Huawei Mate X im ersten Test: Das muss einfach klappen!
Es dauerte nicht lange, bis Huaweis Antwort zu Samsungs Falt-Smartphone Galaxy Fold kam. Gerade einmal vier Tage nach der Präsentation des Galaxy Fold auf dem Unpacked-Event des Galaxy S10 präsentierte der chinesische Hersteller ebenfalls sein erstes faltbares Smartphone namens Mate X. Kaum jemand durfte das gute Stück schon anfassen, doch wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und durften es ein paar Minuten lang ausprobieren. Hier lest Ihr unsere Erfahrungen nach dem allerersten kleinen Test des Huawei Mate X.
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Das Mate X hat einen hohen Preis - und das ist richtig so
Jede Innovation hat zwangsläufig ihren Preis. Huawei lässt sich das Mate X ziemlich teuer bezahlen. Es wird 2.299 Euro kosten, wenn man es dann einmal kaufen kann. Für den Launch sind zwei Farben geplant: Schwarz und Blau.
Ein genauer Starttermin ist noch nicht bekannt, aber Huawei plant, das Falt-Smartphone Mitte 2019 zu verkaufen. Die endgültige Freigabe hängt auch von den 5G-Möglichkeiten ab, die uns die Betreiber anbieten. Nur wenige Privilegierte werden in der Lage sein, das Mate X zu kaufen und auch in Sachen Mobilfunk einen Vorgeschmack auf die Zukunft zu bekommen.
Endlich kommt die Innovation!
Es gibt einige Dinge, die können gar nicht schief gehen. Zum ersten Mal seit langer Zeit gab es unter den Journalisten einen regelrechten Ansturm, um dem Huawei Mate X nahe zu kommen, dem ersten faltbaren Smartphone des chinesischen Herstellers. Doch das Smartphone war unantastbar und wurde nur von Huawei-Mitarbeitern vorgeführt - anfassen verboten! Schon lange habe keine solche Begeisterung für ein Smartphone mehr gesehen!
Glücklicherweise konnte ich bei einer kleinen Gesprächsrunde nach der Pressekonferenz mit Walter Ji, Präsident der Consumer Business Group für Westeuropa, das Huawei Mate X dann doch selbst ein wenig testen.
Das Mate X hat einen echten Wow-Faktor
Es gibt nichts zu leugnen, auf den ersten Blick erzeugt das Mate X sofort einen echten Wow-Effekt. Sowohl Liebhaber als auch Neulinge werden das originelle Design des Gerätes zu schätzen wissen. Im Gegensatz zu Samsung und seinem Galaxy Fold bietet das Mate X ein einzelnes OLED-Display, das auf drei Arten verwendet werden kann. Es liegt außen am Smartphone und verhindert so, dass das Mate X beim Zusammenklappen eine nackte, unschöne Seite zur Schau stellt.
Das Huawei-Falt-Smartphone hat im zusammengeklappten Zustand einen 6,6-Zoll-Bildschirm vorne (19,5:9-Format und 2.480 x 1.148 Pixel Auflösung) und ein 6,38-Zoll-Display an der Rückseite (25:9 und 2.480 x 892 Pixel Auflösung). Huawei hat die Software angepasst, um den Übergang zwischen den "zwei" Bildschirmen zu erleichtern und das Beste aus dem Smartphone heraus zu holen. So ist es beispielsweise möglich, den zweiten Bildschirm zu nutzen, um ein Selfie aufzunehmen oder der fotografierten Person das Sucherbild zu zeigen.
Der Bildschirm wird automatisch aktiviert, wenn Ihr das Smartphone dreht. Das Mate X erkennt, wie man es verwenden will und passt sich den Bedürfnissen an. Es ist praktisch und funktioniert sehr gut, aber es wird sicherlich einige Zeit dauern, bis man gelernt hat, wie man das Falt-Smartphone effektiv bedient. Wenn Ihr die Finger falsch positioniert, kann das Smartphone die Ausrichtung falsch interpretieren.
Eine Tablet? Nein, ein Smartphone!
Wenn Ihr das Smartphone ausklappt, müsst Ihr eine Taste drücken. Ein kleiner Klick ist dann zu spüren und das Mate X lässt Euch einen 8 Zoll großen OLED-Bildschirm (2.480 x 2.200 Pixel Auflösung) genießen. Im Allgemeinen bietet der Mate-X-Bildschirm satte Farben, einen schönen Kontrast und vor allem eine hervorragende Helligkeit. Dieser riesige Bildschirm ist perfekt für die Wiedergabe aller Arten von Multimedia. Die Zukunft der Tablets scheint ernsthaft gefährdet zu sein, wenn sich diese Art von Smartphone in den kommenden Jahren durchsetzt.
