HTC Vive Setup: Lohnt sich der Aufbau-Aufwand?
HTC hat mit der Vive eine der besten, aber mit 899 Euro auch teuersten VR-Lösungen im Angebot. Wir haben die VR-Brille im Büro und haben uns natürlich zunächst mit der Installation beschäftigt - oder besser: beschäftigen müssen. Denn ganz einfach ist das Vive-Setup nicht. Lohnt sich der Aufwand? Wir zeigen Euch, worauf Ihr achten müsst, welche Probleme auftreten können und wie Ihr diese Lösen könnt.
Die HTC Vive einzurichten, kann unter Umständen für ziemlich viel Frust sorgen. Im Gegensatz zu Daydream- oder Cardboard-Brillen bedarf es hier einiger Hardware und Software, die aber natürlich deutlich bessere Qualität ausspucken. Auch wir hatten so unsere Probleme beim Setup und sind in gewisse Schwierigkeiten geraten. Damit Ihr diesen Frust zumindest etwas umgehen könnt und schneller Spaß an der VR-Brille finden könnt, zeigen wir Euch hier Probleme, die auftreten können und auf was Ihr achten müsst. Mit unseren Tipps zum Vive-Setup werdet Ihr schneller zum VR-Spaß kommen, denn der Lohn der Mühen ist umwerfend.
HTC Vive Setup: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Der erste entscheidende Punkt, erklärt sich eigentlich von selbst. Natürlich benötigt Ihr zunächst einen potenten PC, der die Vive bespielen kann. Gewisse Punkte sind hier aber wichtig, die nicht unbedingt von vornherein erkennbar sind. Wir haben glücklicherweise zu unserer Test-Vive einen entsprechenden PC im Rucksack-Format geliefert bekommen. Dieser PC ist dank einer Nvidia GTX 1070 mit einer sehr guten Grafikkarte ausgestattet. Aber nicht nur die GPU muss stimmen, sondern auch die CPU. Beim Kauf kann mittlerweile schon vorher geklärt werden, ob die Hardware für den Betrieb einer HTC Vive geeignet ist. Auf der offiziellen Webseite findet Ihr die Mindestanforderungen und könnt direkt auch Euren PC testen.
HTC Vive Mindestanforderungen
Komponente | Mindestanforderung |
---|---|
Prozessor | Intel Core i5-4590, AMD FX 8350 oder besser |
Grafik | NVIDIA GeForce GTX 1060, AMD Raden RX 480 oder besser |
Speicher | min. 4 GByte Arbeitsspeicher |
Videoausgang | 1x HDMI 1.4-Anschluss oder DisplayPort 1.2 oder neuer |
USB | USB 2.0-Anschluss oder neuer |
Betriebssystem | Windows 7 SP1, Windows 8.1 oder Windows 10 |
Unser Rucksack-PC für die Vive weist allerdings eine Schwäche auf, die auch bei vielen Notebooks zu finden ist: Die Anzahl der Anschlüsse ist nicht besonders hoch. Für die Nutzung einer HTC Vive benötigt Ihr zwei HDMI-Anschlüsse (oder einen Displayport-Anschluss) und einen USB-2.0-Anschluss. Gerade die HDMI-Anschlüsse können schnell zum Problem werden. Davon hat unser PC leider nur einen, dem ein Displayport-Anschluss zur Seite steht, den wir dann zum Anschluss eines Monitors genutzt haben. Leider kann aber genau das zum Problem werden: Es müssen beide Displays, also die HTC Vive und der externe Monitor, direkt an die Grafikkarte angeschlossen werden, ansonsten kann es dazu kommen, dass die Vive streikt. Warum das so ist? Gute Frage, eine Erklärung haben wir dazu bisher noch nicht gefunden.
Dieses Problem hat bei uns dafür gesorgt, dass die Vive zunächst partout nicht funktionieren wollte. Erst nach mehreren Neuinstallationen und dem Wechsel des USB-2.0-Anschlusses auf ein 3.0-Modell, zeigte die Brille ein Bild an. Auf verschiedenen Plattformen wird das Problem schon seit längerem diskutiert, unter anderem bei Steam und bei Reddit. Hier findet man verschiedenste Lösungswege. Unter Umständen kann es also etwas dauern, bis die Vive Ihren Dienst tut. Aber: Gebt nicht auf, denn es lohnt sich!
