Invoxia Pet Tracker im Test: Der verpeilte Peilsender
Invoxia verspricht, dass man mit ihrem speziellem Pet Tracker "ständig wisse, wo sich sein Tier befindet". Wir haben den Peilsender für Haustiere getestet und kamen zu einem eher nüchternden, um nicht zu sagen, völlig anderem Ergebnis.
Mehrere Monaten hatten wir die Möglichkeit, den 119 Euro teuren Pet Tracker von Invoxia mit zwei Hunden zu testen. Dabei hing er einige Zeit um den Hals des Stadthundes Hercules, die meiste Zeit jedoch bei der kleinen Lutzi am Halsband. Letztere überwachten wir überwiegend auf den Feldern des schönen Gärtnerinnenhofs Blumberg nahe Berlin.
Der Tracker sollte hier vor allem dabei helfen, zu sehen, wenn die Hündin den Hof verlässt, um die Nachbarschaft zu erkunden. Denn hier wird schon mal dem ein oder anderen Wildtier hinterhergewetzt oder die benachbarte Schule für ein paar Streicheleinheiten besucht.
Leichte Einrichtung ...
Die Einrichtung des Invoxia Pet Trackers ist denkbar einfach. Zunächst wird der Tracker per Micro-USB mit Strom versorgt. Anschließend nutzt man die im Google Play Store und Apple App Store verfügbare App, um ihn einzurichten. Wurde der korrekt erkannt, soll man ihn mit Hilfe von einer Gummi-Lasche mit dem Halsband verbinden. Persönlich empfehle ich aber, den Tracker zunächst vollständig einzurichten, denn die Verbindung zum Tracker war schwerer herzustellen, als er erst einmal um den Hals unserer tierischen Tester hing.
Bei der Einrichtung stellt Inxovia verschiedene Optionen zur Wahl. Die in unserem Fall wichtigste war der Zonenalarm. Dabei bekommt man eine Benachrichtigung, wenn das Tier einen vorher festgelegten Bereich verlässt, betritt oder beides. Der Radius dafür lässt sich zwischen 100 und 1.000 Metern festlegen. Dann gibt es noch den Spaziergang-Alarm. Hier wird der Nutzer benachrichtigt, sobald das Tier länger als 2 Minuten geht oder läuft.
Der Tracker sendet seine Position etwa alle 10 Minuten, sobald er sich bewegt. Wer mehr Daten braucht, kann die Frequenz zwar auf 5 Minuten verkürzen, aber das geht dann auf Kosten der Akkulaufzeit. Außerdem gibt es die Möglichkeit, den Tracker auf wenige Meter zu orten. Das scheint aber eher nützlich, wenn man den Peilsender mal verlegt hat, als zur Ortung des Haustiers.
... und guter Halt
Der Pet Tracker selbst wird, wie bereits erwähnt, mit einer Gummilasche am Halsband befestigt. Dank zwei verschiedener Größen lässt sich der Tracker sowohl für dünne als auch dicke Halsbänder nutzen und das rutschfeste Material sorgt zusätzlich für einen sicheren Halt. Sorge, dass der Tracker von Lutzi abgefriemelt wird oder sich von alleine löst, gab es zu keiner Zeit.
GPS-Ortung lässt mehr als zu Wünschen übrig
So einfach die Einrichtung auch war, das Ergebnis bei der Nutzung war alles andere als befriedigend. Denn der GPS-Tracker von Invoxia nutzt das Low Power Wide Area Network, um die ermittelte Position an das Smartphone zu senden. Das Problem: Der Gärtnerinnenhof Blumberg liegt eben auf dem Land. Dort ist der Empfang eher mager und so auch die beim Smartphone ankommenden Daten, obwohl die Abdeckung dort laut Sigfox eigentlich gut sein sollte.
