JBL Charge 5 im Test: Hörschaden für unter 150 Euro
Im Charge 5 packt JBL satte 40 W in ein kompaktes Gehäuse. Gleichzeitig ist der Bluetooth-Speaker nach IP67 gegen Wasser und Staub geschützt und kommt in vielen Farben. Macht JBL beim etwa 150 Euro teuren Lautsprecher also alles richtig? All das finden wir mit Musik auf den Ohren im nextpit-Test heraus!
Pro
- Toller Klang mit hoher Maximallautstärke
- Sehr robust dank IP67-Zertifizierung
- Großer Akku mit Powerbank-Funktion
- Lässt sich mit weiteren JBL-Speakern verbinden
Contra
- Kein Klinkenanschluss
- Frequenzgang recht eingeschränkt
- Smarte Features nur in der teuren WiFi-Version
Kurzfazit & Kaufen
Seid Ihr bereit, 150 Euro für einen reinen Bluetooth-Speaker auszugeben, macht Ihr mit dem Charge 5 von JBL nichts falsch. Die Bluetooth-Box bietet einen hervorragenden und vor allem sehr druckvollen Klang. Gleichzeitig sorgt eine IP67-Zertifizierung für die nötige Haltbarkeit sowie für genügend Robustheit für den Outdoor-Einsatz. Als Nachteile fallen lediglich der fehlende Klinkenanschluss und sehr lange Ladezeiten auf.
Design & Verarbeitung
Mit einem Gewicht von knapp 1 kg und einer Länge von 22 cm ist der Charge 5 nicht die kompakteste Bluetooth-Box. Eine IP67-Zertifizierung weist aber schon im Datenblatt darauf hin, dass es sich um einen hochwertigen und robusten Lautsprecher handelt. JBL kleidet die Charge 5 zudem in verschiedenste Farben. Die Möglichkeit, den Bluetooth-Speaker an Rucksäcken und Co. zu befestigen, fehlt allerdings leider.
Gefällt:
- Robuste Konstruktion mit IP67-Zertifizierung
- Viele Farben
- Einfache Bedienung + Knöpfe mit guten Druckpunkten
Gefällt nicht:
- Keine Lautsprecher auf der Rückseite
- Keine Öse für Trageschlaufen
- Kein Klinkenanschluss
JBL stellte uns die Charge 5 für diesen Testbericht in der Farbvariante "Squad" zur Verfügung. Aber keine Sorge, der Hersteller bietet die Bluetooth-Box insgesamt in neun Farbvarianten an. Gefällt Euch der militärische Look nicht und wollt Ihr nicht ständig den Witz hören, dass die Charge 5 ja gar nicht zu sehen sei, findet Ihr sicher ein Modell, das nach Eurem Geschmack ist.
Unabhängig von der Farbvariante besteht die Charge 5 aber immer aus recyceltem Kunststoff und einem recycelten Überzug aus Stoff. Dieser sitzt wunderbar fest am Gehäuse des Speakers und droht selbst bei starkem Druck nicht, zu verrutschen. Diese robuste Konstruktion unterstreicht der Hersteller mit der Auszeichnung einer IP67-Zertifizierung. Somit könnt Ihr die Charge 5 getrost mit nach draußen oder auf Festivals nehmen. Staub und Wasser machen dem Speaker nichts aus.
Was mir im Test ein wenig negativ auffiel, sind die zwei freiliegenden Bassradiatoren links und rechts am Speaker. Diese wirken zwar sehr robust, sind bei starkem Druck aber dennoch Schwachpunkte. Hier zwei schützende Querstreben vorzubauen, hätte den Charge 5 noch einmal robuster wirken lassen. Neben den Bassradiatoren an den Seiten gibt es zwei Hochtöner, die nach vorne in Richtung des JBL-Logos ausstrahlen. Dadurch ist der Klang recht eindeutig nach vorne gerichtet, was bei einer Nutzung auf Tischen inmitten von Gruppen ein wenig von Nachteil ist. Aber dazu später mehr.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Bedienung der Box eingehen. Oben gibt's insgesamt sechs Knöpfe, die sowohl die Lautstärke als auch die Verbindung zu Smartphones sowie weiteren JBL-Speakern steuern. Zusätzlich bietet JBL eine Companion-App an, über die sich der Klang per Equalizer anpassen lässt.
