HTC Vive XR Elite im Test: Eigentlich sehr gut – aber!
HTC Vive dürfte vermutlich gemeinsam mit Oculus als Pionier der "professionellen" VR-Brillen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Lange, bevor Apple mit seiner Vision Pro versucht, den Markt von hinten aufzuräumen. Auf der CES 2023 haben die Taiwaner mit der Vive XR Elite dann den Schritt zur ersten Standalone-VR-Brille für den Consumer gewagt. Nach einer unfreiwilligen langen Wartezeit ist die Mixed-Reality-Brille nun auch in der nextpit-Redaktion angekommen und konnte von mir ausführlich getestet werden. Ist das knapp 1.400 Euro teure All-in-One-VR-Headset jeden Cent wert?
Pro
- Superleichtes Gehäuse
- Überragendes RGB-Passthrough
- Aktueller Prozessor
- SteamVR-tauglich (Kabel oder WiFi 6E)
- Akku kann Hotswap
- Dioptrien-Einstellung
- Modularer Aufbau
Contra
- Zu wenig Programmspeicher
- Leider teuer
- Eye- und Face-Tracking nur optional
- Akku zeigt sich anfällig
Vive XR Elite: Preis und Verfügbarkeit
Als gefühlt einer der ersten Hersteller von – na sagen wir mal "professionellen" – VR-Brillen im Jahr 2015, hat sich HTC Vive lange Zeit gelassen, um seine erste Standalone-VR-Brille für den Endkonsumenten auf den Markt zu bringen. Auf der Consumer Electronic Show 2023 in Las Vegas war es nun Anfang des Jahres mit der Vive XR Elite endlich so weit, und es zeigt sich schnell: Das Warten hat sich gelohnt!
Satte 1.399 Euro möchte HTC von Euch für die modulare Vive XR Elite haben. Neben dem Headset sind zwei akkubetriebene Controller (rechte & linke Hand), ein wechselbarer Akku (samt Halterung) für das VR-Headset und die "Brillengestell"-Module im Lieferumfang. Angesichts einer Meta Quest 2 ab 450 Euro oder einer Pico 4 ab 429 Euro ist das subjektiv ziemlich teuer.
Selbst der ehemalige Facebook-Konzern hat die Meta Quest Pro von knapp 1.800 Euro auf 1.199,99 Euro reduziert. Somit ist die XR Elite das teuerste erhältliche All-in-One-MR-Headset am Markt. Zumindest so lang, bis 2024 die 3.500 US-Dollar angekündigte Apple Vision Pro in den USA erhältlich ist.
Doch Mark Zuckerberg hat als neuer Eigentümer von Oculus nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Oculus Quest 1 als auch Oculus Quest 2 (heute Meta Quest 2) durch Werbung refinanziert wird. Soll heißen: Eure Daten werden von Facebook aka Meta für Werbezwecken verwendet. Gleiches gilt auch für die Pico 4, wo ByteDance als Eigentümer dahintersteht und sich über Eure Daten erfreut. Das ist eben bei HTC nicht der Fall, wie uns Fabian Nappenbach, Produkt-Marketing-Direktor bei HTC Vive in einem persönlichen Interview bestätigt hat.
- Auch interessant: Die besten VR-Brillen in Standalone-Ausführung
Zur optimalen Einordnung seien an dieser Stelle noch die 128 GB internen Speicher genannt, welche es so bei den Mitbewerbern ebenfalls als Einstieg gibt – außer bei der Meta Quest Pro, welche mit 256 GB internen Programmspeicher startet. Die Vive XR Elite lässt sich ab sofort bei HTC oder auch Amazon vorbestellen und ist bislang auch nur in dieser Speicherkonfiguration gelistet. Die Verfügbarkeit hat sich jedoch ohne Angabe von Gründen bis letzte Woche verschoben. Nun scheint das Unternehmen aber ausreichend Vive XR Elite vorrätig haben, sodass beispielsweise bei Amazon eine Lieferung binnen zwei Tagen gewährleistet wird.
