Huawei Band 6 im Test: GPS-Fans müssen leider auf die Pro-Version hoffen
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Ein großes 1,47-Zoll-AMOLED-Display, SpO2-Tracking den ganzen Tag über und eine Akkulaufzeit, die laut Herstellerangaben bei 14 Tagen liegt. Das Huawei Band 6 ist zu einer UVP von 59,99 Euro ein interessantes Gesamtpaket. Im Test lest Ihr, ob der Fitness-Tracker trotz fehlendem GPS überzeugen kann.
Pro
- Schönes AMOLED-Display
- Schlichtes Design
- Tolle Anbindung an die Huawei Health-App
- SpO2-Tracking den ganzen Tag über
- Solide Akkulaufzeit
Contra
- Kein GPS
- Zyklus-Tracking nur auf HMS-Geräten
Kurzfazit: Schönes Redesign, doch das GPS fehlt
Das Huawei Band 6 erfüllt mein Ideal, dass Fitness-Tracker meine Vitaldaten möglichst lückenlos und unkompliziert aufzeichnen müssen, sehr gut! Das liegt an den 96 Sportmodi, dem 24-Stunden-SpO2-Tracking und an der langen Akkulaufzeit. Bedienung und Handhabung des Tracker sind ebenfalls sehr gut.
Als Nachteile muss ich natürlich das fehlende GPS anführen, das man gerade beim Laufen im Sommer mit kurzen Sporthosen vermissen wird. Darüber hinaus können Nutzerinnen von Android-Handys mit Google-Diensten das Zyklus-Tracking nicht nutzen.
Zu einer UVP von 59,99 Euro gibt es aktuell zwar noch bessere Alternativen, das Huawei Band 6 wird aber spätestens dann ein echter Geheimtipp, wenn der Preis ein wenig fällt.
Design & Bedienung: Auch hier ist das Redesign sehr gut
Die Bedienung des Huawei Band 6 läuft über das neue 1,47 große AMOLED-Display und einen großen Knopf an der rechten Seite. Dank Huaweis klarer Menüstrukturen ist die Bedienung intuitiv und der Tracker an sich mit Maßen von 43 x 25,4 x 11,45 Millimeter schön kompakt und mit 18 Gramm sehr leicht. Genau so sollten Fitness-Tracker sein.
Das hat mir gefallen
- Display sehr gut ablesbar
- Intuitive Menüführung
- Huawei Health als Companion-App
Das hat mir nicht gefallen
- Knopf an der Seite häufig aus Versehen betätigt
Wie Ihr an meiner kurzen Pro- und Contra-Liste seht, gibt's am Design des Huawei Band 6 wirklich kaum etwas zu meckern. Dabei bleibt mir vor allem das helle Display in positiver Erinnerung, da es auch im grellen Sonnenlicht sehr gut ablesbar bleibt. Damit habt Ihr perfekte Voraussetzungen, um durch Huaweis Betriebssystem zu navigieren.
Diesem könnte ich glatt einen eigenen Testbericht spendieren, denn hier zeigt das Unternehmen, wie intuitive Menüs aussehen sollen. Eine vertikale Liste zeigt mit großen Symbolen alle Funktionen und per Knopfdruck geht es immer zurück zum Hauptmenü. Im Vergleich zu WearOS auf der Oppo Watch, die ich im Rahmen unserer NextFit-Challege nutze, ist die Bedienung hier kinderleicht.
- Da ich im Test des Honor Band 6 schon viel auf Design und Menüs eingegangen bin, habe ich diese Sektion kürzer gehalten. Im Test des kleinen Bruders gibt's daher mehr Details
Als einziges Manko könnte ich anführen, dass der Knopf an der rechten Seite durchaus dazu führt, dass man ihn aus Versehen drückt. Aber einen Knopf zu kritisieren, der seine Funktion zu gut erfüllt, wäre ein wenig komisch.