Die Anschlussvielfalt ist bei der Charge 5 allerdings recht stark eingeschränkt. Leider versäumt es JBL wie Bose bei der Soundlink Flex einen Klinkenanschluss für die kabelgebundene Wiedergabe zu verbauen. Somit gibt es nur einen USB-A-Ausgang sowie einen USB-C-Eingang an der Box.
Insgesamt ist das Design der Charge 5 nichts Besonderes, aber wunderbar robust. Die Verarbeitung ist wirklich hervorragend und eine IP67-Zertifizierung begrüße ich persönlich bei BT-Speakern sehr.
App und Komfortfunktionen
Zur Charge 5 bietet JBL die App "JBL Portable" an. In dieser könnt Ihr die Equalizer der Bluetooth-Box verändern und weitere Bluetooth-Speaker im Partylink-Modus connecten. Erfreulich ist zudem die Möglichkeit, mehrere Geräte mit der Box zu verbinden.
Gefällt:
- Hübsche App mit Equalizer-Funktion
- Konnektivität zu anderen JBL-Speakern
- JBL bietet smarte WLAN-Variante an
Gefällt nicht:
- Keine Steuerung von Smart-Home-Assistenten
Der Charge 5 bietet keinen allzu großen Funktionsumfang, dementsprechend schlicht gestaltet sich die App. Beim Modell mit WiFi ist das ein wenig anders, denn diesen könnt Ihr als WLAN-Speaker in Eurem Heimnetzwerk einrichten. Das von uns getestete Modell bietet denselben Klang, wird aber ausschließlich über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden.
Was JBL hier aber durchaus bietet, ist Multipairing mit bis zu zwei Geräten. Per App könnt Ihr zwischen diesen Geräten wechseln, alternativ erkennt der Speaker aber auch, welches Gerät gerade Musik abspielt. Neben Geräten zu Wiedergabegeräten könnt Ihr weitere JBL-Speaker für gleichzeitiges Musikspielen verbinden.
Klangqualität und Technik
Trotz des kompakten Gehäuses schafft es JBL, gleich drei Lautsprecher im Charge 5 unterzubringen. Darunter zwei Hochtöner mit 20 mm Durchmesser und einen Tieftöner mit den Maßen 52 x 90 mm. Unterstützt wird der Tieftöner von zwei passiven Radiatoren an den beiden Seiten des Speakers. Die Hochtöner leisten jeweils 10 W, die Tieftöner 30 W und den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 60 Hz bis 20 kHz an. Stereoklang gibt es nicht, dafür könnt Ihr zwei Geräte gleichzeitig über Bluetooth 5.1 verbinden.
Gefällt:
- Viel Leistung mit hohem Lautstärkeniveau ohne Übersteuern
- Equalizer wirklich effizient
- Stereoklang mit zwei Geräten möglich
Gefällt nicht:
- Tiefe Tiefen gehen schnell unter (alles unter 60 Hz)
- Wirkt mit komplexeren Songs manchmal überfordert
- Klang recht stark nach vorne gerichtet
JBL bewirbt den Charge 5 als Partyspeaker und im Netz sahnt der kompakte Lautsprecher regelmäßig Bestnoten beim Klang ab. Und tatsächlich ist die ausgeschriebene Gesamtleistung von 40 W in einem derart kompakten Gehäuse üppig. Denn der Speaker passt bequem in herkömmliche Fahrradkörbe, in die Mittelkonsole vom Auto oder in den Rucksack. Selbst große Bauchtaschen können den Charge 5 verstauen.