HTC Vive Setup: Der Einrichtungsprozess
Nach dem Setup der Kabel gelingt die Software-Einrichtung recht einfach und die HTC-Software führt Euch durch alle wichtigen Schritte. Hier werden Euch alle wichtigen Bestandteile und die Funktionen erklärt.
- Headset: Das Headset ist die VR-Brille, die die VR-Inhalte anzeigt
- Basisstationen: Hierbei handelt es sich um die beiden Sensoren, die das Spielfeld aufnehmen und die Bewegungen des Headsets und der Controller registrieren
- Controller: Die zwei Controller dienen als Steuereinheiten in der VR-Welt, je nach Spiel werden sie mitunter realitätsnah als Hände angezeigt und genutzt
Das Anschließen der Hardware geht auch dank des Assistenten sehr einfach und schnell von der Hand. Die Anzahl der Kabel ist recht groß, aber man weiß schnell, wo welches Kabel letztendlich hingehört.
Beim Einrichten wird auch automatisch die nötige SteamVR-App installiert, über die Ihr die Spiele kauft und installiert. Hierbei kommt es eigentlich zu keinen Problemen. Erst wenn das Headset angeschlossen und eingerichtet werden soll, kann es schnell zu Fehlermeldungen kommen. Steam sind diese natürlich bekannt und hat direkt eine sehr informative Webseite eingerichtet, auf der die gängigsten Fehlermeldungen erläutert werden und Lösungen aufgezeigt werden. Auch uns hat diese Seite bei dem ein oder anderen Problem Hilfe geleistet. Auch das Handbuch ist online zu finden und leistet in dem ein oder anderen Moment wichtige Hilfestellungen beim Vive-Setup.
Wenn alles installiert ist und das Headset korrekt erkannt wird, muss zunächst das Spielfeld eingemessen werden. Auch hier hat sich HTC Gedanken gemacht und eine gute, aber vor allem witzige, Animation eingebaut. Dabei springt ein kleines Männchen durch den Raum und zeigt Euch genau, was Ihr eigentlich machen müsst. Danach ist es endlich so weit, Ihr könnt Eure neue HTC Vive zum Einsatz bringen!
HTC Vive Setup: Lohnt sich der ganze Aufwand?
Kommen wir also zurück zur Eingangsfrage: Lohnt sich der Aufwand? Ich kann diese Frage nur deutlich mit "Ja!" beantworten. Und wie es sich lohnt! Schon in der ersten Minuten der Nutzung ist klar, das Teil macht richtig Laune! Ich wollte nicht lange auf die Installation eines Spiels warten und startete daher direkt die vorinstallierte VR-Demo von Nvidia. In diesem Spiel steht Ihr im Innenraum eines Zirkus und könnt verschiedene Minispiele absolvieren, darunter Dosenwerfen, Bogenschießen und Basketball. Die Spiele sind nicht weiter kompliziert, machen aber überraschend viel Spaß. Klar, das ist vor allem in den ersten Minuten mit einer VR-Brille der Fall, zeigt aber, wie interessant diese noch neue Technik wirklich ist. Man verliert schnell den Bezug zum umgebenden Raum und Geräusche von außen irritieren einen zunächst, da man sie einfach nicht erwartet (ich hatte das Headset zunächst ohne Kopfhörer genutzt).
Schon die ersten Minuten mit der HTC Vive trösten über die schweren Stunden des Vive-Aufbaus und des Frusts hinweg. Man vergisst sofort, wie nervig die Einrichtung doch war. Die Vive ist nach wie vor so neuartig, dass man einfach begeistert ist, auch wenn man sie noch nicht mal intensiv genutzt hat. Viele Kollegen kamen schon vorbei und fragten schon mal, wann sie die VR-Brille ausprobieren könnten.
Der erste Eindruck ist sehr gut, die Bildqualität ist um ein vielfaches besser als bei Daydream- oder Cardboard-Brillen. Das Spielen macht ab der ersten Minute wahnsinnig viel Spaß und man vergisst schnell die Zeit. Die VR-Erfahrung selbst ist genial, nur das Drumherum nervt mitunter etwas.