Design & Display
Die Vive XR Elite spricht im Grunde optisch schon für sich, ohne dass Ihr nur einen Blick durch die Pancake-Linsen geworfen habt. Denn wer sich schon einmal mit den üblichen VR-Backsteinen vor den Augen in der virtuellen Realität mehr als eine Stunde vergnügt hat, weiß wovon ich rede. Erste Druckstellen auf der Nase, unter den Augen und der Stirn zeigen sofort, wo Ihr Euch die vergangenen Minuten rumgetrieben habt.
Wer sich im Vive-Portfolio ein wenig auskennt, wird gewisse Design-Überschneidungen mit der HTC Vive Flow erkennen. Und ich denke, die Erkenntnisse aus dem 189 Gramm leichten "Vorgänger", der noch die Verbindung zum Smartphone benötigt hat, waren für die XR Elite durchaus nützlich.
Doch ganz so leicht geht es mit der neuesten HTC-Standalone-VR-Brille dann doch nicht vonstatten. Mit dem auf der Rückseite positionierten knapp 5.000 mAh starken Akku wiegt das Headset immerhin 625 Gramm, was laut Datenblatt zu den Mitbewerbern (503 bis 722 g) auch kein Leichtgewicht ist.
Leider haben sich erste Vermutungen nicht bestätigt: Denn ich für meinen Teil musste nach circa einer halben Stunde Spielvergnügen, erste Beschwerden auf der Nase feststellen. Dabei scheint weniger das allgemeine Gewicht oder die Ausbalancierung ausschlaggebend zu sein, sondern vielmehr der schlechte magnetisch arretierte Sichtschutz aus weichem Polster. Dieser hat nämlich nach wenigen Tagen seine ursprüngliche Form aufgegeben, womit nun der harte Kunststoff der Vive XR Elite unmittelbar auf die Nase drückt.
HTC bezeichnet seinen Newcomer selbst als "modular". Denn der Akku auf der Rückseite kann samt Kopfhalterung und Feststell-Rad abgenommen und mit flexiblen Brillenbügeln versehen werden. Jener rückseitige Akku hatte aber in unserem Testszenario zu Problemen geführt. Doch dazu im Kapitel Akku mehr. Das Szenario als Brillengestell klingt interessant, gerade wenn man unterwegs ist und vielleicht via externe Stromeinspeisung (via USB-Type-C-Stecker) mal einen Film schauen möchte.
Allerdings muss dafür auch eine konstante WLAN-Verbindung zu dem Smartphone und der kostenlosen "Vive Manager"-App stehen, was unterwegs vermutlich auch nicht immer gewährleistet sein dürfte.
Vive XR-Elite mit einem 4K-Display
Baut man das Akkumodul samt Kopfhalterung mit Feststellrad ab, ist die Elite im Brillengestell-Modus 240 Gramm leicht, was wohl spätestens jetzt einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt. Denn die zwei Pancake-Linsen mit je einem 2,3 Zoll großem LCD-Display und einer maximalen Bildwiederholrate von 90 Hertz bleiben ja nach wie vor bestehen. Brillenträger können diese getrost beiseitelegen, da HTC an den Linsen eine Korrektur bis zu minus sechs Dioptrien liefert.
Die Auflösung ist mit 1.920 × 1.920 Pixel minimal höher als bei der von uns getestetem Meta Quest 2 (1.832 x 1.920 Pixel). Aber vergessen wir nicht, dass Meta im Herbst die Quest 3 in den Handel schicken wird, die vermutlich einige Dinge von der Quest Pro adaptiert. Mark Zuckerberg hat sich ja bereits dazu hinreißen lassen, ein wenig aus dem Nähkästchen der Meta Quest 3 zu plaudern.
Der Kontrast und das 110 Grad breite Sichtfeld der Vive wissen zu gefallen, wenngleich LCD-bedingt auch hier Schwarz eher einem Grau gleicht und ich die 110 Grad doch anzweifle. Rechts und links ist bereits eine Doppelung des darzustellenden Inhaltes zu sehen und gelegentlich sind starke Spiegelungen auf den Linsen zu erkennen.