So hatte der GPS-Tracker Probleme damit, überhaupt zu erkennen, dass sich Lutzi in den vorher festgelegten Sicherheitsbereich bewegt hat. Die Benachrichtigung kam teils erst Stunden später an. Das Gleiche gilt für das Verlassen der Sicherheitszone. Wirkliche Sicherheit, dass man rechtzeitig darauf aufmerksam wird, wenn sich der Hund auf Erkundungstour befindet, hat man damit nicht.
Besser lief die Ortung in der Berliner Innenstadt. Hier bekam man immerhin innerhalb weniger Minuten eine Warnung aufs Smartphone. Allerdings scheint das nur nützlich, wenn man die Angst hat, dass der Hund den Hundespielplatz verlässt oder die eigene Katze Freigänger ist und man informiert bleiben will, wo sie gerade herumstreunt.
Verbesserungswürdige Smartphone-App
Luft nach oben gibt es auch bei der Smartphone-App. Wirft man einen Blick auf die Kartenansicht, springt die zunächst immer auf die eigene Position. Unverständlich ist hier, dass es einen Button gibt, um zur eigenen Position, aber nicht der des Tieres zu springen.
Auch die Verlaufsübersicht ist eher verwirrend und gab in unserem Fall nur wenig Aufschluss, wo sich der Hund denn wann wo herumgetrieben hat, wenn er nur kleine Distanzen zurückgelegt hat. Hier blickt man meist auf ein wildes Zick-Zack-Muster ohne wirklichen Mehrwert. Da sieht aber vielleicht bei Katzen, die beispielsweise in der Nacht durch den ganzen Kiez streunen anders aus.
Gar nicht funktioniert hat der sogenannte Sleep Index. Denn neben der Aktivität und zurückgelegten Distanz des Tieres, soll man hier Aufschluss über die Schlafzeiten bekommen. Bei uns liefert der Tracker aber selbst nach mehreren Wochen in diesem Bereich keine Daten. Die Angaben zu den anderen beiden Aktivitäten sind mangels korrekter Ortung auch nicht zu gebrauchen.
Einen Monat Akkulaufzeit? Weit gefehlt!
Eine weitere Enttäuschung war die Akkulaufzeit. Die soll laut Hersteller im Normalbetrieb rund 1 Monat betragen. Bei uns hielt der Tracker aber nicht einmal ganze 2 Wochen durch, was wahrscheinlich dem schlechten Empfang zuzuschreiben ist. Immerhin ist der Pet Tracker innerhalb von wenigen Minuten über den für Wasserdichtigkeit abgedeckten USB-Anschluss schnell wieder aufgeladen.
Fazit: Eingeschränkter Nutzen
Insgesamt empfand ich den Nutzen des Invoxia Pet Trackers mehr als begrenzt. Wer seinen Hund oder seine frei laufende Katze in ländlichen Regionen überwachen will oder bei einem Waldspaziergang, dürfte schnell aufgrund des schlechten Empfangs unbefriedigt zurückbleiben. Leider ist das aber wohl auch das Einsatzszenario, wofür solch ein GPS-Tracker am ehesten genutzt wird. Hier würde ich nicht zu dem Peilsender greifen.
Damit kann ich den Pet Tracker eigentlich nur in der Stadt empfehlen, denn hier bekommt man immerhin ein einigermaßen präzises Tracking. Das kann helfen, wenn sich das Tier verläuft oder einmal ausbüxt. Allerdings sehe ich auch hier die Einsatzszenarien sehr begrenzt - vielleicht für die freilaufende Stadtkatze?. Und wird das Tier gestohlen, ist der Tracker wohl das Erste, was ein Dieb schnell los wird. Ob man bereit ist, dafür 119 Euro auszugeben, muss dann aber jeder für sich entscheiden. Ich würde es nicht.
Danke für den interessanten Artikel.
Unser Hund hat außerhalb unseres Grundstücks nichts zu suchen, wenn wir nicht dabei sind !
Da gibt es etwas ganz altmodisches - eine Leine!
Meine lucy ist immer da wo es was zu essen gibt, bei mir. Hunde sind der eigenen Sicherheit immer an der Leine zu führen.