Huawei P Smart Z im Test: Fullscreen-Display dank ausfahrbarer Kamera
Das P Smart ist eines der meistverkauften Huawei-Smartphones. Nach dem P Smart 2019 und dem P Smart+ 2019 wächst die Familie nun um ein weiteres Gerät. Und was unterscheidet es von den anderen? Hauptsächlich seine herausfahrbare Kamera. Sie erscheint jedes Mal, wenn wir ein Selfie machen wollen und versteckt sich ansonsten hinter dem großen Bildschirm. Erfahrt in unserem Test, was das neue Huawei P Smart Z sonst noch zu bieten hat.
Pro
- Gute Akkulaufzeit
- Großer Bildschirm
- Solide Performance
- Erweiterbarer Speicher mit microSD-Karte (nicht NM-Karte)
- Klinkenanschluss
Contra
- Hohes Gewicht
- Nur durchschnittliche Kamera
- Kein Schnellladen
- Keine Gesichtserkennung
Die besten Tarife werden für Dich geladen...
Ein Mittelklasse-Smartphone mit vielen Rivalen
Das P Smart Z gibt es nur in einer Speicherkonfiguration: mit 4 GByte RAM und 64 GByte internem Speicher. Ihr könnt zwischen drei verschiedenen Farben wählen: Grün, Schwarz und Blau. Oder, wie Huawei sie nennt, Emerald Green, Midnight Black und Sapphire Blue. Das Smartphone ist seit Mai 2019 für 279 Euro im Angebot. Ein guter Preis, der das Gerät aber in einem Bereich platziert, der heftig umkämpft ist. Nicht nur von der Konkurrenz, sondern eben auch von anderen Huawei-Smartphones.
Es ist wirklich groß
Man sagt, es sei der erste Eindruck, der zählt. Das passt auch bei Smartphones. Als ich das P Smart Z aus der Box nahm und in der Hand hielt, war mein erster Eindruck, dass es zu groß ist. Nicht nur lang, sondern auch besonders breit. Mit Abmessungen von 163 x 77 x 9 Millimetern und einem Gewicht von fast 200 Gramm ist es zweifellos sperrig. Glücklicherweise wird dieses Gefühl durch die abgerundeten Kanten, durch die es angenehm in der Hand liegt, etwas reduziert.
Zur Vorderseite gibt es nicht viel zu sagen: Es gibt fast nur Bildschirm , außer einem sehr schmalen Rahmen, der unten etwas breiter ist. Keine Spur von Notch, kein Loch im Bildschirm, keine Kamera für Selfies ... Moment, wo ist die Frontkamera? Huawei hat sich entschieden, sie zu verstecken. Dank eines Ausfahrmechanismus im Stil des Vivo NEX erscheint sie nur bei Bedarf. Aber dazu kommen wir später noch.
Auf der Rückseite befinden sich ein Fingerabdrucksensor in der Mitte des Gerätes sowie eine dezente, vertikale Dual-Kamera auf der linken Seite, gefolgt vom Blitz. Da hört es mit der Dezenz aber auch schon auf, denn der Hersteller hat die Worte "AI Camera" den Namen der Marke in großen Buchstaben aufgedruckt, falls wir vergessen, dass wir einen Huawei-Smartphone in unseren Händen halten.
Obwohl sich Huawei bei der Herstellung dieses Gerätes für Kunststoff entschieden hat, vermissen wir anderen Materialien wie Glas oder Metall nicht. Es ist zwar nicht das schönste Handy auf dem Markt, aber insgesamt ist es doch ordentlich gebaut.
Ein schöner Bildschirm
Der Bildschirm ist eine der Stärken dieses Gerätes , zumindest wenn es um die Größe geht. Huawei hat den 6,21-Zoll-Bildschirm des P Smart 2019 bei diesem Modell auf 6,59 Zoll vergrößert und dabei das Seitenverhältnis von 19,5:9 beibehalten. Das ergibt eine Pixeldichte von 391 PPI. Es hat eine Full-HD+-Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel, ist aber kein OLED-Display, sondern LCD. Das macht sich bei der Qualität bemerkbar macht. Manchmal lassen Helligkeit und Beleuchtung vor allem im Randbereich zu wünschen übrig.