Über die Equalizer der App habe ich die Bässe ein wenig aufgedreht und die Mitten herausgenommen. Denn diese Klingen mir beim Charge 5 ein wenig zu schwammig. Dank dieser Anpassung überzeugt der Bluetooth-Speaker aber mit einer guten Klarheit und schafft es trotz des kompakten Gehäuses gut zwischen Tiefen und Höhen zu trennen.
Was für die Frequenzen gilt, kann ich für die Auflösung der Musik aber nicht immer ganz bestätigen. Wechseln wir beim Musikhören zwischen den Genres, verhält sich der Charge 5 ein wenig inkonsistent. Rockige Musik wie "Dancer" von Idles macht viel Spaß, da der Speaker den nötigen Druck mitbringt und gut zwischen Stimmen, Gitarren und dem Schlagzeug unterscheiden kann. "Civic" von OG Keemo klingt auf dem BT-Speaker aber ein wenig zu chaotisch und die Bässe scheinen zu tief für den Frequenzgang zwischen 60 Hz und 20 kHz zu sein. Dementsprechend leer wirkt der Track, der auf Kopfhörern mit einem breiteren Frequenzgang wirklich Spaß macht.
Tracks wie etwa "Flat Beat" von Mr. Oizo hingegen zeigen, dass der Charge 5 sich wirklich gut für Partys eignet. Auf einem robusten Couchtisch dringt der Bass bis zum Sofa durch und das schon, wenn wir den Speaker auf einem Viertel der Lautstärke betreiben. Die Gesamtlautstärke reicht dabei gemessen mit 1 m Abstand teilweise an 100 db – womit wir uns im extremen Lautstärkebereich befinden. Obwohl das wirklich beeindruckend ist, finde ich es ein wenig schade, dass der Klang nicht immer dermaßen überzeugt.
Bei zukünftigen Modellen wünsche ich mir daher einen größeren Frequenzgang und noch eine weitere Eigenschaft, die Bose im Soundlink Flex (zum Test) gut löst: einen besseren Rundumklang. Die Hochtöner des Charge 5 sind nach vorne ausgerichtet und so klingt Musik auch wirklich dann nur gut, wenn man sich in einem 180-Grad-Radius vor dem Bluetooth-Speaker befindet. Hinter dem Lautsprecher nimmt die Klangqualität stark ab und das Lösen andere Hersteller besser. Den Charge 5 beim Dinner auf dem Tisch zu verwenden, empfiehlt sich dadurch eher weniger.
Was ich für diesen Test leider nicht ausprobieren konnte: JBL erlaubt es Euch, dank Connect-Feature mehrere Lautsprecher gleichzeitig zu betreiben. Vernetzt Ihr dabei zwei JBL Charge 5, könnt Ihr echten Stereoklang genießen. Betreibt Ihr nur ein Gerät, mischt der Verstärker Stereosongs aber angenehm zusammen. Habt Ihr 99 Freunde mit 99 JBL-Speakern, könnt Ihr all diese Geräte theoretisch zusammenschließen. Die maximale Anzahl verbundener Geräte ist mit 100 Stück wirklich wahnsinnig hoch.
Akku und Aufladen
Mit dem Charge 5 könnt Ihr maximal 20 Stunden lang Musik hören. Genial dabei: Ihr könnt über den USB-A-Ausgang Euer Smartphone oder sonstige Geräte aufladen. Eine Möglichkeit zum kabellosen Aufladen gibt es beim Charge 5 nicht, im Gegenteil – das Aufladen über USB-C dauert stolze vier Stunden.
Gefällt:
- Lange Laufzeit mit maximal 20 Stunden
- Powerbank-Feature wirklich praktisch
- Präziser Akkustand in der App
Gefällt nicht:
- Lange Ladezeiten von vier Stunden
Mit einer Laufzeit von bis zu 20 Stunden ist der JBL Charge 5 einer der ausdauerndsten Bluetooth-Speaker auf dem Markt. Allerdings müsst Ihr dabei bedenken, dass diese Laufzeiten nur bei mittlerer Lautstärke zu erreichen sind. Da die Leistung des Charge 5 allerdings sehr hoch ist und die maximale Lautstärke sehr hoch ist, sind Laufzeiten über 15 Stunden auf jeden Fall realistisch.