Beeindruckend ist, dass das Mate X im aufgeklappten Zustand nur 5,4 Millimeter dick ist, verglichen mit 11 Millimeter im gefalteten Zustand. Huawei ist besonders stolz darauf, dass zwischen den beiden Teilen des Bildschirms im gefalteten Modus kein Spalt vorhanden ist - ein großer Vorteil gegenüber dem Galaxy Fold. Huawei nennt das Scharnier Falcon Wing.
Die Kehrseite der Medaille bei einem so großen Display sind die Fingerabdrücke. Sie sind zahlreich und man wird das Tuch sehr regelmäßig benutzen müssen. Die Verwendung eines POLED-Panels kann vorteilhaft sein, weil es sich gut falten lässt, aber sie zieht viele Reflexionen an. Den Lieferanten des Panels nennt Huawei nicht.
Der Fingerabdruckleser und die Standby-Taste befinden sich auf der linken Seite entlang einer vertikalen Stange auf der Rückseite des Mate X. Die Fertigungsqualität ist ausgezeichnet. Das Gewicht des Gerätes ist nicht zu hoch und die Verteilung gut gelungen, so dass beim Öffnen und Schließen des Gerätes kein unangenehmes Gefühl entsteht. Für ein erstes klappbares Smartphone hat Huawei das sehr gut umgesetzt!
Ein kleines Wunderwerk der Technik
Dieses Mate X ist eine kleine technologische Meisterleistung. Das Mate X zeichnet sich nicht nur durch sein Design und Faltsystem aus, sondern bietet auch die besten technischen Spezifikationen im Augenblick. Es besitzt den neuesten Kirin-980-Prozessor mit 8 GByte RAM (und 512 GByte internen Speicher, der mit Huaweis NM-Speicherkarten erweiterbar ist), der für eine perfekte Performance sorgt.
Im Bereich der Kameras hat Huawei seine Partnerschaft mit Leica erneuert. Mein kurzer Test mit dem Huawei Mate X erlaubte es mir leider nicht, die Qualität der Fotos zu beurteilen, aber ich bin zuversichtlich, was das Endergebnis betrifft, wenn man die Leistung auf dem Mate 20 Pro oder dem P20 Pro betrachtet.
Auf der Akkuseite verfügt das Mate X über zwei Akkus mit einer Gesamtkapazität von 4.500 mAh. Huawei bietet eine noch einmal verbesserte Version von Huawei SuperCharge von 55 W an, die das Mate X in 30 Minuten auf 85 Prozent auflädt. Das Smartphone ist mit dem 5G-Mobilfunk kompatibel, da Huawei ein eigenes Balong-5000-Modem eingebaut hat. Das Mate X ist ein Dual-SIM-Smartphone.
Huawei Mate X: Technische Daten
Vorläufiges Urteil
Royole hatte mit dem Flexpai den Weg für das Falt-Smartphone geebnet, aber das endgültige Smartphone gleicht eher einem Prototypen als einem fertigen Produkt. Huawei hingegen bietet beim Mate X ein hochwertiges Design und eine atemberaubende Technologie. Der chinesische Hersteller beweist einmal mehr, dass es nicht immer unbedingt notwendig ist, als Erster auf dem Markt zu sein.
Das Mate X ist das Ergebnis von drei Jahren harter Arbeit und bietet alles, was wir uns von einem faltbaren Smartphone erträumt haben: einen sehr schönen Bildschirm, einfache Bedienung und eine kompakte Silhouette. Dazu kommen einige Software-Kniffe, 5G-Unterstützung, High-End-Funktionen und intelligentes Design. Jetzt versteht Ihr vielleicht, warum ich das Mate X für das beste Smartphone halte, das ich seit Jahren gesehen habe.
Natürlich muss ich warten, bis ich das Galaxy Fold ausprobiert habe, um die beiden faltbaren Smartphones der beiden größten Hersteller der Welt wirklich im Test zu vergleichen. Aber eines ist sicher. Das Huawei Mate X ist das beste Smartphone auf dem MWC 2019. Am Ende erinnert uns nur sein Preis daran, dass das Huawei-Smartphone ein Traum bleibt und dass wir wahrscheinlich auf die zweite oder dritte Generation warten müssen, bis das faltbare Smartphone erschwinglich wird.
Ein neues Handy landet gewöhnlich erstmal in einer Silikonhülle oder gleich in einem Flipcover.
Was macht man mit einem Gerät bei dem im zusammen geklappten Zustand die gesamte Aussenfläche aus Display besteht?