Den Stereo-Sound der zwei im Gestell verbauten Lautsprecher würde ich für das Einsatzgebiet als ausreichend bezeichnen. Der Klang ist ausgewogen und je nach VR Game suggerieren die Lautsprecher einen räumlichen Klang. Mir persönlich hätten sie noch einen Tick lauter sein können. Gerade in dem Zusammenhang, dass die Vive XR Elite nicht über einen Klinkenanschluss für einen Kopfhörer verfügt.
HTC verbaut jedoch zwei USB-Type-C-Anschlüsse, sodass über einen der beiden Ports (am besten der oben am hinteren Akku) und einem USB-Type-C-Kopfhörer ein deutlich besserer Soundgenuss möglich ist. An der Unterseite befindet sich noch ein IPD-Schieberegler, der den Pupillenabstand entsprechend anpassen lässt. Kein großes Ding, ich habe die Umsetzung aber auch schon komplizierter gesehen.
Den Vogel schießt die HTC Vive XR Elite jedoch mit ihrem Passthrough ab. Ohne hier bereits aus der Kategorie "Tracking-Kameras & Sensoren" zu spoilern: Ich habe noch nie eine so gute Mixed Reality auf einem Headset-Display gesehen! HTC verbaut über der 16-MP-RGB-Kamera auch noch einen Laser-Tiefensensor, welcher vermutlich ebenfalls seinen Beitrag zu dem hervorragenden Ergebnis liefern wird.
Vive XR Elite im Einsatz
Nachdem die Hardware mehr oder weniger abgehandelt ist, wollen wir uns doch nun einmal der virtuellen, beziehungsweise in unserem Fall, besonders beeindruckenden "gemischten" Realität widmen. Was die Vive XR Elite ausmacht, ist ihre Standalone-Funktionalität – es braucht also kein Kabel von der Brille zum Highend-PC oder der Sony PlayStation 5.
Zwar ist eine Verbindung zum "großen" Computer sehr wohl möglich und muss nicht einmal via USB-Kabel sein (alternative WiFi-6E-Verbindung). Doch uns geht es in erster Linie um Spiele und Anwendungen, welche ohne die Kraft des PCs, beziehungsweise nur mit dem App-Angebot des Steam-VR-Stores auf der Vive XR Elite realisiert werden können.
Auf dem Berliner Event standen uns Anwendungen wie Maestro, Unplugged: Air Guitar und ein Reaktionsspiel in der Mixed Reality zur Verfügung. Leider waren weder die über 100 angekündigten Apps aus dem Viveport (VR-App-Store) noch die typische Home-Basis verfügbar.
Bei unserem Testgerät war nun alles da, wo es auch sein sollte. Die HTC Vive XR Elite empfängt uns nach einem kurzen und einfachen Einrichtungsszenario, wie schon von Meta und Pico bekannt, in einer "Home"-Umgebung, welche sich augenscheinlich im Weltall befindet, wenngleich wir von einem vorbei "schwimmenden" Wal immer wieder besucht werden. Allen Anschein nach eine Homage an die allererste HTC Vive, wo uns eben jener Wal unter Wasser besuchte.
Große Enttäuschung machte sich schnell bei dem App-Gebot breit. Denn das ist nicht nur sehr übersichtlich, sondern auch noch der Reihe nach kostenpflichtig. Hier hat Meta eindeutig die Nase vorn. Zwar kann man via WLAN auch auf den Steam-VR-Store zugreifen (eine Kabel gebundene Verbindung zum PC habe ich nicht hinbekommen), doch das sollte ja nicht das primäre Ziel einer 1.400 Euro teuren VR-Brille sein.