Trotzdem ist der Gesamteindruck gut. Es wird diejenigen begeistern, die sich gerne multimediale Inhalte auf ihrem Smartphone ansehen, egal ob es sich um Youtube-Videos oder Netflix-Serien handelt. Während meines Tests habe ich selbst die gesamten 90 Minuten eines Fußballspiels darauf gesehen, ohne meinen Laptop zu vermissen.
Android 9 Pie mit EMUI
Huawei hat seine Hausaufgaben gemacht und Android 9 Pie auf dem P Smart Z installiert. Die neueste Version des Betriebssystems kommt mit der Oberfläche EMUI 9.0.1 und einem Sicherheitspatch vom 1. März 2019.
Wenn Ihr bereits mit EMUI vertraut seid, wisst Ihr, dass es sich um eine Oberfläche handelt, die gegenüber einem reinen Android viele Änderungen enthält. Negativ daran ist, dass eine ganze Menge Bloatware werkseitig installiert ist, mit doppelten Anwendungen, die keinen Mehrwert bieten. Ich habe einige Zeit damit verbracht, Apps zu entfernen oder zu deaktivieren, wenn sie sich nicht löschen lassen, bis mir das P Smart Z gefallen hat. Aber nicht alles an EMUI ist negativ, da es viele Optionen bietet und sich gut anpassen lässt.
Angemessene Leistung
Das Smartphone wird vom HiSilicon Kirin 710F mit acht Kernen angetrieben, einer leicht modifizierten Version des Kirin 710. Der kommt in vielen Huawei- und Honor-Modellen, wie dem P30 Lite, dem Honor 8X oder dem P Smart 2019 zum Einsatz. Darüber hinaus verfügt es über 4 GByte RAM, was für seine Preisklasse eine gute Größe ist.
Der Speicher ist 64 GByte groß und lässt sich mit einer microSD-Karte auf bis zu 512 GByte erweitern. Obwohl Huawei versucht, die eigenen NM-Karten in Smartphones zu verbreiten, hat der Hersteller bei diesem Gerät davon abgesehen und ermöglicht es, die klassischen Speicherkarten zu verwenden.
Ich hatte im Alltag keine Probleme mit der Performance, wo alles reibungslos und effizient funktioniert hat. Obwohl sich die Leistung nicht auf dem Niveau der High-End-Smartphones befindet, ist sie mehr als zufriedenstellend. Wir haben das P Smart Z mit den neuesten Mittelklasse-Modellen von Huawei verglichen, die sehr ähnliche Ergebnisse liefern, sowie mit dem Xiaomi Mi 9 SE, das leicht überlegen ist.
Huawei P Smart Z: Benchmark-Ergebnisse
3DMark Sling Shot Extreme | 3DMark Sling Shot Vulkam | 3DMark Sling Shot | 3DMark Ice Storm Extreme | Geekbench 4 (Single/Multi) | PassMark Memory | PassMark Disk |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
Huawei P Smart Z | 824 | 1361 | 840 | 16361 | 1538/5391 | 11725 | 53257 |
Huawei P Smart 2019 | 824 | 1355 | 902 | 16742 | 1522/5276 | 10584 | 54661 |
Huawei P30 Lite | 827 | 1167 | 829 | 16849 | 1537/5393 | 11694 | 50642 |
Xiaomi Mi 9 SE | 2067 | 1990 | 2944 | 29177 | 1881/5965 | 12361 | 61318 |
Mono-Sound, aber mit Kopfhöreranschluss
Der Klang ist so, wie man es von einem Gerät in dieser Preisklasse erwarten kann . Sicher nicht auf höchstem Niveau, aber durchaus akzeptabel. Sowohl über den Lautsprecher, als auch über angeschlossene Kopfhörer. Allerdings müsst Ihr vorsichtig sein, wenn Ihr das Smartphone horizontal haltet, etwa beim Schauen von Serien. Denn dabei verdeckt man den einzig vorhandenen Lautsprecher leicht mit der Hand. Positiv anzumerken ist allerdings, dass Huawei weiterhin eine Klinkenbuchse verbaut und auch ein Paar, sehr einfache, Kopfhörer mitliefert.