Das wird sich wohl Samsung auch gefragt haben als man die alltagstauglichere Variante entwickelt hat.
Wird schon einen Markt dafür geben. Mit den ersten Geräten hat man ausserdem den Wow Effekt "gewöhnlicher Handybesitzer"....besonders Asiaten lieben neue technische Highlights....Deutsche sind da konservativer...bei mir sind 1000 Euro die Grenze....aber es spricht vermutlich nix dagegen, das die Dinger irgendwann auch nur 500 oder ähnlich kosten....denn ein Plastikpaneel in grosser Stückzahl wird eher billiger als Glas sein und die Innereien sind doch dasselbe. Wie es mit der Kratzfestigkeit steht wenn der Bildschirm aussen ist, ist wohl die Frage. Und wie die Knickstelle nach 6 Monaten funktioniert? Persönlich brenne ich nicht drauf...mit 6.5 Zoll +/- komme ich zurecht. Mir ist die weitere Entwicklung bei Kamera, Akku, Tonqualität und Bruchfestigkeit/Haltbarkeit wichtiger. Dennoch eine tolle Innovation...Stereoeffekte sind bei solcher Grösse auch sicher besser erzielbar. Halt das nicht für ausgeschlossen, das das in 5 Jahren der neue Standard ist. Der Plastikbildschirm ist sicher auch bei Sturz nicht so bruchgefährdet. Die ersten Cd Player kosteten am Anfang 7 x soviel wie später...
Vielleicht ist das der nächste Schritt bei Nintendo in das Smartphone-Geschäft einzusteigen mit dem New 2DS XL mit faltbaren Display innen.
Der Preis ist * noch * Recht Hoch, so wie halt bei allen Neuheiten, kann mir gut Vorstellen, das diese Faltphones mit der Zeit - den Smartphones - den Rang streitig machen, wenn die Preise sinken 😉
Oder Firmen wie Alcatel, Wiko auch solche Geräte rausbringen, wobei 300-500€ bei denen schon Oberklasse ist.
So in der Preiklasse, Karsten, wären die der Renner, bei vernünftiger Qualität 😉
"Jetzt versteht Ihr vielleicht, warum ich das Mate X für das beste Smartphone halte, das ich seit Jahren gesehen habe"
Das beste Smartphone der letzten Jahre ist für mich ganz klar das Pocophone F1 von Xiaomi.
Keine gute Lösung des faltens
Warum?
Nach außen hin viel zu empfindlich.Das komplette Gerät und sein Display sind schutzlos allem ausgeliefert.
Wobei es dementsprechend auch Schutzhüllen gibt.
Aber dann ist das Ding
15 mm (?) dick und muss wohl vor der Nutzung erst aus der Hülle rausgepult werden.
Wirklich eine Augenweide für mich. So stelle ich mir ein Faltgerät vor. Ob es was taugt und das Display kratzanfälig ist usw. ist erst mal abzuwarten. Der Preis ist natürlich keine Augenweide, das wird so nichts aber ich denke um Verkaufszahlen geht es auch nicht bei den Teil.
Die Varianten zum falten und klappen sind hier groß. Denke mal das demnächst auch auch ein Smartphone in Form eines Faltrollo rauskommt.
Preis hin oder her !
Wüßte nicht wozu ich so ein Gerät gebrauchen könnte .
Wenn ich unterwegs bin möchte ich ein Phone was relativ klein ist und Zuhause habe ich ein Tablet was aber fast nur noch rumliegt ,weil ich auch mein Phone nehme.
Kann einfach nicht verstehen ,daß man so eine Wuchtbrumme sein Eigen nennen will.
@Jörg W.
Da sieht man mal wie unterschiedlich die Bedürfnisse sind.
Ich warte schon lange auf ein Gerät das unterwegs Smartphone und Tablet kombiniert und genau das machen diese Geräte.
Wer täglich lange außer Haus ist und Smartphone und Tablet benötigt weiß sowas zu schätzen.
Sehe ich nicht so. Das Konzept des Samsung Fold z.B. finde ich genial. 4,6 Zoll, glaube ich, zugeklappt, aber 7,3 inch, wenn ich mehr sehen will.
Tolles Video von Steffen bei YouTube 👍
11 mm dick? Herr Gott, meckert hier nicht alle rum 🙄, die Handys wie das Nokia 7650 und etc. waren noch dicker.
Vielen Dank für das Video. Aber das Display sieht aus als hätte es Orangenhaut. Ein Grund mehr keine 2,3 k auzugeben.
In der Mitte diese Wölbung.👌