Sichtlich beeindruckt bin ich auch nach dem ausführlichen Test der Vive XR Elite von dem Passthrough. Der ist tatsächlich so gut, dass ich mein Laptop ablesen und handschriftliche Notizen in mein Büchlein machen konnte. Stefan hat mir auch beispielsweise mit aufgesetzter XR-Brille eine WhatsApp-Nachricht von seinem Apple iPhone 13 Pro geschickt. Auch die Vive-App-Installation auf dem Smartphone habe ich komplett mit aufgesetzter XR-Brille gemacht. Zwar wird alles etwas größer dargestellt, aber ach die Eingabe an einer Tastatur funktionierte im Test ohne Probleme. Es ist tatsächlich die beste "Mixed Reality", die ich bislang gesehen habe. Mal sehen, wie gut Apple mit der Vison Pro da nächstes Jahr um die Ecke kommt.
Vive XR Elite: Performance
HTC verbaut wie die Meta Quest 2 und die Pico 4 einen Snapdragon XR2 Gen 1. Der Octa-Core-Prozessor besitzt eine Strukturbreite von 7 Nanometer und bietet eine maximale Taktfrequenz des Prime-Cores von 2,84 GHz. Drei weitere Performance-Kerne takten bis zu 2,42 GHz, und die vier energieeffizienten Kryo-585-Kerne bieten die bekannte Taktfrequenz von 1,8 GHz. Für grafische Belange steht eine Adreno 650 GPU (Graphics Processing Unit) zur Seite.
Nun hat die Meta Quest Pro bereits einen neueren Snapdragon XR2+ Gen 1 verbaut. Während Qualcomm selbst kaum bis gar keine Informationen zu dem neuen Prozessor liefert, gibt Meta eine bis zu 50-prozentige Leistungssteigerung an. Fabian Nappenbach hält jedoch in unserem Interview dagegen. Seiner Meinung nach ist der Prozessor nicht, wie sonst bei Snapdragon-Plus-Modellen, höher getaktet. Stattdessen würde der Chip einen anderen Aufbau verwenden, der es ermöglicht, eine bessere Kühlung vorzunehmen.
HTC würde also mit dem älteren SoC, welcher mit einer Heatpipe aus Kupfer und einem zusätzlichen Hardwarelüfter versehen ist, eine nahezu identische Performance zur Quest Pro realisieren. Ich bin tatsächlich nicht von dieser Aussage überzeugt, denn Qualcomm schreibt auf seiner Seite:
Die Snapdragon XR2+ Gen 1-Plattform ermöglicht hochmoderne Interaktionen mit 50 Prozent höherer Dauerleistung im Vergleich zur vorherigen Generation.
Wie gesagt, Qualcomm rückt keine Kern- oder Taktraten zu dem Chipsatz raus. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
In Sachen Speicher ist es bei der Vive XR Elite aktuell recht übersichtlich: Man verpflanzt in Taipeh 12 GB Arbeits- und 128 GB internen Programmspeicher in das All-in-One-Headset. Mein Frage nach späteren weiteren Speichervarianten, da beispielsweise die Meta Pro mit 12/256 GB startet, wurde vorerst verneint. Nappenbach möchte nichts ausschließen, sieht aber aktuell keinen Bedarf, da die Spiele kaum Platz wegnehmen würden und zur Not ja auch gern ein USB-Stick (Type-C) zur optionalen Erweiterung angeschlossen werden kann. Was indirekt auch schon die Frage auf möglichen Sideload beantwortet.
Tracking-Kameras & Sensoren
Wie auch die anderen Mitbewerber auf dem Sektor der Standalone-VR-Brillen bietet die Vive XR Elite von HTC ebenfalls vier außen auf der Brille montierte 6-DoF-Inside-out-Tracking-Kameras, zuzüglich der bereits freudig genannten 16-Megapixel-RGB-Kamera für den Passtrough und einem darüber positionierten Laser-Tiefensensor.
.
Anders als die ersten Vive-VR-Brillen benötigt die Elite keine Basisstation(en). Alles geht von der kompakten Brille und den beiden Hand-Controllern aus, welche auch noch einmal mit zusätzlichen Gyroskop- und Ultraschall-Sensoren ausgestattet sind. Doch auch die Elite kann sogenanntes Hand-Tracking, wovon sich Stefan bei seinen ersten Dirigentenversuchen mit der App Maestro überzeugen konnte.