Aufgrund des großen Displays und den klaren Menüs könnte ich mir das Huawei Band 6 sogar als gute Empfehlung für Menschen vorstellen, die sonst gar nichts mit Technik am Hut haben. Die berüchtigte "User-Experience" ist über die meisten Zweifel erhaben.
Features & Tracking: 24-Stunden-SpO2 und Fallschirmspringen
In Richtung Handgelenk feuert beim Huawei Band 6 ein Pulsmessgerät, das gleichzeitig den Sauerstoffgehalt Eures Blutes messen kann. Anders als beim Honor-Modell ist das auch 24 Stunden am Tag möglich. Darüber hinaus hat Huawei noch eine ganze Schippe an Fitness-Modi draufgelegt, die kreativer kaum sein könnten.
Das hat mir gefallen
- Unzählige Sportmodi
- 24-Stunden-Tracking für Puls und SpO2
- Schlaf- und Stress-Tracking ebenfalls an Bord
Das hat mir nicht gefallen
- Kein GPS
- Keine Antwortfunktion bei Benachrichtigungen
- Zyklus-Tracking mit nur wenigen Geräten möglich
Der Funktionsumfang des Huawei Band 6 liegt mit dem günstigeren Bruder nahezu gleichauf. Denn einen Pulssensor samt Pulsoxymeter für die Messung des Blutsauerstoffgehalts gibt es auch hier. Allerdings schaltet Huawei für den Aufpreis von knapp 10 Euro die SpO2-Messung auch den ganzen Tag über frei.
Allerdings sollte Euer Blutsauerstoffgehalt ohne Herzerkrankungen und ohne Sporttreiben in hohen Höhenlagen nicht sonderlich stark schwanken. Und ob die Messung in solchen Fällen genau genug ist, bleibt natürlich fraglich. Wollt Ihr Euch das Huawei Band 6 für einen dieser Fälle kaufen, solltet Ihr das unbedingt mit Eurem Arzt abklären.
Durchaus beeindruckend auch ohne ärztlichen Rat sind die vielfältigen Sportmodi, die Ihr auf Wunsch auch direkt im Fitness-Tracker aktivieren könnt. Neben Laufen, Radfahren und dem freien Training zählen auch Fallschirmspringen, Teakwando, Sparring, verschiedene Tanzstile, Autorennen und Lasertag dazu. Das ist kreativ und macht das Band 6 echt interessant für Fans außergewöhnlicher Sportarten.
Als Zusatzfunktionen könnt Ihr mit dem Band 6 auch Eure Benachrichtigungen lesen, allerdings fehlt wie beim kleinen Bruder eine Antwortfunktion. Davon abgesehen sind die Features mit einer Stoppuhr, einem Wecker, der Messung Eures Stresslevels und Schlaftracking üppig. Doch nach allem Lob muss ich auch hier ein großes Manko ankreiden.
Denn auch beim teureren "letzten Abschiedskuss" verzichten Honor und Huawei auf GPS. Hierdurch herrscht beim Joggen und Fallschirmspringen (kein Scherz, gibt's wirklich!) strikter Handyzwang, wenn Ihr den Ort Eurer Landung oder Eurer Joggingstrecke aufzeichnen wollt. Mich persönlich stört es nicht, da ich das Handy zum Musikhören eh immer mit mir trage, das tut aber längst nicht jeder!
Etwas enttäuscht war ich zudem, dass sich das Zyklus-Tracking auch beim Huawei Band 6 nicht ohne HMS-Smartphone aktivieren lässt. Dabei handelt es sich um alle Geräte von Huawei und Honor, die statt der Google-Dienste Apps wie die Huawei AppGallery nutzen. Die deutliche Minderheit und womöglich geht Euch so eine weitere wichtige Funktion flöten.