Wenn wir schon davon sprechen, dass die chinesische Marke weiter einen Kopfhöreranschluss verbaut, sollten wir auch darüber reden, was mir fehlt. Zum einen ist das die Gesichtserkennung, obwohl der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite seine Aufgabe perfekt erledigt. Andererseits hat das P Smart Z keine LED-Benachrichtigungen, wie sie bei anderen Telefonen zu finden sind. Das mag wie Kleinigkeiten wirken. Doch dies sind Funktionen, die man leicht vermisst, wenn sie fehlen.
Pop-up-Kamera mit zufriedenstellenden Ergebnissen
Geht es um die Kamera-Ausstattung, so richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die ausfahrbare Selfie-Kamera mit 16 Megapixel und f/2.2-Blende. Öffnet Ihr die Kamera-App und wählt die Frontkamera aus, dann fährt diese automatisch und in weniger als einer Sekunde aus. Obwohl das System während des Tests einwandfrei funktioniert hat, bleibe ich skeptisch. Was passiert, wenn der Mechanismus kaputt geht? Huawei versichert, dass all dies kein Problem darstellt. Der Mechanismus soll unter allen möglichen Bedienungen mehr als 100.000 Mal getestet worden sein. Zudem soll er einem Druck von 12 kg standhalten können.
Hinten gibt es zwei Kameras. Eine mit 16 Megapixel und f/1,7-Blende und eine zweite Kamera mit 2 Megapixel. Wie für Huawei üblich, wird Künstliche Intelligenz eingesetzt, um acht verschiedene Szenen recht erfolgreich erkennen zu können. Wenn das Ergebnis nicht überzeugt, kann die Funktion mit einem einfachen Klick ausgeschaltet werden.
Die Kamera-App ist ziemlich vollständig und bietet viele Möglichkeiten. Darunter ein Nachtmodus, den wir in einem Mittelklasse-Smartphone zu schätzen wissen. Die Ergebnisse sind unaufdringlich und lassen manchmal Details und Helligkeit vermissen. Hat man allerdings hohe Anforderungen an die Kamera, so wird sie diesen eher nicht gerecht.
Ein Akku, der nicht leer geht
Über die Akkulaufzeit kann man sich bei diesem Smartphone nicht beschweren. Wie gesagt, das P Smart Z ist ziemlich sperrig, aber irgendwo muss der große 4.000-mAh-Akku untergebracht sein. Dank ihm hält das Smartphone ohne Probleme einen ganzen Tag durch. Bei moderater Nutzung auch zwei Tage.
Leider gibt es kein kabellloses oder gar schnelles Laden: In der Box finden wir nur ein 10W-Ladegerät, das an den USB-C-Anschluss angeschlossen wird.
Huawei P Smart Z: Technische Daten
Fazit: Wie hoch ist der Preis für eine Pop-Up-Kamera?
Huawei hat sich entschlossen, das erfolgreiche P Smart 2019 um ein Z zu erweitern. Dies kann als ein Tribut an die Generation Z, die zwischen 1994 und 2010 geboren wurde, interpretiert werden. Die Generation, die übermäßig viel Zeit mit ihrem Handy in der Hand verbringt und nach einem Modell mit soliden Specs zu einem guten Preis sucht. Dann ist das P Smart Z mit seinem großen Bildschirm und der guten Akkulaufzeit zum Preis von 279 Euro tatsächlich eine gute Wahl.