Allerdings zeigte der ausführliche Testbericht, dass es hier zu oft zu Fehleingaben kam, wo die Bestätigungsgeste unfreiwillig ausgelöste wurde. Auch hier hatte man wie an vielen anderen Stellen der Vive XR Elite den Eindruck, ein noch nicht finales Produkt zu testen. Die Controller haben ebenfalls stellenweise Ihre Verbindung verloren und sich erneut verbunden – dann war jedoch der Laserpointer ein wenig versetzt wieder einsatzbereit.
Wer sich die Brille einmal genauer anschaut, wird vermutlich auf der Unterseite – da, wo normalerweise die Nase aufliegt – eine Öffnung bemerkt haben. Dort kann später optional ein sogenannter Eye- und Face-Tracker angebracht werden. Preislich konnte man uns noch nicht weiterhelfen, doch ich vermute ähnliche Preise wie beim nachträglich für die HTC Focus 3 nachgelieferten Tracker. Der kam in Summe auf 360 Euro netto.
Das ist durchaus sinnvoll für den Produktivitätsbereich, wo Anwendungen wie "Vive Sync" zum Einsatz kommen, welche das Tracking auch unterstützen und euch so bei interaktiven 3D-Meetings auch die Emotionen Eures gegenüber erkennen lassen.
Vive XR Elite: Akku
Das Thema Akku ist bei All-in-One-Headsets meiner Meinung nach eines der Wichtigsten. Denn solange wir noch kein Aufladen durch die Luft haben, muss der Strom ja irgendwo herkommen. Auch HTC verbaut dazu einen knapp 5.000 mAh starken Akku auf der Rückseite der Vive XR Elite. Durch die Position auf der Rückseite des Kopfes soll ein besonders ausgewogenes Gewichtsverhältnis erreicht werden.
Das ist nicht zwingend neu, aber durchaus sinnvoll. Bei Meta und seiner Pro wurden aber nach einer Stunde Spielvergnügen Druckstellen gesichtet. Und auch die HTC-XR-Brille klagt über das Phänomen, aber nicht wegen des Akkus, sondern wegen des schlechten Sichtschutzes aus Gewebe. Etwas überrascht waren wir, dass der Akku allen Anschein nach bei unserer Teststellung schon defekt war. Denn mit Hilfe diesem verfiel die XR Elite in einen Bootloop. Nur der Anschluss eines Netzteils ermöglichte uns wieder den regulären Betrieb. Daher können wir auch noch keine Akku-Laufzeit nennen, allgemein werden aber zwei Stunden Spielbetrieb kommuniziert.
Doch das Problem verwies uns gleich auf ein weiteres Problem: die Verwendung eines externen Akkus. Wenngleich die Umsetzung des "hot-swap" wechselbaren Akku eine geniale Idee ist, gestaltete sich der Einsatz doch schwieriger als gedacht. Es hat schon einige Akku-Packs der Redaktion benötigt, bis ich tatsächlich eine externe Energiequelle gefunden habe, mit der der autarke Betrieb möglich war.
Es ist wieder einer der vielen Momente, in denen man sich als Betatester versetzt fühlt und nur so denkt: An sich eine wirklich tolle Idee – aber die Umsetzung ist mangelhaft.
Auch in den beiden Hand-Controllern sind Akkus mit bislang unbekannter Kapazität verbaut, welche laut Nachfragen pro Ladung für 15 Stunden Spielbetrieb ausreichen sollen. Das kann ich so nicht bestätigen, es sei denn, die Controller entleeren sich, wenn sie nicht genutzt werden.