Der Funktionsumfang des Huawei Band 6 ist insgesamt echt gut. Gerade dank der unzähligen Sportmodi könnte sich der Fitness-Tracker einen Namen als Tipp für "Nischen-Sportler" machen. Allerdings bleibt das fehlende GPS ein fetter Dorn im Auge. Und mit nur einem Auge lässt es sich sicher schlecht Fallschirmspringen.
Akkulaufzeit: Zwei Wochen sind realistisch
Ein weiteres Dejà-Vu: Die Akkulaufzeit des Huawei Band 6 gibt der Hersteller mit bis zu 14 Tagen an. Erreicht Ihr das bei intensiver Nutzung nicht, profitiert Ihr stark vom Quick-Charging-Feature, das Euch in 10 Minuten zwei weitere Tage bringen soll.
Das hat mir gefallen
- 14 Tage sorgen für lückenloses Tracking
- Praktisches Quick-Charging
- Magnetisches Aufladen schön einfach
Das hat mir nicht gefallen
- Nur über das mitgelieferte Kabel aufladbar
Anmerkung: Das Huawei Band 6 hatte ich für diesen Test nicht zwei Wochen lang in Gebrauch. Wie beim Honor Band 6 muss ich diesen Testbericht also noch einmal anpassen, wenn ich eine Akkuladung leer gesaugt habe.
Ich bin richtig froh, dass die Hersteller von Fitness-Trackern inzwischen wohl einen echten Fokus auf lange Akkulaufzeiten legen. Denn niemand mag es, wenn Smartbänder mehr an der Steckdose als am Arm hängen. Diesen Luxus genießt Ihr mit dem Huawei Band 6 in vollen Zügen, da Huawei sowohl eine lange Akkulaufzeit als auch Quick-Charging integriert.
Die Laufzeit gibt der Hersteller mit bis zu 14 Tagen bei normaler Nutzung an und wie schon beim Honor Band 6 halte ich das für sehr realistisch. Auch wenn meine empirischen Daten aktuell noch ausbleiben, habe ich das voll aufgeladene Band in zwei Tagen um etwa 15 Prozent leer gesaugt. Somit sollte ich in knapp zwei Wochen an die Steckdose müssen.
Hierfür liegt im Karton ein proprietäres Ladegerät, das über zwei Magnete funktioniert. Ein zweischneidiges Schwert, da es auf der einen Seite sehr komfortabel ist und die gute IP-Zertifizierung ermöglicht. Auf der anderen Seite müsst Ihr das Ladekabel natürlich immer mitnehmen, wenn Ihr länger als 14 Tage verreist. Allerdings hat es einen weiteren Vorteil.
Denn auch im Huawei Band 6 profitiert Ihr von einer Schnellladefunktion, die Euch bei nur 10-minütigem Aufladen weitere zwei Tage an Akkulaufzeit gibt. Das ist perfekt, um beim Umziehen vor dem Sport noch einmal schnell Energie zu tanken und dann ganz ohne Sorgen loslaufen zu können. Ein echter Pluspunkt für jemanden wie mich, der ständig das Aufladen seiner Technik vergisst.
Die Kombination aus einer langen Akkulaufzeit und effektivem Quick-Charging funktioniert beim Huawei Band 6 genauso wie beim Honor-Modell. Mein Ideal, einen Fitness-Tracker möglichst nahtlos am Handgelenk zu tragen, ist voll erfüllt.
Was ich Euch noch mit auf die Jogging-Strecke geben möchte
Kurz vor meinem ausführlichen Fazit möchte ich Euch noch Dinge mit auf den Weg geben, die Ihr über das Huawei Band 6 wissen solltet. Sie haben aber keinen wirklichen Einfluss auf die Endnote, okay?
- Das Huawei Band 6 ist auf 5 ATM gegen eindringendes Wasser geprüft. Eignet sich somit auch für's Schwimmbad!