Allerdings gibt es in diesem Bereich eine sehr starke Konkurrenz, sei es von Huawei oder Honor selbst oder von anderen Marken, wie mit dem Redmi Note 7, das 100 Euro weniger kostet. Aber natürlich gibt es da keine Pop-Up-Kamera.
Bin mir nicht sicher, ob ein 6,6 Zoll Display wirklich ein Pluspunkt ist. Gerade bei 19,5:9 hat man da bei multimedialen Inhalten haupsächlich dicke schwarze Ränder, aber nicht wirklich größer dargestellte Inhalte als bei einem 5,5 Zoll 16:9 Gerät.
Super Sache mit diesen Pop-up Kameras. Hoffentlich verschwindet so das löcherliche Display und die hässlichen Notches. Sollen andere Hersteller mitziehen. Man kann zum Beispiel auch die Kamera an der linken Seite ausfahren lassen oder rechts. Da gibt es genügend Spielraum.
Ich hoffe eher, dass dieser Pop-Up-Müll so schnell es geht wieder vom Markt verschwindet. Grässlicher Trend.
Besser als Loch und Notch.
Nicht wirklich. Besser eine kleine Notch in der Mitte, als bewegliche Teile und keinen Schutz vor Staub und Wasser.
Gibt es auf diesem Planeten ein Smartphone mit dem du zufrieden bist? Preis spielt keine Rolle
LG
Slider bieten eine mechanische Tastatur die sich viele wünschen. Warum muss ein Smartphone unbedingt IP-Zertifiziert sein?... Mein Nokia E7-00 mein Liebling bis heute, S500i oder Razr V3i als Klappfon waren auch nicht IP-Zertifiziert und haben Regen und feuchte Wärme überlebt. Wer IP-Zertifiziert bevorzugt, soll sich ein Outdoor kaufen. Beweglichkeit bei Smartphones bringt auch mal wieder etwas Abwechslung in sonst so sterile Welt.
Ich habe tatsächlich einmal unter Wasser Fotos gemacht im Freibad mit dem LG g6. Waren tolle tauch Fotos vom Kind geworden
Ja sowas ist auch schön, aber für sowas nehme ich eine richtige Unterwasserkamera. IP-ZERTIFIZIERT heißt nicht immer wirklich wasserdicht. Es gibt auch Produktionsfehler und da ist mir so ein teures Smartphone zu schade und der ganze Stress danach. Unterwasserkamera gibt es für 25 Euro schon vom Chinesen.
@Ronnie Weinert
Nope, nicht mehr. Das letzte war für mich das Note4. Danach kamen bis heute nur Kompromiss-Geräte mit für mich mind. einem riesigen Kritikpunkt.
@Karsten
IP68 heißt grundsätzlich NIE wasserdicht. Und darum geht es auch nicht.
Und was für eine Bewegung sollen bitte bewegliche Teile in diese "sterile Welt" bringen? Das man nicht mehr sorgenlos das Smartphone bedienen kann, sondern jedes Mal Sorgen haben muss, wenn man das Gerät in die Hosentasche packt, in der Hoffnung, dass Staub nicht die Kamera killt? Ja, ganz tolle Entwicklung...
Vor 4-5 Jahren waren Smartphones noch stabil und wurden so gebaut, dass sie auch den Alltag überleben können und jetzt wird von den Leuten jede neue Anfälligkeit und Sollbruchstelle auch noch verteidigt 🤦🏻♂️
In gewisser Weise kann ich dich verstehen, eine Kleinigkeit ist ja immer. Mein Traum wäre zb ein Note 9 mit Alu Rücken auf kabellos laden kann ich verzichten.
@Karsten
Die beste Kamera ist ja die, die dabei ist :-) mir war das Handy damals egal, war zu der Zeit mein Hobby alle paar Monate zu wechseln