Unser System läuft noch nicht zu 100 Prozent, immer wieder kommen Fehlermeldungen und Spiele werden nicht richtig beendet oder gestartet. Alles fühlt sich dann doch noch etwas "Beta" an. Wir werden natürlich weiter an den Einstellungen spielen und sehen, ob es dann komplett ohne Fehler läuft. Aber all diese Umwägbarkeiten und kleinen Problemchen halten einen nicht davon ab, die Brille unbedingt nutzen zu wollen. Man gibt einfach nicht auf, dafür macht es einfach zu viel Spaß.
Wir werden die HTC Vive in den nächsten Tagen und Wochen auf Herz und Nieren testen und werden Euch über unsere Eindrücke, Probleme und Überraschungen natürlich auf dem Laufenden halten. Wir freuen uns alle schon sehr auf diesen Test. Spielen im Büro kann dann doch nicht jeder, oder?
Dann werde ich mal meine Kinozimmer umbauen in ein 3D spiele zimmer 😆 das ist 10 mal 8m, sollte also reichen. vllt noch die Wände polstern😂
Ich habe die Vive, weiß also, wovon ich spreche.
Der Aufbau hat bei mir keine 30 Minuten gedauert. Solange man mit einem Bohrer und einem Schraubenzieher umgehen kann (wahlweise: Stative aufstellen kann), ist das gar kein Problem und ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum da immer wieder von so einem großen Aufwand oder einer komplizierten Installation geschrieben wird.
Der RucksackPC war ein Unsinn. Seid ihr sicher, dass man den Monitor nicht abstecken kann, wenn die Vive läuft? Wenn nicht, ist das eine absolute Fehlkonstruktion (des PC-Herstellers, nicht von Valve). Ein gewöhnlicher Gaming-Laptop (Highend natürlich) wäre wohl die bessere Wahl.
Bei einem normalen StandPC braucht man keine zwei HDMI-Ports, weil die Monitore ja über DVI oder DisplayPort angeschlossen werden können. Wer es wirklich drahtlos will, sollte in das TP-Cast invenstieren.
Empfehlenswerte Testsoftware: Budget Cuts Demo, Vanishing Realms, Gnomes and Goblins, Accounting (wenn man den Humor mag), Bullets and More, Waltz of the Wizard, Google Earth VR, Realities, the Gallery: Episode 1, Mass Exodus, ...
und natürlich The Lab, die Minigamesammlung von Valve!
Hey John, zunächst einmal, vielen Dank für die Empfehlungen, wir werden sie uns definitiv mal ansehen! :)
Zu den anderen Punkten: Die Probleme und Fehlermeldungen sind leider aufgetreten und waren nicht in paar Minuten behoben. Das muss nicht unbedingt so sein, das ist richtig, bei uns war es aber leider so. Zu dem Thema HDMI-Anschlüsse: Wie im Artikel steht, kann hier auch ein DisplayPort Anschluss als zweiter Anschluss genutzt werden, so wie in unserem Fall. Dieser kann aber unter den beschriebenen Umständen zu Problemen führen (bei uns glücklicherweise nicht :))
Generell würde ich empfehlen, die Vive über HDMI anzuschließen und die Bildschirme über etwas anderes (falls nur ein HDMI-Port vorhanden ist).
Ich präzisiere von vorhin: Die MONTAGE dauert 30 Minuten. Das habe ich mit dem Aufbau gemeint: Den handwerklichen Teil, und den finde ich nicht kompliziert. Die (Software-)Einrichtung dauert dann keine 5 Minuten, wenn man keine Fehlermeldungen erhält. Was bei euch schiefgelaufen ist, weiß ich nicht und kann nichts dazu sagen. Ich habe mich an die Anleitung gehalten (nein, das ist keine Unterstellung ;) ) und es ging alles glatt.
Die Lighthousestationen sind übrigens keine Sensoren, sondern Emitter. Die Sensoren sind unter den Vertiefungen auf der Brille und den Controllern. Das verringert den Kabelsalat, weil die Lighthousestationen eben keine Datenverbindung zum PC brauchen.
PS: Unseen Diplomacy ist ein interessantes Proof of Concept, das komplett ohne Teleportation und Touchpad-Locomotion auskommt. Man braucht dafür allerdings die vollen 3x4 Meter Spielfläche.