- Die Helligkeit des Display müsst Ihr manuell verstellen – einen Umgebungslichtsensor gibt's nicht
- Das Armband ist ein klassisches Uhrenband und keine umständliche Eigenlösung wie beim Samsung Galaxy Fit 2
- In den Farben "Sakura Pink", "Amber Sunrise", "Graphite Black" und "Forest Green" erhältlich. Dabei ändert sich aber nur die Farbe des Armbandes
- Huawei verkauft das Band 6 mit 30 Monaten Garantie
Fazit: Schicker Tracker für Smombies
Nach einigen Tagen am Handgelenk muss ich dem Huawei Band 6 das Siegel "Guter Begleiter im Alltag" geben! Das liegt vor allem an der einfachen Bedienung und an der langen Akkulaufzeit, die wie beim Honor Band 6 knapp zwei Wochen beträgt. Im Test konnte ich die Batterie nicht leer kriegen, aber da das Honor-Modell so ziemlich baugleich ist, halte ich die Herstellerangaben für realistisch.
- Alternative gesucht? Zur Bestenliste der Fitness-Tracker auf NextPit
Meine Vorstellung, dass Fitness-Tracker meine Vitaldaten möglichst lückenlos und unkompliziert protokollieren, erfüllt das Huawei Band 6 also durchaus. Darüber hinaus gefielen mir die unzähligen Sportmodi, zu denen sogar Autorennen und Fallschirm springen zählen. Die dauerhafte Messung des Sp02-Wertes ist ebenfalls ein Vorteil des Trackers.
Als großen Nachteil muss ich allerdings das fehlende GPS bemängeln, das gerade beim Laufen – meinem Hauptsport – echt praktisch wäre. Die "Smombies" unter Euch wird das aber nicht stören, alle anderen müssen ihr Handy beim Laufen mitnehmen, was gerade in Kurzen Sporthosen nervt. Ich schätze, beim Fallschirmspringen wäre GPS auch ganz praktisch. Ob NextPit mir das wohl für einen Test mal zahlt?
Für Leserinnen: Leider funktioniert das Zyklus-Tracking bei Handys mit Google-Diensten nicht, da Ihr die benötigte App nur in der Huawei AppGallery findet. Ist Euch das wichtig, müsst Ihr nach einem anderen Tracker schauen. Ansonsten könnt Ihr getrost zuschlagen!
Von mir gäbe es (eigentlich) die Note: 3,5 ... eine (nach reiflicher Überlegung) aufgewertete 4.
Größtes Übel: fehlends GPS (auch für's lokale Wetter/Wegstrecke bei meiner "AmazFit BIP" wichtig)!
Neutral: manuelle Helligkeit; nicht schön, aber für mich zu verschmerzen & der Knopf: lästig ... ist bei meiner "AmazFit BIP" gelegentlich auch so. Die ungewöhnlichen Programme - wie z. B. Fallschirmspringen - finde ich einfallsreich/witzig ... für mich persönlich nicht relevant; könnte für andere User ein PLUS darstellen.
Positiv: die Software ... grafisch einfach lecker. Hoffentlich nicht so eine "Fehlgeburt" wie "Mi Fit" mit Updatezwang: bei Nicht-Annahme wird die SmartWatch getrennt & die App deaktiviert UND: ab 6 Uhr morgens kein Schlaftracking. Nichts für Schichtarbeiter:innen bzw. Leuten mit Schlafproblemen (wie meinereiner).
Mit GPS könnte sie die Nachfolge meiner (3 Jahre jungen) "AmazFit BIP" antreten; derzeit noch zufrieden inkl. TOP Laufzeit.
Das lokale Wetter wird doch durch die GPS Daten des Smartphones bzw der Health App übertragen. Da muss kein GPS auf der Uhr vorhanden sein. Hab bei meiner Huawei watch gt 2 pro auch alles an GPS der Uhr deaktiviert und das Wetter kommt trotzdem immer aktuell zum jeweiligen Ort an.