Vive XR Elite: Technische Daten
Technische Daten | |
---|---|
Name des Geräts | |
Abbildung | |
Display und Optik | 2x 2,3 Zoll LCD Panel |
Maße | 155,1 x 70,5 x 200,7 mm (H x B x T) |
Gewicht | 625 g (inkl. Akku) |
SoC | Qualcomm Snapdragon XR2 Gen 1 |
Speicher | 12 GB RAM |
Erweiterbarer Speicher | via USB-Type-C |
Kamera / Tracking | 4x 6-DoF-Tracking-Camera |
Akku / Laufzeit | 4.864 mAh (5 Volt) |
Konnektivität | WiFi 6E - 2,4 GHz - 5 GHz |
Sound | Stereo-Lautsprecher |
Sonstiges | 2x USB-Type-C-Anschlüsse (Version 3.2) |
Controller | Angaben pro Controller: |
Betriebssystem | HTC Wave auf Basis von Android |
Verkaufsstart und Preis | 28. Februar 2023 |
Abschließendes Urteil
Selten habe ich mich bei einem ersten Test dermaßen geirrt, wie bei der HTC Vive XR Elite. Zwar ist die Standalone-VR-Brille nach wie vor von der Idee und dem Design her das vermutlich aktuell beste Headset, doch im genauen Test spürt man an allen Ecken und Enden, wie der Kunde augenscheinlich für satte 1.400 Euro zum Betatester missbraucht wird.
Hier möchte ich den defekten Akku, den wir direkt austauschen mussten, gar nicht mal in die Bewertung einfließen lassen. Vielmehr ist es das geringe App-Angebot, das Drücken auf der Nase aufgrund eines schlechten Sichtschutzes, das Ausfallen der Controller und einfrieren von Menüs, die fehlerhaften Interpretationen der Finger beim Hand-Tracking bis hin zu dem geringen Sichtfeld der Pancake-Linsen ausschlaggebend dafür, dass ich regelrecht enttäuscht zurückgelassen werde.
Schaue ich dann noch auf das App-Angebot, dass nicht nur sehr übersichtlich ausfällt, sondern fast ausschließlich kostenpflichtig ist, dann fühle ich mich bei einem Preis von knapp 1.400 Euro doch ein wenig über den Tisch gezogen.
Somit bleibt mir unter den aktuellen Umständen gar nichts anderes übrig, als von dem Kauf der HTC Vive XR abzuraten, sofern Ihr eine VR/MR-Brille zum zocken sucht. Dann doch bitte die Meta Quest 2, welche aktuell noch einmal reduziert wurde.
Sucht Ihr jedoch eine bezahlbare und sehr gute Mixed-Reality-Brille zum Arbeiten an mehreren virtuellen und echten Monitoren, und wollt unter anderem gewisse Inhalte vor eurem Büro-Nachbarn geheim halten, dann ist die HTC Vive XR Elite tatsächlich die ultimative Empfehlung. Vorausgesetzt ihr habt ein gutes alternatives Nasenpolster.
Die Akkuspannung von 5 V ist ungewöhnlich. Lässt sich das Headset eigentlich mit handelsüblichen Powerbanks betreiben?
Manchen ja und manchen nein :D
Denke, es ist von der Stromstärke (A) abhängig.
Klingt alles mega spannend 😍
Als ich mich mit dem Thema noch befasst hatte, war die Valve Index noch so ziemlich das beste, was man kaufen konnte.
Ist das Inside-Out-Tracking (?) mittlerweile so gut, dass man die Light Towers zum Tracking gar nicht mehr benötigt?
Light Towers wie früher, beziehungsweise bei der Vive Pro 2, gibt es bei der Elite nicht dazu.
Bei meinem Test konnte ich die Controller (soweit möglich) auch hinter meinem Rücken halten und sie wurden noch getracked.
Alles in Allem ziemlich geil. Ich bin echt schon heiß wie Frittenfett, wenn das Teil in der Redaktion ankommt.
Oh what, sogar hinterm Rücken?! Hat das Ding dann auch wortwörtlich Augen im Hinterkopf?! :D
Bin gespannt auf den Bericht! Preislich ist das Ding ja jetzt schon nicht soooo super viel teurer als die Index damals.