.
@Tim
16:10 --> die wenigen Mehr-Pixel nach oben und unten bewirken in der Tat einiges.
"Linux Mint. Wenn ich so etwas schon höre. "
So? Was denn? Ich nutze das seit Jahren ohne Probleme auf einem mittlerweile 15 Jahre alten DELL Inspiron. Und Linux bietet alle Programme, die man für das von mir angeführte surfen benötigt, sowie Office oder Bildbearbeitung per Gimp frei Haus und immer auf dem aktuellsten Stand. Und Hardware lief bei mir immer ausnahmslos OOTB.
Yeah, don't feed the troll. Wir werden hier keine Linux-Rekruten finden. :D
Mir geht es nicht mal um die mMn mangelnde Alltagstauglichkeit der verschiedenen Linux Systeme.
Mir geht es hier eher um den Otto-Normalverbraucher. Der Großteil wird nunmal Windows 10 auf diesem Rechner nutzen, ist eben so.
Auf die anderen Punkte bist Du aber lustigerweise gar nicht eingegangen.