Praktisch ist dabei, dass Ihr den Akkustand präzise als Prozentanzeige in der App überprüfen könnt. Dadurch könnt Ihr vor dem Rausgehen schnell checken, ob Ihr genug Akkustand übrig habt. Ist das nicht der Fall, müsst Ihr für eine gesamte Aufladung allerdings stolze vier Stunden einplanen. Eine Schnellladefunktion fehlt dem Bluetooth-Speaker leider. Dasselbe gilt für kabelloses Laden, beziehungsweise eine Ladeoption über eine Station.
Was mir aber wirklich gut gefällt: Ihr könnt Strom über die Powerbank-Funktion an externe Geräte abgeben. Da der Akku mit 7.500 mAh wirklich groß ist, lassen sich Smartphones darüber sogar einmal komplett aufladen.
Abschließendes Fazit
Nach einigen Jahren auf dem Markt sind die Preise für den Charge 5 von JBL auf etwa 150 Euro gefallen. Damit ist der Charge eines der höherpreisigen Modelle in unserer Liste der besten Bluetooth-Speaker. Nach einigen Tagen im Test zeigt sich allerdings, dass der Preis durchaus gerechtfertigt ist. Die drei Lautsprecher mit 40 W Ausgangsleistung eignen sich sowohl für das Musikhören beim Arbeiten als auch für kleinere Partys. Dabei erreicht der kompakte Speaker beeindruckende Lautstärken von bis zu 100 db.
Dank des robusten Gehäuses und seiner IP67-Zertifizierung eignet sich der Charge 5 dann aber auch als Outdoor-Speaker auf Campingplätzen oder im Park. Unabhängig von Steckdosen kann der Speaker zudem bis zu 10 Stunden lang Musik wiedergeben und dank Powerbank-Funktion sogar Euer Smartphone aufladen. Als Nachteil bei der Ladetechnologie fallen aber sehr lange Ladezeiten ohne Quick-Charging beim Charge 5 auf.
Falls Ihr den Charge 5 zudem gerne zu Hause nutzt, könnte das etwas teurere WLAN-Modell etwas für Euch sein. Dieses lässt sich als WLAN-Speaker in Euer Heimnetzwerk einbinden und kommt mit einem erweiterten Funktionsumfang.
Bisschen "lustige" Camouflage-Optik vom Testgerät 😉 , -aber es geht ja um die inneren Werte.
Kann einer von Euch hier Erfahrungswerte nennen? Ich suche noch immer nach einem guten mobilen Bluetooth-Speaker mit ordentlich Wumms.
Hmm habe fürs selbe Geld noch mal eine kleine nr größer. Die hat eine Klinke und 5 Lautsprecher ( mit kalottenhochtönern ) die klingt noch einmal um welten besser. ( Jbl xtreme 2 ) viel größer ist sie nicht, teurer auch nicht, aber besser.
Klar die Anzahl der Lautsprecher macht sie nicht zwangsweise besser, aber hörte die im Vergleich, die charge 5 hat da keine Chance.
Die xtreme 2 wirft mit den Kalottenhochtönern den Hochton viel breiter gestreut in den Raum, das merkt man schon gut wenn so eine box mit zusätzlichen Hochtönern ausgestattet ist, die Stereo Bühne ist besser.
( Edit ) oh die ist ja doch viel teurer, teils über 300€. Naja wenn man gut rum guckt findet man sie auch für 150 b.z.w würde mir selbst gebraucht eher die xtreme 2 holen als neu die Charge 5.
Ich selber kaufte sie bei Amazon vor einem Jahr neu für 150€.