Hi,
ja, der Prozess der Installation ist eigentlich denkbar einfach. Mir ging es vor allem darum, dass ich den Eindruck erhalten habe, auch durch Recherche im Internet wegen der auftretenden Probleme, dass die Vive durchaus nicht ganz unempfindlich ist. Ich war überrascht, welche Veränderungen bei manch einen zum Erfolg geführt haben :D
Bei aller Euphorie glaube ich nicht, dass dieses Konzept eine Chance hat, über den Status eines Nischenprodukts hinaus zu kommen.
Viele wissen nicht, wieviel hdmi Ports sie haben oder ob ihre Grafikkarte oder CPU ober- oder unterhalb der Hardwareanforderungen anzusiedeln sind.
Spätestens beim Einrichten jedoch, im Bezug darauf, dass ihr von "Stunden" sprecht, wird die Ernüchterung kommen.
Vergesst nicht, warum sich das Smartphone von heute durchgesetzt hat, gegen die damalige, unangefochtene Nummer eins der Handykonzerne Nokia, obwohl diese schon Smartphone Konzepte verkauften. Das iPhone konnte man einschalten und alles mit wenigen Tips machen. Es war kinderleicht zu bedienen und das will die Breite Masse.
Daher glaube ich eher, dass Sony mit Playstation VR ein Heimspiel hat, auch wenn die Hardware vergleichsweise im mittleren Segment anzusiedeln ist.
Du vergisst das die Entwicklung nicht stehen bleibt, es wird einfacher, kleiner wie jede neue Entwicklung. Ich weiß noch wie in den 90er das Handy verpönt war, hatte man ein Handy wurde man als Angeber und als Wichtigtuer verpönt. Die waren auch noch sehr groß. Heute ist es normal das jeder ein Handy hat.
So sehe ich das ehrlich gesagt auch. Es handelt sich noch immer um ein sehr frühes Produkt, dass sich noch deutlich weiter entwickeln wird. Aktuell ist es definitiv ein Nischenprodukt, dass schon jetzt für mehr gehalten wird, als es aktuell noch ist. Ich denke, dass genau das durchaus ein Problem aktuell ist, das ich auch bei mir selber festgestellt habe. Die Erwartungen sind schon jetzt etwas zu hoch :)
Aus genau diesen Gründen schrieb ich von "diesem Konzept" und nicht VR allgemein.
Man braucht nur einen HDMI-Port. Wer nicht fähig ist, mit den Hardwaremindestanforderungen umzugehen, der ist hier ohnehin falsch. Das braucht man für jedes Spiel!
Die Einrichtung dauert keine "Stunden", sondern eine halbe.
etc.
Na, sollen das jetzt Unterstellungen sein? ;) Wenn Probleme auftreten, dauert es eben leider nicht nur 30 Min ;)
Siehe weiter oben: Einrichtung sollte die Montage sein.
Alles gut, mir war schon klar, dass es nicht böse gemeint war ;)
Dieses Setup mit einem PC auf dem Rücken wird noch Jahre brauchen bis es bezahlbar in den Haushalt einziehen kann...
Deshalb ist VR noch immer ein Produkt ohne großem kommerziellen Erfolg.
Lediglich die Samsung Galaxy VR-Brille liegt bei vielen Usern oft in der Ecke und verstaubt 📱😎
Witzigerweise ist der PC auf dem Rücken praktisch nicht nutzbar, da der zweite Bildschirm angeschlossen werden muss/sollte. Daher liegt er bei uns auch während der Nutzung der Vive immer auf dem Tisch. Glücklicherweise sind die Kabel der Vive entsprechend lang :D
Leider geht vieles nicht über den Status einer TechDemo hinaus, so auch mein aktueller Favorit. Trotzdem solltet ihr euch Batman: Arkham VR ansehen.
Das steht schon definitiv auf der Liste der Titel, die definitiv ausprobiert werden. Dank für den Tipp! :)
super habe auch schon mit den Gedanken gespielt mir die zu holen, der Preis geht, vom Preis her wie ein Google pixel smartphone. Aber um einiges besser in sachen spielen. Die Bugs werden ja mit der zeit behoben. Wenn sie das durchsetzt kann man etliche die sache mit dem Handy und 3D vergessen.
Hoffe das die Brillen im Laufe der Jahre etwas günstiger werden und es noch mehr Anwendungen gibt so das sie für eine breitere Masse interessant werden.